Die Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken bieten teilstationäre Therapieformen an, um psychisch erkrankten Patienten den Verbleib im gewohnten Umfeld zu ermöglichen. Am Bezirkskrankenhaus (BKH) Bayreuth steht eine Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie zur Verfügung, die eine heimatnahe Behandlung für Menschen aus Stadt und Landkreis Bayreuth sowie den benachbarten Landkreisen bietet.
Die Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie am BKH Bayreuth
Die psychiatrische Tagesklinik am BKH Bayreuth mit insgesamt 38 Plätzen bildet eine Schnittstelle zwischen vollstationärer und ambulanter Behandlung und kann dazu beitragen, einen vollstationären Aufenthalt zu vermeiden. Die Tagesklinik ist in drei Teilbereiche unterteilt: TKL-E1 und TKL-E2 befinden sich im Gebäude W5 in der Cottenbacher Straße 23b, während sich TKL-E3 im Gebäude M10 im 1. Stock befindet.
Behandlungsschwerpunkte und Therapieangebote
Die Behandlung in der Tagesklinik konzentriert sich auf Erwachsene mit psychischen Erkrankungen und Problemen wie Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Angst- und Zwangserkrankungen sowie Psychosen (schizophrene, bipolare und schizoaffektive Erkrankungen, sofern die Patienten ausreichend belastbar sind).
Für die einzelnen Krankheitsbilder gibt es spezialisierte Konzepte mit Schwerpunktgruppen und Einzelbehandlung. Der Therapieplan wird individuell aus den folgenden möglichen Angeboten zusammengestellt:
- Psychiatrische Untersuchung und Diagnostik
- Einzel- und Gruppenpsychotherapie
- Psychologische Untersuchungen, inklusive computergestützter Diagnostik
- Sozialpädagogische Unterstützung
- Ergo- und Gestaltungstherapie
- Begleitung durch psychiatrische Fachpflege
- Musiktherapie
- Entspannungstraining
- Bewegungstherapie
- Genusstraining
- Informationen über Krankheitsbilder
- Medikamententraining
- Interaktionsgruppe
- Kognitives Training
- Lebenspraktisches Training
- Anregungen zur Freizeitgestaltung
- Angehörigenarbeit
Ziele der Behandlung
Die Behandlung in der Tagesklinik verfolgt folgende Ziele:
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- Auseinandersetzung mit der Krankheit
- Verbesserung der sozialen Kompetenz
- Förderung der Eigenverantwortung
- Wiedereingliederung in das Berufsleben
- Entwicklung und Einübung neuer Lebens- und Bewältigungsstrategien
- Befähigung, das Leben zu gestalten
- Integration in das soziale Umfeld
- Aktive Teilhabe am Leben der Gemeinschaft
Wissenswertes zur Aufnahme
Die Einweisung in die Tagesklinik erfolgt durch den Hausarzt oder Nervenarzt mit einem Einweisungsschein. Eine Terminvereinbarung für einen Vorstellungstermin ist Montag bis Freitag jeweils zwischen 10:00 und 11:00 Uhr unter der Telefonnummer 0921 283-5100 möglich. Auf Wunsch kann die Tagesklinik vorab besichtigt werden.
Folgende Voraussetzungen müssen für die Aufnahme in die Tagesklinik erfüllt sein:
- Abstinenz von Alkohol und Drogen
- Selbstständiges Aufsuchen der Tagesklinik mit öffentlichen Verkehrsmitteln (in Absprache mit dem Arzt gegebenenfalls mit dem Privat-PKW)
- Häusliche Verhältnisse, die die Versorgung am Abend und am Wochenende gewährleisten.
Eine Aufnahme in die Tagesklinik ist nicht möglich bei:
- Akuter Selbsttötungsabsicht
- Aggressivität
- Akuter Suchtproblematik
- Intensiver Pflegebedürftigkeit
- Fehlender Absprachefähigkeit
Die Therapie in der Tagesklinik Bayreuth für Erwachsene findet montags bis donnerstags von 07:45 bis 15:45 Uhr und freitags von 07:45 bis 14:00 Uhr statt.
Anfahrt und Parkmöglichkeiten
Das Klinikum Bayreuth ist bequem mit dem Stadtbus erreichbar. Die Haltestelle befindet sich unmittelbar vor dem Haupteingang. Eine Bedarfshaltestelle ist nahe dem Eingang Kinderklinik.
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- Linienbus Nr. 303: ZOH - Reha-Klinik
- Linienbus Nr. 305: ZOH - Hohe Warte
Die Parkplätze beider Betriebsstätten sind gebührenpflichtig. Die ersten 30 Minuten parken Sie mit Parkschein kostenfrei, jede weitere Stunde kostet 1 Euro. Ein Tagesticket erhalten Sie für 6 Euro. Die Bezahlung kann bar und per EC-Karte direkt an den Parkscheinautomaten sowie per SMS und App erfolgen. Weiterführende Informationen finden Sie auf den Parkscheinautomaten und der Beschilderung vor Ort.
Weitere Informationen zum BKH Bayreuth
Das Bezirkskrankenhaus Bayreuth bietet neben der Tagesklinik ein breites Spektrum an neurologischen und psychiatrischen Leistungen an.
Schlaganfall und vaskuläre Erkrankungen:
Die Klinik für Neurologie ist als überregionales Schlaganfallzentrum anerkannt und versorgte im Jahr 2009 1.200 Patienten mit Schlaganfall. Für die akute Schlaganfall-Behandlung steht eine spezialisierte Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit) zur Verfügung. Beatmungspflichtige Patienten werden auf einer neurointensivmedizinisch spezialisierten Intensivstation betreut. Nach Abschluss der Stroke Unit-Behandlung erfolgt bei schwer kranken Patienten die Weiterversorgung auf der Station für Frührehabilitation. Bei geringen Behinderungen kann sofort eine heimatnahe Verlegung in eine neurologische Rehabilitationsklinik erfolgen. Nach Entlassung aus der vollstationären Behandlung kann in bestimmten Fällen eine längerfristige Nachsorge in der Tagesklinik durchgeführt werden. Längerfristig ist für die Verhinderung weiterer Schlaganfälle die konsequente Einleitung von sekundärpräventiven Maßnahmen erforderlich. Hierzu steht im Rahmen eines Forschungsprojekts eine Präventionsambulanz zur Verfügung. Zur Verbesserung der Schlaganfallversorgung in Nordbayern wurde STENO gegründet. Bayreuth ist eines der drei Zentren, die mit einem telemedizinischen Konsildienst 18 weitere Kliniken versorgen.
Multiple Sklerose und Neuroimmunologie:
Zur Behandlung der MS-Kranken wurde in Bayreuth 2007 das Nordbayerische MS-Zentrum gegründet und 2009 von der Deutschen Multiple Sklerose-Gesellschaft (DMSG) zertifiziert. Derzeit betreut das MS-Zentrum 1.800 Patienten aus einem weiten Einzugsbereich (Nordbayern, Thüringen, Hessen und Sachsen). Je nach Schweregrad der Erkrankung und Fragestellung erfolgt die Versorgung in abgestuften Versorgungsstrukturen, beginnend mit der MS-Ambulanz, Tagesklinik, Frührehabilitation und Akutstation. Bei der Behandlung werden alle derzeit verfügbaren Therapien eingesetzt einschließlich Plasmapherese, intrathekaler Triamcinolon-Therapie oder Chemotherapien.
Frührehabilitation neurologischer Erkrankungen (Phase B) und Klinik für Schädel-Hirn-Verletzte:
Auf der 40-Betten-Station werden nach einem interdisziplinären Behandlungskonzept Patienten nach Schlaganfall (Ischämie, Blutung, SAB), Schädel-Hirn-Trauma, hypoxischem Hirnschaden oder anderen schweren neurologischen Erkrankungen betreut, die die Eingangskriterien für eine Behandlung der Phase B erfüllen. Durch die Einbindung der Station in das Akutkrankenhaus können in enger Kooperation mit Intensivstation, Stroke Unit und Neurochirurgischer Klinik Patienten sehr früh nach einer Hirnschädigung übernommen werden.
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Neuro-Intensivmedizin:
Die Neuro-Intensivmedizin umfasst die schnellstmögliche Diagnostik und Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des gesamten Nervensystems unter intensivmedizinischen Bedingungen. Typische Krankheitsbilder sind das Schädel-Hirn-Trauma, Subarachnoidalblutungen, intrazerebrale Blutungen, Querschnittlähmungen, bakterielle Meningitis, Guillain-Barré-Syndrom, Spondylodiszitiden.
Notaufnahme:
Die interdisziplinäre Notaufnahme ist in einem modernen Neubau untergebracht und liegt in der Nähe der Stroke Unit / Intermediate Care Station, Intensivstation und der Notfall-Diagnostik. Die Notaufnahme ist ständig durch einen Arzt und Pflegepersonal besetzt zur Organisation und Durchführung von stationärer Aufnahme, prästationärer oder ambulanter Behandlung. Die Station nimmt alle überwachungspflichtigen Patienten und Patienten mit Schlaganfall auf, jedes Jahr etwa 2.500 Patienten.
Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik:
Die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus Bayreuth ist nach dem Prinzip der inneren Differenzierung störungs- und behandlungsspezifisch in verschiedene Abteilungen gegliedert:
- Allgemeine Akutpsychiatrie
- Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
- Klinische Suchtmedizin (mit Substitutionsambulanz)
- Gerontopsychiatrie und -psychotherapie
- Klinische Sozialpsychiatrie
- Psychiatrisch-Heilpädagogischer Bereich für intelligenzgeminderte Patienten mit psychischen Erkrankungen
- Depressionszentrum mit drei Schwerpunktstationen für primär depressiv erkrankte Menschen sowie einem Hirnstimulationszentrum
- Tagesklinik mit 38 Plätzen (eigene Tagesklinikeinheiten sowie stationsintegrierte tagesklinische Behandlung)
- Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) mit Subspezialisierungen: Depression, Sucht, Psychosen, Gedächtnisambulanz, ADHS-Diagnostik, Borderline- und traumaspezifisches Angebot
- Als nicht-bettenführende Abteilungen die Ergotherapie mit Leistungsdiagnostik, Gestaltungs-, Musik- und Kunsttherapie sowie die Abteilung Psychiatrische Sport- und Bewegungstherapie/Körperpsychotherapie und die Präventionsstelle Bayreuth
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