Warum sind Fliegen so lästig? Was gegen die Plagegeister hilft

Fliegen sind nicht nur lästig, sondern können in der sommerlichen Hitze für Tier und Mensch zur regelrechten Plage werden. Kein Grund für Schonung: Fliegen sind lästig und verbreiten zudem Krankheiten. Aber warum sind sie so hartnäckig und wie kann man sie effektiv bekämpfen? Dieser Artikel beleuchtet die Gründe für das lästige Verhalten von Fliegen und bietet umfassende Lösungen, um sie loszuwerden.

Warum kommen Fliegen ausgerechnet in Ihr Haus?

Sind in Ihrem Haus gefühlt mehr Fliegen als in anderen? Dann kann das mehrere Gründe haben. Stuben- und Schmeißfliegen werden vor allem durch Gerüche angelockt. Dazu zählen organische und gärende Stoffe, denn sie versprechen einen hohen Protein- oder Zuckergehalt. Genau das Richtige, um sich selbst zu stärken und dem eigenen Nachwuchs eine geeignete Startgrundlage zu bieten.

Fliegen präferieren vor allem Obst, Kuchen, Limonaden, Fruchtsäfte und andere zuckerhaltige Getränke. Aber auch Eiweißquellen wie Fleisch und Fisch stehen bei den störenden Insekten ganz oben auf dem Speiseplan. Für die Eiablage besonders beliebt sind übrigens Fleisch- und Fischabfälle, aber auch Essensreste auf Tellern, in Schüsseln oder im Mülleimer. In diesen organischen Substanzen brauchen die Maden nur wenige Tage, ehe sie aus den Eiern schlüpfen, sich vollfressen und verpuppen, um dann als junge Fliegen das Nest zu verlassen. Neben dem Geruch werden die Plagegeister auch von Sonnenlicht angezogen. Sie fliegen also dorthin, wo es hell ist. Scheint gerade die Sonne in Ihr Zimmer und ist das Fenster weit geöffnet, ist das für die Fliegen die ideale Gelegenheit, um hineinzufliegen.

Und: Eine Fliege lockt oftmals Artgenossen an. Hat sich also ein Insekt bei Ihnen im Haus verirrt, kommen schnell weitere hinzu. Wenn Sie also das Gefühl haben, dass mehr Fliegen als gewohnt in Ihr Haus kommen, sollten Sie kontrollieren, ob bei Ihnen Essens- oder Getränkereste offen herumstehen. Entleeren Sie auch alle Mülleimer und reinigen Sie sie. Kontrollieren Sie zudem den Obstkorb oder/und die Süßigkeitenschale. Hilfreich kann es auch sein, das Klo zu reinigen, wenn es sehr unangenehm riecht. Haben Sie sich auch die Sohlen Ihrer Schuhe angeschaut? Sind hier vielleicht organische Substanzen (Obst, Fäkalien), in die Sie aus Versehen getreten sind?

Darüber hinaus sollten Sie ein Fliegengitter vor Ihren Fenstern installieren und die Türen nicht weit geöffnet lassen, damit sich die Plagegeister nicht in Ihr Zuhause verirren können. Wenn Sie eine Fliege bei sich in der Wohnung entdeckt haben, versuchen Sie sie zu fangen und vorsichtig nach draußen zu befördern.

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Die Biologie der Fliegen

Fliegen (Brachycera) gehören zur Ordnung der Zweiflügler (Diptera). Charakteristisch für alle Fliegen ist, dass ein Flügelpaar voll ausgebildet ist, während das zweite Flügelpaar zurückgebildet ist. Als Gesundheits- beziehungsweise Hygieneschädlinge sind in Deutschland vor allem vier Familien relevant: die Stubenfliegen (Muscidae), die Schmeißfliegen (Calliphoridae), die Fleischfliegen (Sarcophagidae) und die Lausfliegen (Hippoboscidae). Im Folgenden wird je eine relevante Art kurz vorgestellt.

Die Große Stubenfliege (Musca domestica)

Die Große Stubenfliege (Musca domestica) ist etwa 6 bis 8 mm groß und hat allgemein eine graue Färbung mit 4 parallelen Längsstreifen auf dem Rücken. Der Hinterleib ist gelb bis dunkelbraun gefärbt. Larven sind weiß, zylindrisch geformt und kopf- und fußlos. Die Große Stubenfliege kommt ganzjährig vor. Im Freien an Mist und Fäkalien legen die Weibchen zahlreiche Eier ab. Die Larven ernähren sich von organischer Substanz, zum Beispiel von Abfällen. Vor allem im Sommer kommt es zum Zuflug in Wohnungen, wo sie von offenen Lebensmitteln angezogen werden. Über einen ausklappbaren Saugrüssel nimmt die Fliege nur flüssige Nahrung wie Milch, Säfte, oder Feuchtigkeit an Lebensmitteln (Fleischsaft) auf. Während ein Weibchen 600 bis 2000 Eier produziert, können sich innerhalb einer ⁠Vegetationsperiode⁠ acht bis zehn Generationen entwickeln. Besonders bei optimalen Bedingungen kann dies zu Massenauftreten führen.

Die Goldfliege (Lucilia sericata)

Ein bekannter Vertreter der Schmeißfliegen ist die metallisch grün glänzende Goldfliege (Lucilia sericata). Im Freien sind die Fliegen vor allem auf Fäkalien und Kadavern, aber auch auf Blüten zu finden. Sie sind 10 bis 11 mm groß und treten von April bis Oktober auf. Die Eiablage erfolgt an sich zersetzenden Materialien, aber auch an Wunden.

Die Graue Fleischfliege (Sarcophaga carnaria)

Die Graue Fleischfliege (Sarcophaga carnaria) erreicht eine Größe von 10 bis 16 mm und tritt ganzjährig auf. Die Fliegen sind grau gestreift und können auf dem Hinterleib schachbrettartig gemustert sein. Im Freien sind sie auf Kadavern und Blüten zu finden. Die Eiablage erfolgt auf Aas und Wunden.

Die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi)

Eine Besonderheit stellen die Lausfliegen (Hippoboscidae) dar, von denen die Hirschlausfliege (Lipoptena cervi) in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit erfährt. Die Hirschlausfliege ist mit nur etwa 3 bis 4 mm relativ klein. Sie halten sich für ihre gesamte Entwicklung im Fell ihrer Wirtstiere (Hirsche und Rehe) auf. Die Fliegen beißen sich an der Haut des Wirtes fest, werfen ihre Flügel ab und ernähren sich vom Blut ihrer Wirtstiere. Deshalb wird sie umgangssprachlich auch als „fliegende Zecke“ bezeichnet. Der Mensch wird nur zufällig befallen.

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Gesundheitliche Aspekte und Krankheitsübertragung

Bei massenhaftem Auftreten können vor allem Stubenfliegen für Mensch und Tier durch Summen, Herumfliegen, auf der Haut krabbeln und dem Hinterlassen von Fliegenkot als äußerst lästig empfunden werden. Da sie praktisch alle organischen Substanzen fressen und für die Eiablage verwenden, verschmutzen Fliegen und Larven in lebensmittelverarbeitenden Bereichen aber auch in privaten Bereichen Waren und Arbeitsflächen durch abgegeben Speichel, Kropfinhalt und Kot. Stuben-, Schmeiß- und Fleischfliegen können Krankheitserreger, zum Beispiel für Magen-Darm-Erkrankungen, oder auch Bandwürmer übertragen. Landen die Fliegen auf Wunden, kann es unter Umständen zur Entwicklung einer Blutvergiftung (Sepsis) kommen. Die Große Stubenfliege überträgt den Erreger der Maul- und Klauenseuche.

Lausfliegen verursachen, bedingt durch ihre besondere Lebensweise als blutsaugende Parasiten, am Menschen durch ihre Stiche Juckreiz und lokale Hautreaktionen. In seltenen Fällen können auch allergische Reaktionen auftreten. Bei befallenen Nutztieren kann es zu Schäden an Fell und Gefieder kommen. Auch können die befallenen Tiere mit Gewichtsverlust reagieren.

Vorbeugende Maßnahmen

Massenhaftes Auftreten von Fliegen in den Sommermonaten zeigt aber eigentlich nur versäumte Bekämpfung im Frühjahr deutlich auf. Fliegenweibchen sind enorm fruchtbar, sie legen innerhalb kürzester Zeit bis zu 1.000 Eier auf Mist, Schwimmdecken und Futterresten ab. In zwei bis drei Wochen entwickeln sich aus den Eiern, Larven und Puppen wieder sofort geschlechtsreife Fliegen. So schaffen es Fliegen auf bis zu zwölf Generationen im Sommer und aus zwei Fliegen des Frühjahrs haben sich bis zum September weit über 100.000.000 Fliegen entwickelt. Man geht davon aus, dass von der gesamten Fliegenpopulation (Ei-Larve-Puppe-Fliege) die fliegenden Exemplare nur ca. Die Bekämpfung im zeitigen Frühjahr muss natürlich auch stark auf diese verborgenen 85 % abzielen und sollte gemäß der Entwicklungsbiologie nach etwa zwei Wochen wiederholt werden.

Hygiene und Sauberkeit

Allgemein sollten Abfallbehälter und Biotonnen regelmäßig geleert werden, damit die Fliegen nicht vom Geruch angezogen werden. Lebensmittel sollten nicht offen, sondern gut verschlossen und möglichst kühl gelagert werden. Futterreste regelmäßig entfernen, Futtervorlagen (bes. Silage) evtl.

Fliegengitter und andere Barrieren

Fliegengazen verhindern das Eindringen der Fliegen in Gebäude. Weiterhin helfen Fliegenklatsche und Leimfallen eingeflogene Fliegen abzutöten. Komposthaufen sollten in einiger Entfernung vom Haus angelegt werden.

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Effektive Methoden zur Fliegenbekämpfung in der Wohnung

Plötzlich viele Fliegen im Raum, obwohl die Fenster geschlossen sind? Das kann mit einfachen Hausmitteln angegangen werden. Diese natürlichen Methoden sind oft genauso effektiv wie chemische Produkte, aber viel umweltschonender und sicherer für Haushalte mit Kindern und Haustieren.

Natürliche Repellents: Kräuter und Öle

Einige organische Kräuter und ätherische Öle wirken als natürliche Repellents gegen Fliegen. Lavendel, Basilikum, und Eukalyptus sind besonders effektiv. Sie können entweder als frische Pflanzen in der Wohnung platziert oder ihre ätherischen Öle in einem Diffusor verwendet werden. Diese natürlichen Düfte helfen nicht nur, dass Fliegen aus der Wohnung vertrieben werden, sondern sorgen auch für einen angenehmen Geruch in Ihren Räumen.

Hausgemachte Fliegenfallen

Eine weitere effektive Methode, um Fliegen im Haus oder in der Wohnung loszuwerden, ist die Nutzung von hausgemachten Fliegenfallen. Gießen Sie die Mischung in ein Glas und bedecken Sie es mit Frischhaltefolie, in die Sie kleine Löcher stechen. Fliegen werden von dem Duft des Essigs angezogen und können dann nicht mehr entkommen. Solche Fallen sind besonders nützlich, um das Problem von Fliegen in der Wohnung trotz geschlossenem Fenster zu lösen, da sie gezielt dort platziert werden können, wo die Fliegen am häufigsten auftreten.

Essigreiniger, Zitrone und andere Küchenzutaten

Um Fliegen in der Wohnung loswerden zu können, bieten sich Essig und Zitrone als effektive Hausmittel an. Eine Mischung aus Wasser und Essig mit ein paar Tropfen Spülmittel zieht Fliegen an und hält sie in Schach. Zitronenhälften, bestückt mit Gewürznelken, dienen als natürliche Abschreckung und sind besonders nützlich in Küchenbereichen.

Fliegengitter als langfristige Lösung

Fliegengitter sind eine effektive und nachhaltige Lösung, um Fliegen aus der Wohnung zu vertreiben. Sie bieten Schutz vor Fliegen in der Wohnung, auch wenn Fenster und Türen geöffnet sind. Verschiedene Arten von Fliegengittern können je nach Bedarf und Fenstergröße angepasst werden.

Spannrahmen-Fliegengitter

Rahmen-Fliegengitter sind ideal, um Fliegen und Mücken in der Wohnung loswerden zu können. Sie werden nach Maß an den Fensterrahmen angepasst und bieten einen dauerhaften Schutz. Diese Gitter helfen nicht nur gegen große Stubenfliegen, sondern sind auch besonders nützlich, wenn man regelmäßig mit kleinen Fliegen, wie Fruchtfliegen und Mücken, zu tun hat. Sie sind robust und können leicht gereinigt werden, was sie zu einer langlebigen Lösung macht. Außerdem lassen sie sich durch eine einfache Montage ohne Bohren am Fensterrahmen anbringen. Als Gewebe kann hierbei standardmäßiges Insektenschutzgewebe aus Fiberglas verwendet werden oder effizientes Pollengewebe für Menschen mit Pollenallergie. Für Haustierbesitzer eignet sich hervorragend die Verwendung von Haustiergewebe (Pet-Screen), welches aus Polyester besteht und besonders kratzfest und haustiersicher ist.

Klettband-Fliegengitter

Klettband-Fliegengitter sind eine einfachere und kostengünstige Option, um Insekten in der Wohnung trotz geschlossenem Fenster fernzuhalten. Sie lassen sich leicht montieren, indem das Gitter mit Klettband direkt am Fensterrahmen befestigt wird. Die Stabilität und Langlebigkeit von Klettband-Fliegengitter sind im Vergleich zu robusteren Fliegengittern eingeschränkt, was zu häufigerem Austausch oder Reparaturbedarf führen kann. Diese Gitter sind oft nicht so feinmaschig wie andere Optionen, was sie weniger effektiv gegen kleinere Insektenarten macht. Auch die Befestigung mit Klettband kann mit der Zeit an Haftkraft verlieren, was zu Lücken im Schutz führen kann. Optisch sind sie oft weniger ansprechend und können das ästhetische Erscheinungsbild von Fenstern und Türen beeinträchtigen. Zudem sind sie anfällig für Beschädigungen durch Wind und Wetter, was ihre Wirksamkeit und das äußere Erscheinungsbild beeinträchtigen kann.

Rollos und Schiebesysteme für Türen

Für größere Fenster oder Balkontüren können auch Rollos und Schiebesysteme als Fliegengitter genutzt werden. Sie bieten nicht nur Schutz vor Insekten in der Wohnung, sondern können auch bei Bedarf geöffnet oder geschlossen werden. Solche Systeme sind besonders nützlich für Bereiche, die regelmäßig genutzt werden. Rollo- und Schiebesysteme sind eine teurere Option für Fliegengitter, die neben höheren Anschaffungs- und Installationskosten auch Wartungsbedarf mit sich bringen können, insbesondere bei beweglichen Teilen wie Rollen und Schienen. Ihre Installation kann komplex sein und sie benötigen zusätzlichen Platz. Zudem erfordern sie manuelle Bedienung, was weniger bequem sein kann, und ihre Optik passt möglicherweise nicht zu jedem Einrichtungsstil, da sie auffälliger sind als einfache Fliegengitter.

Magnet-Fliegengitter zum Öffnen

Mit Magnet-Fliegengittern lassen sich Fliegen leicht aus der Wohnung vertreiben. Sie sind besonders geeignet für Türen und schließen automatisch durch Magnetstreifen. Dies erleichtert das Durchgehen, ohne dass man sich um das Schließen des Gitters kümmern muss. Sie sind einfach zu installieren und zu entfernen, was sie ideal für temporäre oder saisonale Anwendungen macht.

Allerdings zeigen Magnet-Fliegengitter, obwohl praktisch in der Handhabung, Schwächen in ihrer Stabilität und Haltbarkeit. Sie sind anfälliger für Beschädigungen und die Magnetstreifen können im Laufe der Zeit an Haftkraft verlieren, was zu Lücken führen kann, durch die Insekten eindringen. Ihre Passform ist nicht immer ideal für alle Türgrößen, und die Optik kann in manchen Fällen als weniger ansprechend empfunden werden.

Warum knallen Fliegen immer wieder gegen die Scheibe?

Aus menschlicher Perspektive wirkt es dumm, wenn eine Fliege immer wieder gegen die Fensterscheibe knallt. Die lästigen Dinger denken gar nicht daran zu verschwinden - nicht mal, wenn man das Fenster sperrangelweit aufmacht. Lieber fliegen sie immer wieder gegen die Scheibe. Die Fachliteratur sagt, dass Fliegen sehr schnelle Flieger sind und die Scheibe gar nicht als solche wahrnehmen. Sie sehen nur das Licht und fliegen in der Hoffnung, in Freiheit gelangen zu können, gegen das Glas. Evolutionär gesehen hat diese Erklärung Sinn - immerhin ist Glas eine recht neue Erfindung, und die Natur der Fliege konnte sich darauf noch nicht einstellen.

Die Fliegen sind nicht nur gute und schnelle Flieger, ihr Gehirn ist auch noch schneller als unseres. Der Geist der Fliege verarbeitet etwa 250 Bilder pro Sekunde. In unserem Kopf sind es gerade einmal 60. Entsprechend chancenlos sind wir im Kampf.

Was tun, wenn Fliegen trotzdem auf uns landen?

Hundertprozentig weiß die Wissenschaft noch nicht, was genau die Fliegen dazu veranlasst, auf uns zu landen. Grundsätzlich ist aber klar, dass die Fliegen sich an Gerüchen und Wärme orientieren. Wir wirken doppelt anziehend auf Fliegen. Manchmal suchen sie nur einen Platz, um sich aufzuwärmen, aber ebenso gut kann es sein, dass sie in dem Moment Flüssigkeit und Nahrung von der Haut saugen möchten. Wir sind also quasi ein warmes Büfett für die Fliegen!

Dagegen, dass Fliegen unseren Geruch wahrnehmen, können wir nichts machen. Es sind Gerüche, die wir selbst nicht wahrnehmen und hat auch nichts mit mangelnder Hygiene zu tun, sondern mit unserer natürlichen Hautflora. Was erschwerend hinzukommt: Fliegen reagieren auf UV-Licht.

Können Fliegen Krankheiten übertragen?

Fliegen sind an sich sehr reinliche Tiere. Das sieht man, wenn man sie beobachtet: Fliegen putzen sich häufig. Aber sie sind natürlich trotz dessen nie keimfrei. Deshalb kann es sein, dass sie Krankheitserreger übertragen können. In der Regel seien das Durchfallerkrankungen.

Die übertragenen Keimmengen sind in aller Regel sehr gering, sodass im Normalfall keine Gefährdung zu erwarten ist, insbesondere nicht für gesunde Menschen. Jene mit Vorerkrankungen jedoch oder sofern jemand eine Chemotherapie bekommt, sollten vorsichtiger sein.

Kurzum, wenn eine Fliege kurz auf dem Brot herumläuft oder auf unseren Lippen landet, ist das kein Problem. Unser Immunsystem sowie die Magensäure regeln das. Das gilt vor allem in Bezug auf die Stubenfliege.

Anders die Schmeißfliege. Die schillert grünlich, ist größer und dicker - und sie mag vor allem all das, was wir eklig finden: verwesendes Fleisch, beispielsweise von toten Schnecken, aber auch Tierkot und Abfälle. Sie steuert in aller Regel nicht uns an, landet aber gern auf Wurst und Fleisch. Decken Sie beim Grillen Ihr Fleisch also gut ab!

Die Schmeißfliege wird von Zersetzungsprozessen angelockt, genauer gesagt vom Cadaverin, dem Fäulnisgeruch. Wir Menschen nehmen solche Gerüche erst sehr spät wahr; Fliegen hingegen sozusagen schon ab dem Moment, in dem das Herz aufhört zu schlagen.

Weitere Tipps und Tricks

  • Fliegenfänger: Effektiv, aber nicht schön sind Fliegenfänger, die von der Decke baumeln. Die Bänder sind klebrig und mit einem Lockstoff versehen. Sobald eine Fliege landen will, kommt sie nicht mehr weg und stirbt.
  • Fliegenjagd: Entweder mit der klassischen Fliegenklatsche, einer Zeitung oder mittels Elektro-Fliegenklatsche. Die sieht aus wie ein Tennisschläger, gibt aber elektrische Impulse ab, sobald ein Insekt die engmaschigen Metallstreben berührt.
  • Insektenvernichter: Seit einigen Jahren sehr beliebt sind auch Insektenvernichter, die mit blauem UV-Licht Insekten anlocken und mit Strom töten. Man schließt sie einfach an eine Steckdose an und kann sie überall aufstellen. Das Problem: Diese Geräte töten nicht nur Fliegen, sondern auch andere Kleintiere wie Nachtfalter oder Spinnen. Und Mücken fühlen sich vom Licht ohnehin nicht angezogen …
  • Insektenspray: Seit diesem Jahr gibt es eine neue EU-Biozidrichtlinie, weshalb Insektengift zum Sprühen nicht mehr einfach so verkauft werden darf. Die Raumsprays, mit denen man früher Räume vernebelte und danach alle Insekten tot waren, kriegt man nur noch nach einem Beratungsgespräch. Das Selbstbedienungsverbot soll sicherstellen, dass Mensch und Tier nicht leichtfertig gefährdet werden, denn Insektizide sind auch für uns und unsere Haustiere wie Hund und Katze gefährlich.
  • Eisspray: Was aber nach wie vor vollkommen legal und unbedenklich ist: Eisspray gegen Insekten. Das sind insektizidfreie Aerosolsprays, deren Sprühstrahl -42 Grad kalt ist. Dadurch schockgefrieren nicht nur Fliegen, sondern zum Beispiel auch Ameisen und Silberfische. Man muss sie halt nur erwischen. Danach kann man sie entsorgen, weil so ein Eisspray-Strahl „für die Fliege nicht gut ausgeht“.

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