Märchen sind mehr als nur Geschichten; sie sind ein Schatzkästlein voller Erinnerungen, Emotionen und Möglichkeiten zur Aktivierung und Förderung des Wohlbefindens. Besonders in der Seniorenarbeit und bei der Betreuung von Menschen mit Demenz haben sich Märchen als wertvolles Instrument erwiesen, um Erinnerungen zu wecken, die Lebensqualität zu verbessern und Freude in den Alltag zu bringen.
Die Bedeutung von Märchen in der Seniorenarbeit
Märchen sind oft ein stetiger Wegbegleiter und vermitteln Sicherheit, Geborgenheit und Freude. Viele Senioren kennen Märchen aus ihrer Kindheit. Das Hören oder Erzählen von Märchen ruft Erinnerungen hervor. In einem angenehmen Rahmen können Senioren ihre Erfahrungen teilen. Märchen sind super, um in die Biografiearbeit einzusteigen und helfen Senioren, über ihre Lebensgeschichte zu sprechen.
Warum Märchen so beliebt sind
Märchen sind im Gedächtnis der Senioren verankert und wecken bei ihnen Erinnerungen und geben ein Gefühl der Geborgenheit. Sie sind ein toller Weg, um persönliche Geschichten zu teilen und eignen sich hervorragend für das Gedächtnistraining.
Wie Märchen in Aktivitäten integriert werden können
Märchen sind super, um Senioren zu unterhalten und zu erinnern. Sie können in Bewegung, Spiele oder Entspannung eingebaut werden. Klassische Märchen oder neue Interpretationen sind beide toll, um Senioren zu begeistern.
Gedächtnistraining mit Märchen
Das Gedächtnistraining mit Märchen ist bei Senioren sehr beliebt, da klassische Erzählungen und Figuren im Gedächtnis gut verankert sind. Märchengedächtnistraining verbessert das Erinnern und die geistige Fitness.
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Übungen für das Gedächtnistraining
Es gibt viele Übungen wie Arbeitsblätter und Quizfragen, die für Senioren und Menschen mit Demenz gemacht sind. Ein Märchenquiz mit 48 Fragen zu bekannten Märchenmotiven oder Rätsel-Sammlungen zu Themen wie Getränke und Kinderlieder sind beliebte Optionen. Der "Märchenrätsel Teil 2" ist für Fortgeschrittene und bietet 22 Kärtchen mit Zitaten aus 22 Märchen.
Märchenspiele und -Aktivitäten für Senioren
Für Senioren gibt es viele Spiele, die Märchenmotiven folgen. Sie sind unterhaltsam und aktivierend. Märchenspiele senioren wie „Was bin ich?“ wecken Erinnerungen. Die Teilnehmer raten Märchenfiguren basierend auf Beschreibungen. Zuordnungs- und Sortierübungen sind auch Spaß, bei denen man Texte, Bilder oder Gegenstände Märchen zuordnet. Denk- und Reimspiele sind super für Märchenquiz, bei denen Senioren Charaktere oder Handlungen erraten oder Reime und neue Märchenverse vervollständigen. Ob Ratespiele, Zuordnungsübungen oder Denkaufgaben - Märchenaktivitäten sind toll. Sie lassen Erinnerungen aufleben, fördern Kreativität und bringen Spaß.
Beispiele für Märchenspiele
- „Was bin ich?“: Die Teilnehmer erraten Märchenfiguren basierend auf Beschreibungen.
- Zuordnungs- und Sortierübungen: Texte, Bilder oder Gegenstände werden Märchen zugeordnet.
- Denk- und Reimspiele: Senioren erraten Charaktere oder Handlungen und vervollständigen Reime oder neue Märchenverse.
Märchen in Bewegungsangeboten
Märchen sind nicht nur zum Vorlesen toll, sondern auch super, um Bewegung anzustoßen. Märchenbewegungsgeschichten machen die Sitzgymnastik mit Senioren spannend. Eine tolle Märchenbewegungsgeschichte ist „Der Laternenumzug“, bei dem Senioren tanzen, gehen und Arme bewegen können. Man kann Sitzgymnastik-Übungen in die Erzählung einbauen. Märchenbewegungsgeschichten und -übungen sind toll für Senioren. Es gibt viele Möglichkeiten, Märchen in Bewegungsangebote für Senioren zu integrieren, von Ritter-Rollenspielen bis zu Tanzszenen aus „Frau Holle“.
Beispiele für Bewegungsangebote mit Märchen
- Ritter-Rollenspiele: Senioren schlüpfen in die Rollen von Rittern und führen Bewegungen aus, die zu dieser Rolle passen.
- Tanzszenen aus „Frau Holle“: Senioren tanzen und bewegen sich zu den Szenen aus dem Märchen.
- „Der Laternenumzug“: Senioren tanzen, gehen und bewegen ihre Arme, während die Geschichte erzählt wird.
Märchen als kurze Aktivierungsimpulse im Seniorenalltag
Märchen sind super, um den Seniorenalltag aufzuwerten. Man kann Requisiten aus Märchen benutzen oder Märchen vorlesen. Das weckt Erinnerungen und bringt Freude. Don Bosco Medien bietet auch Kurzaktivierungen zu Märchenmotiven wie Frau Holle, Sterntaler oder Der Froschkönig an. Es gibt sogar eine Fantasiereise zum Märchenball.
Märchen zur Entspannung und Fantasieaktivierung
Fantasiereisen in Märchenwelten sind toll, um sich zu entspannen. Sie regen die Fantasie an und fördern das Wohlbefinden. In einer ruhigen Umgebung können Senioren in Märchenwelt eintauchen und ihre Sorgen vergessen. Märchenentspannung senioren und fantasiereisen senioren sind eine Pause vom Alltag. Seniorenaktivitäten wie Fantasiereisen wecken Erinnerungen an Märchen und sie erleben Momente der Verbundenheit und Nostalgie. „Die Erzählungen bringen Freude und Leichtigkeit in den Alltag der Senioren. Märchenentspannung senioren und fantasiereisen senioren sind in Senioreneinrichtungen, Kirchen oder Gemeindezentren beliebt. Sie sind eine Oase der Ruhe.
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Märchen und Demenz
Studien zeigen, dass Märchen gut für Menschen mit Demenz sind. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer fanden die Märchenveranstaltungen toll. Das Märchen und Demenz Projekt ist schon lange erfolgreich und hilft Senioren, sich besser zu fühlen.
Forschungsprojekte und Studien
Das Forschungsprojekt „Unvergessen - Aktivierung durch Märchen“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main untersuchte, inwieweit Märchenerzählungen Stimmung, Wohlbefinden und Lebensqualität von Demenzkranken beeinflussen können. Zudem ging es darum, Fortbildungen für ausgewählte Pflege- und Betreuungspersonen zu entwickeln. Das Projekt „Unvergessen“ wurde in Kooperation mit der erfahrenen Märchenerzählerin Sabine Meyer vom Erzähltheater Osnabrück realisiert. Auch im Projekt „Märchenland“ wurde der Wirkung von Märchen auf Menschen mit Demenz nachgegangen.
Die Rolle von Märchenerzählern und Pflegekräften
Pflegekräfte und Betreuer können die Lebensqualität der Senioren verbessern, indem sie spielerisch und ohne Stress in die Märchenwelt eintauchen. Es gibt zahlreiche Angebote, um sich als Laie in diesem Bereich schulen zu lassen. Gerade die betreuenden Angehörigen wissen meist ganz genau, was ihre Menschen mit Demenz früher gern gehört oder gelesen haben. Je weiter dieses Wissen in die jeweilige Jugend oder sogar Kindheit zurückreicht, umso besser!
Tipps für die Auswahl von Märchen
- Den Zugang zu demenziell erkrankten Menschen findet man am besten über deren individuelle Biografie.
- Besonders stark sind diese Verknüpfungen bei biografisch bedeutsamer Musik - sogar bis in die Spätphase der Demenz. Zum Märchen passende Lieder können also sehr hilfreich sein!
- Die Frage nach der „Märchen-Biografie“ des Menschen mit Demenz sollte im Vordergrund stehen: Welchem Kulturkreis entstammt die Person? Wurden von Eltern oder Großeltern Märchen vorgelesen oder erzählt? Gibt es besondere Lieblingsmärchen?
Praktische Tipps für die Märchenaktivierung
- Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre: Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung, in der sich die Senioren wohlfühlen.
- Nutzen Sie Requisiten: Plüschtiere, Blumen oder andere Gegenstände, die zum Märcheninhalt passen, können die Aktivierung unterstützen.
- Beachten Sie das Befinden der Senioren: Werden die Zuhörenden sichtlich müde, sollte das Märchen beendet werden. In der Praxis haben sich etwa halbstündige Märchensitzungen bewährt.
- Integrieren Sie biografische Elemente: Beziehen Sie die Lebensgeschichte der Senioren in die Märchenaktivierung ein.
- Sprechen Sie alle Sinne an: Nutzen Sie Düfte, Musik oder Geschmackserlebnisse, um die Märchenwelt lebendiger zu gestalten.
Beispiele für Märchenaktivierungen
- Das Märchen vom Froschkönig: Verwenden Sie einen Plüschfrosch als Requisite und sprechen Sie über Freundschaft und Versprechen.
- Das Märchen von Schneewittchen: Verwenden Sie einen Spiegel und sprechen Sie über Schönheit und Eitelkeit.
- Das Märchen von Hänsel und Gretel: Sprechen Sie über Ängste und Geborgenheit und bieten Sie den Senioren Lebkuchen an.
- Das Märchen von Frau Holle: Lassen Sie es im Raum schneien und sprechen Sie über Fleiß und Belohnung.
Materialien und Ressourcen für die Märchenaktivierung
- Bücher: "Märchen für Senioren: Geschichten zum Wohlfühlen"
- Spiele: Märchenquiz, Zuordnungsspiele, Reimspiele
- Online-Ressourcen: Mal-alt-werden.de, Don Bosco Medien
- Märchenerzähler: Sabine Meyer vom Erzähltheater Osnabrück, Florian Ludwig vom Berliner „Märchenland - Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung“
- MÄRCHENLAND-BOXEN: Die BOXEN unterstützen sowohl das kognitive Gedächtnistraining in der Gemeinschaft als auch die emotionale Aktivierung.
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