Welche Schuhe sind nach einem Schlaganfall geeignet?

Ein Schlaganfall kann das Leben der Betroffenen in vielerlei Hinsicht verändern. Eine häufige Folge ist die Fußheberschwäche, auch Fallfuß genannt, die das Gangbild beeinträchtigt und die Sturzgefahr erhöht. Die Wahl der richtigen Schuhe spielt eine entscheidende Rolle, um die Sicherheit und Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Was ist eine Fußheberschwäche nach einem Schlaganfall?

Ein Schlaganfall entsteht, wenn ein Gefäß im Gehirn verstopft oder platzt, wodurch bestimmte Hirnareale nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt werden. Dies führt zum Absterben betroffener Bereiche und zu Funktionsausfällen. Wenn die Nervenbahnen, die für die Steuerung der Fußhebermuskulatur zuständig sind, betroffen sind, kann es zu einer Fußheberschwäche kommen.

Normalerweise gibt das zentrale Nervensystem die Absicht, zu gehen, an die Bein- und Fußmuskeln weiter. Bei Patienten mit Fußheberschwäche ist diese Signalweitergabe gestört. Der Peroneusnerv in der Kniekehle, der normalerweise dafür sorgt, dass sich beim Gehen die Fußspitze hebt, wird nicht mehr erreicht. Infolgedessen hängt die Fußspitze des betroffenen Beines nach unten, was zu einem unnatürlichen Gangbild führt.

Auswirkungen der Fußheberschwäche

Patienten mit einer Fußheberschwäche nach einem Schlaganfall sind in ihrem Alltag stark eingeschränkt. Jeder Schritt wird zur Kraftprobe, und selbst kleine Bodenwellen können gefährlich werden. Die Unsicherheit beim Gehen führt oft zu Stürzen.

Neben den körperlichen Einschränkungen kann die Fußheberschwäche auch zu sozialer Isolation führen. Betroffene sind sich ihrer Situation bewusst und leiden unter den Blicken anderer Menschen. Viele reduzieren ihre sozialen Kontakte und verlieren die Freude an Treffen mit Freunden und Bekannten.

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Das veränderte Gangbild kann auch körperliche Beschwerden verursachen. Bleibt die Fußheberschwäche unbehandelt, können Hüfte und Becken schmerzen. Dies liegt daran, dass die Patienten ihr Bein mithilfe einer kreisförmigen Hüftbewegung nach vorne schwingen, was zu einer Überlastung der nicht betroffenen Seite führt.

Therapie und Hilfsmittel bei Fußheberschwäche

Obwohl eine vollständige Heilung der Fußheberschwäche oft nicht möglich ist, gibt es verschiedene Therapieansätze und Hilfsmittel, die die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessern können.

  • Krankengymnastik: Ein wichtiger Bestandteil der Therapie ist die Krankengymnastik. Der Therapeut erstellt einen individuellen Behandlungsplan, um die Muskeln zu stärken und die Nervenbahnen zu stimulieren.
  • Orthesen: Sachkundig angefertigte Orthesen geben Halt und sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Textile Orthesen eignen sich für leichte Fälle, während dynamische Orthesen aus Carbon bei einem mittelstarken Funktionsverlust unterstützen können. Silikonorthesen bieten guten Halt, auch beim Training im Wasser.
  • Funktionelle Elektrostimulation (FES): Diese moderne Technik verwendet eine Manschette, die am Unterschenkel befestigt wird und elektronische Impulse aussendet. Dadurch werden die an der Fußhebung beteiligten Muskeln zur Kontraktion angeregt, was Gang, Gleichgewicht und Bewegungsausmaß verbessert.
  • Weitere Hilfsmittel: Gehstock, orthopädische Schuhe und Einlagen können ebenfalls helfen, das Gangbild zu verbessern.

Schuhe für Patienten mit Fußheberschwäche

Nach einem Schlaganfall werden besondere Anforderungen an Schuhe gestellt. Sie müssen dem Fuß Stabilität geben, genügend Platz für eine eventuelle Orthesenversorgung bieten und leicht anzuziehen sein.

Comfortschuhe

Comfortschuhe bieten den Füßen ein Höchstmaß an Schutz, ohne ihnen den erforderlichen Freiraum zu nehmen oder schmerzhafte Druckstellen zu erzeugen. Sie sind extra leicht, extra soft und in verschiedenen Weiten erhältlich. Durch ihren Aufbau sind sie geeignet für das Tragen von Einlagen oder Bandagen und Orthesen. Modelle mit Schnellverschluss ermöglichen auch das Fixieren des Schuhes am Fuß mit einer Hand. Dr. Comfort Schuhe sind gut geeignet.

Orthesenschuhe

Orthesenschuhe bieten ausreichendes Volumen zur Aufnahme einer Orthese. Außerdem bieten sie zusätzliche Vorteile: die vergrößerte Auftrittsfläche, der stabile Schaft und die feste Fersenkappe bieten ausreichend Halt. Orthesenschuhe können weit geöffnet werden und durch den Verschluss gut an den Fuß angepasst werden. Die Versorgung erfolgt immer paarweise. Bei einseitigen Orthesenversorgungen können die Schuhe bei Bedarf mit verschiedenen Weiten bestellt werden.

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Prothesenschuhe

Prothetik Schuhe wurden speziell für Prothesenträger entwickelt, die sich nach einer Beinamputation langsam wieder an das Gehen gewöhnt haben. Teils können die Schuhe aber auch von z.B. rückenbewussten Personen oder Menschen mit Deformitäten getragen werden. Denn sie haben eine weiche Dämpfung, vor allem im Vorfußbereich, sind rutschfest und bieten viel Platz im Innenraum. Optisch sehen sie dennoch wie normale Sport- oder Straßenschuhe aus, sodass niemand sofort Rückschlüsse auf eine Prothese ziehen kann. Mit den Modellen in unserem Shop zeigen wir Ihnen, dass auch Schuhe für Prothesenträger modern aussehen können. Wichtig ist, vorher nachzulesen, ob die Schuhe nur zum Gehen oder auch zum Laufen geübter Prothesenträger geeignet sind. Teils sind die Schuhe luftdurchlässig und wasserfest und für verschiedene Untergründe geeignet, sodass Sie passend den individuellen Vorstellungen ausgesucht werden können.

Therapieschuhe

Nach einer Operation braucht der Fuß besonderen Schutz. Es darf kein Druck auf der Wunde lasten und der Schuh darf an keiner Stelle scheuern. Zudem sollte der Fuß mithilfe des Therapieschuhes stabilisiert und ruhiggestellt werden. Die Therapieschuhe der FIOR & GENTZ POST-OP Reihe bieten unterschiedliche Eigenschaften für die speziellen Bedürfnisse des operierten Fußes. Die Konstruktion des Schuhes, die Materialien und die Sohle können den Anforderungen entsprechend ausgewählt werden. Die Verbandsschuhe haben ein variables Innenvolumen. Durch große, griffige Klett- und Spannlaschenverschlüsse kann das Innenvolumen jederzeit an das individuelle Platzbedürfnis des Fußes angepasst werden. Alle FIOR & GENTZ Verbandsschuhe haben eine rigide (steife) Sohle mit einer extra starken Rolle. Es gibt viele Indikationen, bei denen der Vorfuß entlastet werden muss. Dazu zählen z. B. Hallux Valgus (Schiefstand des großen Zehs), Hammer- und Krallenzehen, traumatische Verletzungen bis hin zu Amputationen. Einige der Vorfußentlastungsschuhe verfügen über Keilsohlen, die normales Abrollen vermeiden. Die drei Therapieschuhmodelle zur Rückfußentlastung sollen Wunden entlasten und Schmerzen im Rückfußbereich vermeiden, die durch eine Operation, Verletzung oder einen sogenannten Fersensporn hervorgerufen werden.

Barfußschuhe

Barfußschuhe können ebenfalls eine Option sein, da sie das Zusammenspiel zwischen Nerven und Muskeln der Füße und Beine ideal stimulieren und die Durchblutung fördern. Sie bieten ein Gefühl des sicheren Aufstehens aus dem Rollstuhl. Durch das oftmals lange Sitzen im Rollstuhl ist das Bein, der Fuß und auch die Hände schlecht durchblutet, kalt und blau, dem kann entgegengewirkt werden.

Zusätzliche Hilfsmittel für den Alltag

Neben den richtigen Schuhen gibt es eine Vielzahl von Hilfsmitteln, die den Alltag von Menschen mit Halbseitenlähmung erleichtern können:

  • Einhänderhilfsmittel: Einhänderbretter zum Bestreichen von Broten oder Schneiden von Lebensmitteln, Spezialteller zum einhändigen Essen, Besteck mit Messer- und Gabelfunktion in einem, oder Vorratsbehälter, die sich mit einer Hand leicht öffnen lassen.
  • Greifhilfen: EazyHold Universal-Manschetten ermöglichen es, viele Gegenstände mit Leichtigkeit zu greifen, halten und zu benutzen. Das Tactee-System bietet verschiedene Besteckelemente, die mithilfe eines magnetischen Handadapters verwendet werden können.
  • Hilfen für die Körperpflege: Fußbürsten mit Saugnäpfen für die Dusche, Griffverdicker für Stifte, Werkzeuge oder Bestecke.
  • Küchenhilfen: Küchen-Arbeitsstationen mit Saugnäpfen an der Unterseite, rutschfeste Deckelöffner für kleine und große Schraubverschlüsse.
  • Anziehhilfen: Knöpfhilfen und Reißverschlusshilfen.
  • Anti-Rutsch-Materialien: Anti-Rutsch-Matten, Glasöffner/Deckelöffner und Flaschenöffner.
  • Haltegriffe: Bad-Haltegriffe mit Saugnäpfen für die Dusche oder Badewanne.

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