Morbus Parkinson, auch bekannt als die Parkinson-Krankheit oder das Parkinson-Syndrom, ist die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung nach der Alzheimer-Krankheit. In Deutschland sind schätzungsweise mindestens 200.000 Menschen betroffen, und die Tendenz ist steigend. Die Krankheit tritt meist im höheren Erwachsenenalter auf, wobei die Mehrheit der Betroffenen mindestens 60 Jahre alt ist. Allerdings erkranken etwa zehn Prozent der Parkinson-Patienten bereits vor dem 50. Lebensjahr. In seltenen Fällen können sogar junge Menschen im Alter von zwanzig Jahren betroffen sein, was als juveniler Parkinson bezeichnet wird. Insgesamt sind etwa 50 Prozent mehr Männer als Frauen von Parkinson betroffen.
Die Parkinson-Krankheit ist nach dem englischen Arzt und Apotheker James Parkinson benannt, der die Hauptsymptome der Krankheit erstmals 1817 beschrieb und ihr den Namen "Schüttellähmung" gab. Sein Geburtstag, der 11. April, ist heute der Welt-Parkinson-Tag, der die Aufmerksamkeit auf die Krankheit lenken soll.
Symptome der Parkinson-Krankheit
Die Symptome der Parkinson-Krankheit sind vielfältig und können von Person zu Person unterschiedlich sein. Die häufigsten und bekanntesten Symptome sind Zittern (Tremor), verlangsamte Bewegungen (Bradykinese) und Muskelsteifheit (Rigor). Die Frühphase der Erkrankung unterscheidet sich von dem bekannteren Krankheitsbild im späteren Stadium.
Frühsymptome
Als frühe Krankheitsanzeichen können Depressionen, Schlafstörungen, Verstopfung, Störungen des Geruchssinns, eine leisere, monotone Stimme oder das fehlende Mitschwingen eines Armes beim Gehen auftreten. Diese Vorboten sind oft unspezifisch und werden daher nicht sofort mit Parkinson in Verbindung gebracht. Die Medizin bezeichnet diese Vorläuferphase als Prodromalphase.
Weitere frühe Anzeichen können sein:
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- Sehstörungen
- Muskel- und Gelenkschmerzen
- Beschwerden im Nacken- oder Lendenwirbelbereich
- Störung der Feinmotorik (etwa eine andere Handschrift)
- Abgeschlagenheit
- Müdigkeit
- Unsicherheit und Unruhe
- Depressive Verstimmung
Hauptsymptome
Mit der Zeit werden die klassischen Hauptsymptome deutlicher. Diese werden oft als die Parkinson-Trias bezeichnet:
- Bradykinese (Verlangsamung): Die Bewegungsfähigkeit nimmt ab. Betroffene gehen auffallend langsam und mit kleinen Schritten, Drehungen fallen ihnen schwer. Die Mimik wird maskenhaft, die Handschrift wird kleiner.
- Ruhetremor (Ruhezittern): Ein unwillkürliches Zittern der Hände, das im späteren Verlauf auch die Füße betreffen kann. Das Zittern tritt nur in Ruhe auf und verstärkt sich bei emotionaler Belastung. Es kann auf eine Körperhälfte beschränkt sein und verschwindet bei Bewegung oder im Schlaf. Bei etwa der Hälfte aller Betroffenen ist der Ruhetremor das erste deutlich sichtbare Frühsymptom. Gemütsbewegungen der Betroffenen beeinflussen den Ruhetremor sehr stark. Bei seelischem Stress kann sich das Zittern verstärken.
- Rigor (Steifheit): Eine Steifheit der Muskeln, von der häufig Nacken, Arme und Beine betroffen sind. Die Körperhaltung ist vornübergebeugt. Bewegungen fühlen sich an, als ob sie gegen einen Widerstand ausgeführt werden müssen. Manchmal sind Bewegungen regelrecht blockiert. Die Spannung in der Streck- und Beugemuskulatur ist Auslöser für die oft gebeugte und manchmal seitwärts geneigte Haltung vieler Parkinson-Patienten. Schmerzen im Hals- und Schulterbereich, aber auch in den Armen und Beinen können Begleiterscheinungen des Rigors sein.
Weitere Symptome
Neben den Hauptsymptomen können weitere Symptome auftreten:
- Posturale Instabilität (Mangelnde Stabilität der Körperhaltung): Gleichgewichtsstörungen, die zu Unsicherheit beim Gehen und Stehen führen und das Sturzrisiko erhöhen. Durch die Störung ist es Betroffenen nicht mehr möglich, plötzliche Bewegungen aufzufangen, um so z.B. in dichtem Gedränge schnell auf Rempler oder Hindernisse reagieren zu können.
- Freezing: Plötzlich auftretende, vorübergehende Störung des Ganges, bei der die Betroffenen mitten in einer Bewegung "einfrieren". Die Gangstörung kann in sehr unterschiedlichen Situationen auftreten: während Wendebewegungen, beim Losgehen, in räumlicher Enge oder nach längerem Sitzen oder Stehen.
- Sprachschwierigkeiten: Beeinträchtigung der Sprech- und Atemmuskulatur, was zu einer leisen, tonlosen Stimme (Flüsterstimme) und Schwierigkeiten beim Artikulieren von Worten führt.
- Schluckbeschwerden: Eingeschränkte Schluckfähigkeit, die dazu führt, dass Speichel nicht mehr richtig geschluckt werden kann (Sialorrhoe).
- Störungen der vegetativen Funktionen: Beispielsweise Blutdruck- und Verdauungsstörungen.
- Depressionen: Seelische Verstimmungen, die sich bis zu handfesten Depressionen entwickeln können.
- Geistige Beeinträchtigungen: Kognitive Einschränkungen bis hin zur Demenz.
- Verkleinerte Handschrift: Die geschwächte Beweglichkeit der Arme und Hände und das Parkinson-Zittern hat Auswirkungen auf die Schrift. Die Buchstaben werden kleiner, die Schrift zittriger.
- Gehemmte Gesichtsmuskeln (Maskengesicht): Infolge der Bewegungsarmut verliert das Gesicht an Ausdruck. Die gehemmten Gesichtsmuskeln können sich nicht mehr der jeweiligen Situation anpassen und es wird schwer, Emotionen zu zeigen.
- Sialorrhoe (unkontrollierter Speichelfluss): Die eingeschränkte Schluckfähigkeit führt dazu, dass Parkinson-Patienten einen Teil des Speichels nicht mehr schlucken können. Dieser Kontrollverlust über den eigenen Speichel nennt sich Sialorrhoe.
- Seelische Verstimmungen: Die Begleiterscheinungen können als Folge der Parkinson Symptome entstehen. Sie sind daher keine eigenständigen Anzeichen der Parkinsonkrankheit, sondern resultieren aus dem gleichzeitigen Auftreten von mehreren Parkinson Symptomen.
- Persönlichkeitsveränderung: Die psychischen Leiden der Betroffenen können das Sozialverhalten nachhaltig beeinflussen. Das kann von schneller Erschöpfung oder mangelnder Konzentrationsfähigkeit bis hin zu Depressionen führen.
- REM-Schlaf-Verhaltensstörungen: Patientinnen und Patienten reden oder schreien im Schlaf, oder treten und schlagen um sich.
Symptome im Spätstadium
Im Spätstadium der Erkrankung intensivieren sich die Symptome und neue kommen hinzu. Die abnehmende Mimik wird zum vollständigen "Maskengesicht" und es sind kaum noch Regungen zu erkennen. Dauert es im Frühstadium nur etwas länger, sich hinzustellen, können Bewegungen nun nur noch sehr stark verzögert und gelegentlich auch gar nicht mehr eingeleitet werden. Wurde zunächst nur die Handschrift kleiner, so können Betroffene im Spätstadium vielleicht nicht einmal mehr einen Stift halten. Depressive Verstimmungen werden zu handfesten Depressionen und kleine Veränderungen der Persönlichkeit zu einer manifesten Impulskontrolle, die zu erheblichen Wesensveränderungen führen kann, vor allem zu Aggression und Sturheit.
Ursachen der Parkinson-Krankheit
Als Ursache für die Parkinson-Symptome haben Forschende ein Nervenzellsterben im Hirnstamm ausgemacht, genauer gesagt, in einem dunkelfarbigen Bereich, der Substantia Nigra ("Schwarze Substanz"). Die Zellen der Substantia Nigra setzen den Botenstoff Dopamin frei. Dieser Botenstoff ist entscheidend für die Feinabstimmung der Muskelbewegung, aber auch, um Bewegungen überhaupt zu starten.
Wie es zum Nervenzellsterben in der Substantia Nigra kommt, ist bislang nicht vollständig geklärt. Ein Merkmal der Erkrankung ist, dass in den betroffenen Zellen sogenannte Lewy-Körperchen auftreten. Dabei handelt es sich um Ablagerungen, die einen Eiweißstoff namens Alpha-Synuclein enthalten.
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Der Großteil der Betroffenen erkrankt um das sechzigste Lebensjahr - dann tritt die Krankheit ohne erkennbaren Auslöser auf, was man als idiopathisch oder sporadisch bezeichnet. Neben der idiopathischen Form der Parkinson-Erkrankung, für die sich bislang keine konkreten Ursachen ausmachen lassen, existieren auch genetische Formen: Zehn Prozent der Parkinson-Erkrankungen sind genetisch, d.h. durch Vererbung bedingt. Hier sind Mutationen, also Veränderungen der Erbinformation, Ursache der Erkrankung. Patienten mit genetischer - man sagt auch familiärer- Parkinson sind im Schnitt etwas jünger, wenn sich Symptome zeigen: oft treten erbliche Formen schon vor dem 50. Lebensjahr auf.
Beim sogenannten sekundären Parkinson-Syndrom ähneln die Symptome denen der "echten" Parkinson-Erkrankung, ohne dass es sich um Morbus Parkinson handelt: Hier werden die Symptome nicht durch Parkinson und damit durch Zellsterben in der Substantia Nigra verursacht. Ursachen können sein:
- Hirndurchblutungsprobleme
- Tumore
- Vergiftungen
- Traumata
- Stoffwechselbedingte Krankheiten
- Bestimmte Medikamente
Diagnose der Parkinson-Krankheit
Sobald Symptome bemerkt werden, sollte eine Neurologin beziehungsweise ein Neurologe aufgesucht werden. Umso früher Sie diesen Schritt gehen, desto besser können Therapiemaßnahmen greifen. Die Diagnose erfolgt über eine ausführliche Krankengeschichte und eine körperlich-neurologische Untersuchung auf Basis der Symptome.
Mithilfe verschiedener Tests (unter anderem Riechtests in der Frühdiagnose, L-Dopa-Test etc.) stellt die Ärztin oder der Arzt fest, ob es sich um Parkinson handelt. Um andere neurologische Erkrankungen auszuschließen, wird mitunter auch ein MRT oder CT durchgeführt. Zu weiteren spezifischeren Untersuchungsverfahren werden Sie von ärztlichen Spezialistinnen und Spezialisten beraten.
Apperative Zusatzdiagnostik dient im wesentlichen dem Ausschluss anderer Erkrankungen. Erfasst werden der NPH und das vaskuläre Parkinsonsyndrom im Rahmen einer chronischen Durchblutungsstörung (SAE). Der Normaldruck-Hydrozephalus ist klinisch durch eine Trias aus Gangstörung, Harninkontinenz und dementieller Entwicklung gekennzeichnet.
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Am verbreitetsten ist der DAT-Scan bei dem die Dopamin-Transportermoleküle dargestellt werden. Um eine Fehldiagnose bzw. ungezielte Diagnostik zu vermeiden, sollte die Indikation zur Bildgebung nur durch den Spezialisten gestellt werden.
Therapie der Parkinson-Krankheit
Morbus Parkinson ist bislang nicht heilbar. Mit geeigneten Therapien lässt sich die Krankheit jedoch oft über Jahre hinweg gut kontrollieren. Ziel der Therapie ist es, die bestmögliche Lebensqualität zu gewährleisten.
Medikamentöse Behandlung
Eine wichtige Rolle spielt die medikamentöse Behandlung. So kann die Gabe von Dopaminvorstufen (z. B. in Form des Antiparkinson-Wirkstoffs L-Dopa) den Dopaminmangel ausgleichen. Levodopa ist ein Hauptmedikament, mit dem im Gehirn Dopamin umgewandelt wird. Darüber hinaus können je nach Symptomatik noch weitere Medikamente verabreicht werden. Wenn eine einzelne Medikamentengruppe nicht ausreichend wirkt, können mehrere Medikamente kombiniert werden, um die Symptome besser zu kontrollieren.
Zwar können Parkinson-Medikamente die ursächlichen Schäden des Nervensystems nicht rückgängig machen, aber sie können den Dopamin-Mangel ausgleichen und auf diese Weise die Symptome lindern. Ziel ist eine lange Wirksamkeit und möglichst keine Nebenwirkungen.
Medizinisches Cannabis kann für die Behandlung von parkinsontypischen Begleitsymptomen wie Zittern, Schmerzen, Schlafstörungen und psychischen Beschwerden in Frage kommen. Zwar kann medizinisches Cannabis nicht den Krankheitsverlauf bei Parkinson aufhalten, aber unter Umständen einige Symptome und Nebenwirkungen der Parkinson-Medikamente lindern.
Tiefe Hirnstimulation
Ist die medikamentöse Behandlung nicht mehr ausreichend, kommt ein so genannter Hirnschrittmacher in Frage. Um motorische Komplikationen wie etwa das Zittern zu verbessern, hat sich beispielsweise die sogenannte tiefe Hirnstimulation, kurz THS, bewährt. Bei diesem Verfahren implantieren die Chirurgen Elektroden im Gehirn des Patienten und einen kleinen Schrittmacher in dessen Brust. Per Fernbedienung sind die Elektroden via Schrittmacher in der Brust von außen zu steuern. Wichtig ist, dass die Tiefenhirnstimulation bei Parkinson nur eine symptomatische Behandlung darstellt und die Symptome lindert.
Nicht-medikamentöse Therapien
Die medikamentöse Behandlung wird bei Parkinson um verschiedene Therapien ergänzt. Muskelzittern, Gehstörungen und eine eingeschränkte Mimik - die Symptome bei einem Parkinson-Syndrom sind vielfältig. Ebenso vielfältig sind auch die physikalischen Therapien, die eingesetzt werden können. Das oberste Ziel dieser Therapien bei Parkinson ist eine verbesserte Lebensqualität. Physio- und Ergotherapien sollen die Beweglichkeit und das Wohlbefinden der Patienten erhalten oder wiederherstellen. Dazu werden individuelle Interessen der jeweiligen Person berücksichtigt, um die Behandlung möglichst abwechslungsreich zu gestalten.
- Physiotherapie: Mithilfe von ergo- und physiotherapeutischen Maßnahmen wird die Beinmuskulatur gestärkt und ein Gangtraining absolviert. Im Rahmen der Physiotherapie mit professioneller Unterstützung oder auch eigenständig können Bewegungsübungen bei der Parkinson-Therapie unterstützen.
- Ergotherapie: Ein schlurfender Gang, kleine Schritte und stockende Bewegungen bei Parkinson können zu schweren Stürzen führen.
- Logopädie: Stimm- und Sprechtherapien bei Patienten mit Parkinson-bedingten Sprechstörungen zielen darauf ab, die Kommunikationsfähigkeit zu verbessern und eventuelle Stimmprobleme zu lindern. Eine Schlucktherapie wird für Patienten mit Parkinson-bedingten Schluckstörungen empfohlen.
- Künstlerische Therapien: Kunst-, Mal- oder Tanztherapien können ebenso in Erwägung gezogen werden.
- Psychotherapie: Im Rahmen einer Psychotherapie können sich Parkinson-Patienten aktiv mit ihrer Erkrankung auseinandersetzen und den Umgang mit ihr erlernen. Eine Psychotherapie bietet außerdem die Möglichkeit, mit einer außenstehenden und professionellen Person über die persönlichen Herausforderungen und Sorgen sprechen.
Alternative Therapien wie Akupunktur, Magnetstimulation oder Massage können sich im Einzelfall eignen. Therapiemöglichkeiten wie eine Massage lockern beispielsweise Muskelverspannungen und das kann einen hohen Wert für einen Parkinson-Erkrankten haben.
Weitere Maßnahmen
- Bewegung und Sport: Trainieren Sie Bewegungsabläufe und gestalten Sie ihr Leben trotz Parkinson so aktiv wie nur möglich. Körperliche Aktivität, regelmäßiger Kaffeekonsum und eine gesunde mediterrane Ernährung mit vielen Ballaststoffen und Polyphenolen können das Risiko für die Entstehung und das Fortschreiten von Parkinson senken.
- Pflegeplanung: Mit abnehmender Selbstständigkeit des Betroffenen, kann er im Parkinson-Spätstadium pflegebedürftig werden. Dann kann für ihn und seine Angehörigen gegebenenfalls eine pflegerische Aufklärung hilfreich sein. Hinzu kommt, dass motorische Einschränkungen und die psychische Belastung die Pflege bei Parkinson erschweren. Hier sind viel Verständnis, Feingefühl sowie Akzeptanz gefordert. Grundsätzlich steht bei der Parkinson-Pflegeplanung im Vordergrund, die Selbstständigkeit des Patienten so lange wie möglich aufrechtzuerhalten.
- Patientenverfügung: Eine Patientenverfügung stellt sicher, dass Ihre medizinischen Wünsche auch in unerwarteten Situationen respektiert werden und bewahrt so Ihre Selbstbestimmung. Sie greift in Situationen, in denen Sie aufgrund von Krankheit oder Verletzung nicht in der Lage sind, sie selbst auszudrücken. Dieses Dokument entlastet zudem Ihre Angehörigen von schwierigen Entscheidungen, vermeidet Missverständnisse und schützt vor unerwünschter Über- oder Unterbehandlung.
Leben mit Parkinson
Die Diagnose Parkinson ist für viele ein Schock, denn die Krankheit ist bislang nicht heilbar. Aber auch wenn diese chronische Nervenerkrankung nicht heilbar ist, können wir Sie dabei unterstützen, Ihre Lebensqualität langfristig zu bewahren. Wichtig ist eine passgenaue Therapie, die das Augenmerk auf Ihre speziellen und aktuellen Bedürfnisse richtet.
Es ist wichtig, sich frühzeitig mit der Erkrankung auseinanderzusetzen und ein unterstützendes Netzwerk aufzubauen. Ein offener Umgang mit der eigenen Erkrankung, vor allem im engsten Bekanntenkreis, ist wichtig, um die psychischen Folgen so gering wie möglich zu halten.
Forschung
Wer eine Krankheit heilen möchte, muss sie zunächst einmal verstehen. Forschende fahnden daher nach den Ursachen für das Nervensterben bei Parkinson - sowohl bei der sporadischen als auch bei der erblichen Form der Erkrankung. Andere erforschen die Rolle von Entzündungsprozessen oder bestimmten Genmutationen. Außerdem gehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Frage nach, wie geschädigte Mitochondrien zur Krankheitsentstehung beitragen können. Ein weiteres wichtiges Forschungsziel ist aber auch die Suche nach so genannten Biomarkern: das sind messbare biologische Merkmale (z. B. im Blut oder Nervenwasser), die eine Früherkennung von Parkinson erlauben und helfen, das Fortschreiten der Erkrankung besser im Auge zu behalten.
Laut DPG gibt es zudem erste vielversprechende Erfolge mit neuen molekularen und genetischen Methoden, die Anlass zur Hoffnung geben, dass in den nächsten Jahrzehnten möglicherweise Therapien zum Einsatz kommen könnten, die die Parkinson-Krankheit verzögern oder gar heilen könnten.
Lebenserwartung bei Parkinson
Die Parkinson-Krankheit verläuft nicht unmittelbar tödlich. Doch wie die Prognose im Einzelfall aussieht, kann Ihr Arzt am besten einschätzen. Menschen mit Parkinson sterben meist nicht direkt an der Erkrankung selbst, sondern an den Komplikationen, die im Krankheitsverlauf auftreten können. Wie alt Parkinson-Patienten werden, hängt immer vom individuellen Gesamtbild des Patienten und der Parkinson-Form ab. Letzten Endes verläuft jedes Parkinson-Syndrom unterschiedlich. Die Lebenserwartung von Menschen mit Parkinson verkürzt sich durchschnittlich um vier bis elf Jahre. Das gilt vor allem für die sogenannte Parkinson-Krankheit, welche die häufigste Form der Parkinson-Syndrome ist. Wie lange ein Mensch mit Parkinson schlussendlich lebt, hängt allerdings immer vom individuellen Gesamtbild und der Parkinson-Form ab.
Unter guter medikamentöser Therapie haben Betroffene eine in etwa normale Lebenserwartung. Viele werden allerdings innerhalb von 20 Jahren pflegebedürftig. Im Einzelfall können Schluckstörungen oder Stürze auch zu lebensverkürzenden Komplikationen führen. Manchmal kommt es zu einem kognitiven Abbau bis hin zur Demenz. Die Prognosen für den Verlauf unterscheiden sich je nach Unterform der Parkinson-Erkrankung.