Spezialist für eingeklemmte Nerven: Ein umfassender Leitfaden

Rückenschmerzen sind weit verbreitet und können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden. Muskelverspannungen, Nervenschädigungen oder -entzündungen und Nierenerkrankungen sind nur einige Beispiele. Daher gibt es keinen allgemeingültigen Arzt für Rückenprobleme. Je nach Ursache können Orthopäden, Neurologen, Chiropraktiker oder Internisten helfen. Der Hausarzt ist in der Regel der erste Ansprechpartner.

Der erste Schritt: Der Hausarzt

Bei akuten und leichten Rückenschmerzen ist in den meisten Fällen kein Spezialist erforderlich. Der Hausarzt kann eine erste Untersuchung durchführen und bei Bedarf an einen Facharzt überweisen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn schwerwiegendere Ursachen wie ein Bandscheibenvorfall, ein Sport-, Verkehrs- oder Haushaltsunfall vorliegen. Es ist ratsam, bei erstmaligem Auftreten von Beschwerden direkt den Hausarzt aufzusuchen. Bei wiederholten Rückenschmerzen kann man sich an einen bereits bekannten Fachmann wenden. Bei Fragen oder veränderter Symptomatik sollte man jedoch nicht zögern, den Hausarzt zu konsultieren.

Fachärzte und ihre Schwerpunkte

Wenn der Hausarzt an die Grenzen seiner Behandlungsmöglichkeiten stößt oder die genaue Ursache der Rückenschmerzen nicht eindeutig feststellen kann, kommen Fachärzte und weitere Experten ins Spiel.

Orthopäden

Orthopäden konzentrieren sich auf die Behandlung des Bewegungsapparats, einschließlich Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder. Sie können manuelle Medizin (Therapie mit speziellen Handgriffen) zur Behandlung von Rückenschmerzen einsetzen.

Neurologen

Neurologen sind Spezialisten für das Nervensystem. Ein eingeklemmter Nerv sollte von einem Neurologen untersucht werden, um den Schweregrad zu bestimmen und geeignete Therapieverfahren vorzuschlagen.

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Neurochirurgen

Neurochirurgen werden häufig bei Bandscheibenvorfällen oder chronischen Rückenschmerzen hinzugezogen, wenn konservative Behandlungsmethoden (Medikamente oder physikalische Maßnahmen) nicht ausreichend helfen. Sie operieren bevorzugt minimalinvasiv mikrochirurgisch, um Schmerzen im Rückenbereich zu lindern.

Rheumatologen

Bei Autoimmunerkrankungen oder chronisch-entzündlichen Rückenschmerzen (z. B. Morbus Bechterew) überweist der Hausarzt in der Regel an einen Rheumatologen.

Physiotherapeuten

Die aktive oder passive Bewegungstherapie (auch Krankengymnastik genannt) wird häufig zusätzlich zu anderen Behandlungsmaßnahmen verschrieben. Massagen (passive Anwendungen) können bei Rückenschmerzen helfen. Es ist jedoch ratsam, sich vom Physiotherapeuten aktive Anwendungen bzw. Übungen zeigen zu lassen.

Nervenschmerzen: Eine besondere Form der Schmerzen

Nervenfasern in Armen und Beinen leiten nicht nur Schmerzinformationen von anderen Körperbereichen an das Gehirn weiter, sondern können auch selbst Schmerzen verursachen. Studien haben gezeigt, dass Menschen mit unerkannten Nervenschmerzen oft zu viele Medikamente einnehmen.

Wie äußern sich Nervenschmerzen?

Nervenschmerzen werden oft als brennend, wie Sonnenbrand, elektrisierend oder wie Wundschmerz beschrieben. Sie sind oft nicht auf einen Ort begrenzt, sondern können ausstrahlen. In den Schmerzarealen kann eine gewisse Taubheit oder eine Überempfindlichkeit der Haut auftreten. Schon leichte Berührungen oder Temperaturreize können sehr schmerzhaft sein. Auch Missempfindungen wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder Nadelstechen sind nicht selten.

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Diagnose von Nervenschmerzen

Der neurologische Nachweis von Nervenschmerzen beruht auf dem Erkennen eines Nervenschadens bzw. einer Nervenfunktionsstörung. Eine genaue NLG- und EMG-Untersuchung kann klären, ob eine Funktionsstörung der Nerven vorliegt. Ein Vorgehen "nach Schema F" ist bei Nervenschmerzen oft nicht der ideale Weg.

Ein Fallbeispiel

Eine Patientin litt seit Jahren an quälenden Schmerzen der Hand. Mit der NLG-Untersuchung konnte eine Läsion des Nervus radialis festgestellt werden. Die Diagnose Nervenschmerzen wurde gestellt.

Eingeklemmter Nerv: Symptome und Behandlung

Ein eingeklemmter Nerv macht sich oft plötzlich bemerkbar. Es fühlt sich an, als wäre ein Arm oder Bein "eingeschlafen". Typische Anzeichen sind Schmerzen, Kribbeln, Taubheit oder Schwäche, meist in Rücken, Arm oder Bein. Die Beschwerden entstehen oft durch wiederholte Bewegungen, einseitige Belastungen oder langanhaltende Fehlhaltungen.

Was tun bei einem eingeklemmten Nerv?

Mit gezielter Bewegung, Schmerztherapie, Entlastung und mitunter einer Operation sind die Beschwerden in vielen Fällen gut behandelbar, vor allem wenn man früh reagiert. Vermeiden Sie Haltungen oder wiederholende Tätigkeiten, bei denen es zu Druckschäden kommen kann. Bei kurzzeitigem Druck kann sich der Nerv vollständig regenerieren, oft innerhalb weniger Wochen. Je länger der Druck andauert, desto größer ist die Gefahr bleibender Schäden. In diesen Fällen ist oft eine operative Entlastung erforderlich, um eine Verschlechterung zu verhindern.

Diagnostik und Behandlung

Zunächst erfolgt eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung durch einen Neurologen oder Orthopäden. Operative Maßnahmen kommen infrage, wenn die Beschwerden trotz konservativer Behandlung bestehen bleiben. Eine schonende Physiotherapie kann helfen, die Symptome zu lindern und eine Operation zu verhindern. Ist der Bandscheibenvorfall bereits schwerer, kann eine OP beispielsweise durch minimalinvasive Verfahren erfolgen.

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Neuropathische Schmerzen: Ursachen und Therapie

Neuropathische Schmerzen, auch Nervenschmerzen genannt, sind eine spezielle Schmerzform, die durch eine direkte Schädigung der Nerven ausgelöst wird. Sie treten häufig im Rahmen von Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Gürtelrose auf.

Ursachen

Häufige Ursachen für Nervenschmerzen sind Krankheiten, die zu Nervenschäden führen können. Ein wichtiges Beispiel hierfür ist der Diabetes mellitus. Auch die Gürtelrose kann Nervenschmerzen zur Folge haben. Zudem kann ein eingeklemmter Nerv, wie zum Beispiel beim Karpaltunnelsyndrom, ebenfalls schmerzhaft sein.

Symptome

Neuropathische Schmerzen können sich auf unterschiedliche Weise äußern. Zu Beginn ähneln sie oft einem Kribbeln oder sind mit leichten Taubheitsgefühlen verbunden. Je nach Schwere der zugrunde liegenden Erkrankung kann zu einem späteren Zeitpunkt bereits eine leichte Berührung der betroffenen Region unverhältnismäßig starke Schmerzen auslösen.

Diagnose

Neurologische Funktionsausfälle wie Taubheit, Kribbeln oder gestörtes Temperaturempfinden können ein frühes Indiz für einen Nervenschaden sein. Treten insbesondere in den Händen, Füßen und Beinen wiederholt die oben beschriebenen Symptome der neuropathischen Schmerzen auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Therapie

Zu Beginn der Therapie sollte die Ursache der Schmerzen festgestellt und behandelt werden. In leichten Formen der Nervenschmerzen ist diese ursächliche Therapie bereits ausreichend. Je nach Schwere der Schmerzen kann eine Behandlung mit Schmerzmitteln, Antidepressiva und Antiepileptika hilfreich sein. In speziellen Fällen kann eine Operation notwendig sein, um den Schaden zu beheben. Wichtig ist eine ganzheitliche Therapie, die nicht nur die Behandlung der Schmerzen im Fokus hat, sondern auch die ursächliche Erkrankung behandelt, um einem erneuten Nervenschaden vorzubeugen.

Prognose

Je nach Ursache sind neuropathische Schmerzen heilbar. Meist kann schon mit einer gezielten Therapie der ursächlichen Erkrankungen, insbesondere bei leichten Nervenschäden, viel erreicht werden. Allerdings sind chronifizierte Schmerzformen und schwere Schäden der Nerven schwerer zu behandeln und haben eine deutlich schlechtere Heilungschance.

Spezialisten

Die erste Instanz zur Behandlung neuropathischer Schmerzen ist der Hausarzt. Da neuropathische Schmerzen auf Schäden der Nerven selbst zurückzuführen sind, wird die Behandlung häufig von Neurologen weitergeführt. Je nach Ursache kann aber auch eine Konsultation anderer Fachrichtungen notwendig und hilfreich sein.

Ischiasnerv: Ursachen, Symptome und Behandlung

Der Ischiasnerv (Nervus ischiadicus) ist der dickste und längste Nerv im menschlichen Körper. Er verlässt den Wirbelkanal im Bereich der Lendenwirbelsäule und des Kreuzbeins und verläuft über das Gesäß und die Hinterseite des Oberschenkels bis in die Kniekehle, wo er sich verzweigt.

Ursachen

Schmerzen im Ischiasnerv entstehen durch Einklemmungen, Verletzungen oder Reizungen des Ischiasnervs oder seiner Wurzeln. Mögliche Ursachen können ein Bandscheibenvorfall, Verletzungen eines Wirbelkörpers oder Entzündungen sein.

Symptome

Typische Schmerzen, die bei einer Reizung des Ischiasnervs auftreten, bezeichnet man auch als neuropathische Schmerzen. Die Schmerzen betreffen den unteren Rücken und können in das betroffene Bein bis zum Fußaußenrand ausstrahlen. Die Beweglichkeit des Beines ist häufig eingeschränkt und die Patienten nehmen eine Schonhaltung ein, bei der das Bein leicht angewinkelt und nach außen gedreht ist.

Diagnose

Um die genaue Ursache der Ischias-Beschwerden zu identifizieren, sollte man sich von einem Spezialisten für Orthopädie und Wirbelsäulenerkrankungen untersuchen lassen.

Behandlung

Die Frage nach der Behandlung einer Ischialgie lässt sich nicht pauschal beantworten. Sie richtet sich in erster Linie nach der zugrundeliegenden Ursache. In jedem Fall ist eine adäquate Schmerztherapie ratsam, um Schonhaltungen zu vermeiden. Eine erste Linderung bei akuten Rückenschmerzen lässt sich beispielsweise durch die Stufenlagerung erzielen. Zudem kommen entzündungshemmende Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) zum Einsatz.

Eingeklemmter Nerv im Nacken: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein eingeklemmter Nerv im Nacken entsteht meist durch eine Kompression durch einen Muskel. Damit verbunden sind meist bewegungsabhängige Schmerzen und manchmal auch neurologischen Beschwerden.

Ursachen

Ein eingeklemmter Nerv im Nacken- oder Halswirbelsäulenbereich (HWS) ist häufig die Folge einer mechanischen Kompression, Reizung oder Schädigung der Nervenwurzeln, die aus der Halswirbelsäule austreten. Diese Einklemmungen können zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und neurologischen Symptomen führen. Die Ursachen sind vielfältig und können sowohl degenerative als auch funktionelle Gründe haben.

Symptome

Das Leitsymptom eines eingeklemmten Nerven im Nacken ist der lokaler Schmerz in dem Bereich, wo es zu einer Einklemmung gekommen ist. Der Schmerz ist einschießend und lässt den Betroffenen in der Regel sofort die gerade durchgeführte Bewegung stoppen. Sehr typisch für den eingeklemmten Nerven ist, das man den Kopf nicht mehr drehen kann und führt zu einem steifen Nacken. Meistens strahlen die Schmerzen dann auch in angrenzende Bereiche wie die Schulter ein. Manchmal können die Schmerzen auch so stark sein, dass sie bis in die Arme ausstrahlen.

Diagnose

Eingeklemmte Nerven können bereits von Hausärzten als erste Anlaufstelle diagnostiziert und behandelt werden. Um die Diagnose eines eingeklemmten Nerven der Halswirbelsäule zu stellen, wird zunächst einmal eine Krankenbefragung durchgeführt. Danach wird die Halswirbelsäule untersucht. Die Muskeln der Halswirbelsäule werden betastet und die Schmerzhaftigkeit in Ruhe und bei Bewegung untersucht.

Behandlung

Sollte ein eingeklemmter Nerv zu Beschwerden im Bereich der Halswirbelsäule führen, sollten überlastende Bewegungen zunächst pausiert werden. Des Weiteren können wärmende Maßnahmen in Form von warmen Duschen oder Wärmflaschen auf die Halswirbelsäule eine deutliche Besserung bringen. Auch entzündungshemmende Gele können durch den entzündungshemmenden Effekt helfen. Neben den medikamentösen und schonenden Maßnahmen sollte auch eine krankengymnastische Beübung in Erwägung gezogen werden.

Was Sie selbst tun können

Bei leichten Ischias-Beschwerden können Sie in der Regel durch gezielte Übungen, Bewegung oder Wärmebehandlungen gut in den Griff kriegen. Die Symptome verbessern sich in den meisten Fällen nach einigen Tagen von alleine. Dauern die Rückenschmerzen länger an oder kommen weitere Symptome wie Lähmungen oder Taubheitsgefühle in den Beinen oder Füßen dazu, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

Bei einem eingeklemmten Nerv im Nacken sind Erfolg versprechende Selbstbehandlungen vor allem Wärme, sowie Massagetechniken, um die Muskeln im Bereich der Halswirbelsäule zu lockern. Auch das Einreiben mit Tigerbalsam 1-3 mal täglich kann eine deutliche Besserung bringen. Wichtig ist auch, den Kopf immer mal wieder nach links und rechts zu drehen, bis man an eine schmerzhafte Blockade kommt.

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