Asus Aura mit Razer Synapse verbinden: Eine Anleitung zur individuellen PC-Beleuchtung

In der Welt der PC-Modding und -Individualisierung spielt die Beleuchtung eine immer größere Rolle. RGB-LEDs ermöglichen es, den eigenen Rechner in nahezu jeder Farbe erstrahlen zu lassen und sogar dynamische Effekte zu erzeugen. Eine beliebte Option ist die Kombination von Asus Aura mit Razer Synapse, um eine umfassende Steuerung der PC-Beleuchtung zu erreichen.

Einleitung

Dieser Artikel beleuchtet die Thematik der PC-LED-Beleuchtung und die Verbindung von Asus Aura mit Razer Synapse. Ziel ist es, eine Anleitung zu geben, wie man die Beleuchtung seines PCs individuell anpassen und steuern kann. Dabei wird sowohl auf die technischen Aspekte als auch auf die praktischen Umsetzungsmöglichkeiten eingegangen.

Die Herausforderung: Unterschiedliche Ökosysteme

Viele Hersteller von PC-Komponenten, wie ASUS, Razer, Corsair und MSI, bieten eigene Softwarelösungen zur Steuerung der RGB-Beleuchtung an. Diese Programme sind jedoch oft nicht miteinander kompatibel, was zu einer Fragmentierung der Beleuchtungssteuerung führt. Man hat dann mehrere Programme gleichzeitig laufen, um die verschiedenen Komponenten zu steuern. Dies kann nicht nur unübersichtlich sein, sondern auch die Systemressourcen belasten. Die fehlende Kompatibilität untereinander führt oft dazu, dass Anwender nach Alternativen suchen, um die Anzahl der benötigten Programme zu minimieren.

Die Lösung: Razer Synapse als zentrale Steuerung

Razer Synapse bietet die Möglichkeit, verschiedene Geräte und Beleuchtungssysteme zu integrieren und zentral zu steuern. Dies umfasst nicht nur Razer-Produkte, sondern auch Komponenten anderer Hersteller, wie z.B. ASUS Aura. Durch die Verbindung von Asus Aura mit Razer Synapse kann man die Beleuchtung des Mainboards, der Grafikkarte und anderer ASUS-Komponenten über die Razer-Software steuern.

Der Razer Chroma RGB Controller

Der Razer Chroma RGB Controller ist ein Gerät, das speziell für die Steuerung von RGB-LEDs entwickelt wurde. Er kann bis zu 240 LEDs über sechs Kanäle betreiben, wobei jeder Kanal bis zu 80 LEDs unterstützt. Gesteuert wird der Controller über die Razer Synapse Software. Der Controller ist schlank und im Vergleich zum ROG Aura Terminal von ASUS kostengünstiger.

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Selbstgebaute LED-Stripes als Alternative

Anstatt teure, fertige LED-Stripes zu kaufen, kann man sich diese auch selbst bauen. Razer wirbt damit, dass gängige Stripes, wie WS2812B, am Controller betrieben werden können. Hierfür benötigt man etwas Bastelgeschick, einen Lötkolben und grundlegende Kenntnisse in Elektronik.

Probleme und Lösungen bei der Installation

Bei der Installation kann es zu Problemen kommen, z.B. wenn die Farbbelegung der Anschlusskabel nicht stimmt. Hier ist es wichtig, die Kabel genau zu prüfen und gegebenenfalls umzustecken. In der Razer Software kann man den Controller nach LEDs suchen lassen und die Anzahl der LEDs konfigurieren.

Integration von ASUS Aura in Razer Synapse

Die Integration von ASUS Aura in Razer Synapse ermöglicht eine einheitliche Steuerung der Beleuchtung. Allerdings gibt es dabei einige Einschränkungen. Die API von ASUS Aura ist recht träge und erlaubt nicht unendlich viele, steuerbare LEDs. Im Chroma Studio sieht man, dass es nur einen „Kreis“ für ASUS Aura gibt, was bedeutet, dass man z.B. nicht die Komponenten im PC anders ansteuern kann als das Ambilight an den Monitoren.

Alternative: Ansteuerung über Arduino

Eine weitere Möglichkeit zur Steuerung von RGB-LEDs ist die Verwendung eines Arduino. Mit einem Arduino Mega 2560 und einer selbstgeschriebenen Software kann man bis zu 5 LED-Stripes ansteuern. Durch Erweiterungen mit einem Multiplexer kann man die Anzahl der steuerbaren Stripes auf bis zu 98 erhöhen. Die Ansteuerung der RGB Stripes erfolgt mittels (Negativ) PWM über die Masse.

Technische Details der Arduino-Steuerung

Elektrisch gesehen belegt jede Farbe an einer RGB Stripe einen PWM Kanal am Arduino. Der Arduino gibt ein positives PWM Signal bei 5V Spannung aus, welches genutzt wird, um einen PnP Transistor zu schalten, der wiederum im Takt vom PWM Signal die Masse zu den LED Stripes schaltet.

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Steuerung über WLAN mit ESP8266

Alternativ kann man das Ganze auch mit einem WLAN-gesteuerten Mikrocontroller realisieren, z.B. mit einem ESP8266 Controller. Dieser hat jedoch den Nachteil, dass die Logikspannung bei 3.3V liegt und nicht bei 5V wie beim Arduino. Zudem hat er nur 5 PWM Ausgänge, weshalb man zwingend mit einem Multiplexer arbeiten muss. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung von digitalen LEDs, wie z.B. WS2812(b), die lediglich 3 Kabel (5V, Masse, Datenleitung) benötigen und über einen PWM Pin angesteuert werden.

Tipps und Tricks für die RGB-Beleuchtung

  • Anschlusssystem: Wenn möglich, sollte man bei den LEDs auf ein einheitliches Anschlusssystem setzen, z.B. 5V 3-Pin (ADD_Header bei ASUS).
  • Controller: Es gibt diverse Controller, mit denen man seinen PC nachrüsten oder erweitern kann. Allerdings bringen diese oft eine eigene Software mit.
  • Verteiler: Verteiler erweitern das Signal vom Board nicht wie bei einem Bus auf die angeschlossenen Systeme, sondern verteilen es nur stumpf.
  • Strom: Eine RGB-LED benötigt bei 5V ca. 0,06A, was bei 25 LEDs bereits 1,5A bedeutet. Daher gibt es einen Soft Cap und einen Hard Cap, um das Board nicht zu überlasten.
  • Software: Bei der Installation aktueller Nvidia Grafikkartentreiber sollte man darauf achten, dass der Bereich Geforce Experience nicht mit installiert wird, um Probleme zu vermeiden.
  • Systemdateien: Ein Check der Systemdateien von Windows 10 auf Integrität sollte durchgeführt werden (sfc /scannow).
  • Tuning Tools: Auf Tuning Tools wie Ccleaner, Glary Utilities, Tuneup, IoBIT o.ä. sollte verzichtet werden.

Fallstricke und Lösungen bei der RGB-Steuerung

Ein häufiges Problem ist, dass die ARGB Beleuchtung des Gehäuses bzw. der Lüfter nicht über das Mainboard gesteuert werden kann. Dies liegt oft daran, dass das Mainboard nur einen 4 Pin 12V RGB Anschluss hat, während für die ARGB Beleuchtung ein 3 Pin 5V ARGB bzw. VDG Pin Header benötigt wird. Wenn man 5V ARGB Komponenten an einem 4 Pin 12V RGB Pin Header anschließt, kann dies zu Schäden an den LEDs, dem Controller und dem Mainboard führen.

Lösungen für inkompatible Anschlüsse

  • ARGB Controller: Ein ARGB Controller, der per USB angeschlossen wird, ermöglicht die Steuerung von ARGB LEDs per Software.
  • RGB zu ARGB Konverter: Ein RGB zu ARGB Konverter ermöglicht den Anschluss von 3 Pin 5V ARGB Komponenten an einem 4 Pin 12V RGB Pin Header. Allerdings sind damit nur 12V RGB Effekte möglich.

Software-Alternativen zur RGB-Steuerung

Neben Razer Synapse gibt es auch andere Softwarelösungen zur Steuerung der RGB-Beleuchtung, z.B.:

  • ASUS Aura Sync: Die RGB Software von Asus zur Steuerung von ASUS Komponenten.
  • MSI Mystic Light: Die RGB Software von MSI zur Steuerung von MSI Komponenten.
  • Corsair iCUE: Die RGB Software von Corsair zur Steuerung von Corsair Komponenten.
  • G-Hub: Eine weitere Software zur Steuerung von RGB-Beleuchtung.
  • OpenRGB: Eine Open-Source-Software zur Steuerung von RGB-Beleuchtung verschiedener Hersteller.

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