Die Frage, warum Japaner "so sind", ist komplex und vielschichtig. Oftmals wird die japanische Kultur auf Höflichkeit, Sauberkeit und Konformität reduziert. Doch hinter diesen Stereotypen verbirgt sich eine tiefgründige und faszinierende Gesellschaft, die stark von Traditionen, Werten und dem sozialen Kontext geprägt ist.
Soziale Harmonie und der Kontext des Verhaltens
Das Verhalten der Japaner ist stark vom jeweiligen sozialen Kontext abhängig. Im Gegensatz zu westlichen Kulturen, in denen Individualismus und Selbstausdruck im Vordergrund stehen, wird in Japan die Gemeinschaft als identitätsstiftende Instanz betrachtet. Dies führt dazu, dass sich Japaner in der Regel "gruppenkonform" verhalten, um die soziale Harmonie zu wahren.
Dieses Streben nach "sozialer Harmonie" bedeutet jedoch nicht zwangsläufig Gerechtigkeit, sondern vielmehr die Aufrechterhaltung des Status quo. Es geht darum, ein "gutes Gefühl" zu vermitteln, selbst wenn das eigentliche Problem nicht vollständig gelöst wird. Dieses Verhalten kann für Menschen aus anderen Kulturen irritierend sein, die Servicefreundlichkeit und Effizienz gewohnt sind.
Es ist wichtig zu verstehen, dass sich das Verhalten eines Japaners um 180 Grad ändern kann, je nachdem, in welchem sozialen Kontext er sich befindet. In bestimmten Situationen können sie äußerst höflich und hilfsbereit sein, während sie sich in anderen Zusammenhängen überraschend kaltschnäuzig und rücksichtslos verhalten können.
Der Insel-Komplex und das Zusammenleben auf engstem Raum
Als eine mögliche Ursache für das ausgeprägte Streben nach sozialer Harmonie wird oft der sogenannte "Insel-Komplex" angeführt. Japan ist zu einem großen Teil unbewohnt, und die Menschen leben auf engstem Raum zusammen, sei es in kleinen Fischerdörfern oder in großen Ballungszentren. Dieses enge Zusammenleben erfordert ein hohes Maß an Rücksichtnahme und die Fähigkeit, Konflikte zu vermeiden, um das Zusammenleben zu gewährleisten.
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Sauberkeit als Spiegel der japanischen Kultur
Die Sauberkeit in Japan ist sprichwörtlich und ein integraler Bestandteil der japanischen Kultur. Sie geht weit über bloße Hygiene hinaus und ist Ausdruck einer tief verwurzelten Philosophie, die den Alltag und das Leben der Japaner beeinflusst.
Das "Tokyo Toilet Project" und die Wertschätzung des Alltäglichen
Der Kinofilm "Perfect Days" von Wim Wenders, der Japan 2024 ins Rennen um den Oscar als bester internationaler Film schickte, verdeutlicht, wie tief die Themen "Toilette" und "Sauberkeit" in der japanischen Kultur verwurzelt sind. Das "Tokyo Toilet Project", bei dem führende japanische Architekten öffentliche Toiletten designten, zeigt, dass Toiletten nicht nur eine "peinliche Notwendigkeit", sondern ein Teil der Alltagskultur sein können.
Reinigungsrituale im Shintoismus
Reinigungsrituale sind ein zentraler Bestandteil des Shintoismus, der als Naturreligion neben dem Buddhismus in Japan existiert. Shinto-Gläubige übergießen sich mit kaltem Wasser, um ihre Seelen und Körper zu reinigen. Dieses Ritual, genannt "Misogi", wird oft an heiligen Orten wie Shinto-Schreinen, aber auch in Flüssen oder unter Wasserfällen praktiziert.
Vor dem Betreten eines Shinto-Schreins reinigen sich die Gläubigen am "temizuya", einem Schreinbrunnen, mit Wasser aus dem Maul eines eisernen Drachens Hände und Mund. Diese rituelle Reinigung soll Körper und Seele von Sünden befreien und böse Geister fernhalten.
Toilettenputzen als Erfolgsrezept
Sauberkeit spielt in Japan eine wichtige Rolle, unabhängig von hierarchischen Strukturen. So hat das Toilettenputzen unter Japans Top-Managern Tradition und gilt als Erfolgsrezept. Konosuke Matsushita, der Gründer von Panasonic, setzte bereits in den 1920er-Jahren auf das Putzen der Bürotoiletten. Er war der Überzeugung, dass jemand, der einen so unangenehmen Ort reinigt, seinen wahren Charakter als Mensch zeigt. Auch Hiroshi Mikitani, der Gründer und CEO des Internetunternehmens Rakuten, schrubbt jeden Montagmorgen zusammen mit seinem Personal die Firmenklos.
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Der Multimillionär Shuzaburo Kagiyama, der ein landesweites Netz von Filialen für Autozubehör aufbaute, vertritt das Credo: "Das Reinigen von Toiletten macht Menschen demütig." Er sieht darin eine Möglichkeit, Arroganz zu vermeiden und den Teamgeist zu stärken. Seine Mitarbeiter helfen freiwillig und unbezahlt beim Reinigen der Toiletten und Büroräume, ja selbst beim Fegen der Straßen und Müllsammeln in der Nachbarschaft.
Mülltrennung und das Engagement für die Gemeinschaft
Im Vergleich zu anderen Ländern ist Japan makellos sauber. Nur selten findet man achtlos weggeworfenen Müll oder Graffiti an Hauswänden, praktisch nie Zigarettenstummel oder auf Gehwegen klebende Kaugummis. Das bisschen Müll wird von Freiwilligen streng getrennt nach Recyclingvorschriften gesammelt.
Die Non-Profit-Organisation "Green Bird" ist landesweit aktiv und organisiert Putzkolonnen, die sich aus Menschen jeden Alters und jeder Gesellschaftsschicht zusammensetzen, um die öffentlichen Plätze, Parks und Straßen zu reinigen. Die Motivation der Freiwilligen ist es, etwas für die Gemeinschaft zu tun und das Bewusstsein für Umweltprobleme zu schärfen.
Ordnung und die "KonMari"-Methode
Auch in den japanischen Wohnungen herrscht in der Regel Sauberkeit und Ordnung. Viele Japanerinnen und Japaner setzen auf die Reinigungsratschläge der in Tokio geborenen Marie Kondo, die durch Bücher wie "Magic Cleaning" und die erfolgreiche Netflix-Serie "Aufräumen mit Marie Kondo" weltberühmt geworden ist. Ihre "KonMari"-Methode basiert auf dem Prinzip, nur das zu behalten, was Freude bereitet, und sich von allem anderen zu trennen.
Reinigungsrituale im Alltag
Schon die Kleinsten lernen in Japan, dass sich Körper und Geist nur in einer hygienischen und ordentlichen Umgebung wohlfühlen. Im Kindergarten und in der Schule gehören Aufräumen, die Essensausgabe, der Abwasch, Bodenwischen und selbst das Toilettenputzen zum täglichen Stundenplan.
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Auch im privaten Bereich gibt es zahlreiche Reinigungsrituale. So ist es üblich, die Straßenschuhe gegen Hauspantoffeln zu tauschen und sich die Hände zu waschen, bevor man eine Wohnung betritt. Wer zur Toilette muss, zieht wiederum die Hauspantoffeln aus und Badpantoffeln an.
Das japanische Bad als Ort der Reinigung und Erholung
Das Baden hat in Japan eine lange Tradition und dient nicht nur der körperlichen Reinigung, sondern auch der Erholung und geistigen Reinigung. Japanerinnen und Japaner gehen nur gründlich gewaschen in die Badewanne, denn das Baden - in sauberem Wasser - dient ausschließlich der Erholung und geistigen Reinigung. Das gemeinsame Baden ist tief in der japanischen Kultur verwurzelt und wichtig für den familiären Zusammenhalt. Es fördert außerdem das Gefühl von Gleichheit, da alle Badenden, unabhängig von ihrem sozialen Status, die gleiche Badeeinrichtung nutzen.
Neben den privaten Badezimmern gibt es in Japan auch öffentliche Bäder, die sogenannten Sentos, und Onsen, heiße Quellen, die Japan seiner Lage am Pazifischen Feuerring verdankt. Beim Besuch eines Onsen gibt es zahlreiche Regeln zu beachten, die die Reinheit des Wassers und die Privatsphäre der anderen Badegäste gewährleisten sollen.
Das Geheimnis der japanischen Langlebigkeit
Japan ist bekannt für seine hohe Lebenserwartung. Mehr als 50.000 Menschen haben in Japan das Alter von 100 Jahren erreicht - mit zunehmender Tendenz. Im Durchschnitt können japanische Frauen heute damit rechnen, mindestens 87 Jahre alt zu werden. Nimmt man die Männer hinzu, liegt die Lebenserwartung bei knapp unter 84 Jahren - ein echter Spitzenwert weltweit.
Ernährung
Eines der Geheimnisse der japanischen Langlebigkeit liegt vermutlich in der gesunden Ernährung. Die japanische Küche ist reich an Vitaminen, Spurenelementen und Antioxidantien. Auf Fett und allzu viele Produkte von Säugetieren wird in den japanischen Küchen verzichtet. Fisch spielt eine vordergründige Rolle, insbesondere fettreiche Sorten wie Makrelen, Aale, Lachs, Oktopus und Thunfisch. Gemüse, Algen und Sojaprodukte sind ebenfalls wichtige Bestandteile der japanischen Ernährung.
Viele Japaner praktizieren das "hara hachi bu"-Konzept, das besagt, dass man nur essen soll, bis man zu etwa 80 Prozent satt ist. Dies trägt dazu bei, Übergewicht zu vermeiden.
Aktiver Lebensstil
Viele Japaner haben den Wunsch, bis ins hohe Alter zu arbeiten. Die Regierung unterstützt die Einwohner dabei, auch nach dem Eintritt ins Rentenalter beruflich aktiv zu bleiben. Dadurch bleiben betagte Menschen womöglich eher integriert in die Gesellschaft und bewegen sich mehr.
In vielen japanischen Städten ist es üblich, kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs erfordert häufiges Gehen zu den Bahnhöfen oder Bushaltestellen. Viele Japaner nehmen auch an regelmäßigen körperlichen Aktivitäten teil, sei es durch das Praktizieren von Kampfkünsten wie Karate oder Judo, das Tanzen von traditionellen Tänzen wie dem Bon-Odori oder das regelmäßige Training in Fitnessstudios.
Naturmedizin und moderne Medizin
Was in Europa eher als Esoterik und Homöopathie verschrien ist, geht mit dem Alltag der Japaner Hand in Hand. Im täglichen Leben, besonders aber in den Kochtraditionen, achtet man sehr darauf, dass der Körper ausgeglichen und ausbalanciert ist. Japans Naturheilkundler verschreiben unterdessen auch oftmals pflanzliche Produkte, die den Energiehaushalt ausgleichen und mögliche Vergiftungen abmildern sollen. Neben der Getto-Pflanze sind die Extrakte des Grünen Tees hilfreich beim gesunden Altern. Die meisten Japaner konsumieren das Getränk ohnehin täglich mehrmals.
Wenn es mit pflanzlichen Mitteln und konsequenter Bewegung nicht mehr weitergeht, kommt die moderne Medizin Japans zum Einsatz. Das Land im Fernen Osten ist ein Technologievorreiter und glänzt regelmäßig mit Nobelpreisträgern in Medizin, Physik und Chemie. Die Erfolge spiegeln sich in modernen Operationstechniken und revolutionärer Pharmazeutik wider.
Das soziale Gefüge und die Mentalität
Ein weiterer Faktor könnte der große soziale Zusammenhalt in dem Inselstaat sein. Ältere Menschen bleiben oft in ihrer Familie, statt in einem Altersheim untergebracht zu werden und können mit einer großen familiären Unterstützung rechnen.
Eine Rolle bei der Lebenserwartung könnte auch die Mentalität spielen. Ikigai beschreibt in Japan den Sinn des Lebens und spielt auf eine aktive und zukunftsgerichtete Lebensweise an. Eine Studie fand heraus, dass die Mortalitätsrate unter den Personen geringer war, die angegeben hatten, Ikigai in ihrem Leben zu verspüren.
Okinawa als "Altersparadies"
Die Inselkette Okinawa gilt als das "Hawaii von Japan" und ist mit seinem tropischen Klima ein beliebtes Reiseziel für den Sommer. Nirgendwo sonst auf der Erde werden Menschen so alt wie auf Okinawa. Selbst im Vergleich zum restlichen Japan ist die Anzahl an Herz-Kreislauf-Erkrankungen hier außergewöhnlich niedrig, was, so die Vermutung, nur an fettarmer Ernährung, reichlich Bewegung und guten Genen liegen könne.
Die Küche Okinawas ist kalorienarm und setzt sich vor allem aus regionalen Obst- und Gemüsesorten zusammen. Algen, Meeresfrüchte, Kürbisgewächse, Soja und Bohnen stehen ganz oben auf der Zutatenliste. Auf große Mengen Salz wird bei der Zubereitung verzichtet.
Die schlanke Linie der Japaner
Japan ist bekannt für seine schlanke Bevölkerung. Die Tatsache, dass die Mehrheit der Japaner*innen äußerst schlank ist, wirft die Frage auf, warum dies so ist. Die Antwort liegt in der Kombination verschiedener Faktoren, darunter ihre traditionelle Ernährung, ihre alltäglichen Gewohnheiten, ihre kulturellen Praktiken und ihr Bewusstsein für eine gesunde Lebensweise.
Die japanische Küche ist bekannt für ihre Vielfalt und ausgewogene Ernährung. Sie basiert auf frischen Zutaten wie Fisch, Reis, Gemüse, Algen und Sojaprodukten. Fisch, insbesondere fettreiche Sorten wie Lachs und Thunfisch, sind reich an Omega-3-Fettsäuren, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken und zur Gewichtskontrolle beitragen können. Darüber hinaus bevorzugen Japaner*innen kleinere Portionen, was dazubeiträgt, das Überessen zu vermeiden.
Reis ist das Grundnahrungsmittel in Japan und wird zu fast jeder Mahlzeit serviert. Er ist reich an Kohlenhydraten, die dem Körper Energie liefern. Japaner*innen bevorzugen in der Regel Vollkornreis, der mehr Ballaststoffe und Nährstoffe enthält als raffinierter Reis.
Fermentierte Lebensmittel sind ein fester Bestandteil der japanischen Ernährung. Beliebte fermentierte Lebensmittel sind Miso (fermentierte Sojabohnenpaste), Sojasauce, Natto (fermentierte Sojabohnen), Tsukemono (eingelegtes Gemüse) und Kimchi (fermentierter Kohl, der aus Korea stammt).
Das Essen wird zudem oft in kleinen Schüsseln und Tellern serviert, um die Portionen zu kontrollieren. Daneben wird oft mit Stäbchen gegessen, was dazu führt, dass man langsamer isst und bewusster kaut. Dieses bewusste Essverhalten hilft, den Hunger besser zu kontrollieren und das Gefühl der Sättigung zu erkennen.
In vielen japanischen Städten ist es üblich, kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen. Die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs erfordert häufiges Gehen zu den Bahnhöfen oder Bushaltestellen. Viele Japaner*innen nehmen auch an regelmäßigen körperlichen Aktivitäten teil, sei es durch das Praktizieren von Kampfkünsten wie Karate oder Judo, das Tanzen von traditionellen Tänzen wie dem Bon-Odori oder das regelmäßige Training in Fitnessstudios.
Die japanische Gesellschaft legt großen Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild und einen schlanken Körper. Schlanksein wird oft mit Schönheit und Gesundheit assoziiert. Es gibt auch eine kulturelle Erwartung, dass man in der Öffentlichkeit nicht zu viel isst oder übermäßig große Portionen konsumiert.
Deutsch-japanische Beziehungen: Eine lange Geschichte der Faszination
Japan und Deutschland - zwei Länder, die auf den ersten Blick so unterschiedlich scheinen, teilen eine tiefe, jahrhundertealte Faszination füreinander. Besonders in Japan wird die deutsche Kultur nicht nur geschätzt, sondern regelrecht gefeiert. Ein faszinierendes Beispiel dafür ist das German Village in Tokio, wo Fachwerkhäuser, deutsche Bratwurst und das Oktoberfest auf eine Stadt treffen, die normalerweise für Neonlichter und futuristische Architektur bekannt ist.
Die Wurzeln dieser kulturellen Begeisterung reichen weit zurück. Bereits im 17. Jahrhundert, als Japan sich größtenteils vom Rest der Welt isolierte, kamen erste deutsche Händler im Rahmen der niederländischen Ostindien-Kompanie ins Land. Doch es war im 19. Jahrhundert, als die deutsch-japanischen Beziehungen richtig Fahrt aufnahmen. Besonders in politischer und militärischer Hinsicht wurde Deutschland zu einem Vorbild für Japan. Die preußische Staatsverfassung und das Militärsystem beeinflussten die Entwicklung der modernen japanischen Staatsstruktur erheblich.
Heute zeigt sich die deutsch-japanische Verbindung in den vielen kulturellen Veranstaltungen, die in Japan stattfinden. Das Oktoberfest ist in Japan zu einer Institution geworden, die das ganze Jahr über gefeiert wird - unabhängig von der Jahreszeit. Überall im Land finden Mini-Versionen des Münchner Originals statt, oft in Verbindung mit anderen deutschen Bräuchen wie der Weihnachtsmarkttradition.
Aber auch in der Küche gibt es Einflüsse, die tief in die japanische Esskultur eingedrungen sind. Besonders beliebt ist der deutsche Baumkuchen, der in Japan in verschiedenen, oft ungewöhnlichen Geschmacksrichtungen wie Matcha und Melone angeboten wird.
Gemeinsamkeiten zwischen Japanern und Briten
Sie fahren auf der linken Straßenseite, mögen Tee, sind sehr respektvoll, höflich und zuvorkommend, doch distanziert. Die Briten und die Japaner haben einiges gemein. Kein Wunder also, dass sich vor allem die Japaner in Großbritannien besonders wohl zu fühlen scheinen.
Anstand und Bescheidenheit stehen zusammen mit Respekt und Höflichkeit ganz oben auf der japanischen Tagesordnung, wie auch auf der britischen. Wer sich beide Kulturen genau anschaut, entdeckt viele Gemeinsamkeiten im Alltag. Man trinkt gerne in Gesellschaft Bier oder Sake. Generell gehen beide Nationen Konflikten so gut wie möglich aus dem Weg.
So gut beide Länder die Formeln der Höflichkeit auch beherrschen, gehören Fremdsprachen nicht zu ihren Stärken. Briten und Japanern fällt es gleichermaßen schwer, fremde Sprachen zu meistern. Dennoch finden sich in den Muttersprachen alltägliche Elemente der jeweilig anderen Sprache wieder. Umgekehrt antworten die Japaner mit okeh (okay), sutoppu (stop), Konpyuta (Computer), naisu (nice) oder biiru (beer).
Londoner und Tokyaner haben vor allem eins gemein: Züge und die Metro sind schweigsam während der rush hour. Außerdem stehen beide Inselnationen in einer Hass-Liebe mit dem Rest ihrer Kontinente.
Japan und Großbritannien besitzen beide die konstitutionelle Monarchie. Das heißt, in Japan sowie im United Kingdom muss der Monarch formal jedem Parlamentsbeschluss zustimmen, bevor dieser in Kraft treten kann. Rein praktisch ist das die letzten 312 Jahre nicht mehr passiert. Nichtdestotrotz lieben die Briten ihr Königshaus und die Japaner ihr Kaiserhaus. Sie haben jeweils ihren ganz eigenen Kult um sie geschaffen.