Die faszinierende Welt der Pflanzen: Wenn Blumen Gehirnen ähneln

Die Natur hält immer wieder Überraschungen bereit. Eine davon ist die erstaunliche Vielfalt und Komplexität von Pflanzen, insbesondere der Rafflesiaceae, einer Familie von Parasiten, die einige der größten Blumen der Welt hervorbringen. Diese Pflanzen haben die Wissenschaftler mit ihren einzigartigen genetischen Eigenschaften und ihrer Fähigkeit, sich an ihre Umgebung anzupassen, in Erstaunen versetzt.

Das bizarre Genom der Rafflesiaceae

Die Rafflesiaceae sind in den Wäldern Südostasiens beheimatet und leben als Parasiten auf Reben der Gattung Tetrastigma. Sie sind oft unsichtbar, da sie sich als dünne Fasern durch das Gewebe ihrer Wirte schlängeln und ihnen Nährstoffe entziehen. Doch wenn die Zeit der Fortpflanzung gekommen ist, verwandeln sich diese Schmarotzer in riesige, rote Blumen, die mit Tupfen übersät sind und einen fauligen Geruch nach verwesendem Fleisch verströmen, um Aasfliegen zur Bestäubung anzulocken. Die Blüten der Art Rafflesia arnoldii können einen Durchmesser von über einem Meter erreichen und bis zu zehn Kilogramm wiegen.

Die Genetik der Rafflesiaceae ist ebenso bizarr wie ihr Aussehen. Studien haben gezeigt, dass diese Pflanzen ihr gesamtes Chloroplastengenom eliminiert haben, was fast undenkbar ist, da Pflanzen Chloroplasten benötigen, um Photosynthese zu betreiben. Darüber hinaus haben die Rafflesiaceae viele Gene entsorgt, die für Pflanzen als wesentlich gelten, und stattdessen Gene von ihren Wirten gestohlen.

Genverlust und horizontaler Gentransfer

Das Genom von Sapria himalayana, einer Art der Rafflesiaceae, weist mehrere Eigenschaften auf, die auch bei anderen parasitären Pflanzen zu beobachten sind. So hat Sapria viele Gene entsorgt, die bei Pflanzen eigentlich als wesentlich gelten. Dies ist möglich, weil die Schmarotzer manche Aufgaben von ihren Wirten erledigen lassen. Sie lagern etwa Stoffwechselprozesse aus, weshalb sie nicht alle biochemischen Bestandteile brauchen, die für eine unabhängige Pflanzenzelle überlebensnotwendig sind.

Darüber hinaus ist das Sapria-Genom voller gestohlener Gene. Schätzungsweise stammen mindestens 1,2 Prozent der Erbfaktoren von anderen Arten, vor allem von ihren früheren und heutigen Wirten. Diese Form des horizontalen Gentransfers galt bisher außerhalb von Bakterien als extrem selten.

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Transposons als Gentransporter

Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Sapria-Genoms ist der hohe Anteil an Transposons, auch bekannt als springende Gene. Diese sich wiederholenden DNA-Sequenzen machen etwa 90 Prozent des Genoms aus. Es wird vermutet, dass Transposons eine Rolle beim horizontalen Gentransfer spielen, indem sie Genfragmente transportieren und in das Genom des Parasiten einfügen. Sie könnten es dem Parasiten zum Beispiel ermöglichen, einige wichtige Genregulatoren des Wirts zu stehlen.

Pflanzenkommunikation und Wahrnehmung

Obwohl Pflanzen keine Nervenzellen wie Tiere besitzen, sind sie dennoch in der Lage, ihre Umwelt wahrzunehmen und miteinander zu kommunizieren. Sie produzieren Hormone, mit denen sie Sinnesreize durch ein feines Adergeflecht zu ihren eigenen Organen übermitteln. Auf diese Weise können sie fühlen, sehen, hören und kommunizieren.

Pflanzen haben elf verschiedene Lichtsensoren und sind damit in der Lage, Lichtunterschiede wahrzunehmen und optimal darauf zu reagieren. Sie können auch chemische Signale in der Luft erkennen und darauf reagieren, was als Geruchssinn bezeichnet werden kann. Pflanzen nutzen Duftstoffe, um sich vor dem Angriff gefräßiger Insekten zu schützen und Artgenossen zu warnen.

Die Debatte um Pflanzengefühle

Die Frage, ob Pflanzen Gefühle haben, ist unter Forschern noch immer umstritten. Einige Wissenschaftler argumentieren, dass Pflanzen aufgrund des Fehlens eines zentralen Nervensystems keine Gefühle empfinden können. Andere sind jedoch der Ansicht, dass Pflanzen komplexe biochemische Prozesse besitzen, die ihnen ermöglichen, auf ihre Umwelt zu reagieren und sogar zu lernen.

Es ist unbestritten, dass Pflanzen auf Umweltstressoren reagieren und in der Lage sind, miteinander zu kommunizieren. Ob diese Reaktionen jedoch als Gefühle im Sinne emotionaler Erfahrungen interpretiert werden können, bleibt eine offene Frage.

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Blumenarten und ihre Wirkung auf die psychische Gesundheit

Einige Blumenarten werden eine zusätzliche Wirkung auf die psychische Gesundheit zugeschrieben:

  • Rosen: Der Duft der Rosen produziert in unserem Gehirn Endorphine, die Ihre Stimmung verbessern können. Studien zufolge wird beim Anblick einer Rose Oxytocin produziert, das nachweislich Stress abbaut.
  • Chrysanthemen: Diese Blumen verbessern nachweislich die Stimmung eines jeden. Es hat sich gezeigt, dass Chrysanthemen die Symptome von Sorgen und Stress lindern, und wenn sie als Tee eingenommen werden, kühlt und entspannt diese Blume unseren Körper.
  • Lisianthus: Diese Schönheiten ist dafür bekannt, Kreativität in Menschen hervorzurufen und freies Denken zu fördern.
  • Orchideen: Der erfrischende Duft der Orchideen fördert eine ruhigere Stimmung. Orchideen sind auch dafür bekannt, Stress abzubauen und Spannungen zu lösen.
  • Sonnenblumen: Sonnenblumen sind die perfekten Blumen, um für gute Laune zu sorgen. Mit ihren leuchtend gelben Blütenblätter ähnelt Sie wie keine andere Blume der Sonne.
  • Lavendel: Lavendel wird am häufigsten in der Aromatherapie verwendet.

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