Kamillus Klinik Asbach: Zukunftsweisende Lösung durch die Deutsche Multiple Sklerose Stiftung NRW

Die Kamillus Klinik Asbach hat eine neue Zukunft. Nach einem Insolvenzverfahren der DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH wurde eine zukunftsweisende Lösung für die Klinik gefunden. Seit dem 1. August 2025 wird die Klinik von einer neuen Trägergesellschaft, der Kamillus Klinik Asbach gemeinnützige GmbH, geführt. Hauptgesellschafterin ist die Deutsche Multiple Sklerose Stiftung NRW (DMSS NRW).

Insolvenzverfahren und Neustrukturierung

Am 1. Mai 2025 eröffnete das Amtsgericht Mainz das Insolvenzverfahren über das Vermögen der DRK gemeinnützige Trägergesellschaft Süd-West mbH sowie ihrer Tochtergesellschaft, der DRK-Klinikgesellschaft Südwest gGmbH. Dr. Rainer Eckert wurde zum Insolvenzverwalter bestellt. Im Rahmen eines strukturierten Investorenprozesses wurde gezielt nach einer zukunftsfähigen Lösung für den Klinikstandort in Asbach gesucht.

Die DMSS NRW führt das Haus seit dem 1. August 2025 als Hauptgesellschafterin der neuen gemeinnützigen Trägergesellschaft. Die DMSS NRW unterliegt der Führung durch den Landesverband NRW der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft.

Die gesundheitsökonomische und rechtliche Beratung und Begleitung des strukturierten Investoren- und Transaktionsprozesses und zum Aufbau der Trägerstrukturen auf Seiten der DMSG NRW erfolgte durch Rechtsanwälte Carola Hollnack und Ralf Wickert (Dornbach Health Care GmbH und Rechtsanwaltsgesellschaft). Ihr Beitrag umfasste neben der ganzheitlichen Beratung und Begleitung im Investoren- und Transaktionsprozess, u.a.

Einbindung in den Krankenhausplan und Leistungsspektrum

Die Kamillus Klinik Asbach gemeinnützige GmbH wurde durch das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit mit Wirkung zum 1. August 2025 in den Krankenhausplan des Landes Rheinland-Pfalz als Fachkrankenhaus mit dem fachspezifischen Versorgungsauftrag in der Inneren Medizin, der Neurologie (inkl. Stroke Unit und Schlaflabor) und der Geriatrie aufgenommen. Damit bleiben alle bisherigen Leistungsbereiche und therapeutischen Angebote inklusive der Notfallversorgung für die Region vollständig erhalten.

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Die Kamillus Klinik Asbach soll wie bisher die medizinische Versorgung mit allen Leistungsbereichen in den Schwerpunkten Neurologie, Innere Medizin, Intensivmedizin und Schlaganfallversorgung sowie der medizinischen Notfallversorgung sicherstellen. Der Notarztstandort soll erhalten und ausgebaut werden. Das Zentrum für Multiple Sklerose (MS) soll unter dem neuen Träger weiter gestärkt werden. Zusätzlich soll ein Bereich der Rehabilitation nach neurochirurgischen Eingriffen und neurologischen Erkrankungen geschaffen werden.

Innere Medizin

In dieser Abteilung werden ein breites Spektrum an akuten und chronischen Erkrankungen aus dem gesamten Bereich der Inneren Medizin, einschließlich der Notfall- und Intensivmedizin behandelt. Hier werden auch diabetologische Krankheitsbilder behandelt. Der Behandlung angeschlossen ist auch eine Beratung durch Diätassistentinnen.

Neurologie

Diese Abteilung bietet eine zertifizierte Schlaganfallstation (Stroke Unit), eine interdisziplinäre Intensivstation und ein zertifiziertes Schlaflabor. Dazu kommen moderne Labore für Neurophysiologie, Neurosonologie, Schluckdiagnostik, Röntgendiagnostik und Computertomografie.

Die Spezialambulanz gehört zur neurologischen Abteilung, die nach Richtlinien der DMSG als MS-Zentrum anerkannt ist. Die Multiple Sklerose konfrontiert den Betroffenen im Laufe seines Lebens mit einer Vielzahl von komplexen medizinischen und sozialen Fragestellungen.

Geriatrie

Frührehabilitative Komplexbehandlung zur Verbesserung von Selbstständigkeit und Mobilität bei neurogerontologischen Erkrankungen. Ein multiprofessionelles Team erstellt individuelle Therapiepläne mit Patienten und Angehörigen - inklusive Medikation, Pflege und Therapien.

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Stroke Unit

Die Schlaganfall-Station (sog. Stroke Unit) ist gemäß der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung „Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ zertifiziert und nach modernsten Gesichtspunkten ausgestattet. Die Behandlungsmöglichkeiten innerhalb der ersten Stunden nach Symptombeginn sind entscheidend für den Krankheitsverlauf.

Schlaflabor

Das zertifizierte Labor für Schlafmedizin ist eine spezialisierte Einrichtung der neurologischen Klinik, in der verschiedene Arten von Schlaf- und Wachstörungen sowie Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus untersucht und behandelt werden.

Intensivstation

Die Intensivstation besteht aus einem Team der internistischen und neurologischen Intensivmedizin sowie aus speziell qualifizierten und erfahrenen Pflegekräften und ärztlichem Fachpersonal, die alle Prinzipien der modernen Intensivmedizin beherrschen und durch ihre spezielle Ausbildung in der Lage sind, sich um schwer kranke Patientinnen und Patienten zu kümmern.

Notaufnahme

Im Erdgeschoss der Klinik befindet sich die Notaufnahme als erste Anlaufstelle für Notfallpatientinnen und -patienten, unabhängig von Internistischen/Kardiologischen oder Neurologischen Notfallsituationen.

Zusätzliche therapeutische Angebote

Ergotherapie

Es wird Wert auf Interdisziplinarität gelegt - daher arbeitet die Ergotherapie eng mit der Physiotherapie, Musiktherapie, Logopädie, dem Sozialdienst, dem pflegerischen und ärztlichen Fachpersonal zusammen.

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Physiotherapie

Die Gesundheit und die ganzheitliche Verbesserung der Beschwerden stehen im Vordergrund. Als interdisziplinäres Team planen die Physiotherapeuten die Therapie und passen diese auf die individuellen Bedürfnisse an.

Sprach- und Schlucktherapie

In dieser Abteilung werden schwerpunktmäßig Erwachsene mit neurogenen Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen behandelt. Im Anschluss an eine detaillierte Befunderhebung wird eine individuell auf die Patientin oder den Patienten abgestimmte Einzeltherapie durchgeführt.

Physikalische Therapie

Die Physikalische Therapie dient zur Vorbeugung, Heilung oder Nachbehandlung. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu erhalten oder wiederherzustellen.

Röntgen

Die radiologische Abteilung versorgt alle Patientinnen und Patienten des Hauses mittels konventioneller Röntgendiagnostik einschließlich Computertomografie. Die modernen Anlagen sind über digitale Bildtechnik auf dem neuesten Stand.

Weitere Serviceleistungen

Sozialdienst

Der Sozialdienst ergänzt die ärztliche und pflegerische Versorgung. Er gibt Auskunft in sozialen und/ oder sozialrechtlichen Fragen und bietet Vermittlung von Lösungsmöglichkeiten im persönlichen Gespräch an.

Krankenhausseelsorge

Die Seelsorgerinnen stehen den Patientinnen und Patienten zur Seite. Nach Möglichkeit besuchen sie die Patienten regelmäßig auf der Station. Sie können aber auch zum Gespräch gerufen werden - das Pflegeteam der jeweiligen Station oder die Zentrale vermittelt gerne den Kontakt.

Patientenfürsprecher

Der Patientenfürsprecher eines Krankenhauses nimmt Lob und Kritik der Patientinnen und Patienten entgegen, beantwortet Fragen und versucht bei Problemen zwischen Patientinnen und Patienten und dem Klinikpersonal zu vermitteln. Er ist generell unabhängig und weisungsungebunden. Auch Anregungen und Verbesserungsvorschläge kann die Patientin bzw. der Patient dem Patientenfürsprecher mitteilen.

Historie und Ausblick

Seit 1958 wird in Asbach ein Hospital, später 1966 eine Spezialklinik für die Behandlung von Multiple-Sklerose-Erkrankten geführt. Bis 2013 wurde die Klinik durch den Kamillianerorden, einem weltweit in der Krankenpflege tätigen Frauenorden, geführt. Heute verfügt die Kamillus Klinik Asbach über etwa 160 Betten und versorgt jährlich rd. 7.000 stationäre und weitere rd.

Durch die enge Verbindung zur Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft sollen Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose künftig von zusätzlichen fachlichen Synergien profitieren. Mit der Übernahme der Trägerschaft durch die DMSS NRW zum 1. August 2025 ist die Zukunft der Kamillus Klinik Asbach gesichert. Die medizinische Versorgung der Region bleibt auf hohem Niveau 24/7 erhalten und wird durch neue fachliche Impulse im Sinne einer patientenzentrierten Versorgung weiter gestärkt und entwickelt.

Dank und Perspektiven

Mit der Übernahme durch die DMSS NRW endet eine lange Zeit der Ungewissheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Patientinnen und Patienten in Asbach und der Region. "Wir danken allen Unterstützern, die zu dieser zukunftsfähigen Lösung beigetragen haben", sagt der ärztliche Geschäftsführer der neuen Trägergesellschaft, Dr. Dieter Pöhlau. Er hat zuvor als Chefarzt der Neurologie in Asbach gearbeitet. Er wird von Dr. Andreas Jerschensky als kaufmännischem Geschäftsführer unterstützt. „Wir freuen uns sehr, dass der kaufmännische Direktor, Herr Nicki Billig, der in Zukunft auch Prokurist sein wird, weiterhin die wirtschaftlichen Prozesse vor Ort steuert“, so Dr. Geschäftsführerin des DMSG-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen Dr. rer. medic.

Der neue Träger wird laut Klinik alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Standortes übernehmen.

Informationen für Patienten und Angehörige

Die Kamillus Klinik Asbach ist bestrebt, ihren Patientinnen und Patienten einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen. Die Zimmer sind modern ausgestattet, darunter Einzel- und Zweibettzimmer mit behindertengerechten Nasszellen. Die Klinik ist barrierefrei und bietet spezielle Services für Patienten aus dem Ausland, wie z.B. Dolmetscherdienste.

Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten sind auf der Webseite der Klinik zu finden. Zögern Sie nicht, Kontakt aufzunehmen. Die Cafeteria lädt zum Genießen und Verweilen ein!

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