Das Bethel Krankenhaus ist in Ostwestfalen-Lippe der Hauptansprechpartner bei neurologischen Fragen und Erkrankungen. Die Universitätsklinik für Neurologie betreut Patienten mit neurologischen Beschwerden im Raum Bielefeld und Umland sowohl in Bethel als auch im Johannesstift. Schwindel, Kopfschmerzen, unklare Bewusstseins-, Sprach-, Seh-, Bewegungs- oder Sensibilitätsstörungen können bei Betroffenen oft Ängste und Unsicherheit auslösen. Die neurologische Klinik ist so ausgestattet, dass die Spezialisten dort alle Erkrankungen des Nervensystems diagnostizieren und behandeln können. Dabei wird auf eine hohe Behandlungsqualität geachtet, die auch von externen Stellen bescheinigt wird.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Neurozentrum
Im EvKB ergänzen sich die medizinischen Schwerpunkte gegenseitig. Das Universitätsklinikum sichert die internistische und chirurgische Maximalversorgung für die Region. Zudem verstärkt das EvKB seine medizinischen Schwerpunkte durch interdisziplinäre Zentren, in denen die medizinischen Leistungen gebündelt werden. Rund 700 Betten zur Behandlung von Erkrankungen der Nerven, Muskeln und des Gehirns stehen im Neurozentrum des EvKB zur Verfügung.
Ein wesentlicher Baustein des Neurozentrums ist die Klinik für Neurochirurgie. Zu den Routineoperationen gehören Eingriffe bei Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns, des Rückenmarks, der gesamten Wirbelsäule und der peripheren Nerven. Jedes Jahr werden hier 2.600 Operationen an Kopf und Wirbelsäule durchgeführt. Das hochspezialisierte Institut für diagnostische und interventionelle Neuroradiologie liefert unverzichtbare diagnostische Erkenntnisse. Sie befasst sich mit dem Erkennen und der Bestimmung von Erkrankungen. Ergänzend kommt der Bereich der psychosozialen Medizin des EvKB hinzu. Vielfältige stationäre und teilstationäre therapeutische Angebote stehen Patienten zur Verfügung, an psychischen und psychosomatischen Erkrankungen leiden und die aus dem Raum Bielefeld kommen.
Spezialisierte Versorgungsschwerpunkte
Das EvKB verfügt über mehrere spezialisierte Zentren, die eine umfassende Versorgung gewährleisten:
- Schlaganfallstation (Stroke Unit): Im Haus Gilead I Bethel befindet sich eine spezielle Schlaganfallstation, die seit 1997 durch die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe als überregionale Schlaganfallstation zertifiziert ist.
- Bauchzentrum: Kern des Bauchzentrums sind die Viszeralchirurgie und die Gastroenterologie.
- Lungenzentrum: Im Lungenzentrum arbeiten die Pneumologische Klinik und die Thoraxchirurgie Hand in Hand.
- Kontinenzzentrum: Im Kontinenzzentrum arbeiten die Klinik für Urologie und die Frauenklinik fachübergreifend in der Behandlung der Inkontinenz zusammen.
- Gefäßzentrum: Das Gefäßzentrum verfügt über eine leistungsstarke Gefäßchirurgie, die eng mit der interventionellen Radiologie und der Kardiologie kooperiert.
- Perinatalzentrum: Die Frauenklinik, die Kinderchirurgie und die Frühgeborenenintensivmedizin der Kinderklinik bilden das Perinatalzentrum. In dem „Level 1“-Zentrum werden Risikoschwangerschaften aus ganz Ostwestfalen-Lippe behandelt.
- Traumazentrum: In dem überregionalen Traumazentrum des EvKB werden Schwerst- und Mehrfachverletzte (Polytraumata) versorgt. Federführend sind die Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, die Klinik für Neurochirurgie, die Kinderchirurgie und die Klinik für Anästhesiologie, Notfall- Transfusionsmedizin und Schmerztherapie mit eigener Blutbank. Die Belegkliniken (Augenheilkunde, HNO, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie) sowie die EvKB Kliniken für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie und die Klinik für Gefäßmedizin runden das gesamte Behandlungsspektrum innerhalb der Polytraumata-Chirurgie ab.
- Kinderzentrum: Überregional bekannt ist das EvKB auch wegen seines Kinderzentrums, das gemeinsam mit der Kinderepileptologie rund 200 Betten führt. Das Leistungsspektrum des Kinderzentrums beginnt durch die Einbindung in das Perinatalzentrum bereits vor der Geburt. Zum Behandlungsangebot der Klinik für Kinderchirurgie (38 Betten) gehören im Wesentlichen: Allgemeinchirurgie, Chirurgie von Fehlbildungen, Thoraxchirurgie, Kindertraumatologie, Urologie und die Versorgung von Verbrennungen/Verbrühungen im Kindesalter. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Kinderonkologie und Neonatologie. Krebskranke Kinder erhalten in der Klinik eine ganzheitliche Behandlung bestehend aus medizinischen und zusätzlichen therapeutischen Angeboten wie Kunsttherapie, Musiktherapie und Ergotherapie.
- Epilepsie-Zentrum Bethel: Weltweit bekannt ist das Epilepsie-Zentrum Bethel, mit der Universitätsklinik für Epileptologie für Kinder und Erwachsene im Krankenhaus Mara.
Behandlung von Schlaganfällen
Bei etwa 90 Prozent der Schlaganfälle löst sich ein Blutgerinnsel von einer Gefäßwand, wird durch die Blutbahn geschwemmt und verstopft schließlich wichtige Versorgungswege des Gehirns. Hierdurch werden Bereiche des Gehirns von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten, die über das Blut erfolgt. Ein akuter Schlaganfall ist ein Notfall, der einen sofortigen Notruf erfordert! Ziel ist, die betreffenden Bereiche des Gehirns so schnell wie möglich wieder mit Sauerstoff zu versorgen. Hierfür gibt es zwei Methoden, die im EvKB durch die Zusammenarbeit im Neurozentrum angeboten werden:
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- Lyse-Therapie: Dabei wird durch Neurologen ein Medikament verabreicht, das den Blutpfropf auflöst. Dadurch ist die Versorgung mit Blut und damit mit Sauerstoff wieder möglich.
- Thrombektomie: Diese wird innerhalb des fachübergreifenden Neurozentrums durch das Institut diagnostische und interventionelle Neuroradiologie durchgeführt. Hier wird ein Katheter über die Leiste eingeführt, an dessen Ende sich ein Drahtgeflecht befindet. Mit diesem wird der Blutpfropf eingefangen, herausgezogen und so Blutfluss und Sauerstoffversorgung wiederhergestellt.
Im Haus Gilead I in Bethel verfügt die Klinik über eine spezielle Schlaganfallstation (Stroke Unit). Diese ermöglicht die notwendige medizinische Überwachung von Schlaganfallpatienten. Die Stroke Unit arbeitet nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Schlaganfallgesellschaft und wurde durch diese zertifiziert. Hier werden nahezu 2.000 Patienten pro Jahr versorgt. Unter Federführung der Universitätsklinik für Neurologie arbeiten Kardiologen, Intensivmediziner, Logopäden, Physiotherapeuten und Krankenschwestern und -pfleger interdisziplinär abgestimmt eng zusammen.
Viele Schlaganfallpatienten erleiden in ihrem weiteren Leben weitere Schlaganfälle. Von ihnen lassen sich viele verhindern: In der Klinik für Innere Medizin, Kardiologie, Nephrologie und Diabetologie im EvKB kann in Zusammenarbeit mit der Klinik per Katheter ein Drahtschirmchen in das linke Vorhofohr des Herzens implantiert werden. Viele Patienten fallen nach der Entlassung aus der Klinik in ein tiefes Loch. Sie verstehen die Krankheit und ihre Therapie nicht, sind psychisch labil und nur schwer zu motivieren. Die Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat deshalb das Projekt „Schlaganfall-Lotsen in Ostwestfalen-Lippe“ gemeinsam mit regionalen Partnern auf den Weg gebracht. Auch in der Klinik ist eine Schlaganfall-Lotsin tätig. Ein intensiver Austausch besteht mit der Fakultät für Psychologie für den Bereich von Schlaganfall- und Demenzerkrankungen sowie dem Exzellenzcluster CITEC.
Behandlung von Morbus Parkinson
Morbus Parkinson, auch Parkinson-Krankheit genannt, zählt zu den neurodegenerativen Erkrankungen. Dabei sterben Nervenzellen im Mittelhirn ab, die den Botenstoff Dopamin beinhalten. Der Mangel an Dopamin wirkt sich auf die Großhirnrinde aus, was zu Muskelstarre, verlangsamten Bewegungen, Bewegungslosigkeit, Muskelzittern oder Haltungsinstabilität führt. Patienten finden in der Klinik im Johannesstift kompetente Ansprechpartner nicht nur für den idiopathischen Morbus Parkinson (ohne bekannte Ursache), sondern auch für seltenere Parkinson-Syndrome wie die Multisystematrophie, die progressive supranukleäre Paralyse und das Shy-Drager-Syndrom.
Zu den Leistungen gehören:
- Die Frühdiagnostik mit nuklearmedizinischen Verfahren (DAT-Scan, IBZM-SPECT)
- Die Therapie beginnender Parkinson-Syndrome sowie Therapieoptimierung in allen Krankheitsstadien
- Komplexbehandlung
Ein multiprofessionelles Team unter fachärztlicher Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Dr. Andreas Rogalewski und Dr.
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Qualitätssicherung und Forschung
Selbstverständlich achtet das Bethel Krankenhaus auf die hohe Behandlungsqualität. Um seinen Patienten ein Höchstmaß an Sicherheit bieten zu können, lässt es sich das auch von extern bescheinigen. Dabei ist es ein besonderes Anliegen, die Qualität nicht nur intern zu sichern, sondern sie auch von externen Stellen kontrollieren zu lassen: Schlaganfallstation (Stroke Unit) im Haus Gilead I Bethel zertifiziert seit 1997 durch die Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe als überregionale Schlaganfallstation.
Bei bestimmten Erkrankungen besteht die Möglichkeit, innerhalb von Studientherapien eine Behandlung mit neuesten, noch nicht frei erhältlichen Medikamenten zu bekommen. Die Klinik sieht sich verpflichtet, ihren Patienten die aktuell bestmöglichen Behandlungen anzubieten.
Das Team
Die Universitätsklinik für Neurologie wird von einem erfahrenen Team aus Ärzten und Pflegekräften geleitet, darunter:
- Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz (Chefarzt)
- Dr. Alaa Albandi
- Daniel Asmus
- Assem Bakra
- Silvia Dumitriu
- Ahmad Elees
- Shady Elhendawy
- Dr. med. Cara Flöer
- Dr. med. Julian Gehmeyr
- Rike Gießelmann
- Linnéa Heinemann
- Kevin Hippe
- Narmin Ibrahimova
- Lili Jgarkava
- Matthias Korf
- Nino Kristesiashvili
- Ann-Kristin Niewald
- Karin Oster-Hanewinkel
- Nikolaos Pantos
- Davide Pilo
- Rahel Felora Possekel
- Christopher Seidel
- Dr. med. Rebecca Seifert
- Esmeralda Shkoza
- Dr. med.
Prof. Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz wurde 1967 in Zeitz in Sachsen-Anhalt geboren. Nach dem Abitur in Halle/Saale absolvierte er dort zunächst den zweijährigen Militärdienst als Laborant im Bezirkshygieneinstitut. Vor dem Studium der Humanmedizin, das er 1989 an der Universität Hamburg aufnahm, absolvierte er eine zweijährige Lehre für Ofen- und Kaminbau. 1991 bestand Prof. Dr. Schäbitz das Physikum in Hamburg, das erste, zweite und dritte Staatsexamen absolvierte er 1992 und 1994 und 1995 an der Universität Heidelberg. An der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg arbeitete Prof. Dr. Schäbitz zunächst als Arzt im Praktikum, als Assistenz- sowie ab 2003 als Facharzt für Neurologie. 2004 trat er eine Stelle als Oberarzt an der Neurologischen Universitätsklinik Münster an. 2007 wurde er dort geschäftsführender Oberarzt.
Patientenstimmen
Das Bethel Krankenhaus genießt einen guten Ruf bei seinen Patienten. Einige Stimmen:
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- "Ich war mit einem Bruch am Sprunggelenk bei Dr. Cha. Ich war sehr zufrieden! Zwei Operationen sind sehr gut verlaufen und auch auf Station habe ich mich sehr wohl gefühlt. Das Pflegepersonal war sehr lieb, immer hilfsbereit und ich habe mich super gut aufgehoben gefühlt! Das Krankenhaus ist klein und ruhig und man hat Zeit sich zu erholen."
- "Das Team um Dr. Haase mit seinen Kollegen und allen leuten, die in diesem Krankenhaus arbeiten, pflegen, putzen, betreuen und viele kleine Dinge tun, kann man nur ein riesiges Lob aussprechen. Die Aufklärungsgespräche haben mir persönlich jegliche Angst vor der Hüft-OP genommen und man war im Vorfeld bestens informiert."
- "Ein Ort, wo Patienten noch wirklich zugehört wird, die Ärzte, Schwestern- & Pflegeteams herzlich, geduldig und stets zuvorkommend den Dienst am Patienten verrichten. Ein besonderes Lob gilt den großartigen Damen und Herren von Station 1b!!!"
- "Die Betreuung war großartig, die Zimmer hatten alles was man braucht."
- "Trotz starker Schmerzen und fluchen wurde ich super lieb behandelt. Hab mich sehr gut aufgehoben gefühlt."
- "Meine Oma liegt hier … WOW wieviel Geduld, was für eine Arbeit und was für ein toller, freundlicher und menschlicher Umgang… Danke an das Bethel-Krankenhaus und danke an die tollen Krankenschwestern."
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