Der Film "Dracula Untold" aus dem Jahr 2014 erzählt die Ursprungsgeschichte des legendären Grafen Dracula, wobei er sich von traditionellen Darstellungen des Vampirs abhebt. Statt des düsteren, erotisch aufgeladenen Charakters wird Vlad III. Drăculea, bekannt als Vlad der Pfähler, als tragischer Held inszeniert, der gezwungen ist, dunkle Mächte anzunehmen, um sein Volk und seine Familie zu schützen.
Handlung und Charakterentwicklung
Die Geschichte beginnt mit Vlad (Luke Evans), der versucht, ein friedliches Leben mit seiner Frau Mirena (Sarah Gadon) und seinem Sohn Ingeras (Art Parkinson) zu führen. Vlad, historisch bekannt für seine Grausamkeit, bemüht sich, seine dunkle Seite zu unterdrücken. Die Ruhe wird jedoch gestört, als ein türkischer Kundschafterhelm gefunden wird, was auf eine drohende Gefahr durch das Osmanische Reich unter Sultan Mehmed II. (Dominic Cooper) hindeutet.
Bei der Erkundung einer Höhle, in der die Gefahr vermutet wird, wird Vlad von einem vampirartigen Wesen angegriffen. Kurz darauf fordern türkische Soldaten 1000 Jungen für ihre Armee, darunter auch Vlads Sohn Ingeras. Um sein Volk und besonders seinen Sohn vor der Versklavung und dem sicheren Tod im Krieg zu bewahren, sucht Vlad die Macht des in den Bergen hausenden Vampirs (Charles Dance). Er unterwirft sich dem Vampir und erhält übermenschliche Kräfte, muss aber einen hohen Preis zahlen: unstillbarer Blutdurst. Wenn er diesem drei Tage lang widerstehen kann, wird er wieder ein Mensch.
Art Parkinsons Rolle als Ingeras
Art Parkinson, bekannt für seine Rolle als Rickon Stark in der HBO-Serie "Game of Thrones", verkörpert Ingeras, Vlads Sohn. Obwohl Ingeras' Rolle nicht im Zentrum der Handlung steht, ist er ein wichtiger Motivator für Vlads Handlungen. Die Bedrohung, Ingeras an die Türken zu verlieren, treibt Vlad zu dem verzweifelten Schritt, sich dem Vampir zu unterwerfen. Parkinsons Darstellung des jungen Ingeras verleiht der Geschichte eine emotionale Tiefe und unterstreicht die Opferbereitschaft Vlads.
Abweichung von traditionellen Dracula-Erzählungen
"Dracula Untold" bricht bewusst mit traditionellen Dracula-Erzählungen. Vlad wird nicht als Monster dargestellt, das mit seiner eigenen Natur kämpft, sondern als Held, der von äußeren Umständen zu seinen Taten gezwungen wird. Der Film konzentriert sich auf den Konflikt zwischen Vlad und dem Osmanischen Reich und weniger auf den inneren Kampf mit seinem Vampirismus.
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Fantasy-Märchen statt Horror
Regisseur Gary Shore inszeniert den Film als Fantasy-Märchen mit einer klaren Gut-gegen-Böse-Linie. Elemente wie die Spiegelung von Strafen (1000 tote Krieger statt 1000 lebendiger Kinder) und die Beschwörung dunkler Mächte verstärken diesen Eindruck. Zuschauer, die Horror-Elemente erwarten, werden möglicherweise enttäuscht sein.
Besetzung mit "Game of Thrones"-Darstellern
Auffällig ist die Besetzung einiger Rollen mit Schauspielern aus "Game of Thrones", darunter Charles Dance als Meistervampir und Art Parkinson als Ingeras. Auch William Houston und Phil McKee aus "Kampf der Titanen" sind vertreten. Diese Besetzung verleiht dem Film eine gewisse Bekanntheit und zieht möglicherweise ein Publikum an, das mit diesen Schauspielern vertraut ist.
Technische Aspekte
Die visuellen Effekte des Films sind beeindruckend, obwohl einige Szenen körnig wirken und der Kontrast manchmal flach erscheint. Der Surround-Sound ist jedoch gut umgesetzt und trägt zur Atmosphäre bei, insbesondere in den Kampfszenen.
Bonusmaterial und Fortsetzungspotenzial
Das Bonusmaterial bietet Einblicke in die Produktion des Films und die Bemühungen von Universal, Luke Evans als aufstrebenden Star zu etablieren. Es gibt auch Spekulationen darüber, ob "Dracula Untold" der Beginn einer neuen Ära von Monsterfilmen sein könnte. Eine alternative Eröffnungssequenz und unveröffentlichte Szenen erweitern das Filmerlebnis.
Sollte es eine Fortsetzung geben, wäre es interessant, wenn der Ton des Films mehr in Richtung der Videospiel-Serie "Soul Reaver" gehen würde. Charles Dance wäre ein hervorragender Kain, während Luke Evans einen markanten Raziel abgeben würde.
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