Post-Zoster-Neuralgie: Welcher Arzt ist der richtige Ansprechpartner?

Die Post-Zoster-Neuralgie (PZN) ist eine Komplikation der Gürtelrose (Herpes Zoster), die durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht wird. Charakteristisch für die PZN sind anhaltende, oft sehr starke Nervenschmerzen im betroffenen Hautbereich, die auch nach Abheilen des Hautausschlags bestehen bleiben. Diese Schmerzen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Umso wichtiger ist es, den richtigen Arzt für die Diagnose und Behandlung zu finden.

Was ist Post-Zoster-Neuralgie?

Gürtelrose (Zoster) ist eine Erkrankung, die durch das Windpocken-Virus (Varizella-Zoster-Virus) verursacht wird. Wer in der Kindheit Windpocken hatte, trägt das Virus lebenslang in sich. Nach Abklingen der Windpocken bleibt das Virus latent im Körper und „ruht“ in den Nervenknoten der Wirbelsäule (Spinalganglien) oder des Gehirns. Unter bestimmten Umständen, z. B. bei einer Schwächung des Immunsystems, können die Viren wieder aktiv werden. Ist dies der Fall, folgt das Virus einer vom Rückenmark ausgehenden Nervenbahn oder, bei Ausbruch in der Kopfregion, einem vom Gehirn ausgehenden Gehirnnerv zur Haut. Entlang dieser Nervenbahn entwickelt sich ein Hautausschlag, die Gürtelrose.

Meistens heilt die Gürtelrose innerhalb weniger Wochen von selbst aus. Bei etwa 10 bis 15 % der Betroffenen kommt es jedoch zu anhaltenden Schmerzen im betroffenen Hautbereich. Dieses Krankheitsbild wird als Post-Zoster-Neuralgie bezeichnet, also Nervenschmerzen nach Gürtelrose, wenn die Schmerzen mehr als 3 Monate nach dem Beginn einer akuten Gürtelrose bestehen bleiben.

Symptome der Post-Zoster-Neuralgie

Nach einer Gürtelrose halten die Schmerzen im betroffenen Gebiet mehrere Monate an. Die Schmerzen, die sehr stark sein können, werden als brennend, bohrend oder schneidend beschrieben und befallen die Bereiche, die vom Ausschlag bedeckt waren; sie können sich aber auch darüber hinaus ausbreiten. Die Schmerzen treten häufig plötzlich auf, ähnlich wie ein Stromschlag. Im betroffenen Hautbereich kann sich eine ungewöhnlich hohe Empfindlichkeit entwickeln. In vielen Fällen lösen bereits leichte Berührungen starke Schmerzen aus. Bei einigen Personen sind die Beschwerden mäßig, während andere über starke Schmerzen klagen. Die Schmerzen können als Dauerschmerz oder in Form von kurzen, einschießenden Schmerzattacken auftreten. Einige Patienten beschreiben auch einen quälenden Juckreiz.

Die Post-Zoster-Neuralgie-Symptome variieren je nach betroffener Nervenregion:

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  • anhaltende brennende oder bohrende Schmerzen
  • plötzlich einschießende Schmerzen
  • heftige Schmerzen bei Berührung
  • Missempfindungen wie Juckreiz oder Taubheitsgefühle

Schmerzen und Missempfindungen treten im Bereich der vorangegangenen Gürtelrose auf: am Rumpf, manchmal auch an einem Arm oder im Gesicht. Der Schmerz kann intensiver werden und sich über die Stellen des ursprünglichen Ausschlags ausbreiten.

Die Haut ist an diesen Stellen überempfindlich und jede Berührung schmerzhaft. Menschen mit einer Post-Zoster-Neuralgie haben häufig Probleme, diese Hautregionen zu waschen, sich im Bett zu drehen oder sich zu umarmen.

Ursachen und Risikofaktoren

Ursache dieser Beschwerden ist eine Erkrankung mit dem so genannten Varizella Zoster Virus. Dieses Virus gehört zur Familie der Herpesviren. Hatte man in der Vergangenheit die Windpocken - meist ist dies im Kindesalter der Fall - verbleiben die Viren im Körper und können später wieder aktiv werden.

Eine frühere Windpockenerkrankung ist die Voraussetzung, um Gürtelrose entwickeln zu können. Nach Abklingen der Windpocken bleibt das Virus latent im Körper und „ruht“ in den Nervenknoten der Wirbelsäule (Spinalganglien) oder des Gehirns. Unter bestimmten Umständen, z. B. bei einer Schwächung des Immunsystems, können die Viren wieder aktiv werden.

Höheres Alter ist der größte Risikofaktor für anhaltende Nervenschmerzen nach Gürtelrose. Das Risiko ist bei den Personen am höchsten, die während der akuten Gürtelrose unter besonders starken Schmerzen litten, bei denen der Ausschlag besonders stark war oder bereits einige Zeit vor Ausbruch des Ausschlags Schmerzen auftraten.

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Weitere Risikofaktoren sind:

  • Grunderkrankungen, die das Immunsystem schwächen (zum Beispiel HIV, chronisch-entzündliche Erkrankungen oder Diabetes mellitus)
  • Medikamente, die das Immunsystem beeinflussen
  • Infektionen
  • lokale Hautirritationen, zum Beispiel durch hohe UV-Strahlung im Urlaub
  • akuter und chronischer Stress

Häufigkeit

Etwa 12-15 % aller Personen sind nach durchlaufener Gürtelrose von anhaltenden Nervenschmerzen betroffen. Die Häufigkeit der Erkrankung nimmt mit zunehmendem Alter zu. Im Allgemeinen tritt sie bei 10 bis 15% der Herpes-zoster-Patienten auf. Bei Patienten, die älter als 60 Jahre sind, ist jedoch rund jeder zweite betroffen. Nach einem Monat haben noch 9 bis 15% und nach einem Jahr 2 bis 5% der Patienten Beschwerden.

Das mögliche Auftreten einer Post-Zoster-Neuralgie hängt vom Lebensalter der Gürtelrose-Betroffenen ab: Während das Risiko bei den 55- bis 59-Jährigen bei 30 Prozent der Herpes-Zoster-Fälle liegt, bleiben die Schmerzen bei der Hälfte der Betroffenen über 60 Jahren länger bestehen und sogar bei zwei Dritteln der über 70-Jährigen. Frauen trifft es häufiger als Männer.

Ein weiterer Risikofaktor ist die betroffene Körperstelle oder Nervenbahn: So ist das Risiko für eine PZN nach einer Gürtelrose im Gesicht und an den Augen sowie am Steißbein erhöht. Außerdem steigt das Risiko, wenn die Betroffenen bereits zu Beginn der Gürtelrose - teilweise noch vor dem Ausschlag - starke Schmerzen haben.

Welcher Arzt behandelt Post-Zoster-Neuralgie?

Bei Verdacht auf Post-Zoster-Neuralgie sollte man sich an folgende Ärzte wenden:

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  • Hausarzt: Der Hausarzt ist oft die erste Anlaufstelle und kann eine erste Einschätzung vornehmen. Er kann auch an Spezialisten überweisen.
  • Neurologe/Nervenarzt: Der Neurologe ist der Spezialist für Erkrankungen des Nervensystems und somit der richtige Ansprechpartner bei Nervenschmerzen. Er kann die Diagnose PZN stellen und eine geeignete Therapie einleiten.
  • Schmerztherapeut: Ein Schmerztherapeut ist auf die Behandlung von chronischen Schmerzen spezialisiert und kann verschiedene Therapieansätze anbieten, um die Schmerzen zu lindern.
  • Dermatologe: Wenn die Gürtelrose noch aktiv ist oder Hautprobleme bestehen, kann ein Dermatologe helfen.

Es ist ratsam, bei den ersten Anzeichen einer Gürtelrose einen Arzt aufzusuchen, um eine frühzeitige Behandlung einzuleiten und das Risiko einer PZN zu verringern. Auch wenn nach einer Gürtelrose anhaltende Schmerzen bestehen, sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Therapie zu beginnen.

Die Rolle des Neurologen/Nervenarztes

Bei Verdacht auf eine PZN nach einer Gürtelrose verschafft sich der Neurologe/Nervenarzt zunächst mit Wattebausch, Temperatursonde und Nadel einen Eindruck über das Ausmaß der Nervschädigung. Berührungs- und Schmerzempfinden können gestört sein. Häufig sind sie aber normal. Missempfindungen fehlen jedoch nur selten. Einige Patienten beschreiben einen quälenden Juckreiz.

Der Arzt untersucht die betroffene Haut. Wichtig ist eine genaue Schmerzbeschreibung - es wird abgeklärt, ob es sich um ein Brennen, Bohren oder Schneiden, um einen Dauerschmerz oder kurze einschießende Schmerzattacken und vielleicht um Fehlempfindungen (z.B. Schmerzempfinden bei Berührung) handelt. Dauer und Intensität der Schmerzen werden schriftlich festgehalten. Die Intensität gibt der Patient auf einer Skala an. Von diesen so genannten Mess-Skalen gibt es zwei Arten: Die “visuelle Analogskala” ist eine 10 cm lange, waagerechte Linie auf einem Blatt Papier. Die Endpunkte geben auf der einen Seite "kein Schmerz" und auf der anderen Seite "maximal vorstellbarer Schmerz" an. Der Patient markiert mit einem senkrechten Strich die empfundene Schmerzstärke. Bei der “numerischen Ratingskala” wird dem Patienten eine Zahlenreihe zur Auswahl angeboten, bei der der Wert Null "kein Schmerz" und der Wert zehn "maximal vorstellbarer Schmerz" bedeutet. Mess-Skalen sind bei der Betreuung von Schmerz-Patienten nützlich.

Sollte ein Herpes Zoster im Bereich des Gesichts, speziell des Auges oder des Ohres vorliegen, sollte sofort ein Neurologe/Nervenarzt aufgesucht werden, um eine frühestmögliche Behandlung vorzunehmen. So werden Spätschäden mit bleibenden Seh- und Hörstörungen in vielen Fällen vermieden.

Die Rolle des Schmerztherapeuten

In unserem Schmerzzentrum behandeln wir akute Gürtelrosen genauso wie die dauerhaften Nervenschmerzen, die als Folge einer Gürtelrose entstanden sind. Dabei kommen neben verschiedenen Medikamenten vor allem auch lokale äußerliche Behandlungen (z. B. Chillipflaster oder Salben) zur Anwendung.

Bei anhaltenden Schmerzen, die sich durch die Therapie nicht bessern, wird die Mitbehandlung durch Schmerzspezialist*innen empfohlen.

Besonders bei langwierigen Verläufen wird eine sog. multimodale Schmerztherapie empfohlen. Dann können auch nichtmedikamentöse Verfahren (z. B. Psychotherapie, Physiotherapie, Entspannungstechniken) angewandt werden.

Diagnose der Post-Zoster-Neuralgie

In der Regel kann die Diagnose aufgrund der Krankengeschichte (Anamnese) gestellt werden. Ärzt*innen können spezielle Fragebögen einsetzen, um die Symptome zu erfassen. Die Stärke der Schmerzen kann mit einer Schmerzintensitätsskala erhoben werden.

Um eine Post-Zoster-Neuralgie zu diagnostizieren, ist die Krankengeschichte wichtig. Wie lange dauern die Schmerzen bereits an? Hatten Sie vor einigen Wochen oder Monaten an der entsprechenden Stelle bereits einen schmerzhaften Hautausschlag - eine Gürtelrose? Auch Fragen nach dem Impfstatus sowie nach der Intensität der Schmerzen gehen in eine Diagnose von Arzt oder Ärztin ein.

Eventuell erhalten Sie einen standardisierten Fragebogen, in dem Sie die Schmerzen mittels einer Skala einschätzen. Anschließend untersucht die medizinische Fachperson das betroffene Hautareal nach Rötungen, Pusteln oder Narben und prüft, wie berührungsempfindlich die Haut ist. In unklaren Fällen ermittelt Arzt oder die Ärztin mithilfe einer Blutuntersuchung die Entzündungswerte und eventuell spezielle Antikörper gegen das Varicella-Zoster-Virus. Wenn noch andere Ursachen für die Nervenschmerzen in Frage kommen, erhalten Sie eine Überweisung in eine Fachpraxis für Neurologie.

Im Idealfall waren Sie bereits mit der Gürtelrose in ärztlicher Behandlung, was die Diagnose erleichtert. Mit einer Behandlung der Gürtelrose kann sich das Risiko für eine Post-Zoster-Neuralgie und andere Komplikationen verringern.

Die Gürtelrose ist eine klassische Blickdiagnose. Üblicherweise wird anhand der Untersuchung des Ausschlags die Diagnose gestellt. Weiter weist eine frühere Windpocken-Erkrankung auf die Möglichkeit einer Gürtelrose hin. Nur bei Unklarheiten wird ein Erreger-Nachweis durchgeführt. Im Anfangsstadium oder wenn keine Hautveränderungen auftreten, müssen die Schmerzen gegen andere Erkrankungen abgegrenzt werden.

Behandlungsmöglichkeiten der Post-Zoster-Neuralgie

Das Ziel der Behandlung ist es, die Schmerzen zu lindern, die Dauer der Nervenschmerzen zu verkürzen und dadurch die Lebensqualität zu verbessern.

Bei einer Post-Zoster-Neuralgie zielt die Therapie darauf ab, die Schmerzen zu lindern, Missempfindungen zu unterdrücken und die Lebensqualität zu verbessern. In vielen Fällen werden die Symptome mit der Zeit schwächer. Es kann aber auch zu einem chronischen Verlauf kommen, bei dem die Beschwerden zwar nachlassen, aber immer wieder auftreten.

Die Behandlung richtet sich danach, wie schwer die Symptome sind. Es kann sein, dass Sie nach ärztlicher Rücksprache mehrere Wirkstoffe und Dosierungen ausprobieren müssen, bis Sie die passende Post-Zoster-Neuralgie-Therapie finden.

Medikamentöse Therapie

In der Regel kommen medikamentöse Behandlungsformen zum Einsatz. Bei den medikamentösen Verfahren werden Nicht-opioid Analgetika (z. B. Paracetamol, Ibuprofen und Metamizol), niedrigpotente Opioide (z. B. Tramadol und Tilidin), hochpotente Opioide (z. B. Morphin und Oxycodon) sowie Co-Analgetika (z.B. Pregabalin, Gabapentin und Amitriptylin) individuell eingesetzt.

Nervenschmerzen können mit Antiepileptika und/oder Antidepressiva behandelt werden. Die Dosis wird langsam gesteigert, bis eine ausreichende Schmerzlinderung erreicht ist. Die Behandlung sollte mindestens 3-6 Wochen fortgeführt werden.

Überblick über die Medikamente:

  • Schmerzpflaster wirken gezielt an den betroffenen Stellen.
  • Antikonvulsiva sind Medikamente gegen Krampfanfälle, die die Nervenzellen weniger erregbar machen und sich seit Jahren in der Schmerztherapie bewährt haben.
  • Antidepressiva verhindern unter anderem, dass Schmerzsignale im Rückenmark weitergeleitet werden.
  • Schmerzmittel können einzeln oder mit anderen Therapieverfahren kombiniert werden und die Schmerzen dämpfen.

Lokale Behandlung

Zusätzlich stehen lokaltherapeutische Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ein Lokalanästhetikum (Lidocain) kann als Salbe oder Pflaster auf den schmerzenden Bereich aufgetragen werden. Eine weitere Alternative ist die Verwendung eines hochdosierten Capsaicin-Pflasters. Dieser Wirkstoff ist betäubend und schmerzlindernd.

Invasive Schmerztherapie

Eine neuere Therapieoption für schwer zu behandelnde Schmerzen sind sogenannte Nervenblockaden, bei denen bestimmte Nerven mit lokal angewendeten Betäubungsmitteln oder Steroiden „abgeschaltet“ werden. Diese Therapie einer Post-Zoster-Neuralgie führen ausschließlich spezialisierte Schmerzärzte und -ärztinnen durch.

Weitere invasive Schmerztherapieverfahren sind die ganglionäre lokale Opioidanalgesie bei entsprechender Lokalisation und rückenmarksnahe Anästhesieverfahren, falls notwendig.

Multimodale Schmerztherapie

Bei anhaltenden Schmerzen, die sich durch die Therapie nicht bessern, wird die Mitbehandlung durch Schmerzspezialist*innen empfohlen. Besonders bei langwierigen Verläufen wird eine sog. multimodale Schmerztherapie empfohlen.

Unter einer multimodalen Schmerztherapie versteht man die gleichzeitige, inhaltlich eng aufeinander abgestimmte Behandlung durch unterschiedliche therapeutische Disziplinen (z. B. Psychotherapie, Physiotherapie, Ergotherapie).

Dann können auch nichtmedikamentöse Verfahren (z. B. Psychotherapie, Physiotherapie, Entspannungstechniken) angewandt werden. Manche Betroffene profitieren auch von der transkutanen elektrischen Nervenstimulation (TENS), bei der mithilfe von Elektroden auf der Haut die Nerven mit Stromimpulsen angesprochen werden. Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit dieses Verfahrens fehlen allerdings noch.

Weitere Maßnahmen

Neben den genannten Therapien können auch komplementärmedizinische Behandlungen (z. B. transkutane elektrische Nervenstimulation, Akupunktur) in Betracht gezogen werden.

Was kann man selbst tun?

Wenn Sie sich bereits in Behandlung befinden, halten Sie sich bei der Medikamenten-Einnahme genauestens an die Empfehlungen Ihres Arztes.

Neben körperlichen Beeinträchtigungen sind Schmerzen auch oftmals mit negativen Auswirkungen auf das Denken, Verhalten und die Stimmung der Betroffenen verbunden. Nicht selten gehen damit Veränderungen in der Familie, im Freundeskreis und im beruflichen Umfeld einher. Die schmerztherapeutisch qualifizierten Psychologen bieten in dieser Situation Entspannungsverfahren an, mit deren Hilfe die Patienten dem entstandenen „Teufelskreis“ zwischen Muskelanspannung und Schmerz längerfristig entgegenwirken können. Ein ebenfalls höchstwirksames Behandlungsmodul steuern die Schmerzexperten aus dem Fachgebiet Bewegungstherapie bei. Sie zielen mit gezielten Maßnahmen darauf ab, die körperliche Belastbarkeit der Betroffenen wiederherzustellen. Im Vordergrund stehen dabei die Schulung der Körperwahr­nehmung, ein an die individuellen Möglichkeiten angepasstes Ausdauertraining sowie die allgemeine Verbesserung der Beweglichkeit.

Vorbeugung

Eine frühzeitige Schmerztherapie wird empfohlen, um chronischen Schmerzen vorzubeugen.

Einige Zeit wurde davon ausgegangen, dass durch die Behandlung mit virenhemmenden Mitteln während der Ausschlagphase dem späteren Auftreten von Schmerzen vorgebeugt werden kann. Eine vorbeugende Wirkung der antiviralen Therapie konnte jedoch bislang nicht nachgewiesen werden.

In Deutschland sind zwei Impfstoffe gegen Gürtelrose für Personen ab 50 Jahren zugelassen und verfügbar. Die Impfung mit dem Totimpfstoff ist von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Personen über 60 Jahre empfohlen. Für Patient*innen mit einer Immunschwäche oder einer chronischen Grunderkrankung empfiehlt die STIKO die Gürtelrose-Impfung bereits ab 50 Jahren. Die Impfung wird von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.

Die Impfung von Säuglingen gegen Windpocken reduziert nachweislich das Vorkommen sowohl von Windpocken als auch von Gürtelrose bei Kindern.

Auch wer schon einmal an Windpocken erkrankt war, kann sich später gegen Gürtelrose impfen lassen, um sein Risiko zu reduzieren. Die STIKO empfiehlt eine Herpes-zoster-Impfung für Menschen ab 60 Jahren, die nicht gegen Windpocken geimpft sind, sowie für besonders gefährdete Menschen (wie etwa chronisch Kranke) ab 50 Jahren. Die Kosten für diese Impfung übernimmt die Krankenkasse.

Zum Aufbau eines ausreichenden Immunschutzes sind zwei Impfungen im Abstand von zwei bis sechs Monaten mit dem Totimpfstoff erforderlich. Die STIKO empfiehlt die Impfung zum Schutz vor Herpes zoster sowie seinen Komplikationen und Spätfolgen für alle Personen ab einem Alter von 60 Jahren mit einem adjuvantierten Totimpfstoff. Immungeschwächten Personen und anderen Patienten mit einer erhöhten gesundheitlichen Gefährdung wird die Impfung bereits ab einem Alter von 50 Jahren empfohlen. Hierzu gehören zum Beispiel Personen mit angeborener oder erworbener Immunschwäche oder Immunsuppression HIV-Infektion rheumatoider Arthritis systemischem Lupus erythematodes chronisch entzündlichen Darmerkrankungen chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder Asthma bronchiale chronischer Niereninsuffizienz Diabetes mellitus Die Kosten für die Herpes-zoster-Impfung werden von den Krankenkassen übernommen.

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