Die ASB Pflegeeinrichtung für Menschen mit Demenz in Ludwigsfelde bietet eine speziell auf die Bedürfnisse Demenzkranker abgestimmte Betreuung. Dabei wird großer Wert auf alternative Therapien gelegt, um den Medikamenteneinsatz so gering wie möglich zu halten und einen Zugang zur oft verschlossenen Welt der Demenzkranken zu schaffen.
Tiergestützte Therapie: Ponys als Herzensöffner
Ein besonderes Highlight der Einrichtung sind die regelmäßigen Besuche von Ponys. Nachdem Leiterin Daniela Seidlitz bei einem Sommerfest der Einrichtung feststellte, wie positiv die Bewohner auf die Ponys reagieren, kommen die Tiere nun regelmäßig zu Besuch. Pony „Pauline“ und andere Ponys sind dabei ganz gelassen und fahren sogar Fahrstuhl, um die Bewohner in den Gemeinschaftsräumen oder an ihrem Bett zu besuchen.
Die positive Wirkung von Tieren auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität von Menschen ist längst bekannt. Die ehrliche, vorurteilsfreie und gutmütige Art der Vierbeiner hilft vor allem alten, kranken oder beeinträchtigten Menschen dabei, Vertrauen zu fassen und sich zu öffnen. Die Ponys bringen ihren eigenen Geruch, Wärme, weiches Fell und die typischen Geräusche mit sich und begegnen den Bewohnern damit auf verschiedenen Sinnesebenen. Sie sind Herzensöffner, wecken Erinnerungen und bauen Brücken zwischen den Demenzkranken und den sie umgebenden Personen.
Betreuungsassistentin Dorothea Schütz begleitet Pony „Pauline“ und Besitzer Horst Weigang durch die Einrichtung. Im Gemeinschaftsraum treffen sie auf Bewohnerin Elfriede König, die sich sichtlich über den tierischen Besuch freut. Sie füttert „Pauline“ mit Möhren und krault sie liebevoll am Hals. Auch die anderen Bewohner werden von „Pauline“ begrüßt, ehe es in das Zimmer von Christa Pohle geht. Für einen kurzen Moment scheinen die Augen der Bewohnerin zu leuchten als „Pauline“ ganz nah an ihrem Bett stehen bleibt.
Dorothea Schütz erklärt: „Oftmals erkennt man gerade bei stark dementiell erkrankten Personen nur an klitzekleinen Veränderungen im Gesichtsausdruck, kurz aufleuchtenden Augen oder einem minimalen Lächeln, dass wir die Tür zu inneren Welt der Bewohner geöffnet haben. Tiere bringen nicht nur Lebensfreude und Lachen zu unseren Bewohnern, sondern lenken auch vom Alltag ab.“ Aus diesem Grund kommen die Ponys nun jeden Monat zu Besuch in die ASB-Pflegeeinrichtung für Menschen mit Demenz. Besitzer Horst Weigang achtet darauf, dass die Ponys nicht überlastet werden. An den Tagen, an denen die Ponys die Einrichtung besuchen, folgen den Einsätzen bei den Bewohnern daher lange Pausen auf der Wiese der Einrichtung.
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Alternative Therapieangebote
Neben den Besuchs- und Therapietieren - wie Hunde, Ponys oder die hauseigenen Kaninchen - gehören auch Gottesdienste, Klangschalentherapien und Clown WIDU vom Verein ROTE NASEN Deutschland zu den alternativen Therapieangeboten der ASB Pflegeeinrichtung.
Mit diesen Therapieformen kann der Medikamenteneinsatz so gering wie möglich gehalten und oftmals ein Zugang zur sonst verschlossenen Welt der Demenzkranken geschaffen werden.
Finanzierung eines Pflegeheimplatzes
Ein wichtiger Aspekt bei der Entscheidung für ein Senioren- oder Demenzheim sind die damit verbundenen Kosten. Bei einem anerkannten Pflegegrad werden die Kosten für ein Senioren- oder Demenzheim von der Pflegekasse bezuschusst. Die Kosten für einen Heimplatz variieren jedoch je nach Einrichtung. Alle Kosten, die über den Pflegekassenzuschuss hinausgehen, müssen vom Pflegebedürftigen oder seinen Angehörigen privat gezahlt werden.
Um die finanzielle Belastung zu reduzieren, kann beim Sozialamt finanzielle Unterstützung beantragt werden. In welcher Höhe Anspruch auf die Zuschüsse besteht, kann sich durch den Gesetzgeber ändern. Das Sozialamt berücksichtigt bei der finanziellen Unterstützung die Vermögenswerte des Pflegebedürftigen und seines Ehepartners sowie das Einkommen der Kinder.
Die Kinder werden nur dann an den Pflegekosten ihrer Eltern beteiligt, wenn ihr Jahresbruttoeinkommen 100.000,00 Euro übersteigt. Sonstige Vermögenswerte werden nicht angetastet. Zieht man selbst oder der Partner ins Pflegeheim, darf man ein sogenanntes Schonvermögen behalten. Alles was darüber hinausgeht, muss zur Finanzierung des Pflegeplatzes aufgewendet werden.
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