Verstopfung bei Parkinson: Ursachen, Behandlung und Ernährungsstrategien

Morbus Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die durch den Verlust von Dopamin produzierenden Zellen im Gehirn gekennzeichnet ist. Neben den klassischen motorischen Symptomen wie Zittern, Muskelsteifigkeit und Bewegungsverlangsamung leiden viele Parkinson-Patienten auch unter nicht-motorischen Symptomen, darunter Verstopfung. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Verstopfung bei Parkinson, stellt verschiedene Behandlungsansätze vor und gibt detaillierte Empfehlungen zur richtigen Ernährung, um die Verdauung zu unterstützen und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Parkinson und seine Auswirkungen auf den Körper

Parkinson zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen und betrifft 1-3% aller 60-65-jährigen. Das Risiko, am Parkinson-Syndrom zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter signifikant. Das typische Erkrankungsalter liegt zwischen 50 und 70 Jahren, allerdings sind rund 5% der Patienten auch jünger als 40 Jahre.

Der Ausgangspunkt der Erkrankung liegt in der Substantia nigra im Mittelhirn. In diesem Areal befinden sich spezielle Nervenzellen, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Wenn diese dopaminproduzierenden Nervenzellen absterben, kommt es zu einem Mangel an diesem Botenstoff. Der Mangel an Dopamin zeigt sich deutlich an den Hauptsymptomen der Krankheit: Bewegungsverlangsamungen (Bradykinese), Muskelsteifigkeit (Rigor), Zittern (Tremor), Gleichgewichtsstörungen sowie Einschränkungen in der Mimik.

Verstopfung als häufige Begleiterscheinung von Parkinson

Verstopfung ist die häufigste Darmstörung, unter der Parkinsonbetroffene leiden. Bereits in der Frühphase der Erkrankung leidet jeder vierte Betroffene an Verstopfung. Im weiteren Krankheitsverlauf können es bis 80% aller Betroffenen sein.

Ursachen von Verstopfung bei Parkinson

Die Ursache für Verstopfung bei Parkinson ist vielfältig. Eine verlängerte Darmpassagezeit, die auf die eingeschränkte Mobilität, langsame Bewegungsabläufe und Steifheit der Muskeln zurückzuführen ist, spielt eine zentrale Rolle. Wenn die Parkinson-Krankheit zu einer Beeinträchtigung der Kau- und Schluckfähigkeit führt, kann eine ausreichende Aufnahme von Ballaststoffen, die den Stuhl weich halten, erschwert sein. Auch das Schlucken von Flüssigkeiten kann erschwert sein, was sich ebenfalls auf die Stuhlkonsistenz auswirkt.

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Weitere Faktoren, die zu Verstopfung beitragen können, sind:

  • Medikamente: Einige Parkinson-Medikamente, insbesondere Anticholinergika, können die Darmtätigkeit verlangsamen und Verstopfung verursachen.
  • Bewegungsmangel: Reduzierte körperliche Aktivität führt zu einer Verlangsamung der Darmbewegung.
  • Flüssigkeitsmangel: Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme kann zu hartem Stuhl und Verstopfung führen.
  • Ernährung: Eine ballaststoffarme Ernährung begünstigt Verstopfung.
  • Vegetative Störungen: Parkinson kann vegetative Störungen verursachen, die die Darmfunktion beeinträchtigen.
  • Psychisch-emotionale Folgen: Die psychisch-emotionalen Folgen von Parkinson können in Verbindung mit Darmfunktionsstörungen zu einer massiven Beeinträchtigung des Selbstvertrauens und der Lebensqualität führen.

Die Rolle des Darms bei Parkinson

Der Zusammenhang zwischen dem Darm und der neurodegenerativen Erkrankung Morbus Parkinson wird immer mehr erforscht. Forscher gehen davon aus, dass Parkinson zumindest teilweise im Verdauungstrakt beginnt. Tatsächlich zeigen neue Studien, dass für Parkinson typische Proteinablagerungen, so genannte Lewy-Körper, zuerst im Nervensystem des Darms auftauchen und erst später in den unteren Hirnregionen und schließlich im Mittelhirn zu finden sind.

Auch die Zusammensetzung des Mikrobioms, die Gemeinschaft der Darmbakterien, ist bei Menschen mit Parkinson verändert. Menschen mit Parkinson haben zum Beispiel überwiegend Bakterien im Darm, die die Darmwand durchlässig machen. Dadurch können entzündungsfördernde Stoffe ins Blut und auch ins Gehirn gelangen.

Behandlungsansätze bei Verstopfung

Die Behandlung von Verstopfung bei Parkinson umfasst in der Regel eine Kombination aus Ernährungsumstellung, Bewegung, ausreichender Flüssigkeitszufuhr und gegebenenfalls medikamentöser Therapie.

Ernährungsumstellung

Die richtige Ernährung kann dabei helfen, Verstopfungen zu lösen. Eine ballaststoffreiche Ernährung ist essenziell. Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenfasern, die das Stuhlvolumen erhöhen, die Darmbewegung anregen und den Stuhl weich machen.

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Empfohlene Lebensmittel:

  • Vollkornprodukte: Brot, Nudeln, Reis, Haferflocken
  • Gemüse: Brokkoli, Karotten, Spinat, Rosenkohl
  • Obst: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Beeren
  • Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen, Erbsen
  • Nüsse und Samen: Leinsamen, Chiasamen, Mandeln

Es wird empfohlen, die Ballaststoffzufuhr schrittweise zu erhöhen, um Blähungen undUnwohlsein zu vermeiden.

Flüssigkeitszufuhr

Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist entscheidend, um den Stuhl weich zu halten und die Darmbewegung zu fördern. Es wird empfohlen, mindestens 2 Liter Wasser pro Tag zu trinken.

Empfohlene Getränke:

  • Wasser
  • Ungesüßte Tees
  • Verdünnte Fruchtsäfte

Bewegung

Regelmäßige körperliche Aktivität kann die Darmbewegung anregen und Verstopfung lindern. Bereits leichte Bewegung wie Spaziergänge oder Dehnübungen können hilfreich sein. Physiotherapie kann ebenfalls zur Verbesserung der Darmfunktion beitragen.

Medikamentöse Therapie

In einigen Fällen kann eine medikamentöse Therapie erforderlich sein, um die Verstopfung zu behandeln. Es gibt verschiedene Arten von Abführmitteln, die eingesetzt werden können:

  • Ballaststoffpräparate: Erhöhen das Stuhlvolumen und machen den Stuhl weicher.
  • Osmotische Abführmittel: Ziehen Wasser in den Darm, um den Stuhl aufzuweichen.
  • Stimulierende Abführmittel: Regen die Darmbewegung an.
  • Stuhlweichmacher: Machen den Stuhl weicher, ohne die Darmbewegung anzuregen.

Die Einnahme von Abführmitteln sollte immer inAbsprache mit einem Arzt erfolgen, um unerwünschte Nebenwirkungen und Gewöhnungseffekte zu vermeiden.

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Spezielle Ernährungsaspekte bei Parkinson

Neben der Behandlung von Verstopfung gibt es weitere wichtige Ernährungsaspekte, die bei Parkinson berücksichtigt werden sollten.

Ausgewogene Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung ist essenziell, um den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Nach den heutigen Erkenntnissen ist es nicht möglich, mit einer bestimmten Diät das Fortschreiten des Morbus Parkinson aufzuhalten. Dennoch sollte auf einen abwechslungsreich gestalteten Speiseplan geachtet werden, um eine adäquate Nährstoffversorgung zu gewährleisten.

Der Körper erhält über die Nahrung Energie und alle Nährstoffe, die zum Aufbau und zum Erhalt der Körperfunktion notwendig sind. Um die Vielzahl dieser Vorgänge aufrecht zu erhalten, muss die richtige Ernährung bei Parkinson ausgewogen sein und an Lebensumstände sowie Alter angepasst werden.

Fett - viel wichtiger als gedacht

Fett hat von allen Nährstoffen den höchsten Energiegehalt - mehr als doppelt so viel wie Kohlenhydrate oder Eiweiß. Fett dient vorwiegend als Brennstoff, daneben als „Lösungsmittel“ für fettlösliche Vitamine sowie als Aromaträger. Bei der Nahrungsaufnahme von Fetten ist jedoch nicht die Menge, sondern die Qualität entscheidend. Eine spezielle Gruppe der Fette, die mehrfach ungesättigten Fettsäuren, sind essenziell, d.h. lebensnotwendige Nährstoffe. Sie dienen zum Aufbau von Zellmembranen, von Hormonen und anderen wichtigen Substanzen.

Kohlenhydrate als Energielieferant

Kohlenhydrate sind unsere wichtigsten Energielieferanten. Zu ihnen zählen alle Arten von Zucker und Stärke. Auch die Ballaststoffe zählen zu der Gruppe der Kohlenhydrate, welche zur Förderung der Verdauung besonders wichtig sind. Auch hier ist die Qualität bei der Nahrungsaufnahme wichtiger als die Quantität.

Während Zucker vor allem für einen kurzzeitigen Energieschub sorgt, können Mehrfachzucker wie Vollkornprodukte eine langfristige Energieversorgung gewährleisten. Dies spiegelt sich auch im Sättigungsgefühl wider. Da somit die Gefahr von Übergewicht steigt, sollten vor allem Mehrfachzucker in den Essensplan integriert werden.

Wasser als internes Transportmittel

Wasser dient zum Transport der Nährstoffe und Wirkstoffe zu den Organen und Geweben sowie zur Regulation des Blutvolumens und zur Aufrechterhaltung einer konstanten Körpertemperatur. Täglich gehen circa zwei Liter Wasser verloren. Ein Durstgefühl macht sich erst bemerkbar, wenn der Wassergehalt des Körpers um mehr als ein Prozent (etwa 0,6 Liter) abnimmt. Von besonderer Bedeutung ist die regelmäßige Mundpflege bei Betroffenen wegen den fallweise vermehrt zurückbleibenden Nahrungsresten in der Mundhöhle.

Eiweiß und Medikamente

Proteine sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung von Patienten und Patientinnen mit einer Parkinson-Erkrankung. Zu jeder Hauptmahlzeit sollte auch eine kleine Portion Proteine, also Eiweiß, möglichst in Form von Fisch oder Milchprodukten gereicht werden. Wichtig bei der Einnahme von Nahrungseiweiß ist, dass Patienten und Patientinnen die Wechselwirkung von Proteinen und Parkinsonmedikamenten wie L-Dopa beachten.

L-Dopa sollte nicht früher als eine Stunde vor oder nach eiweißreichen Mahlzeiten eingenommen werden, denn eiweißreiche Nahrung kann die Aufnahme von L-Dopa ins Blut stören. Dopaminagonisten wiederum werden zu den Mahlzeiten eingenommen. Eine Einnahme zum falschen Zeitpunkt kann die Beschwerden verstärken.

Umgang mit Schluckstörungen

Die Nahrungsaufnahme kann bei Betroffenen durch Störungen des Schluckens zu einem Hauptproblem neben der Beeinträchtigung der Beweglichkeit werden. Die Häufigkeit von Schluckstörungen bei Morbus Parkinson wird mit 50-75% angegeben und ist abhängig von der Schwere der Erkrankung.

Hinweise für Schluckstörungen:

  • Hustenanfälle bei den Mahlzeiten
  • Chronischer Husten (auch nachts) oder zwanghaftes Räuspern
  • Deutlich vermehrter Zeitaufwand für die Mahlzeiten (mehr als eine Stunde)
  • Lungenkomplikationen wie chronische Bronchitis oder Aspirationspneumonie

Empfehlungen für Schluckstörungen bei Parkinson:

  • Logopädie, Physiotherapie: In den Therapiesitzungen werden die beteiligten Muskelgruppen gekräftigt und Bewegungsabläufe eingeübt. Mit Hilfe von entsprechenden Schluck- und Haltungsübungen kann der Ablauf des Schluckens verbessert werden.
  • Anpassung der Nahrungskonsistenz: Meist sind die Schluckstörungen bei einzelnen Nahrungskonsistenzen verstärkt. Das Eindicken von Suppe und warmen/kalten Getränken kann eine wichtige Hilfestellung bei Problemen mit der Flüssigkeitsaufnahme darstellen.
  • Hilfsmittel: Strohhalm, Schnabelbecher, Tellerranderhöhung sind bei starkem Tremor erforderlich. Suppen können auch aus einer Schnabeltasse getrunken werden. Oft können Getränke besser mittels Strohhalmes aufgenommen werden.
  • Ernährung mit Hilfe einer Sonde (PEG): Diese Maßnahme ist erforderlich, wenn die oral zugeführte Nahrung nicht mehr ausreicht, um den Flüssigkeits- und Nährstoffbedarf zu decken. Dabei wird eine Kunststoffsonde in lokaler Anästhesie durch die Bauchwand gelegt, wodurch die Nahrung direkt in den Magen verabreicht werden kann. Es ist sinnvoll, soweit möglich, zusätzlich zur Sondennahrung zu essen.

Mangelndes Geschmacksempfinden

Das Geschmacksempfinden ist im Laufe der Parkinsonerkrankung häufig eingeschränkt und bewirkt, dass viele Betroffene die Speisen zu stark würzen und ein zu hoher Salzkonsum entsteht. Diese erhöhte Salzaufnahme kann Ursache für weitere Ernährungs- und Verdauungsstörungen sein und sollte daher unterlassen werden.

Empfehlung: Trotz der beschriebenen Geschmacksveränderungen sollte vermieden werden, dass Patienten zu stark würzen. Wenn möglich sollten die Speisen vom Partner abgeschmeckt werden. Insbesondere ist ein ausgiebiges Nachsalzen der Speisen zu vermeiden. Um den Geschmack der Speisen zu verbessern, können Küchenkräuter verwendet werden.

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit, Bauchschmerzen und auch Erbrechen treten bei etwa 10% der Betroffenen auf. Diese Symptome können auch beim unbehandelten Morbus Parkinson vorkommen, werden jedoch deutlich häufiger bei der Behandlung mit L-Dopa-Medikamenten beobachtet. In manchen Fällen treten diese Beschwerden nur vorübergehend zu Beginn der Medikamenteneinnahme auf. In dieser Zeit kann die Nahrungsaufnahme erschwert sein.

Empfehlung: Zunächst gilt es, mit der L-Dopa-Medikation langsam zu beginnen und die Dosis vorsichtig zu steigern. Dies geschieht natürlich immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt. Zusätzlich muss aber bei einer über einen längeren Zeitraum bestehenden Übelkeit und Erbrechen eine Magen-Darm-Abklärung erfolgen, da neben Morbus Parkinson auch primäre Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes an den Beschwerden schuld sein können. Nach Ausschluss einer Magen-Darm-Erkrankung gilt es, durch Aufteilung der Essensmengen, der richtigen L-Dopa-Dosierung und anderen diätetischen Maßnahmen, die Übelkeit zu beherrschen. Fallweise ist auch eine spezifische Medikation mit z. B. Domperidon erforderlich.

Vermeidung von Mangelernährung

Während des Krankheitsverlaufs von Parkinson verliert etwa jeder zweite Betroffene Körpergewicht. Gründe dafür können eine gestörte Energiebilanz sowie eine verminderte Nahrungsaufnahme sein. Die gestörte Energiebilanz ist auf die typischen Veränderungen in den Bewegungsabläufen zurückzuführen. Das Zittern, die Daueranspannung der Muskulatur und die Anstrengung, eine begonnene Bewegung zu Ende zu führen, kosten viel Kraft. Diese bezieht der Körper aus energiereicher Nahrung. Bekommt der Körper weniger Energie als er braucht, greift er auf seine Energiereserven zurück. Werden diese nicht regelmäßig aufgefüllt, verliert der Organismus an Gewicht. Eine ausgewogene Ernährung bei Parkinson ist daher besonders wichtig.

Der Weg der Nahrung zum Mund

Bereits der Weg der Nahrung zum Mund ist für Parkinsonpatienten schwierig. Bedingt durch Rigor und Tremor ist für den Betroffenen der Umgang mit dem Essbesteck deutlich erschwert und somit auch die Zufuhr der Nahrung bis zum Mund.

Empfehlungen:

  • Verwendung rutschfester Unterlagen für den Teller
  • Besteck mit dicken Griffen
  • Tiefe Teller
  • Tassen mit großem Henkel
  • Ausreichend Zeit zum Essen einplanen
  • Regelmäßige Ergotherapie und Physiotherapie zur Verbesserung der Bewegungsabläufe

Medikamentöse Behandlung von Parkinson

Eine Behandlung mit Medikamenten kann Parkinson-Beschwerden lindern. Wenn die Erkrankung fortschreitet, lässt die Wirkung der Medikamente jedoch nach - und ihre Nebenwirkungen werden belastender. Die medikamentöse Behandlung ist sehr individuell und muss häufig angepasst werden.

Bei der Parkinson-Krankheit wird im Gehirn zu wenig Dopamin hergestellt - dies ist ein wichtiger Botenstoff. Der Dopaminmangel führt dazu, dass Nervenreize schlechter übertragen werden. In der Folge kommt es zu Bewegungsstörungen und anderen Beschwerden. Parkinson-Medikamente sollen den Dopaminmangel im Gehirn ausgleichen und dadurch die Beschwerden lindern. Die Krankheit heilen können die Mittel jedoch nicht.

Durch die Medikamente nehmen die Beschwerden besonders im Frühstadium der Erkrankung deutlich ab. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung wird die Behandlung schwieriger.

Wichtige Medikamente:

  • Levodopa (L-Dopa): wird im Gehirn zu Dopamin umgewandelt.
  • Dopaminagonisten: regen Bindungsstellen in den Nervenzellen (Rezeptoren) an, die für die Aufnahme von Dopamin zuständig sind.
  • MAO-B-Hemmer (Monoaminooxidase-B-Hemmer): blockieren den Abbau von Dopamin im Gehirn.

Die Medikamente werden meist in Tablettenform eingenommen. Bestimmte Dopaminagonisten gibt es auch als Pflaster.

Zeitpunkt der Einnahme

Damit die Medikamente optimal wirken, werden sie zu festen Uhrzeiten eingenommen. An die pünktliche Einnahme zu denken, fällt nicht immer leicht. Es kann helfen, die Einnahme mit bestimmten Alltagsroutinen wie zum Beispiel Zähneputzen zu verbinden. Hilfreich sind auch Erinnerungshilfen wie Notizzettel oder Smartphone-Apps.

Nebenwirkungen der Medikamente

Die Behandlung wird oft mit nur einem Medikament begonnen. Am wirksamsten sind Levodopa und Dopaminagonisten. Beide haben jeweils Vor- und Nachteile, die bei der Entscheidung für eine Behandlung eine wichtige Rolle spielen. Dopaminagonisten sind im Allgemeinen schlechter verträglich als Levodopa. Sie führen häufiger zu Nebenwirkungen wie Wassereinlagerungen, Schläfrigkeit, Verstopfung, Schwindel, Halluzinationen und Übelkeit. Menschen, die Dopaminagonisten einnehmen, neigen dadurch eher dazu, die Behandlung abzubrechen oder Medikamente unregelmäßig einzunehmen.

Mögliche Nebenwirkungen von Levodopa sind Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schwindel, gesteigerter Antrieb, Depression und Verwirrtheit. Bei hohen Dosen können auch Bewegungsstörungen auftreten. In niedrigen Dosen wird Levodopa meist gut vertragen.

Anpassung der Medikamente

Da die Parkinson-Beschwerden in späteren Krankheitsstadien zunehmen, wird dann meist die Dosis der Medikamente erhöht. Dadurch kommt es auch zu mehr Nebenwirkungen. Oft nehmen Menschen mit Parkinson gegen die Nebenwirkungen oder andere Beschwerden dann weitere Medikamente ein. Dies erhöht wiederum das Risiko für Wechselwirkungen. Manchmal wiegt die Belastung durch die Nebenwirkungen sogar schwerer als der Nutzen der Medikamente.

Ein Ziel der Behandlung ist dann eine möglichst gleichmäßige Wirkung der Medikamente.

Möglichkeiten zur Anpassung der Medikamente:

  • Die Einnahmezeiten und die Häufigkeit der Einnahme ändern
  • Retard-Tabletten einnehmen, die den Wirkstoff verzögert freisetzen
  • Dosierungen ändern und zusätzliche Medikamente wie COMT-Hemmer, NMDA-Antagonisten, Anticholinergika oder MAO-B-Hemmer einnehmen
  • Zusätzlich zu Levodopa einen Dopaminagonisten einnehmen

Damit ein Mittel gleichmäßig wirkt, kann auch eine Medikamentenpumpe eingesetzt werden.

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