Verstopfung, in der Fachsprache Obstipation genannt, ist ein weit verbreitetes Problem, von dem etwa 10-15 % der Bevölkerung regelmäßig betroffen sind. Dabei entleert sich der Darm nicht so mühelos wie im Normalzustand. Fast jeder Mensch ist gelegentlich von diesem unangenehmen Zustand des Darms betroffen. Typische Symptome sind ein aufgeblähter, voller Bauch, harter Stuhl und sogar Bauchkrämpfe und Übelkeit. Obwohl Verstopfung ein Tabuthema ist, ist es wichtig, darüber aufzuklären, da oft bereits kleine Umstellungen des Lebensstils oder der Ernährung Abhilfe schaffen können.
Wie funktioniert die Verdauung?
Bei der Verdauung entzieht der Darm dem Nahrungsbrei Flüssigkeit und Nährstoffe. So wird die Masse eingedickt, und es entsteht im Idealfall ein länglicher, geschmeidiger Stuhl, der einfach aus dem Enddarm herausgleiten kann. Bei Verstopfung ist diese Funktion des Darms gestört. Dem Nahrungsbrei wird zu viel Wasser entzogen, sodass der Stuhl hart wird, was den Transport durch den Enddarm und damit die Ausscheidung erschwert.
Der Prozess der Darmentleerung beruht auf einem Zusammenspiel von entspannenden Reflexen des Körpers und bewusster, willentlicher Steuerung. Dieser Prozess kann leicht gestört werden, z.B. auch durch zu starkes Pressen. Und wer häufig keine Zeit findet, auf die Toilette zu gehen, und deshalb den Impuls des Darms unterdrückt, spürt den Entleerungsdrang irgendwann nicht mehr und trainiert sich so gewissermaßen den regelmäßigen Stuhlgang ab. Wenn der Stuhl aber länger im Darm verbleibt, wird er weiter eingedickt. Die Folge ist bekannt: Der Stuhlgang wird beschwerlicher und unter Umständen droht eine chronische Verstopfung.
Ursachen von Verstopfung
Grundsätzlich kann jeder Mensch eine Verstopfung bekommen. Es sind jedoch einige Erkrankungen und Risikofaktoren bekannt, die das Entstehen einer Verstopfung begünstigen:
- Ballaststoffarme Ernährung: Eine Ernährung mit zu wenigen Ballaststoffen wie Obst, Gemüse oder Vollkornprodukten führt zu einer verringerten Stuhlmenge und einer langsameren Darmbewegung. Die Aufnahme von zu wenig Obst, Gemüse und Vollkornprodukten führt zu einem verringerten Stuhlvolumen und einer langsameren Darmbewegung, was Verstopfung begünstigen kann.
- Bewegungsmangel: Körperliche Aktivität regt die Darmtätigkeit an. Ein inaktiver Lebensstil, z. B. vorübergehende Bettlägerigkeit, kann Verstopfung begünstigen.
- Veränderungen im Lebensstil: Reisen, ein veränderter Schlafrhythmus oder Stress können die gewohnte Darmtätigkeit durcheinanderbringen. Bei Reisen mit Zeitverschiebung kann die Toilettenroutine schnell durcheinanderkommen. Oftmals wird der Stuhlgang auf fremden Toiletten auch unterdrückt, was zu einer Obstipation und Bauchschmerzen führen kann.
- Ignorieren des Stuhldrangs: Wenn der natürliche Stuhldrang regelmäßig unterdrückt wird, kann dies dazu führen, dass der Darm weniger sensibel darauf reagiert. Erzwingen Sie den Stuhlgang nicht.
- Bestimmte Medikamente: Schmerzmittel (z. B. Opiate), Antidepressiva, entwässernde Medikamente (Diuretika), Antihistaminika oder Eisenpräparate können Verstopfung verursachen, da sie die Darmbewegung verlangsamen oder die Wasserausscheidung beeinflussen. Medikamente können einen negativen Einfluss auf die Darmtätigkeit haben. Vor allem Schmerzmittel, Psychopharmaka oder Blutdrucksenker führen häufig dazu, dass der Stuhl schwer abgelassen werden kann.
- Erkrankungen: Eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), ein erhöhter Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie) oder Parkinson können das Gleichgewicht im Darm stören und akute Verstopfung auslösen.
- Hormonelle Veränderungen: Eine Verstopfung betrifft häufig Frauen während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren. Der Auslöser für den erschwerten Stuhlgang liegt dann an der Hormonumstellung, die die Frau durchlebt. Hormonschwankungen während der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren können eine Verstopfung fördern.
- Stress: Unser Verdauungsapparat ist eng mit unserem Gehirn verbunden. Der Bauch nimmt auch psychische Belastungen und Stress wahr.
Wer ist besonders gefährdet?
Dabei ist die genaue Häufigkeit von chronischer Verstopfung schwer zu beziffern, weil für die Diagnose keine einheitlichen Kriterien angewendet werden. Fachleute gehen davon aus, dass in Europa durchschnittlich ca. 10-15 % der Bevölkerung mit Verstopfung zu tun haben - Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer. Verstopfung tritt zudem mit zunehmendem Alter häufiger auf, vor allem bei Menschen über 65 Jahre. Mögliche Gründe dafür sind mangelnde Bewegung, Bettlägerigkeit, ein eingeschränktes Durst- und Hungergefühl und die Nebenwirkungen von Medikamenten - Faktoren, die in dieser Altersklasse weit verbreitet sind.
Lesen Sie auch: Was tun bei Verstopfung, Krämpfen und Unterleibsschmerzen?
Auch in der Schwangerschaft kommt es gehäuft zu Verstopfungen: Etwa 50% aller Schwangeren leiden vor allem im späteren Verlauf der Schwangerschaft an Verstopfung. Die Gebärmutter hat dann bereits eine beachtliche Größe erreicht, drückt auf den Darm und engt diesen ein. Gleichzeitig verlangsamen die Schwangerschaftshormone die Verdauung. Dadurch wird dem Stuhl mehr Wasser entzogen, was zusätzlich zur Verstopfung beiträgt.
Symptome von Verstopfung
Verstopfung wird oftmals von unangenehmen Bauchschmerzen begleitet, wobei zu den typischen Beschwerden Krämpfe im Magen-Darm-Trakt, ein unangenehmes Druck- oder Völlegefühl in bestimmten Bereichen des Bauchs sowie Unbehagen beim Stuhlgang zählen.
Ein häufiges Anzeichen für Verstopfung ist eine plötzliche Veränderung der Stuhlgewohnheiten, wie etwa der Wechsel von täglichem Stuhlgang zu nur noch alle zwei Tage. Wie bereits anfangs ausgeführt, resultiert Verstopfung häufig aus einer trägen Darmtätigkeit. Dabei verweilt der Stuhl zu lange im Dickdarm, sodass ihm vermehrt Wasser entzogen wird. Idealerweise sollte die Stuhlkonsistenz weich, aber dennoch fest genug sein, um leicht entleert werden zu können. Bei Verstopfung bleibt er jedoch zu lange im Darm, verliert Wasser und wird dadurch härter und trockener.
Ein weiterer häufiger Hinweis auf Verstopfung ist ein unangenehmes Druck- oder Blockadegefühl im Rektumbereich, dem letzten Abschnitt des Darms. Dieses entsteht, wenn sich Stuhl im Enddarm staut und nicht weiterbefördert wird. Aufgrund der Verstopfung verbleiben Nahrungsmittel länger im Darm, wo sie fermentieren und Gase bilden. Diese ungewöhnlich hohe Gasbildung verursacht einen Blähbauch.
Bei Verstopfung können unterschiedliche Symptome auftreten. Dabei unterscheidet man Hauptsymptome und Begleitsymptome. Die Hauptsymptome sind charakterisierend für eine Obstipation, während die Begleitsymptome hingegen auftreten können, aber nicht müssen.
Lesen Sie auch: Ursachen von Verstopfung bei Parkinson
Hauptsymptome:
- Den ersten Verdacht auf Verstopfung bekommen Betroffene, wenn ihr Stuhlgang härter und seltener als gewohnt ist.
- Der Toilettengang zeichnet sich durch ein kleineres Stuhlvolumen aus, meist in Form von Klumpen.
- Zudem muss der Betroffene durch starkes Pressen der Erleichterung nachhelfen.
- Nach dem Stuhlgang spürt man jedoch keine vollständige Entleerung, sondern nimmt Stuhlreste im Darm wahr.
Begleitsymptome:
- Verhärterter Stuhl kann die Darmwand beim Abwandern beschädigen und beim Ausscheiden Risse im Bereich des Afters verursachen.
- Durch das Pressen können sich Hämorrhoiden vergrößern und hinausstülpen.
- Auch sind stechende Schmerzen im Analbereich durch das Pressen möglich, da Risse in der Darmschleimhaut entstehen können.
- Bei einigen Betroffenen tritt außerdem Flatulenz auf.
- Während des Verdauungsprozesses entsteht Luft. Diese Luft kann aus zwei Gründen entstehen: zum einen durch Neutralisation der Magensäure und den Abbau von Fettsäuren. Bei diesem Vorgang entsteht Kohlendioxid (CO2). Zum anderen kann der Nahrungsbrei durch Bakterien im Dickdarm bearbeitet werden. Hierbei entstehen beispielsweise Stickstoff oder Methan. Bei einer Verstopfung wird der Weg der Gase nach außen blockiert. Der Betroffene nimmt die Blähung als Blähbauch (Meteorismus) war. Dieser kann Bauchschmerzen verursachen.
- Bei starken Blähungen können schlimmstenfalls sogar Atemnot, Schmerzen in der Brust und Schwindelgefühl entstehen.
- Außerdem sind Appetitlosigkeit oder - je nachdem wo sich die Verstopfung im Verdauungsprozess befindet - Sodbrennen und Übelkeit möglich.
Bauchkrämpfe bei Verstopfung
Es drückt, es zwickt und tut mitunter richtig weh - Bauchkrämpfe können ganz schön unangenehm sein. Manche leiden ab und an darunter, manche sogar ständig. Unter Bauchkrämpfen werden alle krampfartigen Schmerzen innerhalb des Verdauungstraktes verstanden, darunter auch Magenkrämpfe und Darmkrämpfe.
Der Darm ist ein langer Muskelschlauch. Unter bestimmten Umständen zieht sich die glatte Muskulatur des Darms, die normalerweise den Nahrungsbrei mit rhythmischen Bewegungen weiter transportiert, oder die Muskulatur des Magens krampfartig zusammen und löst sich nicht mehr vollständig. Die Verdauung bzw. der Transport des Nahrungsbreis kommt dabei fast vollständig zum Erliegen. Die Folge: Die Krämpfe lösen starke Schmerzen im Bauch aus, wir krümmen uns und fühlen uns wie ausgeknockt.
Die Auslöser für krampfartige Schmerzen im Bauch sind vielfältig. Ernährung und Verdauung spielen vor allem bei plötzlich auftretenden Bauchkrämpfen eine entscheidende Rolle - nämlich dann, wenn unangenehmes Ziehen oder Stechen im Bauch zum Beispiel direkt nach dem Essen auftreten. Allerdings können auch Krankheiten für Magen-Darm-Schmerzen verantwortlich sein. Bei Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten treten die Beschwerden immer im zeitlichen Zusammenhang mit dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf. Chronische Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts, beispielsweise Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Gallensteine oder ein entzündeter Blinddarm, können mit Bauchkrämpfen oder Koliken einhergehen.
Bauchkrämpfe sind vielseitig und können unterschiedlich stark ausfallen. Bei starken, anhaltenden oder ungewöhnlichen Schmerzen sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Bei Magen- und Bauchkrämpfen ist nicht nur der Darm verkrampft, auch der Magen spielt eventuell eine Rolle. Die Bauchdecke ist oft hart und gespannt. Die Schmerzen können sich unterschiedlich anfühlen, manchmal drückend, manchmal dumpf, stechend oder brennend sein und auch in den Rücken ausstrahlen. Mitunter können Bauchkrämpfe auch sehr stark und einschränkend sein.
Die Schmerzen bei Bauchkrämpfen werden als dumpf und drückend wahrgenommen, manchmal bringt Gegendruck auf die betreffende Stelle Linderung. Wenn die Schmerzen in Wellen abwechselnd stärker und schwächer durch den Bauch laufen, so werden sie als Koliken bezeichnet. Der Darm ist umgeben von einem dichten Geflecht aus Nerven, das den Schmerz weiterleitet.
Lesen Sie auch: Verstopfung als Risikofaktor für Schlaganfall?
Nicht zwangsläufig müssen Bauchkrämpfe mit Durchfall einhergehen, wie beispielsweise bei einer Magen-Darm-Infektion. Dabei klagen Betroffene lediglich über Krämpfe und Schmerzen in der Bauchregion, manchmal mit Blähungen, während aber Durchfall und auch Erbrechen ausbleiben. In den meisten Fällen sind die Symptome von relativ kurzer Dauer, d. h. einige Stunden bis maximal einige Tage (bei Magen-Darm-Infektionen). Wenn Ihre Beschwerden anhalten, sie besonders schmerzhaft sind oder insgesamt häufig auftreten, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt konsultieren. Bei einem Verdacht auf Blinddarmentzündung mit den typischen Symptomen wie Appetitverlust und Bauchschmerzen, die oft um den Bauchnabel beginnen und sich in den rechten Unterbauch verlagern, ist rascher ärztlicher Rat gefragt. Auch ständige Magenschmerzen oder immer wiederkehrende Bauchkrämpfe sollten Sie in jedem Falle abklären lassen. Zudem ist es sinnvoll, ein Ernährungstagebuch zu führen.
Was tun bei Verstopfung und Krämpfen?
Verstopfung ist ein weit verbreitetes Problem. Betroffene sind sich den Symptomen zwar häufig bewusst, neigen jedoch dazu, diese zu ignorieren und zu hoffen, dass sich die Beschwerden von selbst lösen. Das ist jedoch nicht immer ratsam. Wird Verstopfung nicht rechtzeitig behandelt, kann sie sich verschlimmern und sogar zu chronischen Problemen führen, die die Lebensqualität beeinträchtigen können.
Meist gehen krampfhafte Bauchschmerzen nach kurzer Zeit von selbst vorbei. Manchmal bleiben die Schmerzen jedoch länger oder kehren immer wieder. Doch wie lassen sich Bauchkrämpfe lösen? Entspannung ist grundsätzlich empfehlenswert, da Ruhe dem Körper die Möglichkeit gibt, sich neu zu sortieren. Dadurch kann die Verdauung wieder in Gang kommen und die Krämpfe lassen nach. Achten Sie in der Folge auf leicht verdauliche Kost, zum Beispiel Suppen, um dem Magen-Darm-Trakt Erholung zu gönnen. Unterstützend kann, je nach Empfinden, eine Wärmflasche sein. Bei weniger starken Beschwerden hilft in manchen Fällen auch ein warmer Tee mit Pfefferminze, Fenchel oder Kümmel.
Wenn andere Erkrankungen als Auslöser für die Verstopfung ausgeschlossen wurden, wird für die Behandlung der Verstopfung ein Stufenplan herangezogen bzw. individuell erarbeitet.
Hausmittel und Ernährungsumstellung
Ausgewählte Hausmittel können eine hilfreiche Unterstützung bei Verstopfung sein, wobei ihre Wirksamkeit von Person zu Person unterschiedlich ist. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann Verstopfung vorbeugen und die Verdauung unterstützen, da Ballaststoffe Wasser binden und dadurch eine weiche Stuhlkonsistenz fördern sowie die Darmbewegung anregen.
- Ballaststoffreiche Ernährung: Ballaststoffe fördern die Darmbewegung und sorgen für eine weiche Stuhlkonsistenz. Besonders empfehlenswert sind Vollkornprodukte, Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Auch lösliche Ballaststoffe wie Psyllium (Flohsamenschalen) und Methylcellulose unterstützen die Verdauung, indem sie Wasser binden und im Darm aufquellen. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten Erwachsene täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu sich nehmen. Ballaststoffe sind weitgehend unverdauliche, faserartige Nahrungsbestandteile, die vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln vorkommen. Im Darm nehmen sie relativ große Mengen Wasser auf. Dadurch machen sie den Stuhl weicher und erhöhen sein Volumen, was wiederum die Darmbewegungen anregt. Ballaststoffe fördern somit nicht nur die Verdauung, sie machen auch lange satt. Als besonders gute Quellen für Ballaststoffe gelten Vollkornbrot, Getreideflocken, Vollkornnudeln und Naturreis sowie Gemüse, Obst - vor allem auch in getrockneter Form -, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen. Ein paar dieser Lebensmittel sollten daher bei keiner Mahlzeit fehlen. Experten und Expertinnen empfehlen, jeden Tag mindestens 30 Gramm Ballaststoffe zu essen. Ja, Ballaststoffe regen die Verdauung an und machen den Stuhl weicher. Es ist empfehlenswert, die Zufuhr schrittweise zu erhöhen, da eine plötzliche Steigerung gelegentlich zu Blähungen führen kann.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Ballaststoffe können nur dann ihre positive Wirkung entfalten, wenn ausreichend Flüssigkeit aufgenommen wird. Auch eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit über den Tag verteilt ist ein wichtiger Faktor, um Verstopfung zu lindern bzw. vorzubeugen. Trinken Sie jeden Tag anderthalb bis zwei Liter Wasser oder ungesüßte Kräuter- und Früchtetees.
- Trockenfrüchte: Pflaumen, Feigen und Rosinen sind bekannt für ihre abführende Wirkung auf natürlichem Wege. Neben Ballaststoffen enthalten Trockenfrüchte auch Sorbit, eine natürliche Verbindung, die die Darmbewegung anregen kann.
- Regelmäßige Bewegung: Aktivität regt die Darmtätigkeit an. Die Bewegung der Bauchmuskulatur unterstützt den Darm in seiner Transportaufgabe. Der Darm wird gut durchblutet und kann besser arbeiten. Bereits eine 30-minütige moderate Sporteinheit am Tag senkt das Risiko für Verdauungsstörungen und eine unangenehme Verstopfung erheblich. Laufen Sie dem Stress davon! Eine regelmäßige Bewegung führt dazu, dass Ihr Immunsystem und die Darmtätigkeit angeregt werden. Sport sorgt für einen Abbau des Stresshormons Adrenalin, während gleichzeitig Endorphine und Serotonin gebildet werden. Auf diese Weise kommt die Darmtätigkeit wieder ins Gleichgewicht.
Medikamentöse Behandlung
Der schnelle Griff zu Abführmitteln mag verführerisch sein, da sie kurzfristig rasche Erleichterung verschaffen können. Jedoch sollten sie mit Vorsicht eingesetzt werden, da sie Nebenwirkungen wie Durchfall, Elektrolytstörungen, Blähungen und Krämpfe verursachen und bei langfristiger Anwendung abhängig machen können. Werden Abführmittel gelegentlich und nicht täglich zur Behandlung einer Verstopfung eingesetzt und treten dabei keine Beschwerden auf, spricht nichts gegen eine Anwendung - auch nicht bei Schwangeren. Welche Laxantien während der Schwangerschaft geeignet sind, klären Sie am besten mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt.
Die gängigsten Abführmittel sind:
- Macrogol
- Natriumpicosulfat
- Bisacodyl
Hochkonzentrierte Wirkstoffe aus Arzneipflanzen finden sich in pflanzlichen Arzneimitteln wieder. Carmenthin® enthält eine einzigartige Wirkstoffkombination aus Pfefferminzöl und Kümmelöl. Dabei sorgt insbesondere Pfefferminzöl mit seinen schmerzlindernden und entkrampfenden Eigenschaften für Linderung von leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich. Sind die Krämpfe durch eine zugrunde liegende Erkrankung bedingt, so wird die Therapie darauf abgestimmt.
Weitere Tipps
- Vermeidung bestimmter Lebensmittel: Stark verarbeitete, fettige oder zuckerreiche Lebensmittel können die Verdauung verlangsamen. Mit einer gesunden, wenig belastenden Ernährung kann der Entstehung von Krämpfen vorgebeugt werden. Das bedeutet, auf übermäßige und ungesunde Fette (Transfette) und blähende Speisen möglichst zu verzichten. Ein Übermaß an alkoholischen Getränken, kohlensäurehaltigen Getränken und Nikotin hingegen, belasten die Verdauungsorgane und sollte vermieden werden. Kochen Sie nach Möglichkeit selbst.
- Toilettenroutine: Es ist wichtig, auf den natürlichen Stuhldrang zu achten und sich genügend Zeit für den Toilettengang zu nehmen. Nehmen Sie sich für jeden Toilettengang Zeit. Achten Sie zudem darauf, den Stuhlgang nicht zu unterdrücken. Leichter kann die Stuhlentleerung mit angezogenen Beinen geschehen. Üblicherweise sitzen wir in einem 90-Grad-Winkel auf der Toilette. In dieser Sitzposition knickt der Schließmuskel unseren Darm ab. Bei einer Verstopfung kann diese Sitzposition jedoch die Darmentleerung umso mehr erschweren. Stellen wir unsere Füße beim Stuhlgang auf einen Toilettenhocker, verändert sich unsere Sitzposition zu einem 35-Grad-Winkel.
- Stressmanagement: Stress kann die Verdauung negativ beeinflussen und zu Verstopfung beitragen. In der heutigen, schnelllebigen Zeit lohnt es sich, auf ausreichende Ruhephasen neben dem stressigen Alltag zu achten. Denn übermäßig viel Stress wirkt sich auf die Verdauung aus. Versuchen Sie, Stress in Ihrem Alltag zu minimieren. Hilfreiche Entspannungstechniken sind spezielle Atemübungen, autogenes Training, PMR (Progressive Muskelrelaxation) oder Mediationstechniken. Regelmäßig angewandt helfen sie dabei, Stress zu reduzieren und Verstopfung durch Stress vorzubeugen.
- Vermeidung von längerem Sitzen: Langes Sitzen verlangsamt die Darmtätigkeit.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Wenn Ihre Beschwerden anhalten, sie besonders schmerzhaft sind oder insgesamt häufig auftreten, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt konsultieren. Auch ständige Magenschmerzen oder immer wiederkehrende Bauchkrämpfe sollten Sie in jedem Falle abklären lassen. In jedem Fall sollte eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden, wenn sich die Stuhlgewohnheiten innerhalb eines kurzen Zeitraums maßgeblich verändern. Dies kann sich sowohl durch Probleme bei der Stuhlentleerung als auch in Form von Durchfall äußern. Bei einem Verdacht auf Blinddarmentzündung mit den typischen Symptomen wie Appetitverlust und Bauchschmerzen, die oft um den Bauchnabel beginnen und sich in den rechten Unterbauch verlagern, ist rascher ärztlicher Rat gefragt. Zudem ist es sinnvoll, ein Ernährungstagebuch zu führen.
Wenn die Verstopfung von Bauchschmerzen, starken Blähungen oder Blut im Stuhl begleitet wird, ist der Besuch in der Praxis unumgänglich. Eine chronische Verstopfung kann zu Blut im Stuhl, starken Schmerzen, Bauchkrämpfen und ungewolltem Gewichtsverlust führen. Tritt bei Ihnen oder Ihrem Angehörigen eine Verstopfung sehr plötzlich und heftig auf (akute Verstopfung), kann dies im Extremfall auf einen Darmverschluss oder Schlaganfall hindeuten.
tags: #verstopfung #starke #krämpfe #ursachen