Welches Gehirn Hemisphäre dominiert? Ein umfassender Leitfaden

Wir alle nehmen Dinge unterschiedlich wahr und verarbeiten Eindrücke auch auf verschiedene Arten. Unser Gehirn ist ein wahres Wunderwerk, das wie ein Computer arbeitet - und gleichzeitig auch Emotionen und Sinneseindrücke verarbeiten kann. Besonders faszinierend sind die beiden Hälften, die ganz unterschiedliche Aufgaben haben und einander so perfekt ergänzen.

Das Hemisphärenmodell: Eine Einführung

Das Gehirn besteht aus zwei Hälften (Hemisphären), die über einen dicken Nervenstrang (den sogenannten Balken) miteinander verbunden sind. Beide Bereiche übernehmen teilweise verschiedene Aufgaben. Da ist einmal die linke Gehirnhälfte, die für alles Rationale, also vor allem das logische und analytische Denken, zuständig ist und zum großen Teil für unsere Sprache. Dabei geht es vor allem um das Zusammensetzen, Verstehen und Analysieren von Wörtern. Man sagt, dass die linke Hirnseite nur Zugang zu unserem wachen Bewusstsein hat, während die rechte Seite das Unbewusste steuert. Sie ist für die Intuition und unsere Emotionen verantwortlich. Auch sie hat einen Anteil an der Sprache - nämlich das Interpretieren von Klangmustern, also eher das Hören und Wahrnehmen. Die rechte Gehirnhälfte ist spezialisiert auf räumliches Denken, die Verarbeitung von Bildern und die Position des eigenen Körpers im Raum (beispielsweise die Information, dass ein Arm auf der Tischplatte aufliegt). Die Aufgaben der linken Gehirnhälfte beinhalten besonders die Verarbeitung von Sprache und das abstrakte Denken.

Die linke Gehirnhälfte: Logik, Sprache und Rationalität

Die linke Gehirnhälfte ist zuständig für Sprache, Lesen und Rechnen. Sie arbeitet nach Regeln und Gesetzen und konzentriert sich auf einen Punkt. Die linke Gehirnhälfte nimmt Details wahr und denkt in logischen Schritten. Sie verarbeitet verbale und mathematische Informationen und steuert die mündliche Darstellung sowie Grammatik und Wortstellung. Laut der sogenannten Hemisphären-Theorie ist die linke Gehirnhälfte zudem für Logik und rationales Denken zuständig.

Die rechte Gehirnhälfte: Kreativität, Emotionen und Intuition

Die rechte Gehirnhälfte ist zuständig für Körpersprache, Bildersprache und Intuition. Sie ist kreativ und spontan und interessiert sich für Neugier, Spielen und Risiko. Die rechte Gehirnhälfte besitzt den Überblick und verarbeitet Informationen ganzheitlich. Sie kontrolliert die Körpersprache, Mimik und Gestik und steuert Bewegungen und physische Aktivität sowie künstlerische Leistungen und Erlebnisse wie Musik, Zeichnen und Malen. Die rechte Seite allerdings ist in der Lage, die unterschiedlichen Betonungen zu verstehen und zu interpretieren. Auch sie hat einen Anteil an der Sprache - nämlich das Interpretieren von Klangmustern, also eher das Hören und Wahrnehmen. Wenn wir also etwa ein Wort auf zwei verschiedene Arten betonen, merkt die linke Gehirnhälfte vermutlich keinen Unterschied. Während sich in der rechten emotionale und kreative Denkprozesse abspielen.

Zusammenspiel der Gehirnhälften: Ein dynamischer Prozess

Insgesamt arbeiten die linke und rechte Gehirnhälfte zusammen, um eine optimale Gehirnleistung zu erzielen. Während die linke Gehirnhälfte für analytische Aufgaben zuständig ist, übernimmt die rechte Gehirnhälfte kreative und intuitive Aufgaben. Natürlich arbeiten bei jedem Menschen beide Seiten zusammen - anders wäre beispielsweise normales Sprechen auch gar nicht möglich. Aber bei den meisten Menschen gibt es doch eine Seite, die stärker ist. Einige Wissenschaftler vermuten, dass erfolgreiche und kreative Menschen besonders gut zwischen der linken und der rechten Gehirnhälfte kommunizieren können. Um exzellente und kreative Denkleistungen zu erbringen, müssen beide Gehirnhälften des Großhirns gut zusammenarbeiten und sich ergänzen. Die Großhirnrinde ist verantwortlich für die Vernetzung der beiden Gehirnhälften.

Lesen Sie auch: Gleichgewicht und das Kleinhirn

Dominanz der Gehirnhälfte: Tests und Hinweise

Wie wir Dinge wahrnehmen und verarbeiten, sagt also einiges darüber aus, welche unserer Gehirnhälfte dominanter ist. Es ist bekannt, dass Menschen eine „Linkshirn-“ oder „Rechtshirn-Dominanz“ haben können. Die linke Gehirnhälfte ist für die Logik zuständig, während die rechte Gehirnhälfte für Kreativität und Emotionen verantwortlich ist.

Um herauszufinden, welche Gehirnhälfte bei einer Person dominant ist, gibt es verschiedene Tests. Einer dieser Tests ist der sogenannte 2-Sekunden-Test. Wenn sie sich im Uhrzeigersinn dreht, wird der rechten Gehirnhälfte der Vorzug gegeben. Diese Personen sind eher kreativ, intuitiv und emotional. Wenn sich die Tänzerin gegen den Uhrzeigersinn dreht, dominiert die linke Gehirnhälfte, was zu einem strukturierten, logisch-analytischen Denken führt. Ein weiterer Hinweis auf die Dominanz der Gehirnhälfte ist die Kopf- und Augenhaltung bei der Beantwortung einer Frage. Personen, die den Kopf nach links drehen, bevorzugen die rechte Gehirnhälfte. Eine weitere Testmöglichkeit ist die Montageanleitung für technische Geräte. Linksseitig orientierte Personen folgen der Anweisung Satz für Satz. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Dominanz einer Gehirnhälfte nicht immer eindeutig ist und sich im Laufe des Lebens ändern kann.

Verschiedene Online-Tests und Übungen können dabei helfen, die Vorlieben und Stärken der linken und rechten Gehirnhälfte zu identifizieren.

Berufswahl und Hobbys: Spiegelbild der Gehirndominanz

Vermutlich findest du dich in einer der Beschreibungen deutlicher wieder als in der anderen. Besonders die Berufswahl und auch unsere Hobbys geben hier häufig Aufschluss.

Berufe, die mit Sprache, Logik, Mathematik und Analyse verbunden sind, erfordern oft eine stärkere Nutzung der linken Gehirnhälfte. Die meisten Menschen verlassen sich jedoch überwiegend auf ihre linke Gehirnhälfte, da sie vor allem in Berufen wie Juristen, Schriftstellern, Buchhaltern, Ärzten und Steuerexperten, die mit logischen, sprachbezogenen Informationen zu tun haben, benötigt wird. Berufe, die mit Kunst, Musik, Design, Architektur und Kreativität verbunden sind, erfordern oft eine stärkere Nutzung der rechten Gehirnhälfte.

Lesen Sie auch: Gehirnvitamine: Ein detaillierter Überblick

Die Rolle der Erziehung: Förderung der linken Gehirnhälfte

In der westlichen Welt wird meist die linke Gehirnhälfte stärker gefordert als die rechte. Die Antwort liegt in unserer Kindheit. Schon in der Volksschule werden wir mit einer akademischen Diät aus Lesen, Schreiben, Rechnen und Grammatik gefüttert. Schulische Fortschritte werden durch Klassenarbeiten ermittelt, die nahezu ausschließlich auf die Denkvorgänge der linken Gehirnhälfte zugeschnitten sind.

Gedächtnis und Gehirnleistung: Vernetzung als Schlüssel

Die Vorstellung, dass das Gedächtnis in erster Linie ein Speicher für Wissen und objektive Fakten sei, wird durch die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse widerlegt. Die Erinnerung besteht hauptsächlich aus einer verstärkten Verknüpfung von Nervenzellen. Die neuen Erkenntnisse bezüglich der Neurobiologie des Gedächtnisses bestätigen Lehrer, die variable methodische Konzepte anwenden, um Studierenden und Schülern beim Erwerb von Erfahrung und Wissen zu helfen.

Es ist daher ratsam, das Gehirn durch verschiedene Lern- und Denkprozesse zu fordern und zu trainieren, um eine bessere Vernetzung der gespeicherten Informationen zu erreichen. Eine Möglichkeit hierfür ist beispielsweise das Lernen durch Visualisierung und Assoziation.

Wie man die Zusammenarbeit der Gehirnhälften verbessert

Um die Zusammenarbeit und Synchronisation beider Gehirnhälften zu stärken, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Multisensorische Aktivitäten: Durchführen von Tätigkeiten, die mehrere Sinne ansprechen und somit beide Gehirnhälften gleichzeitig aktivieren.
  • Kinesiologische Übungen: Übungen, die die Koordination zwischen beiden Gehirnhälften verbessern sollen.

Um das Gedächtnis zu verbessern, müssen Synapsen verstärkt werden. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, ist die Verbindung zwischen systematischem Denken und Intuition.

Lesen Sie auch: Der Zusammenhang zwischen Medikamenten und Polyneuropathie

Gehirntraining: Ein ganzheitlicher Ansatz

Es ist wichtig zu beachten, dass Übungen, die angeben, lediglich eine Gehirnhälfte zu trainieren, wissenschaftlich nicht fundiert sind. Bei jeglicher Art von Gehirntraining werden immer beide Hälften aktiv, jedoch in unterschiedlicher Form. Für alle, die ihr Gehirn und Gedächtnis trainieren möchten, gibt es eine Vielzahl von Büchern. Ebenso gibt es Bücher, die sich mit dem Thema des schnellen Lesens, der Lernmethoden und Lerntechniken auseinandersetzen. Auch NLP, emotionale Intelligenz und künstliche Intelligenz sind Themen, zu denen es viele Bücher gibt.

Beispiele zur Veranschaulichung der Gehirnfunktionen

Zweibein sitzt auf Dreibein und hat Einbein. Da kommt Vierbein, schnappt nach Zweibein und stiehlt Einbein. Mit dieser scheinbar sinnlosen Aneinanderreihung von abstrakten Ausdrücken wird ausschließlich die linke Gehirnhälfte angesprochen. Ein Mann (Zweibein) sitzt auf einem Hocker (Dreibein) und hat ein Hühnerbein (Einbein). Da kommt ein Hund (Vierbein), schnappt nach dem Mann (Zweibein) und stiehlt das Hühnerbein (Einbein). Die Geschichte von Zweibein und Vierbein ist ein Beispiel dafür, wie die linke Gehirnhälfte funktioniert. Wenn die Geschichte jedoch mit Bildern verbunden wird, spricht sie auch die rechte Gehirnhälfte an und macht es einfacher, sich zu merken. Durch das Zusammenspiel beider Gehirnhälften können Informationen besser verarbeitet und abgerufen werden. Dies ist besonders wichtig für die kreative Problemlösung und das Lernen. Eine Möglichkeit, das Zusammenspiel der Gehirnhälften zu verbessern, ist die Verwendung von Mind Maps oder anderen visuellen Techniken.

tags: #welche #gehirnhälfte #dominiert #test