Nach der Traumhochzeit im Mai scheinen Benny und Nadine von "Bauer sucht Frau" auf Wolke sieben zu schweben. Doch hinter der Fassade des Glücks verbergen sich Herausforderungen. Nadine, die sich in der 13. Staffel der Sendung in Benny verliebte, kämpft mit gesundheitlichen Problemen, während eine andere Nadine, Nadine Overkamp, ihre Eltern auf dem Weg mit der Demenzerkrankung begleitet.
Gesundheitliche Herausforderungen bei Nadine (Bauer sucht Frau)
Für Bauer Benny und seine Nadine könnte eigentlich alles perfekt sein: Nachdem die beiden sich in der 13. Staffel von "Bauer sucht Frau" gesucht und gefunden haben, läuteten im Mai dieses Jahres die Hochzeitsglocken. Doch Nadine gibt Entwarnung. In einem Nachtrag schreibt sie, dass der Verdacht auf einen Zwerchfellbruch bestehe.
Nadine thematisiert ganz bewusst ihren Kampf mit dem Übergewicht. Mithilfe eines Magenbypasses hat sie in den vergangenen Jahren stolze 87 Kilo abgenommen. Der drastische Gewichtsverlust rächt sich nun aber mit schweren gesundheitlichen Problemen. Jetzt steht Nadine erneut vor einem riskanten Eingriff - und postet kurz zuvor optimistisch aus dem Krankenhaus. Zu einem Bild, das sie lachend zeigt, wie sie ihren Daumen in die Luft hält, schreibt die 42-Jährige: "Update: OP ist erst nächste Woche. Muss aber hier bleiben. Also für mich fängt mit der OP ein neues Lebensjahr an."
Seit sie ihren Magenbypass hat, kämpft Nadine immer wieder mit schwerwiegenden Magen- und Darmproblemen. Bereits zehn Operationen hat sie sich deswegen unterziehen müssen. Der anstehende Eingriff soll endlich der letzte sein - und ihr ein ganz normales und vor allem beschwerdefreies Leben ermöglichen.
Ihr ganzes Leben kämpfe sie schon, damit es besser wird, schreibt sie weiter. Neunmal wurde sie an Magen und Darm operiert, und hat 85 Kilo abgenommen. Hoffnung machen ihr Fans und Freunde unter dem Post; über 150 Kommentare mit Genesungswünschen finden sich unter dem Beitrag. Nach dem Vorgespräch im Oktober weiß die taffe Frau von Benny mehr und kann hoffentlich weiterhin positiv in die Zukunft blicken.
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Sie könnte nicht verstehen, dass das Übergewicht auch in der heutigen Gesellschaft noch eine Tabuthema ist. Statt den gleichen Fehler wie sie zu machen, und ihre Gesundheit für das Schlanksein aufs Spiel zu setzen, ermahnt Nadine zu mehr Selbstakzeptanz. "Auch wenn ihr mehr Kilo mit euch rumzutragen habt…. ihr seid wertvoll, jeder einzelne, und versteckt euch nicht", macht sie Betroffenen Mut.
Erfahrungen mit Demenz: Nadine Overkamps Geschichte
Nadine Overkamp begleitet ihre Eltern auf dem Weg mit der Demenzerkrankung, seitdem ihre Mutter 2019 die Diagnose erhielt. Doch dabei tun sich alte Rollenmuster auf und die sind schwierig.
"Meine Mutter erhielt 2019 die Diagnose Demenz, aber die ersten Symptome traten schon zwei Jahre vorher auf. Meine Eltern hatten einen neuen Herd gekauft, aber Mama konnte damit nicht umgehen. Es waren viele kleine Auffälligkeiten im Alltag. Irgendwie veränderte sich meine Mama und war nicht mehr die, die ich kannte. Ich vermutete eine depressive Episode und schlug vor, zur Psychologin zu gehen und das abzuklären. Mein Vater hat das Zepter übernommen, mal wieder, und stellte direkt in Frage, ob das wirklich notwendig sei. 2019 gingen sie dann endlich zum Neurologen und der stellte eine Demenz fest. Ich habe mir in den vergangenen Jahren viel Wissen über Demenz angelesen und mache mir viele Gedanken, wie ich meine Eltern unterstützen kann. Aber ich stehe damit alleine da, habe zudem auch keine Geschwister. Ich habe das Gefühl, mein Vater verdrängt die Krankheit. Er wehrt viele Unterstützungs- und Hilfsangebote, die ich vorschlage, ab. Gleichzeitig stellt er große Forderungen an mich und erwartet, dass ich für meine Mutter und ihn bedingungslos da bin", sagt Nadine.
Zum Beispiel beim Pflegeheim. Eines Tages wird das Thema werden, wenn Mama noch mehr Pflege benötigt. Doch mein Vater wehrt sich dagegen und möchte nicht darüber sprechen. Wenn ich ihm sage, dass ich mir Sorgen mache, dass ihm etwas passieren könnte und wir einen Plan benötigen für diesen Fall, wiegelt er ab und sagt: ‚Wenn mir etwas passiert, dann musst du dir etwas überlegen und unternehmen.‘ Mir kommt es so vor, dass die Demenz meiner Mama viele Probleme, die wir in der Familie schon immer hatten, verschärft und alte Wunden bei allen von uns aufbrechen. Nach vielen Diskussionen hat mein Vater es zugelassen, dass ich mich informiere und die Mama bei einer Tagespflegeeinrichtung anmelde. Ich habe mit ihr auch im Demenz-Chor gesungen. Meine Arbeitszeit habe ich reduziert und versuche viel Zeit mit meiner Mutter zu verbringen. Das mache ich gerne, aber die Art meines Vaters macht es mir oft schwer. Wenn die Dinge nicht so laufen, wie er das möchte, bekomme ich seinen Unmut ab. Ich habe für mich gemerkt, dass ich Hilfe brauche und so habe ich mich auf die Suche nach Unterstützung gemacht. Ich habe an einer Angehörigenschulung teilgenommen. Durch meine eigene langjährige Therapieerfahrung wusste ich, dass mir Selbsthilfegruppen guttun. Mir hilft es auch jetzt, in der Gruppe über meine Situation mit meinen Eltern zu reden. Im Austausch mit anderen bekomme ich Informationen und gebe mein erworbenes Wissen weiter. Ich kann meine Gefühle und Gedanken reflektieren. Die Situation mit meinem Vater ist schwierig. Ich habe mich deswegen lange schuldig gefühlt, weil ich dachte, ich bemühe mich nicht genug. Aber ich habe gelernt, dass das nicht so ist und ich ihn nicht ändern kann. Wenn ich für meine Mama da sein möchte, muss ich gut auf mich achten und die Situation für mich in den Griff bekommen. Die Angehörigengruppe ist für mich dabei sehr hilfreich. Wir sind zwar an verschiedenen Punkten auf unserer Reise mit der Demenz, aber das Miteinander gibt mir Kraft. Es tut gut zu hören, dass andere ähnliche Erfahrungen machen. Ich fokussiere mich auf Dinge, die ich für mich tun kann, um mit der Situation klarzukommen. Mein Alltag ist so von der Demenz meiner Mutter und meinem Vater dominiert, ich habe gelernt, mir Auszeiten zu nehmen, als Ausgleich. Es wäre schön, wenn Menschen ihre Scheu und Angst vor dem Thema Demenz ablegen könnten. Meine Eltern hatten immer einen großen Freundeskreis, aber jetzt ist fast niemand mehr übrig - und das tut mir weh. Meine Mutter war immer für alle da und mir kommt es so vor, dass sie nun alleine gelassen wird. Sie war immer sozial und ist auf andere Menschen mit offenen Armen zugegangen. Ihre Freundinnen von früher und Bekannte haben sich zurückgezogen. Ich wünsche mir, dass die Menschen ihre eigenen Befindlichkeiten zurückstecken. Es passiert doch nichts, wenn man einen Menschen mit Demenz trifft. Die Krankheit ist nicht ansteckend. Und es bräuchte gar nicht viel, um meiner Mutter etwas Gutes zu tun. Mal eine Stunde mit ihr spazieren gehen oder gemeinsam singen. Wenn ich Mama besuche, habe ich oft das iPad dabei. Damit hören wir Musik und singen.
Für sie ist es eine Herzensaufgabe, sich um ihre Mama zu kümmern, aber zugleich ist es herausfordernd aufgrund des Konflikts mit dem Vater. Nadine hat für sich eine Strategie gefunden: sich mit anderen Angehörigen zu vernetzen. Sie organisierte eine Online-Gruppe für Pflegende und engagiert sich in einer Angehörigengruppe bei Desideria.
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Weitere Perspektiven auf Demenz
Neben Nadine Overkamp gibt es viele andere Menschen, die Erfahrungen mit Demenz gemacht haben:
- Robert Urban, 62 Jahre, lebt in München. Seine Frau Claudia erkrankte vor vier Jahren an Alzheimer. Robert arbeitet als freier Autor und Kreativ-Direktor.
- Peggy Elfmann wohnt mit ihren Kindern in München und arbeitet dort als Journalistin. Peggys Mutter Kerstin bekam vor zwölf Jahren die Diagnose Alzheimer. Peggy begleitet sie bis zu ihrem Tod. Eine Herausforderung in dieser Zeit ist die große Distanz.
- Stefanie Wagner-Fuhs, 56 Jahre, lebt in München. Ihre Mutter hatte Demenz und wohnte anfangs in Hamburg. Stefanie war beruflich stets in leitenden Funktionen mit Personalverantwortung für bis zu 200 Mitarbeitende tätig.
- Heide Hällfritzsch, 76 Jahre, lebt in München. Vor fünf Jahren erhielt Heides Mann Klaus die Diagnose frontotemporale Demenz. Heide kümmert sich gemeinsam mit ihren Kindern um ihn. Sie gibt sich kämpferisch.
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