Im Zeitalter der sozialen Medien ist die Transparenz, mit der Prominente ihr Privatleben gestalten, oft gewollt. Viele nutzen ihre Reichweite, um Herausforderungen, wie das Aufziehen eines Kindes mit Behinderung, zu teilen und das Stigma zu beseitigen, das solche Situationen umgibt.
Die Diagnose und ihre Folgen
Im Jahr 2006 wurde bekannt, dass Romeo Beckham, der mittlere Sohn von David und Victoria Beckham, an Epilepsie leidet. Diese Nachricht schockierte die Familie und warf ein neues Licht auf ihr Leben in der Öffentlichkeit. Zuvor musste der kleine Romeo mehrfach in die Notaufnahme von Krankenhäusern gebracht werden. Zuerst war von Fieberkrämpfen die Rede. Doch als die Anfälle ohne ersichtlichen Grund weitergingen, wurde er auf Epilepsie getestet. Spezialisten haben die schlimme Diagnose nun bestätigt.
Die größte Sorge der Eltern war, dass das Blitzlichtgewitter der Paparazzi einen Anfall bei Romeo auslösen könnte. Ein Anfall könnte den kleinen Beckham umbringen! Denn schon oft musste er aus diesem Grund ins Krankenhaus. Grelles Licht kann einen Anfall jederzeit auslösen. Die Familie ging mit der Diagnose an die Öffentlichkeit, um ihr Kind zu schützen.
Ein Bekannter der Familie wird in „News of the World“ zitiert: „Sie sind verzweifelt, krank vor Sorge um Romeo. Er bekommt Medikamente, um die Anfälle zu kontrollieren - aber offensichtlich können Dinge wie Blitzlicht jederzeit einen auslösen.“
Rücksichtnahme der Medien
Die britischen Paparazzi zeigten nach Bekanntwerden seiner Krankheit Rücksicht auf den Beckham-Spross und verzichteten auf Blitzlicht. Selbst die sonst nicht zimperlichen Paparazzi scheint die einstige "Posh Spice" fest im Griff zu haben: Weil ihr Sohn Romeo unter Epilepsie leidet, verkündeten Pressevertreter daraufhin, aus Rücksicht kein Blitzlicht mehr benutzen zu wollen.
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Ein Vorfall am Londoner Flughafen verdeutlichte die Problematik: Familie Beckham wurde von Fotografen belagert, Romeo schützte seine Augen vor dem Blitzlicht und weinte vor Angst. Das machte Victoria zur Löwenmama: "Lasst ihn in Ruhe. Er hat Epilepsie. Das ganze Blitzlicht kann einen Anfall auslösen."
Victoria Beckhams Reue und die öffentliche Wahrnehmung
Victoria Beckham bereute später ihre Offenherzigkeit über die Epilepsie ihres Sohnes. Die Ehefrau von Fußballstar David Beckham sei mittlerweile unglücklich darüber, dass sie der Presse von der Krankheit ihres Sohnes Romeo (4) erzählt habe, sagte ein Informant dem britischen "Daily Express".
"Victoria macht sich schwere Vorwürfe, seitdem sie seine Krankheit preisgegeben hat und ist den Tränen nahe. Nicht nur, dass sie die Verfassung ihres Sohnes unabsichtlich zum Gesprächsthema der ganzen Welt gemacht hat, denkt sie nun auch, dass er niemals mehr den Stempel losbekommt, ein Epileptiker zu sein", sagte der Informant.
Romeos Umgang mit der Krankheit
Trotz seiner Epilepsie-Erkrankung versucht der 12-Jährige ein normales Leben zu führen. Seit Jahren nimmt Romeo Medikamente, um die epileptischen Anfälle unter Kontrolle zu halten. Doch das hält ihn noch lange nicht davon ab, sein junges Leben in vollen Zügen zu genießen.
Er verbringt gerne Zeit mit seinem Vater und treibt Sport. Nicht nur, dass die beiden Fußballspiele und Tennis-Matches aus der ersten Reihe beobachten, sie treiben auch aktiv Sport zusammen. Denn gemeinsam verbringen sie regelmäßig Zeit in der Mucki-Bude.
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Romeos sportliche Aktivitäten
Anders als sein berühmter Vater möchte Romeo kein umjubelter Kicker werden, sein Herz gehört dem Tennis. Doch wer den Namen Beckham trägt, schlägt nicht einfach ziellos Bälle übers Netz. Angeblich soll Mama Victoria ganz besessen davon sein, ihren Sohnemann zu einem Tennisstar zu machen. Romeo soll der "Beckham der Tenniswelt" werden.
Um dieses Ziel zu erreichen, engagiert sie nur die besten Trainer für ihren Sprössling und ließ einen Tennisplatz für schlappe 35.000 Euro auf dem Familien-Anwesen im britischen Cotswolds errichten. Was für ein Geburtstagsgeschenk!
2020 hat sich Romeo Beckham doch dazu entschieden, nach einer fünfjährigen Pause zum Fußball zurückzukehren. Darüber freute sich David Beckham natürlich sehr - und er ersetzte den Tennisplatz, den er am Haus der Familie gebaut hatte, kurzerhand durch einen Fußballplatz.
Im Jahr 2021 schloss sich Romeo dem Fort Lauderdale CF an, der Reserveabteilung von Inter Miami, dem Major League Soccer-Club seines Vaters. Seine beeindruckenden Fähigkeiten machten ihn schnell zu einem Fanliebling. 2023 wechselte Romeo dann auf einer sechsmonatigen Leihbasis zu Brentford B, wo er sein Talent auf der internationalen Bühne unter Beweis stellte. Sein Einsatz, sein Können und seine Leidenschaft für das Spiel verhalfen Brentford schließlich zum Sieg im Premier League Cup. Das brachte Romeo nach der Frist dazu, einen unbefristeten Vertrag zu unterschreiben.
Romeos Modelkarriere und Privatleben
Obwohl Romeo Beckham jede freie Minute auf dem Tennisplatz verbringt, hat er noch eine zweite große Leidenschaft: das Modeln. Das Nachwuchstalent wurde schon gemeinsam mit Supermodel Cara Delevingne für die britische Luxusmarke Burberry abgelichtet. Kein Wunder bei den Genen!
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Seit 2019 ist Romeo mit dem Model Mia Regan, auch bekannt als Mimi Moocher, zusammen. 2022 kamen jedoch Trennungsgerüchte in Umlauf, und die beiden löschten in den sozialen Medien alle Spuren der Verliebtheit. Doch das Duo trotzte allen Widrigkeiten und kam nach einer kurzen Pause wieder zusammen.
Am neunten Tag von Wimbledon 2023 saßen die beiden Turteltäubchen wieder auf der Tribüne und lenkten die Aufmerksamkeit vom Geschehen auf dem Center Court ab: Sie zeigten ihre Zuneigung in aller Öffentlichkeit - sie küssten sich, kuschelten und hielten den Moment mit Selfies fest.
Epilepsie: Eine Krankheit mit vielen Gesichtern
Schock für Victoria und David Beckham: Mehrfach erlitt ihr Sohn Romeo (4) krampfartige Anfälle und hatte hohes Fieber - jetzt besteht der Verdacht auf Epilepsie.Und damit sind die Beckhams nicht allein: Bundesweit leiden zwischen 400.000 und 800.000 Menschen an dieser Störung des zentralen Nervensystems. Jährlich kommen bis zu 35.000 Neuerkrankungen hinzu.
Das Problem: Epilepsie kann viele Ursachen haben und wird oft gar nicht erkannt. In jedem Fall handelt es sich aber um eine Schädigung des Gehirns. Die Folge: Die normalerweise geordneten Signale des Gehirns an die Muskeln werden gestört. Unkontrollierte und „sinnlose“ Spontanbewegungen erschüttern den gesamten Körper.Der Betroffene hat sich nicht mehr unter Kontrolle, fällt, zuckt und verliert mitunter das Bewusstsein.
Allerdings sprechen Experten erst von einer echten Epilepsie, wenn die Krämpfe wiederholt auftreten. Ausgeschlossen werden z.B. einmalige Fieberkrämpfe oder Anfälle bei Drogenentzug. Das Informationszentrum Epilepsie geht davon aus, dass 5 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal einen epileptischen Anfall erleidet, ohne jedoch eine Epilepsie zu entwickeln.
Doch nur bei etwa 50 Prozent der Betroffenen kann eine genaue Ursache der Krämpfe diagnostiziert werden. Mögliche Auslöser: Stress, Übermüdung oder auch extrem flackerndes Licht wie Blitzlicht, Discolicht oder hektische Fernsehbilder.
Zum einen kann die „Neigung“ zu Epilepsie-Anfällen vererbt werden, zum anderen können angeborene Hirnschäden Epilepsien auslösen, ebenso wie Unfälle, Hirnschlag, Infektionen oder Hirntumore.
Behandelt werden die im Volksmund als „Fallkrankheit“ bezeichneten Anfälle medikamentös mit sogenannten Antiepileptika. Die können allerdings erhebliche Nebenwirkungen wie Verhaltensstörungen und Beeinflussung des Denkens mit sich bringen.