Die Parkinson-Krankheit, auch Morbus Parkinson genannt, ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die vor allem ältere Menschen betrifft. Sie ist gekennzeichnet durch den Verlust von Nervenzellen im Gehirn, insbesondere derer, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Dieser Dopaminmangel führt zu den typischen Symptomen wie Zittern, Muskelsteifheit, Bewegungsverlangsamung und Gleichgewichtsstörungen. Obwohl Parkinson nicht heilbar ist, gibt es verschiedene Therapieansätze, die darauf abzielen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Neben medikamentösen Behandlungen spielen auch Ernährung und die gezielte Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen eine wichtige Rolle.
Was ist Parkinson?
Parkinson ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung nach Alzheimer. Sie betrifft vor allem Menschen über 60 Jahre, kann aber in seltenen Fällen auch schon in jüngeren Jahren auftreten. Die Ursache für das Absterben der Nervenzellen ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren zusammenwirken, darunter genetische Veranlagung, Umwelteinflüsse und altersbedingte Veränderungen im Gehirn.
Formen von Parkinson
Es gibt verschiedene Formen von Parkinson:
- Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS): Dies ist die häufigste Form, bei der die Ursache unbekannt ist.
- Genetische Formen: In sehr seltenen Fällen wird Parkinson vererbt.
- Sekundäres Parkinson-Syndrom: Diese Form wird durch bestimmte Erkrankungen oder Medikamente ausgelöst.
- Atypisches Parkinson-Syndrom: Hier sind neurodegenerative Erkrankungen die Ursache.
Auswirkungen auf den Körper
Bei Parkinson sterben die Nervenzellen ab, die Dopamin produzieren. Dieses Hormon ist wichtig für die Steuerung von Bewegungen. Der Dopaminmangel führt zu einem Überschuss an Acetylcholin, was die typischen Symptome verursacht. Lange Zeit ging man davon aus, dass das Absterben der Nervenzellen hauptsächlich im Gehirn stattfindet, aber auch das vegetative Nervensystem kann betroffen sein, insbesondere der Darm.
Mögliche Ursachen
Die genaue Ursache für das Absterben der Nervenzellen ist noch nicht bekannt. Es wird vermutet, dass mehrere Faktoren zusammenkommen müssen, darunter genetische Defekte, eine schlechte Reaktion der Nervenzellen auf Wachstumsfaktoren und das Alter.
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Zusammenhang mit dem Darm
Viele Betroffene leiden schon Jahre vor der Diagnose an Magen-Darm-Problemen. Der Vagus-Nerv, der den Darm mit dem Gehirn verbindet, spielt dabei eine wichtige Rolle. Es gibt Hinweise darauf, dass krankmachende Eiweiße über den Vagus-Nerv vom Darm ins Gehirn aufsteigen können. Studien haben gezeigt, dass die Darmflora von Menschen mit Parkinson sich von einer gesunden Darmflora unterscheidet. Zudem leiden viele Betroffene unter dem Leaky-Gut-Syndrom, bei dem die Schutzfunktion der Darmschleimhaut gestört ist und Entzündungsstoffe in das Gehirn gelangen können.
Symptome von Parkinson
Die Symptome entwickeln sich schleichend und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Erste Anzeichen zeigen sich oft schon Jahre vor der Diagnose.
Hauptsymptome
- Zittern (Tremor): Tritt am häufigsten an Händen und Armen auf.
- Muskelsteifheit (Rigor): Die Muskeln ziehen sich zusammen und versteifen sich.
- Bewegungsverlangsamung (Bradykinese): Bewegungen werden langsamer und schwieriger auszuführen.
- Geh- und Haltungsstörungen (Posturale Instabilität): Die Fähigkeit, den Körper auszubalancieren, ist gestört.
Weitere Symptome
Neben den Hauptsymptomen können Betroffene unter einer Vielzahl weiterer Beschwerden leiden, darunter:
- Sprach- und Schluckstörungen
- Rücken- und Gelenkprobleme
- Verdauungsprobleme
- Blasenstörungen
- Schwindel
- Stimmungsschwankungen
- Appetitlosigkeit
- Verändertes Geruchs- und Geschmacksempfinden
Verlauf der Krankheit
Der Verlauf von Parkinson ist individuell unterschiedlich. Typischerweise nehmen die Beschwerden mit der Zeit zu. In frühen Stadien können Medikamente die Symptome deutlich lindern, aber nach einigen Jahren lässt die Wirkung nach. Im Spätstadium sind Betroffene auf Unterstützung im Alltag angewiesen.
Diagnose und Behandlung
Die Diagnose von Parkinson ist umfangreich und umfasst eine Anamnese, körperliche und neurologische Untersuchungen sowie Bildgebung des Gehirns. Ein L-Dopa-Test kann helfen, die Diagnose zu bestätigen.
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Behandlungsmöglichkeiten
Da Parkinson nicht heilbar ist, zielt die Behandlung darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten.
- Medikamente: Die wichtigste Therapie ist die Gabe von Medikamenten, insbesondere Levodopa (L-Dopa), das im Gehirn zu Dopamin umgewandelt wird, und Dopaminagonisten, die die Wirkung von Dopamin nachahmen.
- Ergänzende Therapien: Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie können die Lebensqualität verbessern.
- Tiefe Hirnstimulation: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem Elektroden ins Gehirn eingesetzt werden, kann Zittern, Steifigkeit und Bewegungsverlangsamung lindern.
Ernährung bei Parkinson
Die richtige Ernährung kann den Verlauf der Parkinson-Erkrankung positiv beeinflussen. Eine ausgewogene Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln ist wichtig, um Mangelerscheinungen vorzubeugen und die Darmgesundheit zu fördern.
Mediterrane Ernährung
Die mediterrane Ernährung, die reich an Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und Omega-3-Fettsäuren ist, rückt immer mehr in den Fokus der Forschung. Studien haben gezeigt, dass sie den Ausbruch von Parkinson verzögern kann.
MIND-Diät
Die MIND-Diät, eine Kombination aus der Mittelmeerdiät und der DASH-Diät (zur Senkung des Blutdrucks), kann ebenfalls positive Auswirkungen haben.
Zu empfehlende Lebensmittel
- Obst und Gemüse
- Vollkornprodukte
- Hülsenfrüchte
- Nüsse und Samen
- Olivenöl
- Fisch (reich an Omega-3-Fettsäuren)
Zu vermeidende Lebensmittel
- Butter und Margarine
- Rotes Fleisch
- Käse
- Gebäck und Süßigkeiten
- Fast Food und Frittiertes
Darmgesundheit fördern
Da die Darmgesundheit eine Rolle bei der Entstehung von Parkinson spielen kann, ist es wichtig, eine gesunde Darmflora zu fördern. Dies kann durch den Verzehr von pro- und präbiotischen Lebensmitteln erreicht werden.
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- Probiotika: Natürliche Lebensmittel, die reich an speziellen Bakterienkulturen sind (z.B. Joghurt).
- Präbiotika: Ballaststoffe, die als Nahrung für die guten Darmbakterien dienen (z.B. in Gemüse, Obst und Vollkornprodukten).
Umgang mit Ernährungsproblemen
Viele Menschen mit Parkinson haben wenig Appetit und ein verändertes Geruchs- und Geschmacksempfinden. Es ist wichtig, die Speisen kräftig mit Gewürzen und Kräutern zu würzen und einen kleinen Schuss Olivenöl hinzuzufügen. Bei Schluckstörungen sollten kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt eingenommen werden. Verstopfungen können durch eine ballaststoffreiche Ernährung und ausreichend Flüssigkeit vermieden werden.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
Bei der Einnahme von L-Dopa ist Vorsicht beim Verzehr von Eiweiß geboten, da Eiweiß die Aufnahme des Medikaments hemmen kann. L-Dopa sollte idealerweise auf nüchternen Magen eingenommen werden, eine halbe Stunde vor oder eine Stunde nach dem Essen. Die notwendige Eiweißmenge sollte in kleinen Portionen über den Tag verteilt aufgenommen werden.
Bedeutung von Vitaminen und Mineralstoffen
Ein Großteil der Nährstoffe gelangt über den Darm in den Körper. Medikamente können die Aufnahme von Nährstoffen herabsetzen. Die Einnahme von L-Dopa kann einen Vitamin B12- und B6-Mangel begünstigen. Daher sollten Menschen mit Parkinson besonders auf eine ausgewogene Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln achten.
Spezifische Vitamine und Mineralstoffe bei Parkinson
Es gibt einige Vitalstoffe, von denen Parkinson-Patienten besonders profitieren können.
Omega-3-Fettsäuren
Omega-3-Fettsäuren sind ein essenzieller Bestandteil des Gehirns und wirken antientzündlich. Sie können die Nervenzellen schützen und das Fortschreiten von Parkinson verlangsamen. Studien haben positive Effekte von DHA (Docosahexaensäure) in Bezug auf Parkinson festgestellt.
Vitamin B12
Eine gute Versorgung mit Vitamin B12 kann sich positiv auf das Parkinson-Syndrom auswirken. Studien zeigen, dass Menschen mit Parkinson, die L-Dopa einnehmen, ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel haben. Ein Mangel kann sich durch Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, gedrückte Stimmungslage und Reizbarkeit äußern.
Vitamin D
Unabhängig davon, ob Vitamin D den Verlauf der Erkrankung beeinflussen kann, sollten Menschen mit Parkinson auf eine gute Versorgung mit Vitamin D achten. Vitamin D stärkt die Knochen und ist angesichts der hohen Sturzgefahr bei Parkinson von großer Bedeutung. Ein Vitamin-D-Mangel ist weit verbreitet, insbesondere bei älteren Menschen.
Coenzym Q10
Coenzym Q10 ist ein wichtiges Antioxidans, das der Körper selbst herstellen kann. Allerdings lässt die Produktion im Alter nach. Erste Studien deuten an, dass die Einnahme von Coenzym Q10 das Voranschreiten der Erkrankung verlangsamen kann.
Polyphenole
Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidativen und nervenschützenden Eigenschaften. Sie scheinen auch Ablagerungen des Eiweißes Alpha-Synuclein entgegenwirken zu können. Polyphenole sind in vielen pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, wie z.B. in Beeren, grünem Tee und Kurkuma.
Weitere wichtige Nährstoffe
- Calcium: Wichtig für die Knochengesundheit, insbesondere zur Vorbeugung von Osteoporose.
- Magnesium: Spielt eine Rolle bei der Muskel- und Nervenfunktion.
- Selen: Ein Spurenelement mit antioxidativen Eigenschaften.
- Zink: Wichtig für das Immunsystem und die Wundheilung.
Nahrungsergänzungsmittel bei Parkinson
Nahrungsergänzungsmittel können sinnvoll sein, um Mangelerscheinungen auszugleichen und die Versorgung mit wichtigen Nährstoffen sicherzustellen. Es ist jedoch wichtig, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren, um mögliche Wechselwirkungen mit Medikamenten zu vermeiden und die richtige Dosierung zu bestimmen.
HCK - Mikronährstoffmischung Parkinson
Diese Vitalstoffmischung wurde speziell entwickelt, um Parkinson-Patienten optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Sie enthält Vitamine und Mineralien, die das Gehirn mit Energie versorgen und es vor weiterem Zellabbau schützen sollen. Die enthaltenen Antioxidantien wirken dem Zellabbau entgegen und können so den Krankheitsverlauf verlangsamen.
Vitamin K2
Vitamin K2 ist vor allem für seine Rolle in der Knochengesundheit und Blutgerinnung bekannt. Studien deuten darauf hin, dass Vitamin K2 die mitochondriale Funktion bei Parkinson-Patienten verbessern kann. Mitochondrien sind die "Kraftwerke der Zellen" und spielen eine wichtige Rolle bei der Energieproduktion. Bei Parkinson kommt es häufig zu einer mitochondrialen Fehlfunktion.
Praktische Tipps für die Ernährung im Alltag
- Regelmäßige Mahlzeiten: Essen Sie mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt, um Verdauungsprobleme zu vermeiden und eine gleichmäßige Versorgung mit Nährstoffen sicherzustellen.
- Ausreichend trinken: Trinken Sie mindestens 2,5 Liter Wasser pro Tag, um Verstopfungen vorzubeugen und die Nierenfunktion zu unterstützen.
- Ballaststoffreiche Ernährung: Essen Sie viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte, um die Verdauung zu fördern.
- Gewürze und Kräuter: Verwenden Sie frische Kräuter und Gewürze, um den Geschmack der Speisen zu verbessern und den Appetit anzuregen.
- Eiweißzufuhr: Achten Sie auf eine ausreichende Eiweißzufuhr, aber vermeiden Sie große eiweißreiche Mahlzeiten in Verbindung mit der Einnahme von L-Dopa.
- Genuss und Freude: Nehmen Sie sich Zeit für das Essen und genießen Sie die Mahlzeiten. Kochen Sie selbst und probieren Sie neue Rezepte aus.
Kochen als Therapie
Kochen kann eine therapeutische Wirkung haben und die Lebensqualität von Parkinson-Patienten verbessern. Von der Auswahl der Speisen über den Einkauf, die Vor- und Zubereitung bis zum gemeinsamen Genuss des fertigen Gerichts im Familien- oder Freundeskreis kann sich jeder Schritt des Kochens positiv auf die Parkinson-Erkrankung und ihre Symptome auswirken.
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