Die Meningitis, auch Hirnhautentzündung genannt, ist eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute, die durch verschiedene Erreger ausgelöst werden kann. Die Erkrankung kann alle Altersgruppen betreffen, tritt jedoch besonders häufig bei Säuglingen, Kleinkindern, Jugendlichen sowie älteren oder immungeschwächten Patienten auf. Neben einer reinen Meningitis kann es auch zu kombinierten Formen mit einer Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) oder einer Myelitis (Entzündung des Rückenmarks) kommen.
Was ist eine virale Meningitis?
Die virale Meningitis ist eine Form der Hirnhautentzündung, die durch verschiedene Viren verursacht wird. Im Vergleich zur bakteriellen Meningitis verläuft die virale Meningitis im Normalfall milder und heilt oft nach zwei bis drei Wochen von selbst aus. Es gibt jedoch auch virale Meningitiden, die akut verlaufen und einer sofortigen Behandlung bedürfen.
Erreger der viralen Meningitis
Die häufigsten Erreger der viralen Meningitis sind Enteroviren, insbesondere Coxsackie- und Echoviren. Weitere mögliche Erreger sind:
- Adenoviren
- Arboviren (z.B. FSME-Viren)
- Epstein-Barr-Virus
- Herpesviren (z.B. Herpes-simplex-Virus, Varizella-Zoster-Virus)
- Humanes Immundefizienz-Virus (HIV)
- Lymphozytäres Choriomeningitisvirus (LCMV)
- Masernvirus
- Mumpsvirus
- SARS-CoV-2
Übertragung der viralen Meningitis
Die Erreger der viralen Meningitis werden leicht von Mensch zu Mensch übertragen, und zwar über Tröpfcheninfektion (z.B. durch Husten, Niesen oder Küssen) oder Schmierinfektion. Die Betroffenen sind bereits bis zu sieben Tage vor Beginn der Krankheitszeichen ansteckend.
Risikogruppen
Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Säuglinge, Kinder und Jugendliche haben ein erhöhtes Risiko für eine Hirnhautentzündung. Jugendliche haben durch ihre meist engen und vielfältigen sozialen Kontakte ein höheres Ansteckungsrisiko.
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Symptome der viralen Meningitis
Die ersten Anzeichen einer viralen Meningitis ähneln oft denen einer Grippe. Typische Symptome sind:
- Fieber
- Heftige Kopfschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Steifer Nacken (Nackensteifigkeit)
- Übelkeit und Erbrechen
- Lichtempfindlichkeit
Bei Säuglingen und Kleinkindern können die Symptome unspezifisch sein. Es können auftreten:
- Schrilles Schreien oder Wimmern
- Allgemeine Schwäche
- Appetitlosigkeit
- Berührungsempfindlichkeit
- Starke Schläfrigkeit
- Vorgewölbte oder verhärtete Fontanelle
Diagnose der viralen Meningitis
Die Diagnose der viralen Meningitis basiert auf einer Kombination klinischer Symptome und charakteristischer Laborbefunde, insbesondere der Analyse des Liquors (Hirn-Rückenmark-Flüssigkeit).
Liquoruntersuchung
Bei Verdacht auf Meningitis wird eine Lumbalpunktion durchgeführt, bei der Liquor aus dem Rückenmarkskanal entnommen wird. Der Liquor wird anschließend im Labor auf Entzündungszeichen und Krankheitserreger untersucht. Typische Befunde bei viraler Meningitis sind:
- Liquorzytose: Erhöhung der Zellzahl im Liquor (Pleozytose), meist zwischen 10-500 Zellen/µl, mit einem Überwiegen von Lymphozyten (lymphozytäre Pleozytose).
- Normale Glukosekonzentration: Im Gegensatz zur bakteriellen Meningitis bleibt die Glukosekonzentration im Liquor meistens normal (50-80 mg/dl).
- PCR (Polymerase-Kettenreaktion): Die PCR ist die Methode der Wahl, um virale Nukleinsäuren im Liquor nachzuweisen.
- Serologische Tests: Antikörpernachweis im Liquor oder Serum, z. B. für bestimmte Viren.
Weitere Untersuchungen
Je nach Patient sowie Schweregrad und Ursache der Hirnhautentzündung können weitere Untersuchungen notwendig sein, um über die richtige Behandlungsstrategie zu entscheiden und Komplikationen zu vermeiden:
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- Blutuntersuchung
- Rachenabstrich
- Elektroenzephalografie (EEG)
- Bildgebende Verfahren (MRT oder CT)
Behandlung der viralen Meningitis
Eine virale Meningitis wird in der Regel nur symptomatisch behandelt. Ziel ist es, die Beschwerden zu lindern und den Körper bei der Heilung zu unterstützen.
Symptomatische Behandlung
- Schmerzmittel: Gegen Kopfschmerzen und Gliederschmerzen.
- Fiebersenkende Mittel: Bei Fieber.
- Flüssigkeitszufuhr: Ausreichend trinken, um den Flüssigkeitshaushalt zu stabilisieren.
- Bettruhe: Körperliche Schonung, um die Heilung zu fördern.
Antivirale Therapie
Bei bestimmten Viren, wie dem Herpes-simplex-Virus (HSV), kann eine antivirale Therapie mit Aciclovir sinnvoll sein.
Prävention der viralen Meningitis
Gegen einige Meningitis-Erreger gibt es Impfungen, die einer Hirnhautentzündung vorbeugen können. Dazu zählen Impfungen gegen Masern, Mumps, Windpocken und FSME.
Hygienemaßnahmen
Um das Risiko einer Ansteckung mit viralen Erregern zu verringern, sollten folgende Hygienemaßnahmen beachtet werden:
- Regelmäßiges Händewaschen
- Vermeidung von engem Kontakt mit erkrankten Personen
- Husten und Niesen in die Armbeuge
- Verwendung von Einwegtaschentüchern
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