Die Neurologie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnose, Behandlung und Rehabilitation von Erkrankungen des Nervensystems befasst. Das Nervensystem ist ein komplexes Netzwerk, das aus Gehirn, Rückenmark, peripheren Nerven und Muskeln besteht. Es steuert lebenswichtige Funktionen wie Bewegung, Sinneswahrnehmung, Denken, Fühlen und Bewusstsein. Aufgrund dieser Komplexität sind neurologische Untersuchungen oft umfassend und vielfältig.
Der erste Schritt: Das Anamnesegespräch
Am Anfang jedes Besuchs bei einem Neurologen steht ein ausführliches ärztliches Gespräch, die sogenannte Anamnese. Hierbei erfragt der Arzt die Krankheitsgeschichte des Patienten, einschließlich Vorerkrankungen, Operationen und aktueller Beschwerden. Der Patient teilt seine Krankheits(vor)geschichte zu allgemeinen Aspekten (z.B. Vorerkrankungen und Operationen) und seine jetzigen Beschwerden mit. Diese Informationen liefern wesentliche diagnostische Hinweise und Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen.
Die neurologische Untersuchung: Eine umfassende Bewertung
Nach der Anamnese folgt die neurologische Untersuchung, die dazu dient, Ausfälle und Funktionsabweichungen des Nervensystems zu erkennen. Sie bildet die Grundlage jeder neurologischen Diagnostik und ermöglicht in vielen Fällen eine richtungsweisende Verdachtsdiagnose.
Die neurologische Untersuchung gliedert sich in verschiedene Bereiche:
- Inspektion: Der Neurologe betrachtet den Patienten aufmerksam, um Auffälligkeiten wie gestörtes Gangbild, Haltungsprobleme oder Gleichgewichtsstörungen zu erkennen. Beim genauen Betrachten des Patienten kann der Neurologe erkennen, ob z.B. das Gangbild oder die Haltung gestört ist oder eine Störung der Gleichgewichtsfunktion vorliegt.
- Kurze allgemeine internistische Untersuchung: Hierbei werden grundlegende Funktionen wie Herz und Lunge abgehört und der Puls gemessen. Bei einer kurzen körperlichen Untersuchung hört die Ärztin oder der Arzt die Lunge und das Herz ab und misst den Puls.
- Untersuchung der Hirnnerven: Der Mensch besitzt zwölf Hirnnerven, die wichtige Funktionen wie Sehen, Riechen, Schmecken, Hören, Augenbewegungen, Gesichtsmimik, Schlucken und Sprechen steuern. Bei Hirnerkrankungen oder Verletzungen kann die Funktion dieser Nerven gestört sein. Da jeder Hirnnerv eine ganz bestimmte Aufgabe hat, kann diese mit Funktionstests überprüft werden. Hierbei achtet der Neurologe besonders auf die Fähigkeit zu sehen, zu riechen, zu schmecken und das Hören, auf Augenbewegungen, Gesichtsmimik, Schlucken und Sprechen.
- Reflexprüfung: Reflexe sind unwillkürlich ablaufende Reaktionen des Nervensystems auf einen Reiz. Mit Hilfe eines Hammers kann der Neurologe die so genannten Muskeleigenreflexe oder Muskeldehnungsreflexe (z.B. Achillessehnenreflex oder Patellarsehnenreflex) auslösen, d.h. die reflexartige Kontraktion des Muskels auf eine plötzliche Dehnung. Bei den Fremdreflexen betreffen Reizort und Reizantwort verschiedene Strukturen (z.B. Bauchhautreflexe). Bei diesen Tests achtet der Arzt v.a.
- Testung der Muskelkraft und Bewegungsabläufe: Hierbei beurteilt der Neurologe den gesamten Bewegungsapparat (Wirbelsäule, Gelenke, Gliedmaßen) und die Muskulatur. Mit dieser Untersuchung kann man z.B. Zunächst prüft der Arzt passiv die Beweglichkeit der Gliedmaßen, d.h. der Patient lässt sich bewegen ohne aktiv beteiligt zu sein. Durch Halteversuche (Arm- oder Beinhalteversuch), z.T. mit geschlossenen Augen, kann der Neurologe wichtige Informationen auf latente (d.h. noch nicht ausgeprägte) Lähmungen z.B. Aber auch das Prüfen der Feinbeweglichkeit ist sehr aufschlussreich. Kann ein Patient z.B. nicht mehr Knöpfe schließen oder nicht mehr richtig schreiben, kann dies mitunter der einzige Hinweis auf eine zentrale (d.h. Mit Hilfe dieser Untersuchung kann sich der Arzt ein gutes Bild vom Zusammenspiel mehrerer Muskeln machen. Dazu bedient er sich u.a. so genannter Zielversuche, bei denen der Patient z.B. im großen Bogen den Zeigefinger zur Nase führen muss (Finger-Nase-Versuch). Es wird beobachtet, wie der Patient stehen und gehen kann, auch mit geschlossenen Augen, wie er rasche Bewegungsabläufe meistert.
- Sensibilitätsprüfung: Bei dieser Untersuchung erhält der Neurologe Aufschluss über Schmerz- und Temperaturempfinden sowie über Druck- und Berührungswahrnehmung. Durch Reizung der Haut sucht der Arzt nach Störungen der so genannten Oberflächensensibilität, durch Bestreichen der Haut mit einem Stück Zellstoff oder Watte nach Störungen der Berührungsempfindung, durch spitze Gegenstände nach dem Schmerzempfinden. . Das Anhalten einer kräftig angeschlagenen Stimmgabel an verschiedenen Knochenvorsprüngen dient dem Überprüfen der Tiefensensibilität.
- Untersuchung der vegetativen Funktionen: Das vegetative oder auch autonome Nervensystem ist Teil des peripheren Nervensystems. Es ist an der Steuerung von Körperfunktionen beteiligt, auf die der Mensch normalerweise keinen Einfluss hat, z.B.
- Feststellung des psychischen Befundes: Bei neurologischen Erkrankungen kann auch der psychische Zustand des Patienten beeinträchtigt sein, sei es durch eine eingeschränkte Merkfähigkeit, verminderte Konzentration, eine geänderte Bewusstseinslage (z.B. Schläfrigkeit) oder eine veränderte Grundstimmung.
Jeder Neurologe geht die einzelnen Schritte in einer eigenen Reihenfolge durch.
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Detaillierte Betrachtung einzelner Untersuchungsschritte
Hirnnervenprüfung im Detail
Jeder der zwölf Hirnnerven wird gezielt untersucht, um seine Funktion zu beurteilen. Einige Beispiele:
- Riechnerv (Nervus olfactorius): Verschiedene Aromastoffe wie Kaffee oder Bittermandel werden eingesetzt, um das Riechvermögen zu testen. Für den Riechnerv werden verschiedene Aromastoffe (z.B. Kaffee, Bittermandel) eingesetzt, für das Schmecken Salz und Zucker.
- Gesichtsnerv (Nervus facialis): Der Patient wird gebeten, Grimassen zu schneiden, um die Funktion der Gesichtsmuskulatur zu überprüfen. Als Beispiel können dienen der Gesichtsnerv (Nervus facialis), der geprüft wird indem der Patient Grimassen schneidet.
- Sehnerv (Nervus opticus): Das Sehvermögen wird mit Lesetafeln und Gesichtsfelduntersuchungen geprüft. Wie in der Augenarztpraxis kann das Sehvermögen durch Erkennen von Buchstaben oder Zeichen auf Lesetafeln untersucht werden. Zudem kann die Ärztin oder der Arzt mit einem Fingertest prüfen, ob das Gesichtsfeld eingeschränkt ist. Dabei wird ein Auge mit der Hand verdeckt, das andere blickt geradeaus.
Untersuchung von Motorik und Koordination
Dieser Teil der Untersuchung zielt darauf ab, Störungen der Bewegungsabläufe und der Muskelkraft zu erkennen. Die allgemeine Beweglichkeit, Feinmotorik und Koordination sind ein weiterer Untersuchungsabschnitt. Wie gut kann man Arme und Beine bewegen, Knopfverschlüsse öffnen oder schreiben? Wie viele Schritte sind nötig, um sich einmal um die eigene Achse zu drehen? Wie sicher führt man mit geschlossenen Augen und im weiten Bogen einen Finger zur Nase oder berührt im Liegen mit der Ferse das andere Knie?
Sensibilitätsprüfung: Fühlen, was ist
Die Sensibilitätsprüfung umfasst die Beurteilung verschiedener Empfindungen: Ob das Schmerz- und Berührungsempfinden gestört ist, stellt die Ärztin oder der Arzt meist mit einem weichen Stoff und einer Nadel fest.
- Oberflächensensibilität: Prüfung von Berührungsempfindung und Schmerzempfinden durch Bestreichen der Haut mit Zellstoff/Watte oder spitzen Gegenständen. Durch Reizung der Haut sucht der Arzt nach Störungen der so genannten Oberflächensensibilität, durch Bestreichen der Haut mit einem Stück Zellstoff oder Watte nach Störungen der Berührungsempfindung, durch spitze Gegenstände nach dem Schmerzempfinden.
- Tiefensensibilität: Überprüfung des Vibrationssinns mit einer Stimmgabel an Knochenvorsprüngen. Das Anhalten einer kräftig angeschlagenen Stimmgabel an verschiedenen Knochenvorsprüngen dient dem Überprüfen der Tiefensensibilität.
Psychischer Befund: Mehr als nur Nerven
Der psychische Zustand des Patienten kann ebenfalls wichtige Hinweise auf neurologische Erkrankungen liefern. In diesen Bereich gehören Sprach- und Rechentests sowie Fragen und Tests zur Merkfähigkeit und zur Orientierung, etwa nach der Jahreszeit, nach dem Datum, dem Beruf oder dem aktuellen Ort.
Apparative Zusatzuntersuchungen: Technische Unterstützung für die Diagnose
Je nach Beschwerdebild und den Ergebnissen der neurologischen Untersuchung kann der Neurologe weitere apparative Untersuchungen veranlassen, um die Diagnose zu sichern. Weitere Untersuchungen Je nach Beschwerdebild kann der Neurologe zusätzliche Untersuchungen veranlassen, um die Diagnose zu sichern wie z.B. Um die vom Patienten geäußerten Beschwerden oder die erhobenen Befunde besser erfassen und einordnen zu können, werden häufig noch neben einer Laboruntersuchung (Blutbild, Urin, in seltenen Fällen auch Lumbalpunktion etc.) verschiedene technische Untersuchungen durchgeführt. Mit Hilfe dieser technischen bzw. apparativen Untersuchungen will der Arzt u.a. herausfinden, wie stark ausgeprägt die Störung eines Patienten ist bzw. wie weit die Krankheit bereits fortgeschritten ist und welche Ursachen dafür verantwortlich sind.
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Zu den gängigsten Verfahren gehören:
- Elektroenzephalographie (EEG): Messung der Hirnstromaktivität zur Diagnose von Epilepsie oder anderen Hirnfunktionsstörungen. EEG - Messung der Hirnstromaktivität. Die Elektroenzephalografie (EEG) ist eine Methode zur Messung der summierten elektrischen Aktivität des Gehirns, der sogenannten Gehirnströme, durch die Aufzeichnung der Spannungsschwankungen des Gehirns an der Kopfoberfläche. Durch das Anbringen von befeuchteten Metallplättchen (Elektroden) an bestimmten Stellen der Kopfhaut kann man die Hirnströme ableiten. Anschließend werden die Signale verstärkt und aufgezeichnet.
- Elektromyographie (EMG): Messung der Muskelaktivität zur Diagnose von Muskelerkrankungen oder Nervenschädigungen. EMG - Messung der Funktionen der Muskulatur. Das Elektromyogramm zeichnet die Aktivität einzelner Muskeln auf. Dazu wird spezielle dünne Nadel in den Muskel gestochen. Diese Untersuchung zeigt, wie ein Muskel willkürlich aktiviert werden kann und wie er auf ein elektrisches Signal eines in der Nähe liegenden Nerven reagiert, d.h. ob der Muskel selbst oder der ihn versorgende Nerv geschädigt ist.
- Elektroneurographie (ENG): Messung der Nervenleitgeschwindigkeit zur Diagnose von Nervenkompressionen oder -schädigungen. NLG - Messung der Leitgeschwindigkeit peripherer Nerven. Der Arzt reizt bei der Elektroneurografie einen Nerv nacheinander an zwei Stellen mit einem kleinen elektrischen Impuls. An einer anderen Stelle, meist über dem Muskel, bestimmt er die Ankunftszeit des Signals. Am Bildschirm wird dann die Nervenleitgeschwindigkeit für jeden einzelnen Nerv dargestellt.
- Evozierte Potentiale (VEP, AEP, SSEP, MEP): Messung der Nervenleitfähigkeit bei Reizung von Sinnesorganen oder Nervenbahnen. Evozierte Potentiale - Messung der Funktionstüchtigkeit an Seh-, Hör- und Gleichgewichtsnerv, zentraler Gefühls- und motorischer Rückenmarksbahn (magnetisch und elektrisch). Hier werden bioelektrische Aktivitäten des Gehirns registriert, die als Reaktion auf bestimmte Reize (visuell, akustisch, sensibel) von außen entstehen. Mit der Untersuchung der Evozierten Potenziale (hervorgerufene Potenziale) wird durch die Reizung eines Sinnesorgans oder eines Nerven die Leitfähigkeit von Nervenbahnen bis zum Gehirn hin untersucht.
- Visuell evozierte Potentiale (VEP): Durch den Blick auf ein Schachbrettmuster, das rasch zwischen schwarz und weiß wechselt, wird die Sehbahn vom Auge bis zur sogenannten Sehrinde des Gehirns im Hinterkopf untersucht.Visuell evozierte Potenziale (VEP): Durch den Blick auf ein Schachbrettmuster, das rasch zwischen schwarz und weiß wechselt, wird die Sehbahn vom Auge bis zur sogenannten Sehrinde des Gehirns im Hinterkopf untersucht.
- Akustisch evozierte Potentiale (AEP): Über einen Kopfhörer werden akustische Reize (Hörreize) ausgesandt und die zentrale Hörbahn, vom Innenohr bis zur sogenannten Hörrinde, des Gehirns untersucht.Akustisch evozierte Potentiale (AEP): Über einen Kopfhörer werden akustische Reize (Hörreize) ausgesandt und die zentrale Hörbahn, vom Innenohr bis zur sogenannten Hörrinde, des Gehirns untersucht.
- Somatosensibel evozierte Potentiale (SSEP): Bei diesen Untersuchungen wird die Leitfähigkeit des sogenannten sensiblen Systems von den peripheren Nerven (meist an Armen und Beinen) bis hin zum Gehirn untersucht.Somatosensibel evozierte Potentiale (SSEP): Bei diesen Untersuchungen wird die Leitfähigkeit des sogenannten sensiblen Systems von den peripheren Nerven (meist an Armen und Beinen) bis hin zum Gehirn untersucht.
- Motorisch evozierte Potentiale (MEP): Bei der Untersuchung der motorisch evozierte Potentiale (MEP) werden die sogenannte motorische Rinde des Gehirns sowie spezielle Bereiche des Rückenmarks durch ein nur kurz ausgelöstes Magnetfeld stimuliert, wodurch in den Muskeln von Armen oder Beinen Muskelkontraktionen ausgelöst und gemessen werden.
- Doppler-Sonographie/Farbduplex-Sonographie: Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße zur Beurteilung der Durchblutung. Farbcodierte Duplexsonographie - Messung der Gefäßdurchblutung der hirnversorgenden Arterien außerhalb und innerhalb des Schädels. Durch den Farb-Duplex-Ultraschall lässt sich die Durchblutung der Halsschlagader darstellen. Die Besonderheit an dieser Untersuchung ist, dass die Richtung des Blutflusses entweder in Rot oder Blau dargestellt wird.
- Computertomographie (CT): Röntgenschichtaufnahme des Gehirns zur Darstellung von Knochen und Weichteilstrukturen. Die Computertomografie ist ein Verfahren der Röntgendiagnostik, das eine direkte Darstellung von Knochen aber auch von Weichteilstrukturen ermöglicht. Dabei wird mit einem dünnen, fächerartigen Röntgenstrahlbündel die zu untersuchende Körperregion schichtweise abgetastet. Nach nur wenigen Sekunden wird aus Millionen von Einzeldaten ein Fernsehbild (Computertomogramm) aufbaut. Bei der CT des Gehirns lassen sich geringe Veränderungen des Hirngewebes z.B. infolge von Durchblutungsstörungen, Blutungen oder Tumoren erkennen. Bei manchen Fragestellungen ist bei einem Schädel-CT die Gabe von Kontrastmitteln nicht erforderlich. Auch bei der Computertomografie können die Blutgefäße im Gehirn dargestellt werden. Hier ist aber das Spritzen eines Kontrastmittels unerlässlich. Diese Untersuchung wird als CT-Angiografie bezeichnet.
- Magnetresonanztomographie (MRT): Schnittbildverfahren ohne Strahlenbelastung zur detaillierten Darstellung von Weichteilgeweben, insbesondere des Gehirns und Rückenmarks. Die MRT, auch als Kernspintomografie bezeichnet, ist ein computergestütztes bildgebendes Verfahren, das auf dem Prinzip der Kernspinresonanz beruht. Bei dieser Untersuchung macht man sich den Drehimpuls, den so genannten Spin, der Atomkerne des Wasserstoffs (Protonen) zu Nutze, die im menschlichen Körper in großer Häufigkeit vorkommen. In einem starken Magnetfeld richten sich diese Rotationsachsen entlang des Magnetfeldes aus, der Körper wird „magnetisiert“. Die Stärke des Magnetfeldes ist geräteabhängig unterschiedlich. Die in der Radiologie verwendeten Hochfeldmagneten haben eine Stärke von 1 bis 1,5 Tesla. Der große Vorteil der MRT liegt in ihrer fehlenden Strahlenbelastung und dem guten Gewebekontrast. Letzterer ermöglicht v.a. eine gute Weichteildarstellung, weshalb die MRT für Untersuchungen des Gehirns (v.a. Die Magnetresonanz-Angiografie (MRA) arbeitet nicht mit Röntgenstrahlen. Sie benötigt kein Kontrastmittel für die Darstellung der Hirnarterien und -venen.
- Angiographie: Darstellung der Blutgefäße im Gehirn, z.B. zur Diagnose von Gefäßverschlüssen oder -missbildungen. Bei der Angiografie werden die Blutgefäße im Gehirn dargestellt. Die intraarterielle Angiografie ist ein Röntgenverfahren. Dabei injiziert der Arzt dem Patienten ein Kontrastmittel in eine Arterie. Die anschließend durchgeführte Röntgenaufnahme zeigt den Verlauf der Hirnarterien und -venen. Diese Untersuchungsmethode setzt man bei Hinweisen auf einen Arterienverschluss (Thrombose, Embolie) ein, wenn die Auflösung des Blutgerinnsels sinnvoll erscheint. Sie wird auch bei Patienten durchgeführt, bei denen der Verdacht auf eine krankhafte Veränderung der Arterien oder eine Gefäßmissbildung (z.B.
- Lumbalpunktion: Entnahme von Nervenwasser (Liquor) zur Untersuchung bei Entzündungen oder anderen Erkrankungen des Nervensystems. Lumbalpunktion - Untersuchung der im Rückenmarkskanal befindlichen Flüssigkeiten z.B. Die Untersuchung des Nervenwassers wird in unseren Kliniken sehr häufig durchgeführt, da sie bei vielen Erkrankungen des Nervensystems wichtige Hinweise geben kann. Mit einer sehr feinen Nadel wird im Bereich der Lendenwirbelsäule bei Bedarf eine örtliche Betäubung gesetzt. Das Rückenmark kann nicht verletzt werden, ebenso wenig wie mit anderen schlimmen Folgen der Lumbalpunktion gerechnet werden muss. In Einzelfällen können Kopfschmerzen und Schwindel beim Aufstehen auftreten.
Ablauf einer neurologischen Untersuchung: Schritt für Schritt
Eine neurologische Untersuchung folgt einem klaren Ablauf: Eine neurologische Untersuchung folgt einem klaren Ablauf. Sie beginnt stets mit einem Gespräch, in dem die Ärztin oder der Arzt unter anderem nach Beschwerden und Vorerkrankungen fragt (Anamnese). Danach wird geprüft, ob es äußere Anzeichen für eine Erkrankung gibt. Dies lässt sich zum Beispiel an der Art zu gehen, an der Körperhaltung, am Gleichgewicht oder an Bewegungseinschränkungen erkennen.
- Anamnese: Gespräch über die Krankheitsgeschichte und aktuelle Beschwerden. Sie beginnt stets mit einem Gespräch, in dem die Ärztin oder der Arzt unter anderem nach Beschwerden und Vorerkrankungen fragt (Anamnese).
- Allgemeine körperliche Untersuchung: Beurteilung des Allgemeinzustandes und äußerlicher Anzeichen einer Erkrankung. Danach wird geprüft, ob es äußere Anzeichen für eine Erkrankung gibt. Dies lässt sich zum Beispiel an der Art zu gehen, an der Körperhaltung, am Gleichgewicht oder an Bewegungseinschränkungen erkennen.
- Neurologische Untersuchung: Prüfung der Hirnnerven, Reflexe, Muskelkraft, Koordination, Sensibilität und vegetativen Funktionen.
- Psychischer Befund: Beurteilung von Bewusstseinslage, Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Stimmung.
- Apparative Zusatzuntersuchungen (bei Bedarf): Durchführung von EEG, EMG, ENG, evozierten Potentialen, bildgebenden Verfahren oder Lumbalpunktion zur weiteren Abklärung.
Wann sollte man einen Neurologen aufsuchen?
Es ist ratsam, einen Neurologen aufzusuchen, wenn Beschwerden auftreten, die auf eine Erkrankung des Gehirns, des Rückenmarks, der Nerven oder der Muskulatur hindeuten könnten. Dazu zählen Symptome wie: Man sollte eine Neurologin oder einen Neurologen aufsuchen, wenn Beschwerden auftreten, die auf Erkrankungen des Gehirns, des Rückenmarks, der Nerven oder der Muskulatur hinweisen könnten. Dazu zählen Symptome wie anhaltende Kopfschmerzen, Schwindel, Lähmungen, Kribbeln oder Sehstörungen. Auch bei plötzlichen Anfällen, Gedächtnisverlust oder Bewegungsstörungen kann ein Besuch in der Neurologie notwendig sein.
- Anhaltende Kopfschmerzen oder Migräne
- Schwindel
- Lähmungen oder Muskelschwäche in Armen oder Beinen
- Empfindungsstörungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle
- Sehstörungen oder Doppelbilder
- Sprachstörungen
- Gedächtnisverlust oder Verwirrtheit
- Bewegungsstörungen oder Koordinationsprobleme
- Anfälle oder Bewusstseinsverlust
Die Rolle des Neurologen im Gesundheitssystem
Der Neurologe ist ein wichtiger Ansprechpartner für Patienten mit Erkrankungen des Nervensystems. Neben der Diagnose und Behandlung von neurologischen Erkrankungen spielt der Neurologe auch eine wichtige Rolle bei der langfristigen Betreuung von chronisch kranken Patienten, z.B. bei Multipler Sklerose, Epilepsie oder Morbus Parkinson. Zusätzlich spielen Neurologinnen und Neurologen eine wichtige Rolle bei der langfristigen Betreuung von chronischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Epilepsie oder Morbus Parkinson.
Er wirkt als wichtige Schaltstelle zwischen Patient und Hausarzt, anderen Fachärzten, Krankenhäusern, Physio- und Sprachtherapeuten, zu Versorgungsamt, Rentenversicherungsträgern, Krankenkassen, Medizinischem Dienst und Apotheken.
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