Krampfe während der Periode: Ursachen und Behandlung

Menstruationsbeschwerden sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Frauen betrifft. Sie können sich in Form von Krämpfen, Schmerzen und anderen unangenehmen Symptomen äußern, die den Alltag erheblich beeinträchtigen können. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Ursachen von Krämpfen während der Periode und stellt Behandlungsansätze vor, um die Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern.

Menstruationsstörungen: Ein Überblick

Menstruationsstörungen umfassen Abweichungen von einer normalen, regelmäßigen Menstruationsblutung und können sich auf unterschiedliche Weise äußern. Dazu gehören:

  • Regeltempostörungen: Intervalle zwischen den Blutungen sind zu kurz oder zu lang.
  • Blutungsstörungen: Periode ist zu schwach oder zu stark.
  • Zwischenblutungen: Blutungen treten zusätzlich zur normalen Periode auf.

Die Ursachen für Menstruationsstörungen sind vielfältig und reichen von hormonellen Schwankungen bis hin zu organischen Erkrankungen.

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Einige Tage vor Einsetzen der Periode leiden etwa 25 Prozent der Frauen vor den Wechseljahren unter dem prämenstruellen Syndrom (PMS). Die Symptome sind vielfältig und umfassen sowohl körperliche als auch psychische Beschwerden wie:

  • Krampfartige Unterleibsbeschwerden
  • Abgeschlagenheit
  • Wassereinlagerungen
  • Übelkeit

Die Ursachen für PMS sind noch nicht abschließend geklärt, vermutet wird jedoch eine Fehlfunktion zwischen Nervensystem und hormoneller Steuerung, bei der der Botenstoff Serotonin eine Rolle spielt. Die Diagnose PMS erfolgt in der Regel durch Ausschluss anderer Erkrankungen und kann durch ein Beschwerdetagebuch der Patientin unterstützt werden. Die Behandlung von PMS zielt meist auf die Linderung der einzelnen Symptome ab, da eine ursächliche Therapie nicht existiert. In manchen Fällen können hormonelle Verhütungsmittel helfen.

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Dysmenorrhö: Schmerzhafte Regelblutungen

Der medizinische Fachterminus für schmerzhafte Regelblutungen lautet Dysmenorrhö. Mediziner unterscheiden zwischen der primären und der sekundären Dysmenorrhö. Die primäre Form ist rein menstruell bedingt. Dagegen muss bei der viel selteneren sekundären Dysmenorrhoe eine zugrundeliegende organische Erkrankung erkannt und spezifisch behandelt werden.

Primäre Dysmenorrhö

Primäre Regelschmerzen setzen normalerweise mehr oder weniger zeitnah zur ersten Periode (Menarche) ein. Als Auslöser werden körpereigene Gewebehormone, die Prostaglandine, verdächtigt. Sie bewirken in der Gebärmutter ein Zusammenziehen der Muskulatur, wodurch die Gebärmutterschleimhaut abgelöst und ausgestoßen wird. Die mit der Muskelkontraktion einhergehenden Menstruationsschmerzen können sich durch seelische Belastung sowie Stress noch zusätzlich verstärken.

Risikofaktoren für primäre Dysmenorrhö:

  • Seelische Belastungen und Stress
  • Bewegungsmangel
  • Fehllage der Gebärmutter
  • Enger Muttermund
  • Angst vor der Periode
  • Rauchen
  • Bekannte Dysmenorrhö in der Familie
  • Sehr frühzeitige Menarche
  • Geringes Körpergewicht (BMI unter 20)
  • Sehr lange Zyklusdauer
  • Lange oder starke Regelblutungen

Sekundäre Dysmenorrhö

Sekundäre Regelschmerzen treten in den meisten Fällen erst ab dem 30. oder 40. Lebensjahr als Folge einer gynäkologischen Erkrankung auf. Häufig handelt es sich dabei um eine Endometriose, von der - laut Schätzungen - gut jede zehnte Frau in Deutschland betroffen sein soll. Bei der Endometriose siedelt sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter an und kann zum Teil starke Unterleibsschmerzen verursachen.

Weitere Ursachen für sekundäre Dysmenorrhö können sein:

  • Gutartige Geschwulste (Leiomyome) und andere Krankheiten der Gebärmutter
  • Eileiter-Entzündungen
  • Zysten oder Tumore im Eierstock
  • Angeborene Fehlbildungen
  • Verhütungsmittel wie die Spirale (Intrauterinpessar, IUP)

Endometriose als Ursache von Regelschmerzen

Bei der Endometriose siedelt sich Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter an und kann vielfältige Beschwerden verursachen. Oft sind solche sogenannten Endometrioseherde in der gesamten Bauchhöhle verteilt, so dass sowohl das Bauchfell, die Scheidenwand, der Darm als auch die Eierstöcke betroffen sein können. Solche „verirrten“ oder versprengten Gebärmutterschleimhautzellen, bereiten manchmal gar keine Beschwerden.

Die versprengten Endometrioseherde reagieren auf den Hormonzyklus und wachsen daher ebenso wie die Gebärmutterschleimhaut. In der Folge können während des Menstruationszyklus verstärkte und krampfartige Schmerzen auftreten - verbunden mit chronischen Bauch- und Rückenschmerzen. Endometrioseherde bluten bei jeder Menstruation mit. Da das Blut nicht abfließen kann, können sich Blutansammlungen und Zysten bilden. Zwar wird das Blut langsam vom umliegenden Gewebe aufgenommen und abgebaut, jedoch verursachen die monatlich wiederkehrenden Blutansammlungen außerhalb der Gebärmutter kontinuierlich Reizungen und Entzündungen. Langfristig führt dies zu Verwachsungen und nicht umkehrbaren Veränderungen in den betroffenen Bereichen.

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Staut sich das Blut in einem Organ auf, führt dies beispielsweise an den Eierstöcken zu sogenannten „Schokoladenzysten": mit geronnenem, altem Blut gefüllte Hohlräume, die bräunlich erscheinen und flüssiger Schokolade ähneln. Nicht jede Endometriose verursacht Beschwerden.

Typische Symptome einer Endometriose:

  • Regelschmerzen
  • Starke Blutungen
  • Schmerzen beim Eisprung
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Schmerzen beim Toilettengang
  • Wiederkehrende Blasenentzündungen ohne bakterielle Ursache
  • Blut im Urin oder Stuhl

Myome als Ursache von Regelschmerzen

Ebenfalls zu den häufigsten gutartigen gynäkologischen Erkrankungen gehören die Myome. Dabei handelt es sich um gutartige hormonabhängige Geschwulste bzw. Muskelwucherungen in oder auf der Gebärmutter, die jede zweite bis dritte Frau im gebärfähigen Alter betreffen. Da die Anzahl, Größe und die Lage von Myomknoten so variabel sind, leben viele Frauen beschwerdefrei. Meist werden Myome bei einer Routineuntersuchung entdeckt.

Symptome von Myomen:

  • Regel- und Rückenschmerzen
  • Druckgefühl im Bauch
  • Schmerzhafte und/oder sehr starke Regelblutungen

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Vor allem neu auftretende, ungewöhnlich starke oder gar extreme Schmerzen sowie sich verändernde Regelschmerzen sollten Sie unbedingt von Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt abklären lassen und dabei nicht zu viel Zeit verstreichen lassen. Eventuell ist die Ursache der Menstruationsschmerzen behandelbar.

Weitere Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Menstruation auftreten können:

  • Kopfschmerzen (Menstruelle Migräne)
  • Rückenschmerzen
  • Brustschmerzen (Mastodynie)
  • Unwohlsein
  • Zyklus- und Blutungsstörungen

Behandlung von Regelschmerzen

Die Behandlung von Menstruationsbeschwerden hängt von der Ursache ab. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, die Schmerzen zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern.

Selbsthilfemaßnahmen

  • Wärmeanwendungen: Wärmepflaster, Wärmegürtel, Wärmflaschen oder ein warmes Bad können entspannend wirken und Schmerzen lindern.
  • Körperliche Aktivität: Sanfte Sportarten wie Radfahren, Gymnastik oder Joggen können ebenfalls einen positiven Einfluss auf die Intensität der Schmerzen haben.
  • Entspannungstechniken: Atemübungen, Yoga oder Tai-Chi können helfen, Stress abzubauen und Regelschmerzen zu lindern.

Medikamentöse Behandlung

  • Schmerzmittel: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können die Bildung von Prostaglandinen hemmen und so Schmerzen lindern.
  • Hormonelle Verhütungsmittel: Die Anti-Baby-Pille kann den Eisprung verhindern und die Bildung von Prostaglandinen hemmen, wodurch die Schmerzen geringer ausfallen können. Auch die Einlage der Hormonspirale kann starke Blutungen reduzieren.

Weitere Behandlungsmöglichkeiten

  • Akupunktur: Akupunktur kann bei Regelschmerzen eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern.
  • Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Mittel: Es gibt verschiedene Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Mittel, die bei Regelschmerzen eingesetzt werden können.
  • Psychologische Unterstützung: In seltenen Fällen kann eine psychologische Unterstützung infrage kommen, wenn die Schmerzen das Leben stark einschränken.

Behandlung von Endometriose

Wenn eine Endometriose keine Probleme verursacht und sich nicht verschlimmert, ist üblicherweise keine Therapie notwendig. Wenn jedoch Schmerzen auftreten oder die Verwachsungen die Fruchtbarkeit der Frau bedrohen, sollte immer behandelt werden. Aktuell gibt es drei Behandlungsmöglichkeiten: Operation, Medikation mit Schmerzmitteln und/oder mit Hormonen sowie ergänzende Heilmethoden.

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Behandlung von Myomen

Auch körperliche Ursachen von Regelschmerzen und unregelmäßigen oder starken Blutungen, wie zum Beispiel Myome, lassen sich in einigen Fällen mit Medikamenten behandeln. In manchen Fällen kann ein operativer Eingriff erforderlich sein, um die Beschwerden zu lindern.

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