Achenbach-Syndrom: Ursachen, Symptome und Behandlung

Das Achenbach-Syndrom, auch bekannt als paroxysmales Fingerhämatom oder Fingerapoplexie, ist eine seltene, aber harmlose Erkrankung, die durch plötzliche Schmerzen, Blaufärbung und Schwellung eines oder mehrerer Finger gekennzeichnet ist. Obwohl die Symptome beängstigend wirken können, ist das Achenbach-Syndrom kein Schlaganfall und hat keine Auswirkungen auf die Lebenserwartung.

Ursachen

Die genauen Ursachen des Achenbach-Syndroms sind noch unbekannt. Viele Fachleute vermuten, dass die Symptome durch das Reißen einer kleinen Vene (Venole) unter der Haut entstehen. Warum dies geschieht, ist jedoch unklar. Mögliche Faktoren, die zu einem Venolenriss beitragen können, sind:

  • Schwächere Gefäßwände: Bei manchen Menschen sind die Gefäßwände der Venolen möglicherweise schwächer als bei anderen, wodurch sie anfälliger für Risse sind.
  • Gefäßwandschädigung: Eine Schädigung der Gefäßwand durch allergische Reaktionen, hormonelle Faktoren oder neurovegetative Störungen könnte ebenfalls eine Rolle spielen.
  • Mechanische Belastung: In einigen Fällen tritt das Achenbach-Syndrom nach einer mechanischen Belastung auf, z. B. nach dem Tragen einer schweren Tasche oder einer einseitigen Belastung der Hand.
  • Hormonelle Ungleichgewichte: Es wird vermutet, dass hormonelle Ungleichgewichte, insbesondere bei Frauen mittleren Alters, eine Rolle spielen könnten.
  • Blutverdünner: Die Einnahme von Blutverdünnern kann das Risiko von Blutergüssen erhöhen, einschließlich des Achenbach-Syndroms.

Es gibt auch Fälle, in denen das Achenbach-Syndrom ohne erkennbare Ursache auftritt.

Symptome

Die typischen Symptome des Achenbach-Syndroms sind:

  • Plötzlich einsetzende, stechende oder brennende Schmerzen: Die Schmerzen treten meist an der Innenseite eines Fingers auf, seltener an der ganzen Hand.
  • Zunehmende Schwellung: Innerhalb weniger Minuten schwillt der betroffene Finger an.
  • Blaufärbung: Nach 30 bis 60 Minuten entsteht ein Bluterguss, der sich bis in die Fingerbeere und Handinnenfläche ausdehnen kann.

Weitere Symptome können sein:

Lesen Sie auch: Primäres Parkinson-Syndrom

  • Druckschmerz: Der stechende Schmerz kann später in einen Druckschmerz übergehen.
  • Bewegungseinschränkungen: In manchen Fällen kann die Beweglichkeit des Fingers eingeschränkt sein.
  • Taubheit: Gelegentlich berichten Betroffene über leichte Taubheit im betroffenen Finger.
  • Juckreiz: Einige Betroffene verspüren vor dem Auftreten der Blaufärbung einen leichten Juckreiz.

Das Achenbach-Syndrom tritt vor allem bei Frauen mittleren Alters auf. Männer sind seltener betroffen. In den meisten Fällen betrifft es nur einen oder wenige Finger gleichzeitig, insbesondere die Mittel-, Zeige- oder Ringfinger.

Diagnose

Die Diagnose des Achenbach-Syndroms wird in der Regel anhand der typischen Symptome und der Anamnese gestellt. Wichtig ist, die Situation zu erfragen, die zu dem Bluterguss führte. Hämatologische und radiologische Befunde sind in der Regel normal. Es ist wichtig, andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen, wie z. B. das Raynaud-Syndrom oder eine oberflächliche Venenthrombose.

Behandlung

In den meisten Fällen ist keine spezielle Behandlung erforderlich, da sich das Achenbach-Syndrom von selbst zurückbildet. Es gibt jedoch Maßnahmen, die helfen können, die Symptome zu lindern:

  • Kühlung: Unmittelbar nach dem Auftreten der Symptome kann die Kühlung des Fingers helfen, die Schwellung und den Bluterguss zu reduzieren.
  • Schonung: Der betroffene Finger sollte geschont und nicht übermäßig belastet werden.
  • Kompression: In einigen Fällen kann eine leichte Kompression des Fingers hilfreich sein.

Schmerzmittel sind in der Regel nicht erforderlich.

Prognose

Das Achenbach-Syndrom ist harmlos und bildet sich in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst zurück. Der Bluterguss verändert dabei seine Farbe von rötlich-blau über grünlich bis gelblich-braun, bis er schließlich verschwindet. Es sind keine Folgeschäden zu erwarten, und die Lebenserwartung wird nicht beeinträchtigt.

Lesen Sie auch: Detaillierte Informationen zum Parkinson-Syndrom

Differenzialdiagnose

Es ist wichtig, das Achenbach-Syndrom von anderen Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen zu unterscheiden:

  • Raynaud-Syndrom: Beim Raynaud-Syndrom kommt es zu einer Durchblutungsstörung, bei der sich die Finger vorübergehend weiß oder bläulich verfärben und taub werden.
  • Oberflächliche Venenthrombose: Eine oberflächliche Venenthrombose ist eine Entzündung einer oberflächlichen Vene, die mit Schmerzen, Rötung und Verhärtung einhergehen kann.
  • Nekrose: Eine Schwarzfärbung des Fingers, insbesondere an der Fingerspitze, kann auf eine Nekrose (Absterben des Gewebes) hindeuten. In diesem Fall sind Kälte und Blässe des Fingers weitere Warnzeichen.
  • Karpaltunnelsyndrom: Diffuse Schmerzen in den Händen und Taubheit, die nicht plötzlich auftreten, können auf das Karpaltunnelsyndrom hinweisen.
  • Schlaganfall: Obwohl das Achenbach-Syndrom manchmal als "Fingerapoplexie" bezeichnet wird, hat es nichts mit einem Schlaganfall zu tun. Ein Schlaganfall ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch eine Durchblutungsstörung im Gehirn verursacht wird und zu neurologischen Ausfällen führen kann.

Lesen Sie auch: Was Sie über atypisches Parkinson-Syndrom wissen sollten

tags: #Achenbach #Syndrom #Ursachen #Schlaganfall