Herzstolpern und das vegetative Nervensystem: Ursachen, Auswirkungen und Behandlungsmöglichkeiten

Herzrasen und Herzstolpern sind weit verbreitete Herzrhythmusstörungen, die viele Menschen betreffen können. Eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um die Symptome zu lindern und das Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Herzstolpern, insbesondere im Zusammenhang mit dem vegetativen Nervensystem, und bietet einen umfassenden Überblick über Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten.

Herzrasen und Herzstolpern aus medizinischer Sicht

Herzrasen und Herzstolpern sind zwei häufige physiologisch bedingte Herzrhythmusstörungen, die die Betroffenen stark beeinträchtigen können. Die richtige Diagnose und eine angemessene Behandlung sind entscheidend, um die Herzbeschwerden zu lindern und das Wohlbefinden der Patienten zu verbessern.

Definition und Auslöser von Herzrasen

Herzrasen, auch als Tachykardie bezeichnet, ist eine Herzrhythmusstörung, bei der das Herz schneller schlägt als normal. In Ruhe schlägt ein gesundes Herz etwa 60 bis 80 Mal pro Minute. Bei Herzrasen kann die Herzfrequenz jedoch auf über 100 Schläge pro Minute ansteigen. Dies kann von kurzer Dauer sein, wie zum Beispiel bei körperlicher Anstrengung und vorübergehendem Stress, oder es kann chronisch auftreten.

Die Ursachen für Herzrasen sind vielfältig. Liegt keine krankhafte Beeinträchtigung des kardiovaskulären Systems vor, zählen neben Belastung und Anspannung auch Angst und Aufregung zu den häufigen Auslösern. Herzrasen kann jedoch auch durch eine Vielzahl von medizinischen Problemen verursacht werden. In erster Linie bedingen Herzerkrankungen eine Herzrhythmusstörung. Schilddrüsenleiden, Bluthochdruck und ein erhöhter Cholesterinspiegel können ebenso einen abnormalen Herzschlag bewirken. Ein auffälliges Herzrasen kann zudem ein Anzeichen für Eisenmangelanämie sein. Ist zu wenig Hämoglobin vorhanden, muss das Organ härter arbeiten, um den essenziellen Transport von Sauerstoff zu gewährleisten. Das kann zu einem unregelmäßigen Herzschlag führen.

Definition und Auslöser von Herzstolpern

Herzstolpern ist eine weitere Form der Herzrhythmusstörung. Es beschreibt plötzliche Herzschläge außerhalb des typischen Rhythmus, die auch als Extrasystolen bezeichnet werden. Im Gegensatz zum Herzrasen, bei dem das Herz zu schnell schlägt, ist Herzstolpern oft durch ein unregelmäßiges, übersprungenes oder stärkeres Herzschlagen gekennzeichnet. Dies kann als Flattern, Pochen und als ein stärkeres Herzklopfen empfunden werden. Herzstolpern tritt als Einzelschlag, Doppelschlag oder in Salven auf. Nimmt man die Auffälligkeiten am Herzen wahr, bezeichnen Mediziner dies als Palpitationen.

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Ein Herzstolpern kann gelegentlich auftreten und ist bei gesunden Menschen häufig harmlos. Bei solch einer anhaltenden Herzrhythmusstörung sollten die Ursachen durch einen Facharzt abgeklärt werden. Herzstolpern wird durch verschiedene Faktoren ausgelöst. Stress, Angst, ein hoher Koffein- und Nikotinkonsum sowie übermäßiger Alkoholgenuss und bestimmte Medikamente sind nicht selten Urheber dieser Herzbeschwerden. In einigen Fällen kann es auch aufgrund struktureller Herzprobleme auftreten. Ebenso kann eine Verschiebung der Elektrolyte im Blut das Herz zu untypischen Schlägen veranlassen. Dies kann nach intensivem Sport und nach einem Saunagang der Fall sein. Ein Mangel an Magnesium und Kalium ist eher selten der Auslöser, kann allerdings ebenfalls verantwortlich sein. Wie bei Herzrasen ist es wichtig, bei wiederholtem oder sehr starkem Herzstolpern ärztlichen Rat einzuholen. Ob das Herzstolpern durch Stress oder andere Einflüsse verursacht wird, lässt sich durch unterschiedliche Analysen ermitteln. Erst wenn die Diagnose eindeutig ist, kann eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.

Einfluss der Psyche auf das Herz

Die Verbindung zwischen Psyche und Herz ist komplex. Die Psychokardiologie hat gezeigt, dass die Psyche einen erheblichen Einfluss auf die Herzgesundheit haben kann. Chronischer Stress kann das Herz aus seinem regelmäßigen Schlagrhythmus bringen. Weitere Faktoren, die Herzrhythmusstörungen wie Herzrasen und Herzstolpern beeinflussen können, sind:

  • Stress
  • Emotionale Belastungen
  • Broken-Heart-Syndrom
  • Lebensstil und Verhaltensweisen
  • Placebo-Effekt
  • Soziale Beziehungen

Während Stress und emotionale Belastungen Herzrhythmusstörungen auslösen können, haben soziale Bindungen und positive Erlebnisse oft einen gegenteiligen Effekt.

Stressreaktion und das autonome Nervensystem

Stress, insbesondere chronischer Stress, kann das sympathische Nervensystem aktivieren. Dieses System ist Teil des autonomen Nervensystems und steuert unwillkürliche Körperfunktionen. Es sorgt dafür, dass der Körper auf Belastungen reagieren kann. Der Sympathikus verstärkt die nach außen gerichtete Aktivität des Körpers.

Die Aktivierung des sympathischen Nervensystems führt zu einer Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks. Dieser Prozess, bekannt als Kampf- oder Fluchtreaktion, kann das Herz stark belasten und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

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Emotionale Belastung und ihre Auswirkungen

Negative Emotionen wie Wut, Angst, Depressionen und soziale Isolation können die Freisetzung von Stresshormonen wie Kortisol erhöhen. Diese Hormone können die Blutgefäße verengen und Entzündungen im Körper fördern, was das Risiko für Arteriosklerose und Herzerkrankungen bis hin zum Herzinfarkt erhöht.

Broken-Heart-Syndrom

Das Broken-Heart-Syndrom ist eine spezielle Erkrankung des Herzens, die in Verbindung mit extremen emotionalen Belastungen auftritt. Diese Belastungen können dazu führen, dass das Herz vorübergehend seine Pumpfunktion beeinträchtigt und Symptome ähnlich denen eines Herzinfarkts verursacht.

Verhalten und Lebensstil

Die Psyche kann auch das Verhalten und den Lebensstil beeinflussen. Menschen, die unter chronischem Stress oder psychischem Druck leiden, neigen dazu, vermehrt ungesunde Gewohnheiten wie Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum und eine ungesunde Ernährung zu entwickeln. Diese Verhaltensweisen sind bekannte Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Placebo-Effekt

Die Psyche kann auch positive Auswirkungen auf das Herz haben. Der Placebo-Effekt zeigt, dass die Erwartungen und Überzeugungen einer Person in Bezug auf die Wirksamkeit einer Behandlung tatsächlich physische Veränderungen bewirken können. Dies kann dazu führen, dass sich Menschen besser fühlen und die Herzgesundheit positiv beeinflusst wird.

Positive Auswirkungen sozialer Unterstützung

Positive soziale Beziehungen können psychologischen Stress reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden fördern, was sich wiederum positiv auf die Herzgesundheit auswirken kann. Auch Freude im Leben durch schöne Erlebnisse stärkt die Psyche und kann dadurch einen positiven Effekt auf das Herz haben.

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Wie Stress die Herzgesundheit beeinflusst

Stress kann sich erheblich auf die Herzgesundheit auswirken, insbesondere wenn er chronisch oder übermäßig ist. Diese Faktoren können durch körperliche Anspannung ausgelöst werden und damit zu einer Herzrhythmusstörung führen:

  • Erhöhter Blutdruck
  • Verengung der Blutgefäße
  • Ungesunde Lebensgewohnheiten
  • Entzündungsreaktionen im Körper
  • Schlafstörungen
  • Depressionen, soziale Isolation und mangelnde soziale Unterstützung

Stress kann den Blutdruck vorübergehend erhöhen. Wenn dieser Anstieg chronisch wird und sich langfristiger Bluthochdruck einstellt, ist das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfälle und andere Herz-Kreislauf-Probleme erhöht. Unter Stress setzt der Körper Hormone frei, die Blutgefäße verengen können und dadurch den Widerstand gegen den Blutfluss erhöhen. Das führt zu einer verstärkten Belastung des Herzens und beeinträchtigt die Durchblutung des Herzmuskels.

Unter körperlicher Anspannung entwickeln viele Menschen ungesunde Bewältigungsstrategien wie übermäßiges und ungesundes Essen, Alkoholkonsum und Rauchen. Diese Verhaltensweisen können das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. Stress kann auch zu einer erhöhten Entzündungsreaktion im Körper führen. Chronische Entzündungen gelten wiederum als ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Typisch sind auch Schlafstörungen. Ein Mangel an erholsamem Schlaf wird mit einem gesteigerten Risiko für Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. Chronischer Stress kann zu psychosozialen Faktoren führen, die die Gefahr für Herzkrankheiten erhöhen. Dazu gehören Depressionen, soziale Isolation und eine mangelnde Unterstützung des Umfelds.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Herzrasen und Herzstolpern

Vorbeugende Maßnahmen gegen Herzrhythmusstörungen können dazu beitragen, das Risiko für Herzprobleme zu minimieren. Die besten Vorbeugungsstrategien hängen von der persönlichen Situation ab. Allgemeine Maßnahmen gegen Herzrasen, Herzstolpern, Herzklopfen umfassen:

  • Eine gesunde Ernährung
  • Verzicht auf Nikotin, Alkohol und Koffein
  • Körperliche Aktivität
  • Stressbewältigung
  • Gesunder und ausreichender Schlaf
  • Ausgewogener Elektrolythaushalt
  • Medikamente gegen Bluthochdruck

Wann sollte man bei Herzstolpern oder Herzrasen zum Arzt gehen?

Wer zum ersten Mal eine Herzrhythmusstörung erlebt, muss nicht sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Um die Ursache festzustellen und schwerwiegende Probleme auszuschließen, ist allerdings eine ärztliche Konsultation zu empfehlen. Wenn die Symptome über einen längeren Zeitraum anhalten oder immer wieder auftreten, ist ein Besuch beim Facharzt anzuraten. Dieser klärt den Auslöser und kann geeignete Maßnahmen einleiten.

Herzstolpern und Herzrasen, das von Schmerzen in der Brust, Atemnot, Schwindel, Ohnmacht oder anderen schweren Beschwerden begleitet wird, ist ernst zu nehmen. Patienten mit diesen Symptomen sollten sofort den Notruf wählen oder sich unverzüglich in die Notaufnahme begeben. Liegt eine Vorerkrankung am Herzen vor, ist bei einer Herzrhythmusstörung wie Herzstolpern oder Herzrasen besondere Obacht gefragt. Mit einem Kardiologen lassen sich die geeigneten Schritte zur Überwachung und Behandlung besprechen. Herzstolpern oder Herzrasen, das psychisch bedingt auftritt, kann durch Stressbewältigung reduziert werden.

Behandlung von psychisch bedingtem Herzstolpern und Herzrasen

Herzstolpern und Herzrasen, das psychisch bedingt ist, kann durch verschiedene Ansätze behandelt werden. Die genaue Therapie kann von Person zu Person variieren und ist abhängig von der konkreten Ursache und der individuellen Situation. Diese Ansätze werden in der Regel zur Behandlung von psychisch bedingtem Herzstolpern und Herzrasen verwendet:

  • Stressmanagement und Entspannungstechniken
  • Psychotherapie
  • Lebensstiländerungen
  • Medikamente zur Regulation der Herzfrequenz
  • Identifikation und Vermeidung von Auslösern

Ein Herzstolpern und ein Herzrasen, das psychisch verursacht werden, lassen sich durch ein verbessertes Stressmanagement und das Anwenden von Entspannungstechniken gezielt therapieren. Meditation, progressive Muskelentspannung, Atemübungen und Biofeedback können helfen, Stress abzubauen und das autonome Nervensystem zu beruhigen. Wenn psychische Probleme die Hauptursache für bestehende Herzprobleme sind, kann eine Psychotherapie, wie die kognitive Verhaltenstherapie hilfreich sein. Ein Therapeut kann dabei assistieren, stressbedingte Probleme anzugehen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Auch das Etablieren einer gesunden Lebensweise, die aus einer ausgewogenen Ernährung, ausreichender körperlicher Aktivität und erholsamen Schlaf besteht, kann dazu beitragen, die Symptome zu lindern. In einigen Fällen kann ein Arzt Medikamente verschreiben, um die Herzfrequenz zu regulieren oder die Symptome zu lindern, insbesondere wenn Stress und Angstzustände schwerwiegender sind. Das Identifizieren von Auslösern für Herzstolpern und Herzrasen ist essenziell. Sind die Ursachen erkannt, kann die Behandlung den Fokus auf die Vermeidung dieser legen.

Das vegetative Nervensystem und seine Rolle bei Herzrhythmusstörungen

Das vegetative Nervensystem (auch autonomes Nervensystem genannt) steuert lebenswichtige Körperfunktionen, die nicht willentlich beeinflussbar sind. Es besteht aus zwei Hauptteilen:

  • Sympathikus: Aktiviert den Körper in Stresssituationen und steigert die Leistungsfähigkeit.
  • Parasympathikus: Sorgt für Entspannung und Regeneration, senkt den Blutdruck und fördert die Verdauung.

Ein Ungleichgewicht zwischen Sympathikus und Parasympathikus kann zu einer vegetativen Dystonie führen, die sich in verschiedenen Symptomen äußern kann, darunter Herzbeschwerden wie Herzstolpern oder Herzrasen.

Vegetative Dystonie: Symptome und Ursachen

Eine vegetative Dystonie bedeutet wörtlich eine "fehlregulierte Spannung (Dystonus) des vegetativen Nervensystems". Dieses koordiniert viele wichtige Körperfunktionen, die sich willentlich kaum oder gar nicht beeinflussen lassen - etwa den Herzschlag, die Atmung oder die Verdauung. Entsprechend lassen sich unter dem Überbegriff der vegetativen Dystonie verschiedene Symptome zusammenfassen - von Herz-Kreislauf-Beschwerden und Kopfschmerzen bis zu zitternden Händen und Durchfall.

Die Vielfalt an unspezifischen Symptomen macht es oft schwierig, ein überreiztes Nervensystem unmittelbar zu erkennen. Daher ergibt sich das Krankheitsbild einer vegetativen Dystonie in der Regel über das Ausschlussverfahren anderer Erkrankungen. Grundsätzlich gilt: Wenn einzelne oder mehrere der genannten Symptome über einen längeren Zeitraum bestehen, sollten diese unbedingt ärztlich abgeklärt werden, um eine ernsthafte Erkrankung auszuschließen.

Für eine vegetative Dystonie gibt es oft keine konkrete Ursache. Es können sowohl körperliche, als auch psychische Faktoren eine Rolle spielen. Nicht selten ist es eine Kombination aus beiden. Zu den häufigsten körperlichen Ursachen zählt Diabetes mellitus (Typ 2). Die Stoffwechselerkrankung kann das autonome Nervensystem, einschließlich des Sympathikus, schädigen.

Ebenso kann die vegetative Dystonie durch neurologische Erkrankungen, wie Parkinson oder Erkrankungen des peripheren Nervensystems ausgelöst werden. Weitaus seltener sind Verletzungen des Rückenmarks, Medikamente oder Virusinfektionen die Ursache für eine Funktionsstörung des vegetativen Nervensystems.

Da Körper und Psyche über das vegetative Nervensystem eng miteinander verbunden sind, können sich auch psychologische und soziale Faktoren wie Stress, Sorgen oder Überforderung auf das vegetative Nervensystem auswirken. Oftmals lösen die Beschwerden weitere Ängste bei den Betroffenen aus, da sie befürchten, es könne eine schwerwiegende Erkrankung zugrunde liegen. Auf diese Weise können sich die Symptome zusätzlich verschlimmern.

Diagnose und Behandlung der vegetativen Dystonie

Je nach Ursache und Schweregrad der Störung kann eine vegetative Dystonie ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen, doch lässt sie sich in den meisten Fällen erfolgreich behandeln. Die Behandlung erfordert eine individuelle Herangehensweise, die sich an der eigentlichen Ursache und der Lebenssituation der Patienten orientiert.

Wenn kein Hinweis auf eine organische Ursache zugrunde liegt, zählen sowohl psycho- und physiotherapeutische Maßnahmen, als auch der Einsatz bestimmter Medikamente zu den möglichen Behandlungsmethoden. Pflanzliche oder homöopathische Mittel können hierbei eine unterstützende Therapieoption sein, da sie eine gute Verträglichkeit bei geringem Gewöhnungspotenzial aufweisen, dies trifft jedoch nicht auf alle pflanzlichen Arzneimittel zu.

Bei einer vegetativen Störung ist es wichtig, die Balance zwischen Körper und Psyche wiederherzustellen. Helfen können dabei verschiedene Entspannungsmethoden, eine ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Schlafroutine.

Maßnahmen zur Stärkung des vegetativen Nervensystems

  • Entspannungsmethoden: Yoga, Meditation oder andere Achtsamkeitsübungen können helfen, das Stresslevel zu senken und das Nervensystem wieder zu beruhigen.
  • Regelmäßige Bewegung: Ausdauertraining oder Krafttraining fördern den Stressabbau.
  • Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und gesunden Fetten kann die Gesundheit des autonomen Nervensystems unterstützen. Um möglichen Beschwerden vorzubeugen, empfiehlt es sich außerdem, auf Alkohol und Koffein zu verzichten.
  • Ausreichend Schlaf: Ein gesunder Schlaf ist unerlässlich für die Stressbewältigung und Regeneration des Nervensystems.

Herzstolpern: Formen, Symptome und Ursachen im Detail

Herzstolpern kann sich durch ein kurzes Aussetzen des Herzschlags, gefolgt von einem besonders kräftigen Schlag, bemerkbar machen. Betroffene beschreiben Herzstolpern oft als ein unangenehmes Gefühl, das mit Herzrasen oder einem flatternden Gefühl in der Brust einhergehen kann.

Arten von Herzstolpern

Herzstolpern kann in verschiedenen Formen auftreten, die sich nach der Herkunft der Extraschläge unterscheiden. Grundsätzlich werden sie in ventrikuläre und supraventrikuläre Extrasystolen unterteilt.

  • Supraventrikuläre Extrasystolen (SVES): Diese Form des Herzstolperns geht von den Vorhöfen des Herzens aus. Sie sind meistens harmlos und treten vor allem bei jüngeren Menschen oder bei Belastung auf. SVES können beispielsweise durch Stress, Koffein, Nikotin oder Alkohol ausgelöst werden.
  • Ventrikuläre Extrasystolen (VES): Diese Form entsteht in den Herzkammern und kann potenziell gefährlicher sein, insbesondere wenn sie gehäuft auftreten. Aber auch herzgesunde Menschen können VES haben. VES können manchmal ein Zeichen für eine zugrunde liegende Herzerkrankung sein und sollten in bestimmten Fällen ärztlich abgeklärt werden.

Symptome von Herzstolpern

Herzstolpern kann sich auf verschiedene Weise äußern. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Herzklopfen oder Herzrasen
  • Kurzatmigkeit
  • Schwindel oder Benommenheit
  • Unruhe oder Angst

Diese Symptome treten oft nur kurz auf und verschwinden von selbst wieder. Wenn jedoch Schwindel, Ohnmachtsanfälle oder Schmerzen in der Brust hinzukommen, sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Ursachen und Risikofaktoren für Herzstolpern

Herzstolpern kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, die von harmlosen Alltagserscheinungen bis zu ernsthaften Gesundheitsproblemen reichen. Häufige Ursachen sind:

  • Stress und psychische Belastungen
  • Konsum von Stimulanzien
  • Herzerkrankungen
  • Elektrolytstörungen

Bestimmte Risikofaktoren erhöhen das Risiko für Herzstolpern. Dazu gehören:

  • Alter
  • Genetische Veranlagung
  • Bluthochdruck
  • Diabetes mellitus
  • Übergewicht und Bewegungsmangel

Diagnose und Behandlung von Herzstolpern

Für die Diagnose von Herzstolpern führen Ärzt*innen verschiedene Untersuchungen durch. Dazu gehören:

  • Anamnese und körperliche Untersuchung
  • EKG (Elektrokardiogramm)
  • Langzeit-EKG
  • Echokardiographie (Herzultraschall)
  • Blutuntersuchungen

Wann ist Herzstolpern gefährlich?

Herzstolpern ist in den meisten Fällen harmlos und bedarf keiner speziellen Behandlung. Es gibt jedoch Situationen, in denen es gefährlich werden kann:

  • Häufige ventrikuläre Extrasystolen
  • Herzstolpern bei bestehender Herzerkrankung
  • Symptomatisches Herzstolpern

In solchen Fällen ist es entscheidend, dass das Herzstolpern schnell diagnostiziert und behandelt wird, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Langfristige Folgen von unbehandeltem Herzstolpern

Unbehandeltes, häufig auftretendes Herzstolpern kann langfristige Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Es kann zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der Herzfunktion führen und das Risiko für Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern erhöhen.

Behandlungsoptionen bei Herzstolpern

Die Behandlung von Herzstolpern richtet sich nach der Ursache und der Schwere der Symptome. Zu den gängigen Behandlungsoptionen gehören:

  • Medikamente (Betablocker, Antiarrhythmika)
  • Katheterablation
  • Herzschrittmacher
  • Lebensstiländerungen

Lebensstiländerungen zur Reduktion von Herzstolpern

Lebensstiländerungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Herzstolpern. Hier einige Maßnahmen, die das Risiko reduzieren können:

  • Stressmanagement
  • Ausgewogene Ernährung
  • Verzicht auf Stimulanzien
  • Regelmäßige körperliche Bewegung

Soforthilfe bei Herzstolpern

Wenn Sie Herzstolpern verspüren, gibt es einige Maßnahmen, die sofort helfen können:

  • Tiefes Ein- und Ausatmen
  • Valsalva-Manöver
  • Hinlegen und Entspannen

Stressmanagement-Techniken zur Bewältigung von Herzstolpern

Stress spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Herzstolpern. Daher kann ein gutes Stressmanagement helfen, die Häufigkeit und Intensität von Herzstolpern zu reduzieren.

Regelmäßige ärztliche Untersuchungen

Regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind wichtig, um Herzstolpern und andere Herzrhythmusstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Besonders bei bestehenden Risikofaktoren oder Vorerkrankungen sollten Sie regelmäßig einen Kardiologin aufsuchen.

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