Wadenkrämpfe sind schmerzhafte, unwillkürliche Kontraktionen der Wadenmuskulatur, die plötzlich auftreten und sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen können. Sie können in jedem Alter auftreten und sowohl Männer als auch Frauen betreffen. Ältere Menschen sind allerdings anfälliger für Wadenkrämpfe, da im Alter die Muskelmasse abnimmt und der Muskel nicht mehr so flexibel ist. Obwohl gelegentliche Wadenkrämpfe in der Regel harmlos sind, werden sie dennoch als äußerst unangenehm empfunden. Von einem Wadenkrampf können sowohl einzelne Muskeln als auch ganze Muskelgruppen betroffen sein. Der Entstehungsmechanismus hat etwas mit der Reizübertragung von Nerven auf Muskeln zu tun. Die Ursachen dafür sind oft nicht eindeutig feststellbar. Meist ist ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren verantwortlich für den Muskelkrampf. In vielen Fällen sind die Gründe für einen Wadenkrampf aber harmlos.
Ursachen von Wadenkrämpfen bei Kleinkindern
Bei Kindern haben Wadenkrämpfe häufig dieselben Ursachen wie bei Erwachsenen. Die häufigsten Ursachen sind:
Flüssigkeitsmangel: Leiden Kinder nach dem Sport unter Krämpfen, trinken sie vermutlich zu wenig. Beim Spielen mit Freunden in der Sonne und nach dem Sport (z. B. Schwimmen) wird häufig das Trinken vergessen. Die Flüssigkeitszufuhr ist jedoch wichtig, um dem durch das Schwitzen entstehenden Mangel vorzubeugen. Ein Flüssigkeits- und Mineralstoffmangel sowie die Überanstrengung können dann zu einem Wadenkrampf führen.
Elektrolytmangel: Auch Elektrolytmangel spielt in vielen Fällen von Muskelkrämpfen eine Rolle. Der Körper benötigt für die Reizübertragung von Nerven auf Muskeln bestimmte Mineralstoffe wie Natrium, Kalium und Magnesium. Deshalb ist auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, da andernfalls der Elektrolythaushalt ins Ungleichgewicht fallen kann. Vor allem bei älteren Menschen, Schwangeren oder bei Menschen mit Durchfall und Erbrechen kann der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt gestört sein.
Überlastung der Wadenmuskulatur: Eine Überlastung der Wadenmuskulatur kann zu einem Krampf führen. Ja, übermäßiges Training und Sport können Wadenkrämpfe begünstigen. Gründe sind neben der Ermüdung der Muskeln durch die Anstrengung auch vermehrtes Schwitzen und die damit einhergehende Dehydratation und die Störung des Elektrolythaushalts.
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Erhöhter Bedarf im Wachstum: Kinder in der Wachstumsphase haben einen erhöhten Bedarf an Calcium und Magnesium, denn durch sie festigt sich die Knochen- und Muskelstruktur nachhaltig. Wird der Bedarf nicht gedeckt, kann es ebenfalls zu Wadenkrämpfen kommen.
Weitere Faktoren: Manchmal können Plattfüße oder extrem bewegliche Gelenke, die sich überstrecken lassen, zu vermehrten Muskelkrämpfen führen.
Symptome von Wadenkrämpfen
Bei einem Wadenkrampf ziehen sich die betroffenen Muskeln oder Muskelgruppen abrupt zusammen. Die Muskelkontraktionen sind meist von außen sichtbar und dauern wenige Sekunden bis einige Minuten. Wadenkrämpfe sind sehr unangenehm und äußern sich durch Schmerzen im betroffenen Muskel sowie in der Muskelumgebung. Ein akuter Wadenkrampf schmerzt häufig so stark, dass man selbst nicht in der Lage ist, Maßnahmen zur Linderung vorzunehmen.
Was tun bei einem akuten Wadenkrampf?
- Dehnen: Bitten Sie daher ggf. einen Anwesenden, die Wade passiv zu dehnen. Das Bein muss dafür gestreckt und die Zehen zum Schienbein gezogen werden. Bestimmte Rezeptoren übermitteln den Dehnungszustand des Muskels an das Gehirn. Dies veranlasst als Reaktion eine Entspannung des Muskels, um einem Sehnen- oder Muskelfaserriss durch die Dehnung entgegenzuwirken. Strecken Sie Ihr Bein und ziehen Sie die Zehen zum Schienbein, um einen Wadenkrampf zu lösen.
- Massieren: Zudem kann eine leichte Massage die verspannten Muskelpartien lockern. Nachts können warme Umschläge, passives Dehnen und Massagen in Richtung des Muskelverlaufs die Beschwerden lindern.
- Wärme: Auch Wärme hilft bei Wadenkrämpfen. Indem sie die Durchblutung anregt, löst Wärme die Verspannung des verkrampften Muskels. Sie können dafür ein warmes Bad nehmen oder wärmende Auflagen bzw.
Vorbeugung von Wadenkrämpfen bei Kindern
- Ausreichend trinken: Eltern sollten ihre Kinder ermahnen, etwas kürzerzutreten, vor dem Sport Flüssigkeit zu sich zu nehmen und auch während des Sports in regelmäßigen Intervallen von etwa einer Viertel- bis einer halben Stunde zu trinken. Nicht nur viel trinken ist wichtig. Ausreichend gesunde Getränke trinken, besonders nach dem Sport. Dazu gehören Mineralwasser und Saftschorlen (keine Softdrinks).
- Dehnübungen: Ergänzend zum Sport sollten sie - mit aufgewärmter Muskulatur - immer wieder Dehnübungen machen“, rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Vermeiden Sie Trainingsspitzen und eine Überlastung der Muskulatur und gönnen Sie Ihrem Körper nach jedem Training eine angemessene Regenerationszeit. Sie können Wadenkrämpfen vorbeugen, indem Sie sich ausreichend moderat bewegen.
- Entspannte Schlafposition: Schlafen Kinder auf dem Rücken, sorgen Kissen unter den Beinen für eine entspannte Position, die Krämpfen vorbeugt. Mit Decken können Eltern verhindern, dass die Füße im Bett nach außen fallen und so evtl. eine Kontraktion auslösen. Liegen Kinder auf dem Bauch, so kann es helfen, die Füße über den Bettrand hinausragen zu lassen, um die Fuß- und Beinmuskulatur locker zu halten.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung sollte aus frischen Produkten und einem hohen Anteil an Vollkornprodukten, Obst und Gemüse bestehen. Lebensmittel, die besonders reich an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen (Magnesium, Calcium, Kalium, Natrium) sind, wie frisches Gemüse (Brokkoli), Obst (Bananen), Vollkornprodukte (Haferflocken) und Hülsenfrüchte, sollten vermehrt auf dem Speiseplan stehen.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
„Nur bei lang anhaltenden, sehr häufigen Muskelkontraktionen, zusätzlich auftretenden starken Schmerzen, ungewöhnlichen Bewegungen oder Zuckungen müssen Eltern rasch einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen“, empfiehlt Dr. Fegeler.
In seltenen Fällen können sie auf schwere Elektrolytstörungen, Vitaminmangel, eine Schilddrüsenunterfunktion, neurologische oder Muskelerkrankungen, ja sogar eine Leukämie hinweisen. Dann könnten sie ein Anzeichen für eine Stoffwechsel- oder Nervenerkrankung sein. Einen Arzt sollten Sie dann kontaktieren, wenn die Muskelkrämpfe gehäuft auftreten, sie länger als ein paar Sekunden anhalten oder wenn sie sich nicht einfach durch Dehnen auflösen lassen.
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Wichtige Informationen für den Arzt sind dann: Welche Muskeln waren betroffen? Wann, wie lange und wie oft traten die Symptome auf? Wodurch ließen sie sich verbessern oder wodurch verschlechterten sie sich?
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