Die Anforderungen an unser Gehirn sind immens, insbesondere in Phasen hoher Konzentration. Viele greifen zu zuckerhaltigen Snacks, die jedoch nur kurzfristige Energieschübe liefern. Eine wissenschaftlich fundierte Alternative für anhaltende geistige Leistungsfähigkeit ist die Kombination aus Buchweizen-Porridge mit gerösteten Hanfsamen und Mandelmus. Doch während einige Lebensmittel unsere kognitiven Fähigkeiten verbessern können, gibt es zunehmend Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen von Weizen und Gluten auf unsere Gesundheit, insbesondere auf unser Gehirn.
Buchweizen-Porridge mit Hanfsamen und Mandelmus: Ein Superfood für das Gehirn
Trotz seines Namens ist Buchweizen kein Getreide, sondern gehört zur Familie der Knöterichgewächse. Diese Besonderheit macht ihn ideal für Menschen mit Glutenunverträglichkeit und verleiht ihm außergewöhnliche Nährstoffeigenschaften. Buchweizen enthält hohe Mengen an Lysin sowie essentielle Aminosäuren wie Arginin und Tryptophan. Die komplexen Kohlenhydrate werden langsam verstoffwechselt und sorgen für einen stabilen Blutzuckerspiegel, wodurch Heißhungerattacken und Leistungseinbrüche vermieden werden. Der hohe Gehalt an Lezithin und Phospholipiden wirkt sich positiv auf die Hirnfunktion aus, da unser Gehirn zu einem großen Teil aus Phospholipiden besteht. Gekeimter Buchweizen kann die Hirnaktivität steigern und mentale Erschöpfung vorbeugen.
Hanfsamen haben sich als ernährungsphysiologisches Powerhouse etabliert und unterstützen die Nervenfunktion durch wertvolle Mineralstoffe. Das Rösten der Hanfsamen verbessert die Bioverfügbarkeit der Omega-3-Fettsäuren und verleiht dem Porridge ein nussiges Aroma. Mandelmus fungiert als Geschmacksverstärker und Nährstoffbooster. Der hohe Vitamin E-Gehalt wirkt als Antioxidans und schützt die Zellen vor oxidativem Stress. Die einfach ungesättigten Fettsäuren unterstützen die Herzgesundheit und verbessern die Aufnahme fettlöslicher Vitamine.
Die Zubereitung sollte bei niedriger Temperatur erfolgen, um wichtige B-Vitamine zu erhalten. Vor dem Kochen sollte der Buchweizen kurz unter fließendem Wasser gespült werden, um Bitterstoffe zu entfernen. Als Frühstück konsumiert, stellt das Buchweizen-Porridge die Energieversorgung für den gesamten Vormittag sicher. Studenten in Prüfungsphasen profitieren besonders von der gleichmäßigen Energiefreisetzung.
Für Menschen mit Nussallergien bietet Sonnenblumenkernmus eine Alternative zu Mandelmus. Die Kombination aus Buchweizen, Hanfsamen und Mandelmus unterstützt den Körper dabei, mentale Höchstleistungen zu erbringen, ohne auf künstliche Stimulanzien angewiesen zu sein.
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Die Weizenproblematik: Mehr als nur Zöliakie
Immer mehr Menschen verzichten auf Brot und andere glutenhaltige Lebensmittel. Oft wird dies belächelt, doch es gibt nachweislich mehr medizinische Gründe für einen Weizenverzicht als nur Zöliakie. Weltweit steigt der Weizenverzehr massiv an, was mit einer Zunahme von Unverträglichkeiten und bestimmten Krankheiten einhergeht.
Hochgezüchteter Weizen und seine Folgen
Weizen, der seit Jahrtausenden angebaut und gegessen wird, birgt heute Gesundheitsrisiken. Der moderne Weizen ist extrem hochgezüchtet, wodurch sich sein Chromosomensatz vervielfacht hat. Dies führt zu einer größeren Anzahl von Proteinen, auf die das Immunsystem empfindlich reagieren kann.
Unverträglichkeiten vs. Entzündungen
Es ist wichtig, zwischen Unverträglichkeiten und Entzündungen durch Weizenproteine zu unterscheiden. Unverträglichkeiten äußern sich oft durch Blähungen oder Durchfall und werden durch FODMAPs, Fruktose und Glukose ausgelöst. Entzündliche Sensitivitäten hingegen haben Krankheitswert.
Vier Formen von Entzündungen durch Weizen
Es gibt vier verschiedene entzündliche Krankheiten, die durch Getreide wie Weizen hervorgerufen oder begünstigt werden können:
- Zöliakie: Eine Unverträglichkeit von Gluten, dem Klebereiweiß in Weizen und anderen Getreiden. Die Basistherapie ist eine absolut glutenfreie Ernährung.
- Klassische Weizenallergie: Eine Allergie vom Soforttyp, die Symptome wie Rötung, Schwellung, Atemnot und Juckreiz verursacht.
- Atypische Getreideallergien: Eine bisher unbekannte Variante der Weizenallergie, die oft Ursache für den „Reizdarm“ ist.
- ATI-Sensitivität: Eine Sensitivität gegenüber Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATIs), die Entzündungen auslösen und verschiedene chronische Erkrankungen verstärken können.
ATI-Sensitivität: Riskante Weizenproteine abseits von Gluten
Detlef Schuppan vermutete, dass es neben Zöliakie und Allergien noch eine weitere entzündliche Krankheitsgruppe durch Weizenproteine geben müsse. Er fand heraus, dass ATIs Entzündungen auslösen können, indem sie im Darm einen Rezeptor (TLR4) auf Entzündungszellen aktivieren. Diese Entzündungszellen können chronisch entzündliche Darmerkrankungen unterstützen und in andere Organe wandern, wo sie verschiedene entzündliche Krankheiten, Stoffwechselerkrankungen und Autoimmunerkrankungen verstärken können.
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Betroffene mit chronischen Erkrankungen könnten von einer weizenreduzierten Ernährung profitieren. Es wird empfohlen, über mindestens zwei Wochen auf alle offensichtlichen Glutenquellen zu verzichten.
Die Rolle von Gluten und Weizen bei neurologischen Störungen
Die Forschung deutet darauf hin, dass Gluten und Weizen bei manchen Menschen neurologische Störungen verursachen können. Neurologische Symptome können Gleichgewichtsstörungen, Probleme mit der Bewegungskoordination, Wahrnehmungsstörungen, Missempfindungen, fehlende Reflexe und Konzentrationsstörungen umfassen.
Eine schwedische Studie aus dem Jahr 2015 ergab, dass das Risiko für periphere Neuropathien bei Zöliakiebetroffenen erhöht ist. Das Tückische daran ist, dass neurologische Störungen aufgrund einer Unverträglichkeit auch ohne typische Anzeichen für eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auftreten können.
Der Zusammenhang zwischen Gluten, Weizen und der Myelinschicht
Die Nerven sind von der Myelinschicht ummantelt. Zöliakie und möglicherweise auch leichtere Formen wie Glutensensitivität und Getreideallergie können dazu führen, dass die Myelinschicht schwindet. Dafür sind vermutlich autoimmunologische Prozesse verantwortlich, bei denen das körpereigene Immunsystem die Myelinschicht angreift.
Gluten vermeiden: Welche Alternativen gibt es?
Gluten ist in vielen Lebensmitteln enthalten, darunter Brot, Backwaren, Müslis, Nudeln, Bier und verschiedenen Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel, Emmer, Einkorn, Kamut und Hartweizen. Es kann auch in Getreidekaffee, Süßigkeiten, Wurst, Marinaden, Dressings, Brühen, Bouillons, Saucen, Würzmitteln, Aromastoffen, fettreduzierten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln enthalten sein.
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Um Gluten zu vermeiden, reicht es nicht aus, auf glutenfreie Produkte aus dem Supermarkt umzustellen, da diese oft hochverarbeitet sind und kaum Nährstoffe enthalten. Es wird empfohlen, eigenes Brot und Kuchen zu backen oder Sauerteigbrot lange gären zu lassen. Nudeln können durch Hirse ersetzt werden.
Unser Körper benötigt Vitamine, Ballaststoffe, Spurenelemente, Mineralien, Fette und Proteine. Gemüse, Reis, Kartoffeln, Pseudogetreide und Hülsenfrüchte sind natürliche Lebensmittel ohne Gluten, die wunderbar und nahrhaft sind.
Essen mit Köpfchen: Vitalstoffe für Kinder und Erwachsene
Eine gesunde Ernährung ist wichtig für unsere körperliche und geistige Gesundheit. Insbesondere für Kinder ist eine ausgewogene Ernährung entscheidend für Konzentration, Leistungsfähigkeit und ein starkes Immunsystem.
Wichtige Vitalstoffe und ihre Quellen:
- Eisen: Für den Sauerstofftransport zum Gehirn. Enthalten in Weizenkeimen, Kürbiskernen, Petersilie, Hülsenfrüchten, rotem Fleisch und Hafer.
- Folsäure: Für die Bildung neuer Zellen und die Blutbildung. Enthalten in Roggenvollkorn, Weizenkeimen, Hülsenfrüchten, Erdnüssen, Eiern, Milchprodukten, Kohlarten, Spinat, Bananen und grünen Blattsalaten.
- Omega-3-Fettsäuren: Für eine einwandfreie Gehirnfunktion. Enthalten in Seefisch (Lachs, Thunfisch, Makrele, Hering), pflanzlichen Ölen (Lein-, Raps- oder Walnussöl) und Blattgemüse.
- Vitamin B1: Für die Funktion von Muskeln und Nerven, Energie, Konzentration und Gedächtnis. Enthalten in Nüssen und den Randschichten der Getreidekörner (Vollkornprodukte), magerem Schweinefleisch und Hefe.
- Vitamine A, C und E: Zum Schutz der Gehirnzellen vor freien Radikalen. Enthalten in Milch und Käse, Obst (Kiwi, Zitrusfrüchte, Johannisbeeren, Mango), Gemüse (Möhren, Grünkohl, Paprika, Süßkartoffeln), Vollkornprodukten und Nüssen.
- Zink: Für ein gut funktionierendes Abwehrsystem. Enthalten in Vollkorngetreide, Haferflocken, Weizenkeimen, Kürbiskernen, grünen Erbsen, Eiern, Fleisch (Rind und Schwein) und Käse (Edamer, Gouda, Emmentaler).
Der Grundstein für Hirnerkrankungen: Entzündungen und Ernährung
Viele chronische Krankheiten beruhen auf einem gemeinsamen Nenner: Entzündung. Hirnerkrankungen sind in vielen Fällen vorwiegend ernährungsbedingt. Viele neurologische Probleme beruhen auf einem übermäßigen Verzehr von Kohlenhydraten und einer zu geringen Aufnahme gesunder Fette.
Alzheimer-Krankheit als Typ-3-Diabetes
Studien deuten darauf hin, dass die Alzheimer-Krankheit eine dritte Ausprägung von Diabetes sein könnte, die durch Fehlernährung ausgelöst wird. Die Evolution hat unseren Körper perfekt darauf abgestimmt, der Nahrung so Energie zu entziehen, dass unsere Zellen sie nutzen können. Da Glukose (Traubenzucker) rar war, hat der Mensch Methoden entwickelt, Glukose zu speichern und andere Substanzen in Glukose umzuwandeln.
Insulinresistenz und Entzündungen
Bei ständiger Glukosezufuhr reagieren die Zellen darauf: Sie reduzieren die Anzahl der Rezeptoren auf ihrer Oberfläche, die auf Insulin ansprechen. So entsteht die Insulinresistenz, die den Zellen gestattet, das Insulin zu ignorieren und keine Glukose mehr aufzunehmen. Auf den ansteigenden Zuckergehalt im Blut reagiert die Bauchspeicheldrüse mit vermehrter Insulinproduktion, was zu einem Teufelskreis führt, der irgendwann zu Typ-2-Diabetes führt.
Während dieser ganzen Kette an Ereignissen läuft das körpereigene Entzündungssystem Amok. Insulin führt den Zellen nicht nur Glukose zu, sondern ist zugleich ein anaboles Hormon, welches das Wachstum anregt und die Bildung und Speicherung von Fett begünstigt.
Weitere Faktoren, die die Gehirnfunktion beeinflussen
Neben Weizen und Gluten gibt es weitere Faktoren, die die Gehirnfunktion beeinflussen können:
- Zucker: Zugesetzter Zucker kann sich negativ auf die geistige Leistungsfähigkeit auswirken.
- E-Nummern: Einige Lebensmittelzusatzstoffe stehen im Verdacht, gesundheitsschädigend zu sein. Bestimmte Farbstoffe können Hyperaktivität und Konzentrationsstörungen fördern.
- Transfette: Enthalten in frittierten Lebensmitteln wie Fast Food, Pommes oder Chips. Der häufige Verzehr kann zu niedrigeren Lern- und Gedächtniswerten führen.
- Alkohol: Akuter Alkoholkonsum führt zu einem schlechteren Kurzzeit- und Arbeitsgedächtnis und ist mit verminderten exekutiven Funktionen verbunden.