Die Polyneuropathie ist eine häufige Erkrankung des peripheren Nervensystems. Hierbei können theoretisch alle Nerven betroffen sein, die sich außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks befinden. Das bedeutet, dass die Nerven, die Muskeln, Haut und Organe mit dem Gehirn verbinden, geschädigt sein können. Die Erkrankung beginnt häufig im körperfernen Bereich und setzt sich dann in Richtung des Körperstammes fort. Schätzungsweise leiden fünf Millionen Deutsche unter Polyneuropathie.
Die Polyneuropathie ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Überbegriff für verschiedene Syndrome, die mit einer Schädigung von Nerven einhergehen. Die Behandlung hängt von der genauen Ursache der Beschwerden und dem Verlauf bei Ihnen ab. Verschiedene Ursachen können somit zu unterschiedlichen Formen der Polyneuropathie führen. So bezeichnet man beispielsweise eine durch Diabetes verursachte Nervenschädigung als diabetische Polyneuropathie.
Was ist eine Polyneuropathie?
Der Begriff Polyneuropathie stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Erkrankung mehrerer Nerven“. Es handelt sich um eine systemische Erkrankung von Nervenzellen des peripheren Nervensystems. Die Nerven arbeiten wie elektrische Leitungen. Vergleicht man den Nerv mit einem Kupferkabel, so können Störungen entweder durch eine Unterbrechung der Kupferleitung in der Mitte oder der umhüllenden Isolierung entstehen. Je länger ein Nerv ist, desto eher erkrankt er an Polyneuropathie, weshalb die Erkrankung häufig an den Zehen und Füßen beginnt.
Ursachen einer Polyneuropathie
Mögliche Ursachen einer Polyneuropathie sind zahlreich, am häufigsten wird sie jedoch durch Diabetes mellitus und übermäßigen Alkoholkonsum ausgelöst. Die Ursache von etwa einem Viertel aller Polyneuropathien bleibt auch nach ausführlicher Abklärung ungeklärt ("idiopathische Neuropathie"). Auch während einer Schwangerschaft oder aufgrund einiger angeborener Erkrankungen kann eine Polyneuropathie entstehen. Verschiedene Giftstoffe wie Schwermetalle oder Lösungsmittel können auf Dauer ebenfalls die Nerven schädigen und zur Polyneuropathie führen. Es gibt über 300 bekannte Ursachen von Polyneuropathie. Ca. 35 % der Polyneuropathien sind in Deutschland auf den Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) zurückzuführen und etwa 20 % auf Alkoholkonsum.
Die häufigsten Ursachen einer Polyneuropathie sind:
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- Erworben:
- Diabetes mellitus
- Alkoholmissbrauch
- Weitere Stoffwechselstörungen (Leber-Nierenerkrankung, Schilddrüsenunterfunktion, Porphyrie, Amyloidose)
- Bindegewebserkrankungen (Kollagenosen z.B. Lupus erythematodes)
- Gefahrenstoffe (Alkohol, Gifte, Medikamente vor allem Chemotherapien)
- Vitaminmangel (zum Beispiel Vitamin B12)
- Infektionskrankheiten (zum Beispiel Borreliose, Lues, AIDS, Mononukleose, Diphtherie)
- Paraproteininämien oder Krebserkrankungen als sogenanntes paraneoplastisches Syndrom
- Autoimmunologisch bedingt (zum Beispiel Guillain-Barré Syndrom, Miller-Fisher Syndrom, chronisch inflammatorisch demyelinisierende Polyradikuloneuropathie (CIDP), Churg-Strauss-Syndrom)
- Erblich:
- Vererbbare (hereditäre) Polyneuropathien zum Beispiel Charcot-Marie-Tooth Erkrankung
- Unklar:
- Als idiopathische Polyneuropathien bezeichnet
Typen und Formen der Polyneuropathie
Es handelt sich bei den Polyneuropathien um eine komplexe Gruppe von Erkrankungen, weshalb eine systematische Klassifikation äußerst schwierig ist. Die häufigste Einteilung erfolgt hinsichtlich der Ursache der Nervenschädigung, sodass vor allem folgende Formen der Polyneuropathie unterschieden werden können:
- Hereditäre Polyneuropathien: Hereditäre Erkrankungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie vererbt werden und somit meist angeboren sind. Bei den hereditären Neuropathien kann sowohl die Nervenschädigung selbst erblich bedingt sein als auch eine Grunderkrankung, in dessen Folge eine Polyneuropathie entsteht. Hierzu gehören beispielsweise Erkrankungen wie die Amyloidose oder die Porphyrie. In beiden Fällen werden die Nerven durch die krankhafte Ablagerung von Stoffen geschädigt.
- Metabolische Polyneuropathien: Metabolische Polyneuropathien sind auf Stoffwechselstörungen zurückzuführen. Hierzu gehört beispielsweise die diabetische Polyneuropathie, die etwa 15-30% aller Polyneuropathien in den Industrienationen ausmacht. Ebenso kann auch eine mangelhafte Aufnahme von Vitaminen (vor allem Vitamin B12) zu einer Schädigung peripherer Nerven führen. Häufig werden zu dieser Gruppe auch diejenigen Polyneuropathien gezählt, die durch eine Störung des Hormonhaushaltes bedingt sind, weshalb hier auch Schwangerschaften und Schilddrüsenerkrankungen als mögliche Ursachen zu nennen sind.
- Entzündliche Polyneuropathien: Bei dieser Form der Polyneuropathie werden die Nerven durch einen entzündlichen Prozess geschädigt. Dabei müssen aber nicht in jedem Fall Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren beteiligt sein. Häufig liegt auch eine Fehlregulation des Immunsystems vor, wodurch körpereigenes Gewebe angegriffen wird. Daher zählen zu den wichtigsten Ursachen einer entzündlichen Polyneuropathie auch rheumatische Erkrankungen oder das Guillain-Barré-Syndrom, bei dem es typischerweise zu einer aufsteigenden, symmetrischen schlaffen Muskellähmung kommt.
- Toxische Polyneuropathien: Verschiedene Giftstoffe können periphere Nerven schädigen und somit eine Polyneuropathie auslösen. Zu den wichtigsten Ursachen einer toxischen Polyneuropathie gehören somit Alkohol, bestimmte Medikamente wie Chemotherapeutika oder Schwermetalle wie Blei. Mit einem Anteil von etwa 15% gehört die Alkohol-Polyneuropathie zu den häufigsten Formen dieser Erkrankung.
Symptome einer Polyneuropathie
Die Symptomatik einer Polyneuropathie hängt vor allem davon ab, welche Nerven von der Schädigung betroffen sind. Die Polyneuropathie kann mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen, je nachdem, welche Nerven von der Erkrankung betroffen sind. Mediziner und Medizinerinnen unterscheiden sensible, motorische und vegetative Polyneuropathien. Manche Menschen sind auch von mehreren Formen der Polyneuropathie gleichzeitig betroffen. Eine Polyneuropathie kann akut, sich schnell verschlechternd oder chronisch verlaufen.
Häufig zeigen sich die Schäden an Nervenzellen, die für die sensible Wahrnehmung verantwortlich sind. Typische Anzeichen für eine Schädigung sind daher Missempfindungen und Schmerzen. Viele Patienten beschreiben die Missempfindungen bei einer Polyneuropathie als eine Art „Ameisenlaufen“ oder Kribbeln. Neuropathische Schmerzen haben häufig einen brennenden Charakter. Im Anfangsstadium einer diabetischen Polyneuropathie zeigt sich die sensible Nervenschädigung oft in einer Störung des Vibrations- und Temperaturempfindens. Andere Polyneuropathieformen können mit dem sogenannten „Burning Feet Syndrom“ einhergehen, bei dem es zu Missempfindungen und brennenden Schmerzen im Bereich der Fußsohlen kommt. Die meisten Menschen beginnen die Polyneuropathie mit Reizerscheinungen im Sinne von Kribbelgefühlen, brennenden Missempfindungen bis hin zu heftigen Schmerzen und Taubheitsgefühlen an den Füßen.
Eine Schädigung von motorischen Nerven kann sich beispielsweise in Form von Muskellähmungen, Krämpfen oder einem schlaffen Muskeltonus präsentieren. Ebenso können auch Nerven betroffen sein, die vegetative Funktionen erfüllen. Hierzu gehören alle Körpervorgänge, die nicht willentlich gesteuert werden können. Mögliche Symptome bei einer Polyneuropathie können daher auch Störungen der Schweißproduktion, des Kreislaufs oder der Blasenfunktion sein.
Symptome der sensiblen Polyneuropathie:
- Empfindungsstörungen wie Ameisenlaufen, Brennen, Jucken, Taubheitsgefühlen oder Kribbeln
- Vermindertes Temperatur- oder Schmerzempfinden
- Betrifft vor allem Füße oder Hände
Symptome der motorischen Polyneuropathie:
- Muskelschwäche
- Muskelschmerzen
- Muskelzucken
- Muskelkrämpfe
Symptome der vegetativen Polyneuropathie:
- Schwindel
- Blasenschwäche
- Durchfall
- Verstärktem Schwitzen
- Beeinträchtigung der Organfunktionen
Weitere Symptome:
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- Erschöpfungszustände
- Brennende, schneidende oder stechende Schmerzen
- Schwellungsgefühl
- Unangenehmer Druck
- Gefühl wie auf Watte zu gehen
- Elektrisieren oder Stechen
- Ausweitung der Symptome auf die Füße und Unterschenkel mit Socken-förmiger oder Kniestrumpf-förmiger Begrenzung
- Betroffenheit der Fingerspitzen und Hände mit Handschuh-förmiger Begrenzung der Taubheitsgefühle
- Lähmungen, beispielsweise der Fußheber oder Zehenheber oder Fußsenker
- Muskelschwund und Gangstörungen
- Krämpfe, insbesondere nachts oder bei Belastungen
- Kalte Füße
- Störung des Lageempfindens
- Schwanken, Schwindel und Gangstörungen
- Herabgesetztes Schmerzempfinden
- Druckgeschwüre
- Blasenlähmung
- Darmträgheit
- Mangelnde Regulation des Herzschlages bei Anstrengung
Wer diagnostiziert und behandelt eine Polyneuropathie?
Die Verdachtsdiagnose der Polyneuropathie stellt in der Regel der Hausarzt oder die Hausärztin. Dort findet das erste Gespräch und meist auch eine erste körperliche Untersuchung statt. Bei Verdacht auf Neuropathie führen einfache neurologische Tests zur Diagnose. Diese Untersuchungen zeigen Nervenschäden auf. Die Polyneuropathie-Diagnostik und -Therapie fallen in das Fachgebiet des Neurologen. Es gibt viele Rehabilitationskliniken, die begleitend zur Behandlung der Grunderkrankung Physiotherapie oder Sporttherapie anbieten, die zur Muskelstärkung der betroffenen Körperregion beitragen. Auch Ergotherapie kann dabei helfen, das Körperempfinden im Rahmen der Behandlung wieder zu stärken.
Die endgültige Diagnose stellt im Normalfall ein Arzt oder eine Ärztin der Neurologie, also der Fachrichtung für Nervenheilkunde. Diese FachärztInnen leiten dann auch die Behandlung ein. Die Experten in der Schön Klinik Hamburg Eilbek untersuchen daher zunächst, ob bei Ihnen eine Polyneuropathie vorliegt und worauf genau diese zurückzuführen ist. Auf dieser Basis erhalten Sie eine individuelle Polyneuropathie-Therapie, die verschiedene Bausteine einschließen kann: Physiotherapie, Medikamente oder auch eine Anpassung der Ernährung können helfen, Ihre Symptome und den Verlauf Ihrer Polyneuropathie-Erkrankung zu lindern.
Die Diagnostik kann sehr umfangreich sein. Es kann sich auch lohnen bei zunächst ungeklärter Ursache diese in bestimmten Zeitabständen zu wiederholen.
Diagnostische Verfahren:
- Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese): Die Anamnese liefert die wichtigsten Informationen über Verteilung, Art und Dynamik der Schädigung. Es können Ursachen erfragt werden wie ein erblicher Hintergrund, eine Stoffwechselerkrankung, ein Vitaminmangel (bei Vegetariern oder Magenerkrankungen), eine Schädigung durch Medikamente oder eine bestimmte Ernährungs- und Lebensweise sowie ein Kontakt mit bestimmten Gefahrenstoffen (Toxinen) im Berufsleben.
- Klinisch-neurologische Untersuchung: Mithilfe der klinischen Untersuchung wird die Diagnose gestellt. Sie hilft auch das Schädigungsmuster festzustellen und dadurch Rückschlüsse auf die Schädigungsursache zu ziehen. Manchmal gelingt es auch klinisch nicht ersichtliche Nervenschäden bereits frühzeitig durch die Nervenmessung aufzudecken.
- Blutabnahme: Es wird eine ganze Palette an Werten bestimmt. Ein Basislabor beinhaltet: Blutzucker (mit HbA1C), Differential-Blutbild, Nieren-Leberwerte, Elektrolyte, Schilddrüsenwerte, differenzierte Eiweißbestimmung (Eiweißelektrophorese), Vitamine, Folsäure und ggf. bestimmte Rheumafaktoren und Antikörper.
- Nervenwasser (Liquor): Die Lumbalpunktion ist immer dann angemessen, wenn eine entzündliche Ursache vermutet wird. Zum Beispiel bei der Neuroborreliose oder der Vaskulitis.
- Haut-Nerven-Muskelbiopsie: Diese kommt heute nurmehr als ultima ratio in Betracht und ist vor allem dann sinnvoll, wenn eine (autoimmun vermittelte) entzündliche Erkrankung, eine Erkrankung der kleinsten Nervenendigungen (small fiber Polyneuropathie) oder eine bestimmte Stoffwechselerkrankung (Amyloidose) vermutet wird.
- Messung der Nervenleitgeschwindigkeit (Elektroneurografie, NLG): Falls bereits eine Neuropathie diagnostiziert wurde, kann die Ärztin oder der Arzt durch eine Messung der Reizleitgeschwindigkeit der Beinnerven feststellen, wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.
- Bestimmung der Muskelaktivität (Elektromyografie, EMG): Das Elektromyogramm zeichnet die Aktivität einzelner Muskeln auf. Veränderungen der Reizantworten deuten auf geschädigte Nerven oder Muskeln hin.
- Ultraschall und/oder Magnetresonanz-Angiografie: Wenn die Ärztin oder der Arzt eine Beteiligung der Gefäße an den Beschwerden vermutet, kann eine bildgebende Darstellung der Beinarterien (Ultraschall und/oder Magnetresonanz-Angiografie) die Polyneuropathie-Diagnose sichern.
- Elektrokardiogramm (EKG): Mit der Untersuchung der Herzstromkurve kann die Ärztin oder der Arzt prüfen, ob das Herz von einer autonomen Neuropathie betroffen ist.
Behandlung der Polyneuropathie
Die häufig auch von Ärzten verbreitete Aussage: "Bei Polyneuropathie kann man nichts machen", ist falsch. Es gibt viele therapeutische Ansätze. Verbesserungen sind fast regelmäßig möglich. Auch eine Ausheilung ist nicht selten erzielbar.
Das primäre Ziel der Behandlung ist die Ausschaltung der Ursache der Polyneuropathie. Die bedeutet z.B. einen Diabetes mellitus optimal mit Medikamenten einzustellen. Medikamente, die eine Polyneuropathie verursachen, müssen abgesetzt oder ausgetauscht werden, insofern sie nicht aus anderem Grund unabdingbar notwendig sind. Eine toxische Exposition, beispielsweise durch Schwermetalle oder Umweltgifte, muss beendet werden. Ist Alkohol die Ursache der Polyneuropathie, so muss vollständige, lebenslange Abstinenz eingehalten werden. Auch kleinere Mengen Alkohol können eine Verschlechterung herbeiführen oder eine Ausheilung verhindern, da das Nervensystem bereits vorgeschädigt ist. Alkoholabstinenz ist immer eine Voraussetzung für eine Verbesserung oder Ausheilung der Symptomatik.
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Für die Behandlung der Schmerzen oder unangenehmen Missempfindungen stehen mehrere Medikamente zur Verfügung. Hier werden neben üblicher Schmerzmittel meist Medikamente gegen neuropathische Schmerzen verwandt, die in andere Dosierungen eingesetzt werden, um Epilepsien oder Depressionen zu behandeln.
Liegt eine entzündliche Ursache der Polyneuropathie vor, so können Cortison-Infusionen, Plasmapherese (umgangssprachlich - Blutwäsche) oder die Gabe von Immunglobulinen zu einer Linderung oder gar Ausheilung führen. Die Notwendigkeit der Anwendung dieser Medikamente oder Verfahren zu beurteilen ist Sache des neurologischen Experten.
Missempfindungen und Schmerzen können überdies mit einer Neural-Akupunktur behandelt werden.
Lähmungen und Muskelschwund, Gleichgewichtsstörungen und Gangstörungen können mit einer spezifischen Physiotherapie behandelt werden. Diese kann gegebenenfalls um elektrische oder magneto-elektrische Stimulationverfahren ergänzt werden.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten:
- milgamma® protekt: Ein rezeptfreies Medikament bei Nervenschäden (Neuropathien) durch Vitamin-B1-Mangel. Es behebt den Vitamin-B1-Mangel als eine Ursache von Nervenschäden und kann so Begleitsymptome einer Vitamin-B1-Mangel-Neuropathie wie Kribbeln, Brennen, Taubheitsgefühle und Schmerzen in den Füßen lindern.
- Capsaicin-Pflaster: Capsaicin ist für die Schärfe der Chilischoten verantwortlich und hat sich in Form von Capsaicin-Pflastern auf der Haut in Studien als erfolgversprechendes Mittel gegen Polyneuropathie erwiesen. Es betäubt nicht nur den schmerzenden Bereich und steigert die Durchblutung, sondern scheint sogar die Neubildung kleiner Nervenfasern anzuregen.
- Elektrotherapie: Bei der Elektrotherapie werden die Nerven durch Impulse aus einem speziellen Gerät so stimuliert, dass Erkrankte statt Schmerzen ein leichtes Kribbeln spüren. Von außen lässt sich dieses durch ein TENS-Gerät erreichen.
Prävention und Vorbeugung
Um der Entstehung einer Polyneuropathie entgegenzuwirken, sollten die auslösenden Grunderkrankungen vermieden oder so gut wie möglich behandelt werden. Patienten mit Diabetes beispielsweise können bei ihrem Hausarzt in ein sogenanntes DMP (Disease-Management-Programme) eingebunden werden. Dieses beinhaltet unter anderem regelmäßige Kontrolluntersuchungen, wodurch auch eine Polyneuropathie bereits in frühen Stadien erkannt werden soll, sodass frühzeitig eine Therapie eingeleitet werden kann.
Tipps zur Vorbeugung:
- Blutzucker kontrollieren: Menschen mit Diabetes sollten regelmäßig ihren Blutzucker kontrollieren und ärztlich verordnete Medikamente einnehmen.
- Füße kontrollieren: Eine Polyneuropathie an Beinen oder Füßen erhöht das Risiko für Fußgeschwüre - eine regelmäßige Kontrolle auf Wunden ist also wichtig.
- Bewegen: Menschen mit Polyneuropathie können bei Schmerzen und Missempfindungen von verschiedenen Angeboten wie Aquagymnastik oder Gehtraining profitieren.
- Ernährung & Bewegung: Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind für die Gesunderhaltung des gesamten Körpers wichtig - so auch für die Nerven.
- Rauchen und Alkohol vermeiden: Rauchen erhöht u. a. das Risiko für Nervenschäden und kann zudem auch bestehende Beschwerden verstärken. Ähnliches gilt auch für einen hohen Alkoholkonsum.
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