Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die sich auf die Bewegung auswirkt. Obwohl es keine Heilung gibt, können verschiedene Behandlungen helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Eine der wichtigsten Behandlungen ist die Physiotherapie.
Was ist Physiotherapie?
Physiotherapie, früher auch Krankengymnastik genannt, ist eine Form des spezifischen Trainings und der äußerlichen Anwendung von Heilmitteln. Der Behandlungsansatz ist ganzheitlich und orientiert sich an den anatomischen und physiologischen Gegebenheiten des Körpers. Als Heilmittel kommen gezielte Reize zum Einsatz wie etwa die Anwendung von Wärme, Druck oder Kälte. Generelles Bestreben ist es, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers wiederherzustellen, zu verbessern oder zu erhalten. Dies zu erreichen, zielt die eigentliche Therapie zum einen auf die unmittelbaren Reaktionen des Organismus wie motorisches Lernen, Muskelaufbau und die Stimulierung des Stoffwechsels, andererseits verweist sie unmittelbar auf den Betroffenen, indem sie ihm ein verbessertes Verständnis über die Funktionsweise seines Körpers abverlangt.
Die Physiotherapie umfasst eine Vielzahl spezifischer Behandlungsverfahren, zuvorderst für orthopädische und neurologische Störungen. Ein typisches Beispiel, in dem sich beide Bereiche treffen: die „Rückenschule für neurodegenerativ Erkrankte mit Beeinträchtigungen des Muskelskelettsystems“ - ein Klassiker für Parkinsonkranke. Auch ein weiteres, gesondert zu gewichtendes Aktionsfeld der Physiotherapie ist an dieser Stelle beispielhaft anzuführen: der Präventionsgedanke. Dies umfasst explizit vorbeugende Maßnahmen und Verhaltensweisen bei Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems.
Parkinson-Krankheit: Ein Überblick
Die parkinsonsche Krankheit (Morbus Parkinson) ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen. Erste Anzeichen treten meist im mittleren Lebensalter auf.
Ursachen von Parkinson
Die Parkinson-Krankheit ist das Ergebnis des Verlusts von Nervenzellen in dem Teil des Gehirns, der für die Kontrolle und Koordination von Bewegungen verantwortlich ist. Die betroffenen Nervenzellen produzieren einen Neurotransmitter namens Dopamin. Dieser hilft den Nervenzellen bei der Kommunikation. Ein verminderter Dopaminspiegel bedeutet, dass der betroffene Teil des Gehirns nicht normal funktionieren kann, wodurch Bewegungen langsam und/oder unpräzise werden.
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Es ist nicht bekannt, warum Dopamin produzierende Nervenzellen absterben, aber es wurden mehrere mögliche Ursachen untersucht:
- Genetische Faktoren: Die Forschung konnte bestimmte Genmutationen identifizieren, die Morbus Parkinson verursachen könnten. Diese sind aber sehr selten. Sie kommen nur dort gehäuft vor, wo viele Familienmitglieder von Parkinson betroffen sind.
- Umweltgifte: Obwohl es keine schlüssigen Beweise dafür gibt, dass dies eine Ursache ist, glauben einige Wissenschaftler, dass die Verbreitung von Pestiziden, Herbiziden und Insektiziden mit der Entwicklung der Parkinson-Krankheit in Verbindung gebracht werden kann.
- Beschleunigter Alterungsprozess: Eine Theorie besagt, dass bei manchen Menschen aus einem unbekannten Grund der normale, altersbedingte Tod der Nervenzellen, die Dopamin produzieren, beschleunigt und so die Entwicklung der Parkinson Krankheit begünstigt wird.
- Freie Radikale: Einige Forscher glauben, dass die Nervenzellen, die Dopamin produzieren, aufgrund der Aktivität freier Radikale absterben. Freie Radikale sind potenziell schädliche Moleküle, die im Körper bei normalen chemischen Reaktionen entstehen.
- Lewy-Körperchen: In den Gehirnen von Menschen mit der Parkinson Krankheit treten viele Veränderungen auf. Eine dieser Veränderungen ist das Vorhandensein von Lewy-Körperchen. Das sind abnormale Klumpen von Proteinen innerhalb der Gehirnzellen. Es wird angenommen, dass Lewy-Körperchen einen wichtigen Hinweis auf die Ursache der Parkinson-Krankheit liefern.
Risikofaktoren für Parkinson
Zu den offensichtlichen Risikofaktoren für die Entwicklung der Parkinson Krankheit gehören:
- Steigendes Alter
- Familienanamnese von Parkinson
- Extremer Stress
- Kopftraumata
- Kaukasische Abstammung
- Herbizid-/Pestizid-Exposition
- Erhöhte Aufnahme von Nahrungsfetten
Ein erhöhtes Risiko besteht außerdem bei den folgenden Faktoren:
- Rauchen
- Erhöhter Koffeinkonsum
- Frühzeitige Maserninfektion im Kindesalter
Symptome von Parkinson
Es gibt 4 Hauptsymptome, die mit Morbus Parkinson einhergehen. Diese sind:
- Tremor: Tritt insbesondere an Händen und spezifisch an den Fingern auf. Der Tremor ist am stärksten, wenn die Gliedmaßen entspannt sind und am schwächsten, wenn Aufgaben wie Trinken oder Essen ausgeführt werden.
- Steifheit: Steifheit oder Rigidität ist ein häufiges Frühsymptom der Parkinson-Krankheit und zeigt sich am deutlichsten in den großen Muskelgruppen. Die Betroffenen haben zum Beispiel Schwierigkeiten, von einem Stuhl aufzustehen, sich im Bett umzudrehen oder zu gehen. Feine Fingerbewegungen wie zum Beispiel das Schließen eines Knopfes oder das Binden eines Schnürsenkels können ebenfalls schwierig sein.
- Langsame Bewegung (Bradykinesie): Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, Bewegungen zu initiieren. Folglich sind die Bewegungen verlangsamt. Es kann ebenso ein Mangel an Koordination bei der Bewegung auftreten, sodass sich normale Aktivitäten als schwierig erweisen. Tätigkeiten, die früher schnell und bequem ausgeführt werden konnten, wie beispielsweise Waschen oder Anziehen, können nun in Folge der Erkrankung mehrere Stunden dauern. Durch die Langsamkeit der Bewegungen kann in manchen Situationen auch das Gesicht ausdruckslos erscheinen.
- Verlust des Gleichgewichts: Dies ist ein Symptom, das sich im Laufe der Zeit entwickelt. Aufgrund von Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen kann sich ein Parkinson Erkrankter nach vorne oder hinten lehnen. Als Folge werden die Schritte oftmals klein und schlurfend. Leider erhöht sich auch die Sturzgefahr.
Andere Symptome, die auftreten können, sind:
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- Hautempfindungen und Schmerzen
- Verstopfung
- Blasenprobleme
- Sexuelle Dysfunktionen
- Schlafprobleme
- Müdigkeit
- Depressionen
- Veränderte Sprache (kann undeutlich und langsam sein)
- Schwierigkeiten beim Schreiben
- Taubheit
- Demenz (beeinträchtigtes Gedächtnis und Konzentration)
- Verringertes Blinzeln
- Erhöhte Speichelproduktion
- Emotionale Veränderungen
Diagnose von Parkinson
Es gibt keine speziellen Tests, um Morbus Parkinson zu diagnostizieren. Im Frühstadium ist die Diagnose der Parkinson Krankheit selbst für einen erfahrenen Arzt schwierig. Zum Beispiel ähnelt der Tremor bei Morbus Parkinson oftmals dem einer weniger schweren Form der Bewegungsstörung, dem sogenannten essentiellen Tremor. Eine neurologische und körperliche Untersuchung, mithilfe bildgebenden Verfahren wie CT oder MRT beinhaltet, kann dementsprechend mögliche Erkrankungen ausschließen.
Aber bei Verdacht auf Morbus Parkinson kann eine Überweisung an einen Neurologen hilfreich sein, um die Diagnose Morbus Parkinson zu bestätigen. Dieser verschreibt eine Probedosis von Carbidopa-Levodopa, einem Medikament gegen die Parkinson Krankheit. Sofern sich die Symptome mit diesem Medikament deutlich verbessern, kann die angenommene Diagnose bestätigt werden.
Die Diagnose basiert letztendlich auf:
- der Krankengeschichte der Person
- der Beobachtung der Symptome
Behandlungsmöglichkeiten für Parkinson
Morbus Parkinson kann bislang noch nicht geheilt werden und konzentriert sich daher auf die Behandlung der Symptome. Im Fokus stehen dabei die Linderung der Symptome. Bei der Behandlung der Parkinson Krankheit können folgende Therapien eingesetzt werden:
- Medikamente
- Physiotherapie
- Ergotherapie
- Logopädische Therapie
- Gehirnchirurgie
- Psychotherapie
Rolle der Physiotherapie bei der Behandlung von Parkinson
Physiotherapie sollte ein wesentlicher Bestandteil der Therapie sein. Sie verbessert Mobilität, Koordination, Bewegungsumfang und Muskeltonus. Stürze können in Folge der Steigerung der Muskelkraft, der Verbesserung des Gangs und des Gleichgewichts verhindert und kontrolliert werden. Folglich fühlen sich Parkinson Erkrankte sicherer und leistungsfähiger im Alltag.
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Der Physiotherapeut orientiert sich bei der Behandlung an den Beschwerden und den Funktions-, Bewegungs- und Aktivitätseinschränkungen des Patienten. Das Ziel ist die Wiederherstellung, Erhaltung oder Förderung der Gesundheit, wobei sehr häufig versucht wird, Schmerzen weitestgehend zu lindern und zu mindern. Dies zu erreichen, stehen eine Vielzahl von Techniken zur Verfügung - darunter vor allem die PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) und die Manuelle Therapie, die für Parkinson-Patienten von besonderer Bedeutung sind.
Physiotherapie in fast jeder Form kann und sollte im entsprechenden Krankheitsfall vom Arzt verordnet werden. Der Physiotherapeut selbst darf - sofern kein Arzt - diese Diagnose verorten, jedoch erstellt er in der Regel auf Basis erster Informationen des Arztes einen eigenen Befund, bestehend aus Anamnese, Sicht- und Funktionsbefund. Dadurch kann er individuell und bedürfnisentsprechend auf Basis des von ihm erarbeiteten Behandlungsplans agieren. Die Therapie findet je nach Verfahren und Präferenz des Patienten einzeln oder in der Gruppe statt.
Ziele der Physiotherapie bei Parkinson
Das Hauptziel der Behandlung von Parkinson ist die Linderung der Symptome. Da die Ursache für Parkinson ein Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn ist, stellt eine medikamentöse Behandlung den ersten Schritt der Behandlung dar. Parallel wird eine begleitende Therapie entwickelt, die die Hauptbehandlung unterstützt. Ein Therapieplan wird stets individuell an den Betroffenen angepasst. Je nach Symptomatik kann eine Physio-, Ergo-, Sprach- oder Psychotherapie eingesetzt werden, oftmals wird auch auf eine Kombination dieser Behandlungsmethoden zurückgegriffen.
Krankengymnastik / Physiotherapie trägt wesentlich zur Verbesserung oder Erhaltung der aktiven und passiven Mobilität in allen Gelenken bei. Zusätzlich kann eine Abnahme der Muskelsteifheit und einer Verbesserung der Beweglichkeit und Gehleistung erreicht werden. Dafür werden die betroffenen Muskelgruppen durch Übungen und Massagetechniken gezielt behandelt. Auch Schwimmen, leichte Ballspiele, Wandern und Radfahren fördern die Beweglichkeit.
Elemente der Physiotherapie bei Parkinson
Wie bereits oben erwähnt, ist Physiotherapie ein wesentlicher Bestandteil des Behandlungsplans bei Parkinson Patienten. Im Fokus liegt der Erhalt oder die Wiedererlangung motorischer Fähigkeiten und die Verbesserung der Selbstständigkeit im Alltag. Die Erfolgsaussichten sind umso besser, je früher der Patient die Physiotherapie beginnt. Folglich kann das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt und die Einnahme von Medikamenten verringert werden. Mit einem entsprechenden Therapieplan kann ein Parkinson Patient seine Selbstständigkeit in großen Teilen lange aufrechterhalten.
Mögliche Elemente der Physiotherapie können sein:
- Übungen zur Verbesserung der Koordination
- Steigerung der Muskelkraft
- Geh Übungen
- Laufbandtraining
- Rhythmische Bewegungsgymnastik
- Analyse und Verbesserung der Haltung
- Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts
- Manuelle Therapie
- Klassische Massagetherapie
Es gibt außerdem eine spezifische Bewegungstherapie (BIG) für Parkinson Erkrankte. Diese soll das Voranschreiten der Symptome, insbesondere die Verlangsamung der Beweglichkeit hinauszögern, in dem Bewegungsabläufe, die für den individuellen Alltag des Patienten besonders wichtig sind oder ihm besonders schwerfallen, in großem Umfang geübt werden. Diese Abläufe werden regelmäßig wiederholt und vom Therapeuten kontrolliert. Diese Routine führt dazu, dass es dem Patienten leichter fällt, die automatisierten Bewegungen in seinen Alltag zu integrieren.
Spezifische Therapieansätze
- PNF (Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation): Diese Technik nutzt spezifische Bewegungsmuster, um die neuromuskuläre Kontrolle zu verbessern und die Beweglichkeit zu fördern.
- Manuelle Therapie: Durch gezielte Handgriffe werden Gelenkblockaden gelöst und die Muskelspannung reguliert, um Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern.
- LSVT® BIG: Eine speziell für Parkinson-Patienten entwickelte Therapiemethode ist das Lee Silverman Voice Treatment (LSVT LOUD & LSVT BIG). Hierbei handelt es sich um ein vierwöchiges Intensivtraining, dessen Wirksamkeit durch wissenschaftliche Studien belegt ist. Das LSVT® BiG Konzept basiert auf den Grundlagen des LSVT®Loud.
Bedeutung von Bewegung und Sport
Unabhängig von der spezifischen Behandlung einzelner Symptome sollten Betroffene auf regelmäßige und ausgiebige Bewegung achten. Bewegung ist unumstritten ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsfürsorge. Insbesondere Parkinson-Patientinnen und Patienten mit ihrer Beeinträchtigung der Beweglichkeit profitieren von einem ausgewogenen Bewegungs- und auch individuell angepassten Sportprogramm. Darüber hinaus sollte diese Beweglichkeitsverbesserung durch gezielte Bewegungsübungen und Sport, aber auch durch entsprechende Krankengymnastik, Ergotherapie und Bewegungsbäder erhalten und verbessert werden. Ein weiterer Gewinn ist die durch Bewegung erzielte stärkere Belastbarkeit mit Verbesserung der Eigenwahrnehmung und Stabilisierung der psychischen Verfassung. Eingeschränkte Beweglichkeit führt meistens auch zu Missstimmungen.
Wenn Sport nicht schon immer Bestandteil Ihres Alltags war, gibt es nun keinen besseren Zeitpunkt, die Lebensgewohnheiten zu ändern. Also worauf noch warten? Bewegung und Heilgymnastik sind nicht erst sinnvoll, wenn deutliche Beeinträchtigungen zu Tage treten. Beginnen Sie noch heute mit leichten Übungen zur Verbesserung der Körperhaltung, gehen Sie regelmäßig spazieren.
Grundsätzlich gilt: Bewegung ist wichtig. Aber inwieweit einzelne Übungen, Sport oder Yoga etc. für Sie als Patientinnen und Patienten geeignet sind, hängt von vielen Faktoren ab. Bestehen z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Beschwerden des Bewegungsapparates sind diese bei der Belastung und der Auswahl der sportlichen Aktivitäten zu berücksichtigen. Besprechen Sie die individuell auf Ihr Leistungsniveau abgestimmten Bewegungsübungen.
Tipps für die Durchführung von Übungen
- Regelmäßigkeit: Planen Sie zwei Mal pro Woche Übungseinheiten ein. Die Dauer ist durchaus von dem individuellen Leistungsniveau abhängig und sollte wenn möglich 15 bis 60 Minuten andauern.
- Abwechslung: Insbesondere sind auch Trainingseinheiten im Bewegungsbad, also im warmen Wasser, sinnvoll. Die Muskulatur kann gelockert und der Wasserwiderstand kann auch zur Kräftigung der Muskulatur genutzt werden. Übungen in der Turnhalle oder dem heimischen Wohnzimmer zielen besonders auf den Bewegungsbeginn ab, das Gehen (große Schritte), Nutzen von Taktgebern z.B. bei dem sogenannten „Freezing“ und dem Dehnen von Muskeln. Ferner sind die motorischen Fertigkeiten, das Verbessern der Körperhaltung mit Streckübungen, sinnvoll.
- Motivation: Absolvieren Sie regelmäßig Ihr Sportprogramm und haben Sie Freude an der Bewegung. Dies sind die besten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Training.
- Überforderung vermeiden: Motivation ist wichtig und nötig, aber eine Überforderung und zu große Ansprüche sind jedoch zu vermeiden. Eine reale Einschätzung der Leistungsfähigkeit ist erforderlich und grundsätzlich ist es empfehlenswert, deutlich unter der maximalen Leistungsgrenze zu bleiben. Können Sie beispielsweise mit Anstrengung eine halbe Stunde Nordic Walking absolvieren, so bleiben Sie zu Beginn deutlich darunter, mit z.B. 15 Minuten. Eine weitere Steigerung kann im Trainingsverlauf erfolgen.
- Hilfsmittel: Ein Ball mit einem Durchmesser von ca. 16 - 20 cm hat sich in der Physiotherapie bewährt. Besonders geeignet sind sogenannte Gymnastikbälle, die Sie im Sportfachgeschäft erhalten können. Ein ca. 1 m langer Gymnastikstab ist für diese Art der Übungen gut geeignet. Diesen können Sie im Sportfachgeschäft erwerben. Oder lassen Sie einen Besenstiel im Baumarkt auf die richtige Länge kürzen. Grundsätzlich sollten Sie die Bodenübungen auf einer weichen, rutschfesten Unterlage durchführen. Dies kann ein weicher Teppich bei Ihnen zuhause sein oder aber eine Gymnastikmatte, die Sie auch mit auf Reisen nehmen können. So ausgestattet besitzen Sie alles, um mit den Übungen richtig beginnen zu können. Laden Sie sich hier unseren speziellen Trainingsplan herunter. Die Länge Ihrer Übungen sollte idealerweise ca.
Ergänzende Therapien
Neben der Physiotherapie können auch andere Therapieformen hilfreich sein:
- Ergotherapie: Die Ergotherapie bei Parkinson verbessert die Koordination der Bewegungsabläufe im täglichen Leben und fördert zudem Wahrnehmung, Orientierung sowie Gedächtnisleistungen. Das Training umfasst besonders die feinmotorischen Übungen der Finger und Hände, da bei Betroffenen oftmals Schwierigkeiten beim An- und Auskleiden, Schuhe binden sowie Auf- und Zuknöpfen von Kleidung auftreten. Auch das Schreiben und der Umgang mit Messer und Gabel ist oftmals mühsam und zeitraubend.
- Logopädie: Bei Parkinson sind die Gesichtsmuskeln häufig steif und angespannt, Stimme und Sprache leiden unter dieser Unbeweglichkeit. Die Stimme wird heiser und leiser, das Sprechen wird langsamer, die Aussprache undeutlicher. Atemübungen können dabei helfen, die Sprache zu trainieren. Richtiges Atmen verbessert darüber hinaus die Sauerstoffzufuhr der Lunge und schützt vor Bronchitis und Lungenentzündung.Neben dem Atemtraining sind mimische Übungen, bei denen die Gesichtsmuskulatur gelockert wird, eine wichtige Vorbereitung für die eigentlichen Sprechübungen. Die Sprechübungen selbst dienen dazu, die Wörter richtig zu artikulieren und den Rhythmus sowie die Lautstärke der Sprache zu erhalten.Alle diese Übungen (Mimik, Atem- und Sprechtraining) sollten mit einem ausgebildeten Logopäden erlernt und dann konsequent zu Hause weitergeführt werden. Lautes Lesen kann das Sprachtraining zusätzlich unterstützen.
- Psychotherapie: Eine starke Ausprägung der Parkinson-Symptome kann zu sozialem Rückzug führen. Dieser reduzierte soziale Kontakt kann sich auf die Stimmung der Betroffenen auswirken, schließlich sind depressive Verstimmungen oder Depressionen häufige Begleiterscheinungen von Parkinson. Diese seelischen Erkrankungen sind in der Regel behandelbar. Durch eine Psychotherapie (z. B. eine Gesprächstherapie) können mögliche Traumata aufgearbeitet werden.
Fazit
Die Physiotherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Parkinson. Sie kann helfen, die Symptome zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und die Lebensqualität zu erhöhen. Es ist wichtig, so früh wie möglich mit der Physiotherapie zu beginnen und die Übungen regelmäßig durchzuführen. Durch eine Kombination aus Physiotherapie, Medikamenten und anderen Therapien können Parkinson-Patienten ein aktives und erfülltes Leben führen.
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