Die besten neurologischen Rehakliniken in Deutschland

In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Rehakliniken, die sich auf die neurologische Rehabilitation spezialisiert haben. Diese Kliniken bieten Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen des Nervensystems eine umfassende Behandlung, um ihnen die bestmögliche Genesung und Wiedereingliederung in den Alltag zu ermöglichen. Die neurologische Rehabilitation unterstützt Menschen nach einem Schlaganfall, nach Hirnblutungen, bei Tumoren oder im Rahmen einer Multiplen Sklerose. Auch nach neurochirurgischen Eingriffen sowie nach Unfällen mit Schädigungen des Rückenmarks, von Nerven oder Gehirnschäden erfolgt meist die weitere Behandlung in einer stationären Rehaklinik.

Was ist neurologische Rehabilitation?

Die neurologische Rehabilitation ist eine Spezialform der medizinischen Rehabilitation, die sich auf die Behandlung von Patienten mit Störungen oder Erkrankungen des peripheren oder zentralen Nervensystems konzentriert. Ziel ist es, die durch neurologische Akutereignisse, chronische Erkrankungen oder Hirntumore verloren gegangenen Kompetenzen wie Bewegung, Kommunikation, Körperpflege und Kognition wiederherzustellen oder zu verbessern.

Ziele der neurologischen Rehabilitation

  • Steigerung der Lebensqualität und Selbstständigkeit der Betroffenen.
  • Verbesserung der Fähigkeiten, um eine bessere Teilhabe am sozialen Leben und Berufsleben zu ermöglichen.
  • Aktivierung und Optimierung der Plastizität des Nervensystems und der Kompensationsfähigkeit des Gehirns.
  • Planung einer individuellen Versorgungskette und deren Überleitung.
  • Orientierung an der Selbstbestimmung der Betroffenen und Beachtung des Rechts auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Voraussetzungen für einen Aufenthalt

Eine neurologische Rehabilitation muss im Voraus bei dem zuständigen Kostenträger beantragt werden. Dafür muss zunächst der behandelnde Arzt die Notwendigkeit einer Rehabilitationsbehandlung feststellen und diese in einem Bericht begründen. Dieser Bericht wird dem Reha-Antrag beigelegt, über dessen Genehmigung der Kostenträger entscheidet. Beratung und Unterstützung bei der Antragsstellung bieten Sozialdienste von Kliniken und Ansprechstellen für Rehabilitation. Die Kosten einer neurologischen Reha sind im Einzelfall unter anderem von Erkrankung, Pflegebedürftigkeit und den angewandten Therapien abhängig und betragen pro Tag etwa 100 bis 500€. Sie werden meist von den Krankenkassen getragen, wobei der Versicherte normalerweise im ersten Monat täglich 10€ zuzahlen muss. In einigen Fällen sind allerdings andere Kostenträger zuständig:

  • Rentenversicherungsträger bzw. Agentur für Arbeit wenn die Erwerbsfähigkeit gefährdet oder gemindert ist und durch die Reha verbessert werden kann
  • Unfallversicherungsträger bei Arbeitsunfällen oder Berufskrankheiten
  • Versorgungsämter bei Anspruch auf soziale Entschädigung
  • Eingliederungshilfe-Träger bzw. Jugendämter wenn kein anderer Träger vorrangig zuständig ist und die Vorraussetzungen für Eingliederungshilfe erfüllt sind

Phasen der Rehabilitation

Die Neurorehabilitation lässt sich grundsätzlich in 6 Phasen von A bis F einteilen:

  • Phase A: Akutbehandlung: Akutversorgung, Diagnostik und Therapie in einer Klinik, oft auf der Intensivstation.
  • Phase B: Frührehabilitation: Rehabilitation von bewusstlosen oder bewusstseinsgestörten Patienten, die weiterhin intensivmedizinische Behandlung benötigen. Ziel ist die Besserung des Bewusstseinszustandes.
  • Phase C: Weiterführende Rehabilitation: Hoher Pflegebedarf, aber aktive Teilnahme an Therapien. Ziel ist die Frühmobilisierung und die Verbesserung von Fähigkeiten für eine selbstständige Lebensführung.
  • Phase D: Medizinische Rehabilitation: Wiederherstellung der Fähigkeit, sich im Alltag vollständig selbst zu versorgen.
  • Phase E: Nachsorge und berufliche Rehabilitation: Berufliche bzw. schulische Integration und Wiederherstellung der Erwerbsfähigkeit durch Lehrgänge, Arbeitstherapie, Anpassungsmaßnahmen und Umschulungen.
  • Phase F: aktivierende Langzeitpflege: Langzeitpflege in einer Einrichtung für Patienten mit Störungen des Bewusstseins oder schweren geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen, die ein selbstständiges Leben unmöglich machen.

Auswahlkriterien für die beste neurologische Rehaklinik

Bei der Auswahl der besten neurologischen Rehaklinik sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden:

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  • Spezialisierung: Die Klinik sollte über eine ausgewiesene Expertise in der Behandlung neurologischer Erkrankungen verfügen.
  • Therapieangebot: Ein breites Spektrum an Therapien wie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Neuropsychologie und psychologische Betreuung ist wichtig.
  • Qualitätssicherung: Zertifizierungen und Auszeichnungen wie das QMS-REHA®-Siegel der DRV Bund oder Top-Platzierungen in Rankings wie dem von FOCUS sind ein Indiz für hohe Qualitätsstandards.
  • Patientenzufriedenheit: Bewertungen und Erfahrungsberichte von Patienten können wertvolle Einblicke in die Qualität der Behandlung und Betreuung geben. Die Deutsche Rentenversicherung Bund misst die Qualität fast aller deutschen Rehabilitationseinrichtungen. Dabei werden die Patienten nach ihrer Rehabilitation befragt, ob es ihnen nach dem Klinikaufenthalt besser geht und wie zufrieden sie mit dem Behandlungsprogramm sind. Außerdem wird geprüft, ob die jeweilige Reha-Einrichtung Therapiestandards für Krankheitsbilder einhält und welches Behandlungsprogramm die Patienten erhalten haben. Dazu werten Mitarbeiter der Rentenversicherung die Entlassungsbriefe der jeweiligen Reha-Einrichtung aus. Zusätzlich lesen externe Ärztinnen und Ärzte anonymisierte Entlassungsberichte der Klinik und geben Rückmeldung, ob die Patientinnen und Patienten aus ihrer Sicht optimal behandelt wurden.
  • Ausstattung: Moderne Geräte und Technologien wie das Vector Gait & Safety System® oder andere Gangtrainer können die Rehabilitation unterstützen.
  • Lage und Umgebung: Eine angenehme Umgebung kann den Genesungsprozess positiv beeinflussen.
  • Individuelle Betreuung: Die Therapiepläne sollten individuell auf die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden.

Empfehlenswerte neurologische Rehakliniken in Deutschland

Basierend auf Patientenzufriedenheit, Qualitätsstandards und Therapieangeboten lassen sich folgende Kliniken besonders hervorheben:

  • Dr. Becker Neurozentrum Niedersachsen: Diese Klinik schnitt in einer Rehabilitandenbefragung der Deutschen Rentenversicherung (DRV) besonders gut ab und erhielt in 10 von 11 abgefragten Kategorien Spitzenqualität. Besonders hervorgehoben wurde die ärztliche und pflegerische Betreuung, die Behandlungen, die Einrichtungsangebote und die Vorbereitung auf die Zeit nach der Rehabilitation. Das Neurozentrum verfügt über das Vector Gait & Safety System®, einem der modernsten Gangtrainer auf dem Markt. Das Therapieangebot ist nicht nur auf die Verbesserung neurologischer Funktionsstörungen, sondern insbesondere auf die Wiedererlangung verlorener Alltagskompetenzen ausgerichtet.
  • Schön Klinik Bad Staffelstein: Die Schön Klinik Bad Staffelstein gehört bundesweit zu den Top-Kliniken im Bereich der orthopädischen und neurologischen Rehabilitation. Im direkten Vergleich mit 1.528 stationären und ambulanten Rehakliniken in Deutschland schneidet sie als eine der besten ab und erhält in der aktuellen Ausgabe des Magazins FOCUS Top-Rehakliniken 2024 gleich zwei Top-Platzierungen.
  • Rehaklinik Bad Wurzach: Die Rehaklinik Bad Wurzach hat die Visitation der Deutschen Rentenversicherung (DRV) mit Bravour bestanden und erreichte den bisherigen Höchstwert. Das DRV-Team überzeugte sich vor Ort von der hohen Struktur- und Prozessqualität und nahm einen hervorragenden Gesamteindruck mit. Als herausragend bewertete das Prüfungsgremium das innovative Therapiekonzept zur medizinisch-beruflich orientierten Rehabilitation (MBOR). Diese Rehabilitation kombiniert medizinische sowie berufliche Maßnahmen. Sie ermöglicht Menschen mit komplexen Beeinträchtigungen, schnell, individuell und selbstbestimmt in ihren Alltag zurückzukehren.
  • Neurologisches Rehazentrum prosper: Das neurologische Rehazentrum prosper bietet insgesamt 92 Behandlungsplätze an. Der stationäre Bereich ist für 39 Patientinnen und Patienten ausgelegt und für weitere 60 besteht die Möglichkeit der ambulant-ganztägigen Therapie. Das Behandlungsteam setzt sich aus Ärzten, speziell geschulten Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden, Neuropsychologen, medizinischen Bademeistern, Masseuren und Sozialarbeitern zusammen.

Weitere empfehlenswerte Kliniken sind:

  • MediClin Bosenberg Kliniken St.
  • RHÖN-KLINIKUM Campus Bad Neustadt a. d. Saale
  • A.R.Z.

Therapiekonzepte in der neurologischen Rehabilitation

In der neurologischen Rehabilitation werden verschiedene Therapiekonzepte angewendet, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen:

  • Bobath-Konzept: Dieses Konzept wird häufig bei Schlaganfall-Patienten angewendet. Im Vordergrund steht die Fähigkeit der gesunden Hirnareale, die Funktionen der beschädigten Hirnregionen zu übernehmen.
  • Transkutane elektrische Neurostimulation (TENS): Hierbei werden Hautelektroden auf Körperstellen geklebt, die chronische Schmerzen verursachen.
  • Constraint-induced movement therapy (CIMT): Bei dieser Therapie, auch Taub’sches Training genannt, tragen die Betroffenen zwei Wochen an der gesunden Hand einen Handschuh, um die schwächere Hand für Alltagsaufgaben zu fördern.
  • Proproceptive Neuromuskuläre Facilitation (PNF)
  • Laufbandtraining
  • Neuromuskuläre Elektrostimulation (NMES)
  • Geräteunterstütze motorische Rehabilitation

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