In der heutigen schnelllebigen Zeit suchen viele Menschen nach Wegen, um ihre Nerven zu beruhigen und Stress abzubauen. Schüßler-Salze, eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, erfreuen sich dabei wachsender Beliebtheit. Dieser Artikel beleuchtet die Anwendung von Schüßler-Salzen zur Nervenberuhigung, insbesondere das Schüßler-Salz Nr. 14 Kalium bromatum und das Schüßler-Salz Nr. 5 Kalium phosphoricum.
Was sind Schüßler-Salze?
Die Schüßler-Salze wurden von dem deutschen Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler im 19. Jahrhundert entwickelt. Schüßler ging davon aus, dass viele Krankheiten auf einem Ungleichgewicht des Mineralstoffhaushaltes im Körper beruhen. Er identifizierte zwölf Mineralsalze, die er als "Funktionsmittel" bezeichnete und die in homöopathischer Dosierung eingesetzt werden, um die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und den Mineralstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Konzept der Schüßler-Salze und ihre spezifische Wirksamkeit in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt sind. Dennoch werden sie von vielen Menschen als unterstützende Maßnahme zur Linderung verschiedener Beschwerden eingesetzt.
Schüßler-Salz Nr. 14: Kalium bromatum
Was ist Kalium bromatum?
Das Schüßler-Salz Nr. 14 Kalium bromatum (Kaliumbromid) wird nach der Lehre von Wilhelm Heinrich Schüßler als der Betriebsstoff der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und der Schilddrüse angesehen. Es soll die erhöhte Sensibilität der Nerven dämpfen, die Hormonausschüttung und Lymphdrüsen regulieren und grundsätzlich entspannend wirken. Kalium bromatum wird im Körper in endokrinen Drüsen gespeichert, die Hormone produzieren.
Anwendungsgebiete bei Mangel
Die Anwendungsgebiete von Kalium bromatum sind vielfältig. Nach Schüßler sind folgende Beschwerden und Krankheiten bei einem Kalium-bromatum-Mangel denkbar:
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- Psychische Beschwerden: Depression, Unruhe, Schlaflosigkeit, Zähneknirschen, Nervenschwäche
- Entzündungen: Entzündungen von Mund, Rachen, Nase, Magen und Darm
- Hautprobleme: Empfindliche trockene Haut, Schuppenflechte, Ekzeme, Pubertätsakne, Nesselsucht, Rosacea (Kupferfinne), diffuser Haarausfall, Warzen
- Neurologische Beschwerden: Gehstörung, Lähmungsgefühl, Nervenschmerzen
- Kopfschmerzen und Migräne: Kopfschmerz mit Druckgefühl infolge geistiger Überanstrengung, Migräne, nervöse Seh- und Hörstörungen, Gedächtnisschwäche
- Atemwegserkrankungen: Asthma, Atemnot, Bronchitis, Keuchhusten
- Hormonelle Störungen: Regulationsstörung der Schilddrüse, Morbus Basedow
- Menstruationsbeschwerden: Störungen von Menstruation und Zyklus, Schwangerschaftserbrechen
- Sonstige: Nächtliches Bettnässen, Blasenschwäche bei älteren Menschen, Schluckauf
Es ist wichtig zu beachten, dass einzelne Symptome Ursache für eine schwerwiegende Erkrankung sein können. Eine Rücksprache mit dem Hausarzt ist bei anhaltenden Beschwerden unbedingt erforderlich, insbesondere bei Schilddrüsenerkrankungen.
Anwendungshinweise
In der Regel wird für das Schüßler-Salz Nr. 14 die Potenzierung D6 verwendet, mitunter aber auch D12 empfohlen. Kalium bromatum soll am besten zusammen mit anderen Salzen wirken. Gute Kombinationen sind mit Calcium phosphoricum, Kalium chloratum, Kalium phosphoricum, Magnesium phosphoricum, Silicea und Calcium sulfuricum möglich.
Die Tabletten sollen bereits im Mund aufgelöst werden, damit die Salze über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Je nach Ausprägung des Mangels können zwischen einer oder über zehn Tabletten täglich sinnvoll sein. Zur äußerlichen Anwendung eignet sich ein Brei aus Kaliumbromid.
Charakterliche Ursachen für einen Mangel
Die Schüßler-Theorie besagt, dass zwanghafte Charakterzüge einen Einfluss darauf haben, welche Mineralsalze im Körper verbraucht werden. Bei einem Kalium-bromatum-Mangel kann bei empfindlichen, leicht erregbaren Menschen eine Beschäftigungsneurose vorliegen. Angst, innere Unruhe, Ruhelosigkeit, Nervosität, aber auch Teilnahmslosigkeit und Schlafprobleme sollen den Kaliumbromid-Speicher angreifen.
Meist entsteht die innere Unruhe und Gereiztheit dadurch, dass die Betroffenen sich selbst unter Druck setzen und Dinge nicht unerledigt lassen können. Der gezielte Einsatz von Kalium bromatum kann das Arbeiten an den problematischen Charakterzügen erleichtern, indem es innere Blockaden löst oder einen möglichen Mangel beziehungsweise ein Ungleichgewicht in der biochemischen Verteilung behebt.
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Mangelanzeichen im Gesicht
Nach Ansicht von Dr. Schüßler ist ein Kalium-bromatum-Defizit auch äußerlich zu erkennen. Mögliche Anzeichen für einen Mangel an Schüßler-Salz Nr. 14 sollen demnach sein:
- Spröde, trockene Haut
- Aknebetonte Augäpfel
- Deutlicher unterer Rand der Iris
Weitere wichtige Informationen
Bei erhöhtem Salzgebrauch scheidet der Körper vermehrt Brom aus. Um die Wirkung von Kalium bromatum nicht zu mindern, ist der Genuss von Kochsalz daher einzuschränken. Einige Heilpraktiker setzen Kalium bromatum auch zur Rauchentwöhnung ein.
Schüßler-Salz Nr. 5: Kalium phosphoricum
Was ist Kalium phosphoricum?
Das Schüßler-Salz Nr. 5 ist Kalium phosphoricum, auch Kaliumphosphat genannt. Es gehört gemäß Schüßler-Lehre zu den grundlegenden Funktionsmitteln beziehungsweise Basissalzen und soll eine bedeutende Rolle im Nervensystem spielen. Daher wird es auch als Nerven- oder Gehirnsalz bezeichnet.
Anwendungsgebiete bei Mangel
Kalium phosphoricum wird häufig bei Stress, Ängsten und depressiven Verstimmungen eingesetzt. Es soll den Energiehaushalt stärken und im Alltag leistungsfähiger machen. Außerdem wird es als unterstützendes Antiseptikum zur Behandlung von Krankheitserregern eingesetzt, insbesondere bei Fieber über 38,5 Grad.
Eine Auswahl der Anwendungsgebiete finden Sie hier im Überblick:
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- Psychische Beschwerden: Platzangst, allgemeine Nervenschwäche, Burn-out, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen
- Muskuläre Beschwerden: Muskelschwäche, Muskellähmungen, Muskelschwund
- Herz-Kreislauf-System: Herzrasen
- Sonstige: Gewebeschäden mit unangenehm riechenden Ausscheidungen, Mundgeruch, Zahnfleischbluten, Zahnfleischschwund, ständiges Hungergefühl nach dem Essen, hohes Fieber (über 38,5°C), Nagel- und Hautpilz
Auch hier gilt: Bei hohem Fieber, Lähmungserscheinungen, Depression oder ähnlich ernsten Beschwerden und Erkrankungen sollte zusätzlich ärztlicher Rat eingeholt werden.
Anwendungshinweise
Zur innerlichen Anwendung empfiehlt sich meist die Potenzierung Kalium phosphoricum D6. Wie viele Tabletten Sie pro Tag einnehmen, besprechen Sie am besten mit einem erfahrenen Therapeuten. Nach der chinesischen Organuhr ist der beste Zeitpunkt für die Einnahme der Nachmittag.
Eine Kalium-phosphoricum-Salbe kann bei Säuglingen mit wundem Po verwendet werden. Begleitend zur ärztlichen Behandlung von Hautinfektionen wie Wundrose wird die Salbe ebenfalls empfohlen. Bei Lähmungserscheinungen wird Kalium phosphoricum D6 oftmals sowohl als Salbe als auch in Tablettenform angewendet.
Charakterliche Ursachen für einen Mangel
Für einen hohen Verbrauch an Kalium phosphoricum sollen unter anderem ein übertriebener Einsatz im Leben, häufige Überforderungen und zu hohe Erwartungen an sich selbst verantwortlich sein. Wenn die Möglichkeiten, sein Leben gestalten und die Lebensformen der Mitmenschen einen überfordern oder sich idealistische, nicht verwirklichbare Vorstellungen manifestieren, zehrt dies an der Leistung. Weinerlichkeit, Entmutigung und Schwäche können emotionale Folgen sein.
Wer seine Belastungsgrenze begreifen und anerkennen lernt und sich auf seine tatsächlich realisierbaren Handlungen konzentriert, wird laut Dr. Schüßler eine Besserung erfahren.
Mangelanzeichen im Gesicht
Herrscht ein Mangel an Kalium phosphoricum, zeigt das Gesicht demnach folgende Merkmale:
- Eingefallene Schläfen
- Matter Glanz der Augen
- Aschgraue Haut am Kinn, möglicherweise auch im gesamten Gesicht
- Aschgraue Augenlider
Weitere Informationen
Die Wirkung von Kalium phosphoricum zeigt sich unterschiedlich schnell - bei hohem Fieber oder Mundgeruch beispielsweise recht zügig, beim Aufbau von Gewebe viel langsamer. Von einer Erstverschlimmerung der Beschwerden durch Kalium phosphoricum ist nichts bekannt.
Weitere Schüßler-Salze zur Nervenberuhigung
Neben Kalium bromatum und Kalium phosphoricum gibt es noch weitere Schüßler-Salze, die zur Beruhigung der Nerven eingesetzt werden können:
- Schüßler-Salz Nr. 7 Magnesium phosphoricum: Dieses Salz wird oft bei innerer Unruhe, Nervosität und Schlafstörungen eingesetzt. Es soll krampflösend und entspannend wirken.
- Schüßler-Salz Nr. 2 Calcium phosphoricum: Dieses Salz wird bei Erschöpfung, Nervosität und Wachstumsbeschwerden eingesetzt. Es soll stärkend und aufbauend wirken.
Stressbewältigung im Alltag
Neben der Einnahme von Schüßler-Salzen gibt es viele weitere Maßnahmen, die zur Stressbewältigung und Nervenberuhigung im Alltag beitragen können:
- Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen, die für eine gesunde Funktion des Nervensystems benötigt werden.
- Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung, insbesondere an der frischen Luft, kann Stress abbauen und die Stimmung verbessern.
- Entspannungstechniken: Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, Stress abzubauen und die innere Ruhe zu fördern. Die Technik der Progressiven Muskelentspannung wird von Ärzten sehr empfohlen.
- Ausreichend Schlaf: Ausreichend Schlaf ist wichtig für die Regeneration des Körpers und des Geistes.
- Soziale Kontakte: Soziale Kontakte und ein gutes soziales Netzwerk können helfen, Stress abzubauen und das Gefühl der Einsamkeit zu vermeiden.
- Achtsamkeit: Achtsamkeit bedeutet, sich bewusst auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, ohne zu urteilen. Dies kann helfen, Stress abzubauen und die innere Ruhe zu fördern.
- Digitale Auszeiten: Der zunehmende Einfluss von Medien und digitalen Geräten kann zu Stress und Überforderung führen. Regelmäßige digitale Auszeiten können helfen, zur Ruhe zu kommen und die innere Balance wiederzufinden.
- Hobbies und Interessen: Die Ausübung von Hobbies und Interessen kann Freude bereiten und vom Alltagsstress ablenken.
- Klare Grenzen setzen: Es ist wichtig, klare Grenzen zu setzen und Nein zu sagen, wenn man sich überfordert fühlt.
- Professionelle Hilfe: Wenn Stress und Nervosität zu einer Belastung werden, kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
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