In unserer schnelllebigen Zeit, in der Stress und Hektik allgegenwärtig sind, wünschen wir uns oft starke Nerven, um den Herausforderungen des Alltags gewachsen zu sein. Doch was tun, wenn die Nerven blank liegen und innere Unruhe uns plagt? Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Hausmitteln, die uns helfen können, unsere Nerven auf natürliche Weise zu beruhigen und zu stärken.
Was sind "schwache Nerven"?
Die Formulierung "schwache Nerven" ist keine medizinische Diagnose, sondern beschreibt eher, wie gut jemand mit anstrengenden, fordernden Ereignissen oder Lebensphasen umgehen kann. Betroffene fühlen sich oft überfordert, nervös, gereizt und angespannt. Sie neigen dazu, schnell aus der Fassung zu geraten und von einem Gefühl der Überforderung begleitet zu werden. Auch Kraftlosigkeit und innere Unruhe sind Zeichen von schwachen Nerven. Die Symptome können sich sogar körperlich äußern, wie z.B. durch erhöhten Blutdruck, Nacken-, Kopf- und Kieferschmerzen.
Ursachen für schwache Nerven
Die Ursachen für schwache Nerven können vielfältig sein. Oft sind sie auf temporäre Belastungen zurückzuführen, wie z.B. Prüfungen, Trennungen, Verluste oder persönliche Sorgen. Auch hohe Erwartungen an sich selbst oder starker Druck von außen können die Problematik verschärfen. Wenn Nervosität und Gereiztheit jedoch auch in objektiv guten Zeiten ein ständiger Begleiter sind, liegen die Ursachen meist tiefer. Mangelnde soziale Unterstützung, fehlendes Vertrauen in sich und andere sowie eine negative Grundeinstellung können ebenfalls eine Rolle spielen.
Ernährung und Lebensweise für starke Nerven
Eine ausgewogene Ernährung und ein gesunder Lebensstil sind essenziell für starke Nerven. Besonders geeignet sind Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren, wie Fisch, Rapsöl und Nüsse. Diese liefern wichtige Nährstoffe für das Nervensystem. Auch B-Vitamine, die in Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten enthalten sind, sind als "Nervenvitamine" bekannt, da sie Stresshormone hemmen und Energie liefern. Vitamin C, das in allen Obst- und Gemüsesorten vorkommt, ist wichtig für ein gesundes Immunsystem. Proteine unterstützen den erhöhten Energiebedarf des Körpers und sind in Fleisch, Fisch, Eiern oder Milchprodukten enthalten.
Um den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und kontinuierlich Energie zu haben, sind mehrere kleine Mahlzeiten am Tag wenigen großen vorzuziehen. Als Hausmittel zur Nervenberuhigung eignen sich verschiedene Kräuter wie Baldrian, Melisse, Hopfen oder Lavendel, die als Tee oder Badezusatz wohltuend wirken. Nikotin und Alkohol sollten in Stresssituationen vermieden werden, da sie auf Dauer eher das Gegenteil bewirken und zu Nervosität und Unruhezuständen führen können.
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Nervennahrung: Die besten Lebensmittel für starke Nerven
Bestimmte Lebensmittel können uns dabei unterstützen, in stressigen Situationen zur Ruhe zu kommen. Dazu gehören:
- Haferflocken: Sie liefern komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe, B-Vitamine und Magnesium, die wichtig für unser Nervensystem und unseren Energiestoffwechsel sind.
- Hülsenfrüchte: Sie enthalten die Aminosäure Tryptophan, die der Körper in Serotonin umwandelt, ein Glückshormon, das eine ausgleichende Wirkung auf unsere Psyche hat.
- Dunkle Schokolade: Sie ist ebenfalls reich an Tryptophan und kann uns in stressigen Situationen ohne schlechtes Gewissen genießen lassen.
- Nüsse: Sie enthalten reichlich B-Vitamine und Magnesium, die die Nerven unterstützen und für Entspannung im Alltag sorgen. Auch die darin enthaltenen Omega-3-Fettsäuren sind wertvoll für unser Gehirn und unser Stresslevel.
- Fisch: Er ist die Omega-3-Quelle schlechthin und kann uns einen Hauch mediterraner Entspannung bieten.
- Bananen: Sie enthalten Tryptophan, Kalium, Magnesium und Vitamin B6, die alle wichtig für unser Nervensystem sind.
Soziales Umfeld und Selbstfürsorge
Ein stabiles soziales Netz, das uns auch in schwierigen Lebensphasen auffängt, ist von unschätzbarem Wert. Familie, Freunde und Bekannte können uns Halt geben und uns helfen, mit Stress und Belastungen besser umzugehen. Es ist wichtig, sich mit Menschen zu umgeben, die uns gut tun und Kraft geben.
Neben einem guten sozialen Umfeld ist auch die Selbstfürsorge entscheidend für starke Nerven. Gelassenheit und Ruhe können nur aus unserem Inneren kommen. Gönnen wir uns daher genug Zeit zum Auftanken und sorgen wir für ein gesundes Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung. Kleine Maßnahmen können hier schon viel bewirken, wie z.B. eine Ruhezeit am Abend, autogenes Training, Yoga oder kreative Handarbeiten. Auch ausreichend Schlaf und viel frische Luft sind wichtig, um abends besser zur Ruhe zu finden.
Nicht zuletzt sollten wir klar unsere Grenzen ziehen, um uns vor einer Überforderung zu schützen. Es ist wichtig, sich nicht zu viel aufzubürden und auch anderen zu sagen, wenn uns eine Aufgabe über den Kopf wächst. Lösungen für die eigenen Probleme zu finden, stärkt das Selbstvertrauen und hilft uns, in Zukunft besser die Nerven zu behalten.
Entspannungstechniken und Bewegung
Um überreizte Nerven zu beruhigen, sind regelmäßige Pausen und bewusste Entspannung besonders wichtig. Planen wir daher immer wieder kleine Zeitfenster in unserem Alltag ein, in denen wir bewusst alle Tabs schließen und zur Ruhe kommen.
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Entspannungsübungen:
- Durchatmen: In stressigen Situationen neigen wir dazu, flach zu atmen. Nehmen wir uns bewusst Zeit für ein paar tiefe Atemzüge, am besten an der frischen Luft.
- Entspannungsübungen: Strecken und dehnen wir unseren Körper, zählen wir unseren Atem oder fokussieren wir uns auf den Raum um uns herum.
- Autogenes Training und progressive Muskelentspannung: Nutzen wir bewährte Methoden, die beruhigend auf die Nerven wirken.
Um Stress und innere Unruhe loszuwerden, ist Bewegung ideal. Egal, ob wir spazieren gehen, uns beim Seilspringen auspowern oder beim Yoga entspannen: Suchen wir uns ein sportliches Ventil, bei dem wir alle Sorgen ausschwitzen können. Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System, kurbelt den Stoffwechsel an und fördert die Ausschüttung von Glückshormonen.
Hausmittel aus der Natur
Neben einer gesunden Ernährung und einem aktiven Lebensstil können auch natürliche Hausmittel helfen, die Nerven zu beruhigen. Hier eine Auswahl bewährter Mittel:
- Baldrian: Er wirkt beruhigend und kann bei Schlafstörungen und nervöser Anspannung helfen.
- Melisse: Sie beruhigt nicht nur die Nerven, sondern auch den Magen und kann so zu mehr Gelassenheit beitragen.
- Hopfen: Er wirkt schlaffördernd und entspannend, ideal bei innerer Anspannung und Nervosität, die die Nachtruhe rauben.
- Lavendel: Er wirkt beruhigend und hilft, wenn innere Unruhe mit Angstgefühlen und Reizbarkeit einhergehen.
- Johanniskraut: Es gilt als bewährtes natürliches Beruhigungsmittel und kann bei Unruhezuständen tagsüber helfen.
- Passionsblume: Sie wirkt gegen Nervosität, Reizbarkeit und Angstgefühle.
- Rosenwurz: Sie erhöht die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber Stressauslösern.
Diese Kräuter können als Tee, Badezusatz oder in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen werden. Wichtig ist, sich vor der Anwendung über mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu informieren.
Weitere Tipps für starke Nerven
- Achtsamkeit schulen: Nehmen wir uns bewusst Zeit für uns selbst und hören wir auf die Signale unseres Körpers.
- Gedankenkontrolle üben: Lernen wir, negative Gedanken loszulassen und uns auf positive Dinge zu konzentrieren.
- Gefühle annehmen: Verdrängen wir unsere Gefühle nicht, sondern nehmen wir sie bewusst wahr und lernen wir, mit ihnen umzugehen.
- Eigene Ressourcen kennen: Finden wir heraus, was uns guttut und was uns Kraft gibt.
- Professionelle Hilfe suchen: Wenn die Beschwerden anhalten oder sich verschlimmern, sollten wir uns nicht scheuen, einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen.
Hausmittel gegen Nervenschmerzen
Auch bei Nervenschmerzen können verschiedene Hausmittel Linderung verschaffen. Hier eine Auswahl:
- Kräuter und Tee: Teufelskrallenwurzel, Brennnessel-Tee, Ingwer-Tee, Grüner Tee und Weidenrinde-Tee können entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
- Kälte und Wärme: Wechselbäder oder der Wechsel zwischen Eisbeutel und Wärmeauflage können helfen, die Schmerzen zu lindern.
- Chili: Der Wirkstoff Capsaicin in Chili- und Cayenne-Pfeffer wirkt wärmend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd.
- Öle: Johanniskrautöl, Pfefferminzöl und Olivenöl können entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
Es ist wichtig zu beachten, dass Hausmittel bei Nervenschmerzen nur unterstützend wirken können und eine ärztliche Behandlung nicht ersetzen.
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