Schüßler-Salze zur Beruhigung der Nerven: Ein umfassender Leitfaden

In unserer schnelllebigen Zeit, in der Stress und Anspannung allgegenwärtig sind, suchen viele Menschen nach natürlichen Wegen, um ihre Nerven zu beruhigen und innere Ausgeglichenheit wiederzufinden. Die Schüßler-Salze, eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die auf den Erkenntnissen des deutschen Arztes Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler basiert, erfreuen sich hierbei großer Beliebtheit. Dieser Artikel beleuchtet die Anwendung von Schüßler-Salzen zur Nervenberuhigung, insbesondere die Rolle von Kalium bromatum und Kalium phosphoricum.

Was sind Schüßler-Salze?

Die Schüßler-Salze sind eine Sammlung von zwölf homöopathisch aufbereiteten Mineralsalzen. Dr. Schüßler ging davon aus, dass viele Krankheiten auf einem Ungleichgewicht im Mineralstoffhaushalt der Körperzellen beruhen. Durch die Zufuhr der entsprechenden Mineralsalze in potenzierter Form sollen die Zellen angeregt werden, die fehlenden Mineralstoffe besser aufzunehmen und zu verwerten.

Es ist wichtig zu betonen, dass das Konzept der Schüßler-Salze und ihre spezifische Wirksamkeit in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt sind. Dennoch berichten viele Anwender von positiven Erfahrungen.

Schüßler-Salz Nr. 14: Kalium bromatum (Kaliumbromid)

Was ist Kalium bromatum?

Das Schüßler-Salz Nr. 14, Kalium bromatum (Kaliumbromid), gilt nach der Lehre von Wilhelm Heinrich Schüßler als der Betriebsstoff der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) und der Schilddrüse. Die Hauptwirkung von Kaliumbromid betrifft die Funktion von Nerven sowie von endokrinen (hormonellen) und lymphatischen Drüsen, weshalb es insbesondere bei Gehirn-, Nerven- und Drüsenstörungen verwendet wird. Kalium bromatum soll sensible Nerven beruhigen und die Tätigkeit von Drüsen regulieren, insbesondere die der Schleimhäute. Außerdem soll Kalium bromatum den Magnesiumspiegel erhöhen.

Kaliumbromid wird im Körper in endokrinen Drüsen gespeichert, die Hormone produzieren. Auch Schüßler-Salz Nr. 14 enthält das namensgebende Salz Kalium bromatum nur in homöopathischer Dosierung und kann einen entsprechenden Mangel folglich nicht direkt ausgleichen. Ziel der Einnahme ist es, Symptome zu lindern, die jenen gleichen, die bei einem entsprechenden Salzmangel auftreten würden. Das Schüßler-Salz soll somit auch dann wirken, wenn eine ganz andere Ursache hinter den Beschwerden steckt.

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Symptome und Krankheiten bei Mangel an Kalium bromatum

Die Anwendungsgebiete von Kalium bromatum sind vielfältig. Folgende Beschwerden und Krankheiten sind nach Schüßler bei einem Kalium-bromatum-Mangel denkbar:

  • Depression, Unruhe, Schlaflosigkeit, Zähneknirschen, Nervenschwäche
  • Entzündungen von Mund, Rachen, Nase, Magen und Darm
  • Empfindliche trockene Haut, Schuppenflechte, Ekzeme, Pubertätsakne, Nesselsucht, Rosacea (Kupferfinne), diffuser Haarausfall, Warzen
  • Gehstörung, Lähmungsgefühl, Nervenschmerzen
  • Kopfschmerz mit Druckgefühl infolge geistiger Überanstrengung, Migräne, nervöse Seh- und Hörstörungen, Gedächtnisschwäche
  • Asthma, Atemnot, Bronchitis, Keuchhusten
  • Regulationsstörung der Schilddrüse, Morbus Basedow
  • Störungen von Menstruation und Zyklus, Schwangerschaftserbrechen
  • Nächtliches Bettnässen, Blasenschwäche bei älteren Menschen
  • Schluckauf

Es ist wichtig zu beachten, dass einzelne Symptome Ursache für eine schwerwiegende Erkrankung sein können. Eine Rücksprache mit dem Hausarzt ist bei anhaltenden Beschwerden unbedingt erforderlich. Insbesondere Schilddrüsenerkrankungen müssen schulmedizinisch abgeklärt werden.

Anwendung von Kalium bromatum

In der Regel ist die Potenzierung für das Schüßler-Salz Nr. 14 die D6. Mitunter wird aber auch D12 empfohlen. Am besten soll das Ergänzungsmittel Kalium bromatum zusammen mit anderen Salzen wirken. Gute Kombinationen sind mit Calcium phosphoricum, Kalium chloratum, Kalium phosphoricum, Magnesium phosphoricum, Silicea und Calcium sulfuricum möglich. Alle Ergänzungssalze - so auch Kalium bromatum - dürfen nicht in heißem Wasser aufgelöst und als sogenannte "Heiße 7" eingenommen werden.

Je nachdem, wie ausgeprägt der Mangel an Kaliumbromid ist, können zwischen einer oder über zehn Tabletten täglich sinnvoll sein. Einige Heilpraktiker bevorzugen eine größere Anzahl, dann jedoch mit höherer Potenzierung (D12). Grundsätzlich müssen sich die Tabletten bereits im Mund auflösen, damit die Salze über die Mundschleimhaut aufgenommen werden. Die Tabletten sollen in der Regel nacheinander, in Abständen von etwa fünf Minuten eingenommen werden.

Zur äußerlichen Anwendung eignet sich ein Brei aus Kaliumbromid.

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Charakterliche Ursachen für einen Mangel an Kalium bromatum

Die Schüßler-Theorie besagt, dass zwanghafte Charakterzüge einen Einfluss darauf haben, welche Mineralsalze im Körper verbraucht werden. Allerdings betonen Heilpraktikerinnen, dass ein Mangel nicht automatisch auf den Charakter schließen lässt oder dass ein eingenommenes Salz nicht einfach den Charakter verändert. Ein erfahrener Therapeut ist aber offenbar in der Lage, anhand der spezifischen Mängel Rückschlüsse auf mögliche Zwänge, Ängste oder andere Störungen zu ziehen.

Demnach kann bei einem Kalium-bromatum-Mangel bei empfindlichen, leicht erregbaren Menschen eine Beschäftigungsneurose vorliegen. Angst, innere Unruhe, Ruhelosigkeit, Nervosität, aber auch Teilnahmslosigkeit und Schlafprobleme sollen den Kaliumbromid-Speicher angreifen. Meist entsteht die innere Unruhe und Gereiztheit dadurch, dass die Betroffenen sich selbst unter Druck setzen und Dinge nicht unerledigt lassen können. Hier kann der gezielte Einsatz von Kalium bromatum das Arbeiten an den problematischen Charakterzügen erleichtern, indem es innere Blockaden löst oder einen möglichen Mangel beziehungsweise ein Ungleichgewicht in der biochemischen Verteilung behebt.

Mangelanzeichen im Gesicht

Nach Ansicht von Dr. Schüßler ist ein Kalium-bromatum-Defizit auch äußerlich zu erkennen. Mögliche Anzeichen für einen Mangel an Schüßler-Salz Nr. 14 sollen demnach sein:

  • Spröde, trockene Haut
  • Aknebetonte Augäpfel
  • Deutlicher unterer Rand der Iris

Weitere wichtige Informationen über Kalium bromatum

Bei erhöhtem Salzgebrauch scheidet der Körper vermehrt Brom aus. Um die Wirkung von Kalium bromatum nicht zu mindern, ist der Genuss von Kochsalz daher einzuschränken. Einige Heilpraktiker setzen Kalium bromatum auch zur Rauchentwöhnung ein.

Schüßler-Salz Nr. 5: Kalium phosphoricum (Kaliumphosphat)

Was ist Kalium phosphoricum?

Das Schüßler-Salz Nr. 5 ist Kalium phosphoricum, auch Kaliumphosphat genannt. Es gehört gemäß Schüßler-Lehre zu den grundlegenden Funktionsmitteln beziehungsweise Basissalzen und soll eine bedeutende Rolle im Nervensystem spielen. Man bezeichnet das Schüßler-Salz Nr. 5 daher auch als Nerven- oder Gehirnsalz.

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Das auf Kalium phosphoricum basierende Schüßler-Salz Nr. 5 wird häufig bei Stress, Ängsten und depressiven Verstimmungen eingesetzt. Schüßler-Salz Nr. 5 soll den Energiehaushalt stärken und im Alltag leistungsfähiger machen. Außerdem wird es als unterstützendes Antiseptikum zur Behandlung von Krankheitserregern eingesetzt. Das gilt insbesondere bei Fieber über 38,5 Grad. Allerdings kann hinter hohem Fieber eine ernste Erkrankung stecken. Daher sollten Sie es bei einem Schulmediziner abklären und Schüßler-Salz Nr. 5 Kalium phosphoricum lediglich unterstützend einsetzen.

Symptome bei Mangel an Kalium phosphoricum

Da das Schüßler-Salz Nr. 5 Kalium phosphoricum als Energiemittel für die geistige und körperliche Leistung gesehen wird, ist es nicht verwunderlich, dass bei einem Mangel an diesem Funktionsmittel Beschwerden vor allem im Zusammenhang mit den Nerven und Muskeln auftreten.

Eine Auswahl der Anwendungsgebiete finden Sie hier im Überblick:

  • Platzangst, allgemeine Nervenschwäche, Burn-out, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen
  • Muskelschwäche, Muskellähmungen, Muskelschwund
  • Herzrasen
  • Gewebeschäden mit unangenehm riechenden Ausscheidungen
  • Mundgeruch, Zahnfleischbluten, Zahnfleischschwund
  • Ständiges Hungergefühl nach dem Essen
  • Hohes Fieber (über 38,5°C)
  • Nagel- und Hautpilz

Bei hohem Fieber, Lähmungserscheinungen, Depression oder ähnlich ernsten Beschwerden und Erkrankungen sollte zusätzlich ärztlicher Rat eingeholt werden. Die Lehre des Dr. Schüßler weist stets darauf hin, dass ernste Beschwerden von einem Arzt oder einer Ärztin abgeklärt werden müssen.

Anwendung von Kalium phosphoricum

Das Schüßler-Salz Nr. 5 wird zur innerlichen und äußerlichen Anwendung empfohlen. Zur innerlichen Anwendung empfiehlt sich meist die Potenzierung Kalium phosphoricum D6. Wie viele Tabletten Sie pro Tag einnehmen, besprechen Sie am besten mit einem erfahrenen Therapeuten. Nach der chinesischen Organuhr ist der beste Zeitpunkt für die Einnahme der Nachmittag. Dann sollen das Schüßler-Salz Depression, Muskelschwäche & Co. am besten lindern können.

Eine Kalium-phosphoricum-Salbe kann bei Säuglingen mit wundem Po verwendet werden. Begleitend zur ärztlichen Behandlung von Hautinfektionen wie Wundrose wird die Salbe ebenfalls empfohlen. Bei Lähmungserscheinungen wird Kalium phosphoricum D6 oftmals sowohl als Salbe als auch in Tablettenform angewendet.

Charakterliche Ursachen für einen Mangel an Kalium phosphoricum

Kalium phosphoricum scheint auch eine Wirkung auf die Psyche zu haben. Dr. Schüßler machte zwanghafte charakterliche Strukturen für den übermäßigen Verbrauch von Mineralstoffen verantwortlich. Für einen hohen Verbrauch an Kalium phosphoricum sollen demnach unter anderem ein übertriebener Einsatz im Leben, häufige Überforderungen und zu hohe Erwartungen an sich selbst verantwortlich sein. Wenn die Möglichkeiten, sein Leben gestalten und die Lebensformen der Mitmenschen einen überfordern oder sich idealistische, nicht verwirklichbare Vorstellungen manifestieren, zehrt dies an der Leistung. Weinerlichkeit, Entmutigung und Schwäche können emotionale Folgen sein.

Wer seine Belastungsgrenze begreifen und anerkennen lernt und sich auf seine tatsächlich realisierbaren Handlungen konzentriert, wird laut Dr. Schüßler eine Besserung erfahren. Aufgrund bestimmter Mangelanzeichen darf allerdings nicht automatisch auf problematische Charakterzüge zurückgeschossen werden. Auch ist es falsch zu glauben, dass die Einnahme eines Mineralsalzes einen zwanghaften Charakter einfach "heilt". Vielmehr soll die Gabe des Salzes, für das ein mögliches Defizit besteht, Menschen die Arbeit an ihren Zwängen und Problemen erleichtern, indem innere Blockaden gelöst und ein biochemisches Gleichgewicht wieder hergestellt wird.

Mangelanzeichen im Gesicht

Die Antlitzanalyse ist ein wichtiges Instrument nach der Lehre des Dr. Schüßler, um Mangelerscheinungen aufzudecken. Herrscht ein Mangel an Kalium phosphoricum, zeigt das Gesicht demnach folgende Merkmale:

  • Eingefallene Schläfen
  • Matter Glanz der Augen
  • Aschgraue Haut am Kinn, möglicherweise auch im gesamten Gesicht
  • Aschgraue Augenlider

Weitere Informationen über Kalium phosphoricum

Die Wirkung von Kalium phosphoricum zeigt sich unterschiedlich schnell - bei hohem Fieber oder Mundgeruch beispielsweise recht zügig, beim Aufbau von Gewebe viel langsamer. Von einer Erstverschlimmerung der Beschwerden durch Kalium phosphoricum ist nichts bekannt.

Weitere Schüßler-Salze zur Nervenberuhigung

Neben Kalium bromatum und Kalium phosphoricum gibt es weitere Schüßler-Salze, die zur Beruhigung der Nerven eingesetzt werden können:

  • Magnesium phosphoricum (Nr. 7): Das Salz der Nerven und Muskeln, das bei Verspannungen, Krämpfen und innerer Unruhe helfen kann. Es wird oft als "Heiße 7" eingenommen, indem man 10 Tabletten in heißem Wasser auflöst und in kleinen Schlucken trinkt.
  • Calcium phosphoricum (Nr. 2): Kann bei allgemeiner Schwäche und Erschöpfung unterstützend wirken.

Anwendung von Schüßler-Salzen im Alltag

Schüßler-Salze können auf verschiedene Weisen in den Alltag integriert werden, um Stress abzubauen und die Nerven zu beruhigen:

  • Kurmäßige Anwendung: Über einen bestimmten Zeitraum werden regelmäßig die passenden Schüßler-Salze eingenommen.
  • Akute Anwendung: Bei Bedarf, z.B. vor einer stressigen Situation oder beiUnruhe, werden die entsprechenden Salze eingenommen.
  • Kombination mit anderen Entspannungsmethoden: Schüßler-Salze können gut mit anderen Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oderProgressiver Muskelentspannung kombiniert werden.
  • Anpassung des Lebensstils: Eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und regelmäßige Bewegung können die Wirkung der Schüßler-Salze unterstützen.

Wichtige Hinweise

  • Die Anwendung von Schüßler-Salzen ersetzt nicht den Besuch beim Arzt oder Heilpraktiker.
  • Bei schweren oder anhaltenden Beschwerden sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.
  • Die Wirksamkeit von Schüßler-Salzen ist wissenschaftlich nicht eindeutig belegt.
  • Schüßler-Salze sind in der Regel gut verträglich, können aber in seltenen Fällen zu Erstverschlimmerungen oderUnverträglichkeiten führen.
  • Bei Unsicherheiten bezüglich der Dosierung oder Anwendung sollte ein erfahrener Therapeut konsultiert werden.

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