Sprachliche Merkmale bei Alzheimer

Kommunikation ist mehr als nur Sprache. Nonverbale Verständigung durch Bilder, Gegenstände, Gerüche, Berührungen und Blickkontakte kann starke Gefühle und Erinnerungen bei Menschen mit Demenz auslösen. Es ist entscheidend, herauszufinden, über welchen Kommunikationsweg ein Mensch mit Demenz im jeweiligen Moment erreichbar ist. Wer versteht, wie Menschen mit Demenz "ticken", kann sich leichter mit ihnen verständigen.

Die Kommunikationsfähigkeit ist jedoch vom Stadium der Demenz abhängig. Im Folgenden werden einige Tipps gegeben, die die Kommunikation mit dementen Menschen erleichtern können.

Gründe für Kommunikationsprobleme bei Demenz

Menschen mit Alzheimer verändern sich mit der Zeit. Sie werden vergesslich und können sich nicht mehr an Gespräche erinnern, die vor Kurzem stattgefunden haben. Im fortgeschrittenen Stadium vergessen sie möglicherweise sogar, dass sie Kinder haben oder verheiratet sind. Angehörige müssen sich in die Situation des dementen Menschen hineinversetzen, da nichts mehr so ist wie früher.

Allgemeine Tipps zur persönlichen Ansprache

Oft sind es Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, ob die Kommunikation freundlich und gelassen verläuft oder aus dem Ruder läuft. Mit den folgenden Tipps kann die Kommunikation positiv beeinflusst werden:

  • Sprechen Sie langsam, laut und deutlich.
  • Verwenden Sie Dialekt, wenn der Demente Dialekt spricht. Es ist die Sprache, die er kennt.
  • Suchen Sie bei jedem Gespräch direkten Blickkontakt. Gestik und Emotionen liefern zusätzliche Informationen, die das Gespräch erleichtern.
  • Nennen Sie jeden und alles beim Namen, z.B. "dein Sohn Michael" oder "die Decke" statt "das Dingsda". Stellen Sie sich immer wieder vor, wenn der Demente Sie nicht erkennt.
  • Reden Sie nicht so, als wäre der demente Mensch nicht im Raum oder würde nicht verstehen, worüber gesprochen wird.

Vorwürfe und Kritik vermeiden, Lob und Anerkennung geben

Bis zu einem gewissen Grad der Demenz ist sich der Betroffene seiner Defizite bewusst. Dies ist bereits ein unbefriedigender Zustand. Vorwürfe von außen verstärken dies und machen den Dementen aggressiv. Vermeiden Sie Sätze wie: "Jetzt hast du das auch noch vergessen!" oder "Kannst du dir denn gar nichts mehr merken!".

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Es ist besser, den Patienten für das zu loben, was er noch kann. Lob ist für jeden Menschen wichtig, um ein gesundes Selbstwertgefühl zu entwickeln. Anstatt zu tadeln, was nicht mehr funktioniert, loben Sie den demenziell veränderten Menschen für das, was er gut gemacht hat, z.B. "Du hast die Servietten aber schön gefaltet. Das gefällt mir".

Aufgaben zuteilen

Demente Menschen brauchen eine Beschäftigung und das Gefühl, gebraucht zu werden. Weisen Sie Aufgaben klar und eindeutig zu. Sagen Sie nicht: "Bringst du mir was zum Trinken", sondern: "Kannst du mir den Saft vom Tisch rüberbringen?". Der demente Mensch kann irgendwann keine komplexen Zusammenhänge mehr erkennen und braucht für alles eine Schritt-für-Schritt-Anleitung. Sprechen Sie ehrlich und geradeheraus, ohne Verkünstelungen, Ironie oder Sarkasmus. Aussagen wie "Zieh dich an" sind für den Menschen mit Demenz schwierig.

Gespräche führen

Demente Menschen haben Wortfindungsschwierigkeiten und Konzentrationsprobleme. Reden Sie nicht dazwischen, sondern hören Sie geduldig zu. Nehmen Sie sich Zeit für nette Gespräche, auch wenn diese nicht mehr so sein werden wie früher. Beziehen Sie den Erkrankten in den Tagesablauf und die Kommunikation ein. Bewegen Sie sich in dem Zeitfenster, in dem sich Ihr Angehöriger im Moment befindet. Stellen Sie keine Fragen zu kürzlich ereigneten Geschehnissen, da das Kurzzeitgedächtnis nicht mehr funktioniert. Hören Sie gut zu, worüber der demenziell veränderte Mensch spricht, was ihn bewegt und umtreibt. Greifen Sie die Situation auf, fragen Sie mit einfachen Sätzen nach und gehen Sie mit ihm verbal an den Ort, wo er sich gerade befindet. Beziehen Sie die betroffene Person auch in das tägliche Geschehen mit ein und stellen Sie simple Fragen wie: "Gefällt dir dein neues Kleid?" oder "Schmeckt dir der Kuchen?".

Nur eine Information geben

Sätze wie: "Zieh deine Schuhe an und steck deinen Geldbeutel in die Handtasche, damit wir einkaufen gehen können" enthalten zu viele Informationen. Stellen Sie immer nur kurze Sätze mit einer Aufgabe. Auch mit Fragen wie "Was sollen wir heute unternehmen" sind die Dementen überfordert. Bieten Sie eine Auswahl an, aber überfordern Sie sie nicht. "Willst du noch etwas lesen, oder lieber Fernsehen oder sollen wir noch kurz einkaufen gehen?" sind Sätze, mit denen nichts angefangen werden kann.

Bilder und Gegenstände zur Hilfe nehmen

Wenn Sie Ihren dementen Vater fragen, ob er die warme Winterjacke oder den Mantel anziehen möchte, heben Sie ihm beide Kleidungsstücke zur Auswahl hin. So kommunizieren Sie nicht nur über die Sprache, sondern auch unterstützend mit Bildern. Fragen Sie deshalb nicht nur "Möchtest Du Kaffee?", sondern zeigen Sie auch gleich die Kaffeekanne.

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Auf wichtige Ereignisse vorbereiten

Bereiten Sie den demenziell veränderten Angehörigen auf wichtige Ereignisse vor, damit er sich nicht überrumpelt fühlt. Erzählen Sie immer wieder, was kommen wird: "Dein Bruder Johann kommt dich heute besuchen". Legen Sie auch ein Bild von Johann dazu. "Freust du dich, dass dich dein Bruder Johann besucht?". Wecken Sie Erinnerungen an Johann.

Mimik und Gestik des dementen Angehörigen

Bis zu einem gewissen Grad der Demenz lässt sich an der Mimik des dementen Angehörigen erkennen, ob er verstanden hat, was man ihm gesagt hat. Ratlosigkeit, Freude, Überraschung, Furcht und vieles mehr lassen sich am Gesichtsausdruck ablesen und geben Ihnen ein Feedback und die Möglichkeit, entsprechend zu reagieren. Wenn nötig, können Sie beruhigend einwirken oder mit weiteren Informationen unterstützen.

Umgekehrt ist auch Ihre Mimik und Gestik für den Alzheimerpatienten wichtig. Ihre Gefühle können sich auf den Betroffenen übertragen. Sind Sie unruhig und in Hektik, wird wohl auch der zu pflegende Angehörige unruhig und hektisch werden. Scheuen Sie sich nicht, den Dementen zu trösten, in die Arme zu nehmen oder zu berühren, um ihm wieder ein gutes Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln.

Demente Menschen haben ein sehr feines Gespür für Emotionen und Stimmungen. Deshalb macht es Sinn, ein Familienmitglied, zu dem der Kranke einen guten Draht hat, als "Übersetzer" einzusetzen. Er kann dann in brenzligen Situationen erklären, beschwichtigen und für Ausgleich sorgen.

Diskussionen vermeiden

Mit einem dementen Menschen zu diskutieren bringt - außer Aggressionen - rein gar nichts. Ein guter Weg, frontal in eine Diskussion zu laufen, sind Fragewörter wie z.B. "warum", "wieso", "weshalb". "Warum hast du denn den Kaffee verschüttet?" oder "Wieso läufst du immer in die falsche Richtung?". Mit diesen Fragen ist der Demente überfordert. Ihm fällt dazu keine passende Antwort ein und er wird gereizt. Der Kranke macht es nicht mit Absicht, also muss darüber auch nicht diskutiert und ihm immer wieder seine eigene Unfähigkeit vorgehalten werden. Am besten, man ignoriert es.

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Bei dementen Menschen helfen aber auch das Ablenken und das Beruhigen. Will der demente Vater zur Arbeit gehen, kann man ihm sagen, dass heute Samstag ist und samstags der Betrieb geschlossen hat.

Gute Zeiten - Schlechte Zeiten

Auch die Tageszeiten sollte man sich zunutze machen. Wie jeder Mensch haben auch demente Menschen Tageszeit abhängige Phasen, wo sie besser ansprechbar sind und Zeiten, wo alles etwas schwieriger ist. Nehmen Sie auf diese Zeiten Rücksicht und klären Sie Wichtiges zu den guten Zeiten. Demenzerkrankte können mit zeitlichen Begriffen nicht mehr so viel anfangen. Wenn Sie von Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen gefragt werden, wann es Essen gibt, richten Sie das vielleicht an Ihrer momentanen Arbeit aus. "Sobald ich die Kartoffeln hier geschält habe, gibt es Essen". Auf die Frage, wann denn der Bus abfährt, ist die Antwort "Wir haben noch genügend Zeit. Du kannst dich noch ein bisschen ausruhen" allemal besser als die Antwort "Viertel vor Vier".

Validation als Kommunikationsansatz

Die Methode der Validation wurde in den 1960er Jahren von der Gerontologin Naomi Feil entwickelt. Validation bedeutet, den Menschen dort abzuholen, wo er sich in seiner Wahrnehmung befindet - nicht mit Fakten, sondern mit Verständnis. Menschen mit Alzheimer nehmen oft nicht mehr jedes Wort genau wahr - aber sie spüren, wie etwas gesagt wird. Ein ruhiger Tonfall, Blickkontakt und eine offene Haltung können Vertrauen und Sicherheit vermitteln.

Nicht hilfreich: „Aber dein Mann ist doch schon lange verstorben.“ Besser: „Du denkst an deinen Mann. Was hat er immer gesagt, wenn du nach Hause gekommen bist?“ Diese Antwort beruhigt, weil sie das Gefühl hinter der Aussage - zum Beispiel den Wunsch nach Geborgenheit - aufgreift und im Idealfall auch ein Gespräch beginnt.

Weitere Aspekte der Kommunikation

  • Wertschätzung: Wichtig ist, die erkrankte Person als gleichwertige Gesprächspartnerin oder gleichwertigen Gesprächspartner wahrzunehmen. Dazu gehört, sie beim Sprechen anzuschauen, nicht zu unterbrechen und ihre Sätze nicht zu beenden.
  • Einfache Sprache: Menschen mit Alzheimer haben zunehmend Schwierigkeiten, längeren Sätzen zu folgen. Kurze, klare Aussagen mit nur einer Information, wie „Wir essen jetzt zu Mittag.“ sind leichter verständlich. Auch Fragen sollten möglichst unkompliziert sein. Ja-/Nein-Fragen oder Auswahlmöglichkeiten sind oft besser als offene Fragen. Statt „Was möchtest du trinken?“ kann „Möchtest du Orangensaft oder Apfelsaft?“ eine Antwort erleichtern.
  • Geduld und Einfühlungsvermögen: Durch die Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnisses und den schleichenden Verlust der zeitlichen Orientierung leben Menschen mit Alzheimer zunehmend in ihrer eigenen Welt, insbesondere in ihrer eigenen Vergangenheit. Sie verwechseln Zeit und Ort oder behaupten Dinge, die nicht stimmen. Gehen Sie in solchen Situationen möglichst einfühlsam und geduldig mit den Äußerungen um.
  • Kontextbezug: Wenn Sie mit einem erkrankten Menschen sprechen, beziehen Sie sich am besten auf Personen, Dinge und Geräusche in der Umgebung.
  • Wiederholungen: Sprechen Sie langsam und deutlich und wiederholen Sie wichtige Informationen bei Bedarf auch mehrmals. Verwenden Sie dabei immer den gleichen Wortlaut, damit das Gesagte besser verstanden wird und sich möglichst einprägt.
  • Pausen: Achten Sie darauf, dass Sie zwischendurch Pausen einlegen, um Ihrem Gegenüber die Möglichkeit zu geben, zu antworten.
  • Körpersprache: Verwenden Sie eine klare Körpersprache und eine prägnante Mimik und Gestik, um das Gesagte zu unterstützen und das Verständnis zu erleichtern. Zum Beispiel kann die Frage „Möchtest du einen Kaffee“ mit einer einfachen Trinkgeste unterstützt werden.
  • In Verbindung bleiben: Auch wenn die Sprache verloren geht, ist es wichtig, in Verbindung zu bleiben. Schauen Sie sich gemeinsam alte Fotos an, hören Sie die Lieblingsmusik der erkrankten Person oder sitzen Sie bei gutem Wetter einfach zusammen draußen. Selbst zum Ende der Erkrankung, wenn Menschen kaum noch reagieren, nehmen sie auf emotionaler Ebene dennoch wahr, dass jemand da ist, sie umarmt, berührt, mit ihnen spricht.

FOCUSED und ABC-Methode

In den 90er-Jahren entstand in den USA eines der ersten Programme für eine verbesserte Kommunikation mit dementen Menschen. Die wesentlichen Empfehlungen für einen erfolgreichen Austausch mit den Betroffenen fasst das Akronym FOCUSED zusammen:

  • F = Face to face: Blickkontakt aufnehmen, die Person auf sich aufmerksam machen
  • O = Orientation: wichtige Begriffe und Sätze mehrfach wiederholen, der Person Zeit geben, das Gesagte zu verstehen
  • C = Continuity: Gesprächsthemen nicht abrupt wechseln, ein neues Thema vorher ankündigen
  • U = Unsticking: Unterstützen bei Wortfindungsproblemen, indem man den Satz der Person mit dem korrekten Wort paraphrasiert: „Meinst du …?“
  • S = Structure: Möglichst kurze, geschlossene Fragen stellen; so kann die demente Person einfache Antworten geben. Entscheidungen auf zwei Optionen begrenzen: Dies oder das?
  • E = Exchange: Gespräche mit angenehmen, alltäglichen Themen beginnen; Fragen stellen, die Betroffene leicht verstehen und beantworten können; Hinweise geben, wenn das Gegenüber Hilfe braucht, um die Antwort zu finden
  • D = Direct: kurze, einfache Sätze wählen, Gestik, Mimik und Bildsprache einsetzen

Diese Empfehlungen lassen sich ergänzen durch die ABC-Methode, die insbesondere in Situationen genutzt werden kann, in denen Betroffene aggressives Verhalten zeigen. Sie zielt darauf ab, ihnen das Gefühl zu geben, dass sie in ihrer Selbstständigkeit nicht infrage gestellt werden:

  • A = Avoid confrontation: Es ist nicht hilfreich, einen dementen Menschen auf seine Fehler hinzuweisen. Es soll eher versucht werden, dies zu umgehen und auszuweichen. Unwahre Aussagen sollten jedoch unterbleiben, sie würden eher verwirren als helfen.
  • B = Be practical: Pflegende sollen vorausschauend agieren. Wenn sie wahrnehmen, dass es zu einer schwierigen Situation kommen könnte, sollen sie ausweichen oder das Thema wechseln.
  • C = Clarify the feelings and comfort: Die Pflegenden sollen versuchen, die beobachteten Gefühle des dementen Menschen in Worte zu fassen und ihm tröstend zur Seite zu stehen. Häufig werden die Betroffenen in der Folge ruhiger und weniger ängstlich.

Personzentrierte Pflege nach Tom Kitwood

Das zentrale Element der personzentrierten Pflege nach Kitwood: Sie stellt den Mensch in den Mittelpunkt und nicht die Krankheit. Erhalt und Förderung des Personseins ist der Kern bei dieser Art der Kommunikation. Wie bei der basalen Stimulation kann durch Körpersprache Sicherheit und Geborgenheit vermittelt werden. Das kann eine Umarmung, das Streicheln der Hand oder des Armes oder einfach ein verständnisvolles Nicken sein. Die Bedürfnisse, die jeder Menschen braucht, um sich wahrgenommen, wertgeschätzt und als Person zu fühlen, können nach Tom Kitwood in einer Blumenform illustriert werden. Kern der Blüte ist das Bedürfnis nach Liebe, an welches sich die „Blütenblätter“ Trost, Bindung, Einbeziehung, Beschäftigung und Identität anknüpfen.

  • Liebe: Liebe ist für alle Menschen, aber besonders für Demenzerkrankte, ein elementares Bedürfnis. Demenzerkrankte sind meist sehr feinfühlig und brauchen viel Zuneigung. Zeigen Sie Ihren Angehörigen also Ihre Liebe und lassen Sie Nähe zu.
  • Einbeziehung: Beziehen Sie Ihren Angehörigen in alltägliche Aktivitäten mit ein. So kann sich dieser wahrgenommen und als Teil des Ganzen fühlen.
  • Beschäftigung: In vielen Fällen fühlen sich Demenzerkrankte bedeutungslos. Langeweile kann im schlechten Fall auch in Apathie münden. Dies können Angehörige verhindern, indem sie ihn mit einer Aktivität beschäftigen. Ein Puzzle ist beispielsweise eine schöne Beschäftigung, die gleichzeitig die Gehirnaktivität fördert - es muss aber individuell geschaut werden, ob dies auch für Ihren Angehörigen passt.
  • Identität: Identität meint, dass man weiß, wer man ist, was man erlebt hat und wo man herkommt. Dieses Wissen geht Demenzerkrankten im Laufe ihrer Erkrankung oft verloren. Fördern und erhalten Sie das Identitätsempfinden Ihres Angehörigen, indem Sie Erinnerungen pflegen und Biographiearbeit betreiben.
  • Trost: Oft haben Demenzerkrankte das Gefühl nicht verstanden zu werden. Sie fühlen sich verloren und brauchen jemanden, der Stärke und Geborgenheit vermittelt. Hören Sie Ihrem Angehörigen aktiv zu, lassen Sie seine Gefühle zu und zeigen Sie Mitgefühl.
  • Bindung: Wenn ein Demenzerkrankter im Laufe seiner Erkrankung mehrere Bindungen zu Menschen verloren hat - dadurch, dass er sie nicht mehr erkennt oder sie nicht besuchen kann - wird die Bindung zu den verbleibenden Menschen immer wichtiger. Von sich aus sind Demenzerkrankte - trotz starkem Bedürfnis - oft nicht mehr in der Lage eine Beziehung aufzubauen.

Basale Stimulation

Eine basale Stimulation bei Demenz - oder auch multisensorische Stimulation - hat das Ziel, die Fähigkeiten von dementiell erkrankten Menschen in den Bereichen Kommunikation, Wahrnehmung und Bewegung zu fördern und sie zu aktivieren. Im Gegensatz zur Validation und der personzentrierten Pflege setzt sie hauptsächlich auf die nonverbale Kommunikation. Über die Stimulation von visuellen (Sehen), akustischen (Hören), gustatorischen (Riechen und Schmecken) und taktilen (Fühlen) Reizen kann die Aufmerksamkeit angeregt und eine Verbindung aufgebaut werden. Sinnvoll ist die basale Stimulation besonders für Menschen mit mittelschwerer und schwerer Demenz, die nicht mehr oder nur schwer in der Lage sind, verbal zu kommunizieren und sich zu verständigen. Ziele der basalen Stimulation sind, Demenzerkrankte durch unterschiedliche Aktivierungen zu erreichen und in Kommunikation zu treten, auch wenn ein verbaler Austausch nicht mehr so gut möglich ist. Eine basale Stimulation in der Pflege von Demenzerkrankten soll dabei helfen, das Vertrauen und die Selbstwahrnehmung zu stärken und gleichzeitig Anspannungen und Ängste abzubauen. Eine basale Stimulation bei Demenzerkrankten lässt sich sehr gut in den Alltag integrieren - zum Beispiel bei der täglichen Körperpflege.

Sprachliche Veränderungen als frühes Anzeichen

Eine neue Studie deutet darauf hin, dass die Sprechgeschwindigkeit ein zuverlässigeres Anzeichen für Alzheimer und kognitiven Verfall sein kann als das Vergessen von Wörtern. Die Studie ergab, dass ein langsameres Sprechen stärker mit altersbedingten kognitiven Beeinträchtigungen zusammenhing als Wortfindungsschwierigkeiten.

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