Asthma und Epilepsie: Eine Untersuchung des Zusammenhangs

Obwohl Asthma und Epilepsie auf den ersten Blick unterschiedliche Erkrankungen zu sein scheinen, die das Atmungssystem bzw. das Nervensystem betreffen, gibt es Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen beiden. Dieser Artikel untersucht die aktuelle Forschungslage, um ein besseres Verständnis dieser Beziehung zu ermöglichen.

Was ist Epilepsie?

Ein Krampfanfall, auch epileptischer Anfall genannt, entsteht durch plötzliche, unkontrollierte elektrische Entladungen von Nervenzellen im Gehirn. Diese Entladungen können zu vorübergehendem Kontrollverlust über Körper und/oder Bewusstsein führen. Symptome reichen von unkontrollierten Muskelzuckungen bis hin zu Veränderungen von Sinneswahrnehmungen und Bewusstsein. Wenn Anfälle wiederholt auftreten, spricht man von Epilepsie.

Wie entstehen epileptische Anfälle?

Das Gehirn besteht aus Milliarden von Nervenzellen, die elektrische Signale erzeugen, empfangen und weiterleiten. Bei einer Störung dieses fein abgestimmten Zusammenspiels kommt es zu plötzlichen elektrischen Entladungen, die sich im Körper ausbreiten und krampfartige Zuckungen von Muskelgruppen auslösen können. Jede Schädigung des Hirngewebes kann eine solche spontane Entladung von Nervenzellen und damit einen Krampf verursachen.

Arten von Anfällen

Es gibt verschiedene Arten von Anfällen, die sich in ihren Ursachen und Symptomen unterscheiden. Grundsätzlich wird zwischen fokalen und generalisierten Anfällen unterschieden:

  • Fokale Anfälle: Die Störung befindet sich in einem kleinen Bereich einer der beiden Hirnhälften. Die Symptome richten sich nach dem Ursprungsort im Gehirn und können sich in nicht zielgerichteten Verhaltensweisen, Muskelzuckungen, verkrampften Gliedmaßen, Muskelschwäche oder veränderten Sinneswahrnehmungen äußern.
  • Generalisierte Anfälle: Betreffen das gesamte Gehirn. Sie können sich in kurzen "Aussetzern" (Absencen), längerem Bewusstseinsverlust mit Stürzen oder Verkrampfungen des ganzen Körpers mit Zuckungen der Arme und Beine äußern.

Diagnose und Behandlung von Epilepsie

Die Diagnose von Epilepsie umfasst eine ausführliche Befragung und körperliche Untersuchung, ein Elektroenzephalogramm (EEG) zur Messung der Hirnströme sowie bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) zur Darstellung neurologischer Veränderungen im Gehirn. Auch Blutuntersuchungen und genetische Tests können zur Ursachenfindung beitragen.

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Die Behandlung von Epilepsie erfolgt in den meisten Fällen mit Medikamenten, die gezielt die Entstehung der Anfälle im Gehirn verhindern (Anfallssuppressiva). Ziel der Therapie ist die Anfallskontrolle, die oft nur durch eine lebenslange Einnahme der Medikamente erreicht werden kann.

Asthma: Eine chronische Atemwegserkrankung

Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die mit einer Verengung der Bronchien einhergeht. Dies führt zu Atemnot, Husten und pfeifenden Atemgeräuschen. Asthma kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter Allergene, Infektionen, körperliche Anstrengung und Reizstoffe.

Möglicher Zusammenhang zwischen Asthma und Epilepsie

Einige Studien deuten auf einen möglichen Zusammenhang zwischen Asthma und Epilepsie hin. Es wird vermutet, dass Entzündungsprozesse, die sowohl bei Asthma als auch bei Epilepsie eine Rolle spielen, eine gemeinsame Grundlage für beide Erkrankungen darstellen könnten. Des Weiteren könnten bestimmte Medikamente, die zur Behandlung von Asthma eingesetzt werden, das Risiko für epileptische Anfälle erhöhen.

Jugendliche mit Epilepsie

Eine Studie mit Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ergab, dass sich Jugendliche mit Epilepsie durch ihre Erkrankung stärker beeinträchtigt fühlten als solche mit Bronchialasthma. Sie äußerten mehr Ängste bezüglich beruflicher Möglichkeiten, Vererbung der Erkrankung und Schwangerschaftskomplikationen. Diese Aspekte sollten in der medizinischen und psychosozialen Betreuung der Jugendlichen thematisiert werden.

Weitere neurologische Erkrankungen im Kindesalter

Neben Epilepsie gibt es noch weitere neurologische Erkrankungen, die im Kindesalter auftreten können, wie z.B.:

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  • Multiple Sklerose (MS): Eine Autoimmunerkrankung, bei der Immunzellen Entzündungen im Gehirn verursachen und die Nervenimpulse stören.
  • MOG-Antikörper-assoziierte Erkrankung: Eine Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen das Myelin-Oligodendrozyten-Glykoprotein (MOG) gebildet werden und zu Entzündungen im Gehirn und Rückenmark führen.
  • Zerebralparese: Eine bleibende Störung, die auf Gehirnschädigungen zurückgeht, die entweder angeboren sind oder sich nach der Geburt entwickeln.

Chronische Erkrankungen in der Schule

Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen in der Schule, die an einer chronischen Erkrankung leiden, hat zugenommen. Es ist wichtig, dass Lehrerinnen und Lehrer über die verschiedenen Krankheitsbilder informiert sind und wissen, wie sie mit betroffenen Schülern umgehen können.

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