Chihuahua Gehirn Größe: Eine umfassende Betrachtung der Gehirnstruktur und ihrer Auswirkungen

Chihuahuas, die kleinste Hunderasse der Welt, sind bekannt für ihre Persönlichkeit und ihr unverwechselbares Aussehen. Neben ihrem geringen Gewicht und ihrer Herkunft aus Mexiko gibt es noch weitere interessante Aspekte, die diese Rasse ausmachen. Die Gehirngröße von Chihuahuas im Verhältnis zu ihrer Körpergröße und die damit verbundenen gesundheitlichen und verhaltensbezogenen Aspekte sind Aspekte, die besondere Aufmerksamkeit verdienen.

Gehirngröße im Verhältnis zur Körpergröße

Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass kleine Hunde im Verhältnis zu ihrer Körpergröße größere Gehirne haben. Klassische kleine Begleithunde wie Zwergpudel und Chihuahuas haben im Verhältnis zu ihrer Körpergröße die größten Gehirne. Diese Erkenntnis steht im Gegensatz zu der Annahme, dass die klügsten Hunde auch die größten Gehirne haben. Gut trainierbare Arbeitshunderassen wie Retriever haben im Verhältnis zu ihrer Körpergröße das geringste Hirnvolumen, obwohl sie über große kognitive Fähigkeiten verfügen. Das leistungsstarke Gehirn von Arbeitshunden hat sich offenbar in einen kompakteren Schädelinnenraum reorganisiert, schließen die Forschenden. Bei kleinen Begleithund-Rassen hätten Hirnanalysen eine einzigartige Neuroanatomie gezeigt.

Verhaltensmerkmale und Gehirnstruktur

Die Größe des Gehirns und seine Struktur korrelieren mit bestimmten Verhaltensmerkmalen. Kleine Begleithunde mit relativ großen Gehirnen neigen zu größerer Ängstlichkeit, Aggression, Erregbarkeit, Aufmerksamkeitssuche und Trennungsangst. Eine Zunahme von Merkmalen wie Angst und Aggression steht demnach mit einer verkleinerten Hirnrinde und einem vergrößerten sogenannten Subkortex - Strukturen unterhalb der Hirnrinde - in Verbindung, Trainingsfähigkeit wiederum mit dem gegenteiligen Muster.

Offene Fontanellen und Schädelanfälligkeit

Chihuahuas werden mit einem noch unfertigen Schädel geboren, der Lücken zwischen den einzelnen Knochenplatten aufweist, die später die geschlossene Schädeldecke bilden. Diese Lücken, Fontanellen genannt, ermöglichen es dem Schädel, sich während der Geburt durch den engen Geburtskanal der Mutterhündin etwas zusammenzudrücken. Sie geben dem Gehirn auch genügend Platz, um zu wachsen. Normalerweise schließen sich die Fontanellen im Alter von etwa vier Monaten. Bei vielen Kleinhundrassen, insbesondere beim Chihuahua, bleiben die Fontanellen jedoch lebenslang offen.

Diese offenen Schädelstellen machen Chihuahuas anfälliger für Verletzungen. Bereits kleinere Traumata können zu Hirnverletzungen führen. Die Auswertung von Daten von Schädelbrüchen in großen veterinärmedizinischen Kliniken zeigt, dass Chihuahuas neben Yorkshire Terriern überdurchschnittlich häufig betroffen sind. Schätzungen zufolge leidet die Mehrheit der Chihuahuas an mindestens einer offenen Schädelstelle.

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Chiari-ähnliche Malformation

Neben den offenen Schädelstellen leiden Chihuahuas häufig unter der Chiari-ähnlichen Malformation. Diese Krankheit ist durch ein Missverhältnis zwischen Schädel und Gehirn gekennzeichnet. Der extrem klein gezüchtete Kopf bietet dem Gehirn nicht mehr genügend Platz. Infolgedessen werden Hirnteile durch die Öffnung im hinteren Bereich des Schädels gepresst, die für die Blut- und Nervengefäße vorgesehen ist. Häufige Folgen der Chiari-Malformation sind Kopf- und starke Nervenschmerzen.

Die Tiere haben den Drang sich am Kopf zu kratzen, vermeiden dabei aber direkten Körperkontakt. Das Ergebnis ist das sogenannte Phantomkratzen, also Kratzbewegungen ohne die Haut zu berühren.

Wasserkopf (Hydrozephalus)

Der Wasserkopf ist eine weitere Krankheit, die bei Chihuahuas gehäuft auftritt. Dabei kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen der Produktion und dem Abtransport von Gehirnwasser (Liquor), was zu einer übermäßigen Zunahme von Gehirnwasser im Kopf führt. Zunächst vergrößern sich dadurch die mit Flüssigkeit gefüllten Hohlräume im Hirn. Dadurch wird das Hirngewebe zunehmend verdrängt und gequetscht.

Im Frühstadium oder bei geringgradiger Ausprägung der Krankheit sind in der Regel nur wenig Symptome zu sehen. In schwereren Fällen kommt es zu deutlichen neurologischen Symptomen wie Koordinations- und Hörstörungen sowie Kopfschmerzen. Der Wasserkopf geht auch oft mit einer Störung Empfindungen einher.

Weitere gesundheitliche Aspekte und Pflege

Chihuahuas sind anfällig für eine Reihe von Erkrankungen, die den Schädel betreffen. Durch offene Schädelstellen bleiben sie lebenslang verstärkt verletzungsanfällig. Es gibt erste Hinweise, dass die Löcher im Kopf bei nahezu allen Exemplaren der Rassen vorhanden sind. Daneben leiden Chihuahuas verstärkt unter der Chiari-ähnlichen Malformation, bei welcher das Gehirn zu groß für den kleinen Kopf ist. Eine weitere gehäuft auftretende Krankheit der Chihuahuas ist der Wasserkopf. Beide Erkrankungen gehen in vielen Fällen mit Schmerzen und einer stark eingeschränkten Lebensqualität einher.

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Neben diesen spezifischen Problemen sind Chihuahuas auch anfällig für Zahnerkrankungen, Harnsteine, Diabetes mellitus, Unterzuckerung, Herzprobleme, Patellaluxation und Allergien.

Die Pflege eines Chihuahuas umfasst regelmäßiges Kämmen des Fells, Zahnpflege, Schutz vor Kälte und Nässe sowie die Kontrolle und Reinigung der Ohren. Eine ausgewogene Ernährung mit kleinen Futterkroketten ist ebenfalls wichtig.

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