Schlaganfall bei Alexander Leipold: Ursachen, Verlauf und Prävention

Der Schlaganfall des bekannten Freistilringers Alexander Leipold im Jahr 2003 hat viele Fragen aufgeworfen. Wie kann es sein, dass ein junger, gesunder und trainierter Mensch einen Schlaganfall erleidet? Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen, den Verlauf und die Präventionsmaßnahmen im Zusammenhang mit Schlaganfällen, insbesondere im Kontext von Hochleistungssportlern.

Der Fall Alexander Leipold

Am 9. August 2003 erschütterte die Nachricht über den Zusammenbruch von Alexander Leipold die Sportwelt. Der Welt- und Europameister im Ringen lag auf der Intensivstation eines Würzburger Krankenhauses, nachdem er während eines Trainingslagers in Usbekistan einen Schlaganfall erlitten hatte. Die Diagnose wurde zunächst nicht erkannt, obwohl Leipold bereits beim Aufwärmen über Kribbeln und Taubheitsgefühle in Armen und Beinen klagte.

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde in einem Frankfurter Krankenhaus ein Schlaganfall diagnostiziert, woraufhin Leipold in eine Spezialklinik in Würzburg verlegt wurde. Sein Zustand wurde als sehr ernst eingestuft, und es traten Lähmungserscheinungen in Armen und Beinen auf.

Bemerkenswert ist, dass Leipold zu diesem Zeitpunkt 34 Jahre alt war, nicht rauchte und keinen Alkohol trank. Er galt als körperlich topfit. Trotz der anfänglichen Besorgnis konnte Leipold sich vollständig erholen und seine sportliche Karriere fortsetzen. Bereits Ende 2003 absolvierte er seinen ersten Kampf nach der Erkrankung und arbeitete später als Hessischer Landestrainer.

Ursachen für Schlaganfälle bei jungen Sportlern

Die Hauptursache für Schlaganfälle bei älteren Menschen ist in der Regel die Gefäßverkalkung (Arteriosklerose). Bei jüngeren Menschen und insbesondere bei Sportlern können jedoch andere Faktoren eine Rolle spielen.

Lesen Sie auch: Lähmung bei Alexander von der Thannen – Was steckt dahinter?

Entzündliche Prozesse

Entzündliche Prozesse können jedes Organ befallen und somit auch bei jungen Menschen einen Schlaganfall auslösen. Leistungssportler sind möglicherweise häufiger von Entzündungen betroffen, da die hohe körperliche Belastung die Immunabwehr vorübergehend beeinträchtigen kann.

Vorerkrankungen

Unbemerkte Vorschädigungen, insbesondere des Herzmuskels, können unter der Belastung des Hochleistungssports zu einem plötzlichen Zusammenbruch führen. In solchen Fällen kann der Leistungssport sogar kontraindiziert sein.

Doping

Der Konsum von Anabolika, insbesondere bei Bodybuildern, kann den Fettstoffwechsel verändern und somit das Risiko für Herzerkrankungen und Schlaganfälle erhöhen.

Virale Infektionen

In seltenen Fällen können virale Infektionen einen Schlaganfall auslösen. Im Fall von Alexander Leipold wurde eine Viruserkrankung als Auslöser identifiziert. Virale Infektionen können eine Gefäßwandentzündung verursachen, die zum Verschluss von hirnversorgenden Arterien führt.

Das Herz und sein Einfluss auf das Schlaganfallrisiko

Um die Rolle des Herzens bei der Entstehung eines Schlaganfallrisikos zu verstehen, ist es wichtig, die normale Herzfunktion zu kennen. Das Herz ist eine Pumpe mit vier Kammern: zwei Vorhöfe und zwei Ventrikel. Ein gesundes Herz pumpt Blut durch den Körper und wird durch ein elektrisches System gesteuert.

Lesen Sie auch: Gesundheitsinitiativen in Ischgl: Ein Bericht

Das Blut fließt vom Körper in den rechten Vorhof, dann in den rechten Ventrikel. Von dort wird es in die Lungen gepumpt, um mit Sauerstoff angereichert zu werden. Das sauerstoffreiche Blut gelangt über den linken Vorhof in den linken Ventrikel und wird dann in den Körper gepumpt, um die Organe mit Sauerstoff zu versorgen.

Herzklappen regulieren den Blutfluss im Herzen und lenken das Blut in die richtige Richtung.

Schlaganfall-Schnelltest (FAST)

Jeder Schlaganfall ist ein Notfall, der tödlich enden oder zu schweren Behinderungen führen kann. Der Schlaganfall-Schnelltest (FAST) hilft, die Symptome schnell zu erkennen:

  • Face (Gesicht): Hängt ein Mundwinkel herab?
  • Arms (Arme): Kann der Betroffene beide Arme gleichmäßig heben?
  • Speech (Sprache): Ist die Sprache verwaschen oder undeutlich?
  • Time (Zeit): Wählen Sie sofort den Notruf 112!

Behandlung und Rehabilitation

Die Behandlung eines Schlaganfalls hat sich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Zum Therapiestandard gehören mittlerweile kathetertechnische Verfahren, um große verschlossene Hirngefäße wieder zu öffnen.

Nach einem Schlaganfall sind Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie wichtige Bestandteile der Rehabilitation. Der Glaube an sich selbst und die Unterstützung durch Familie und Freunde spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Genesung.

Lesen Sie auch: Experte Alexander Simonow

Prävention von Schlaganfällen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um das Risiko eines Schlaganfalls zu senken:

Risikofaktoren minimieren

  • Bluthochdruck: Regelmäßige Kontrolle und Behandlung von Bluthochdruck.
  • Diabetes: Gute Blutzuckereinstellung.
  • Hypercholesterinämie: Senkung des Cholesterinspiegels.
  • Rauchen: Verzicht auf das Rauchen.
  • Übergewicht: Gewichtsreduktion.
  • Bewegungsmangel: Regelmäßige körperliche Aktivität.
  • Vorhofflimmern: Behandlung von Herzrhythmusstörungen.

Impfungen

Grippeimpfungen können das Schlaganfallrisiko senken, insbesondere bei Menschen mit erhöhtem Risiko.

Expositionsprophylaxe

Vermeiden von Menschenansammlungen auf engem Raum, Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und regelmäßige Händedesinfektion können das Risiko von Virusinfektionen und damit potenziell auch das Schlaganfallrisiko verringern.

Corona-Pandemie

Während der Corona-Pandemie ist es besonders wichtig, bei Schlaganfallsymptomen sofort den Notruf 112 zu wählen, da eine schnelle Behandlung entscheidend ist.

Alexander Leipold heute

Alexander Leipold engagiert sich heute als Botschafter der Deutschen Schlaganfall-Hilfe und berichtet über seine persönlichen Erfahrungen mit der Erkrankung. Er gibt Anregungen im Umgang mit der Erkrankung und begleitet Familien auf das Summer Camp für Kinder und Jugendliche nach einem Schlaganfall.

Leipold betont, wie wichtig es ist, auf den Körper zu hören und sich Ruhepausen zu gönnen. Er hat gelernt, dass Körper und Geist im Einklang miteinander sein müssen, um die beste Version seiner selbst zu sein.

tags: #alexander #leipold #schlaganfall #ursachen