Ein Schlaganfall ist ein plötzliches, potenziell lebensbedrohliches Ereignis, das durch eine Störung der Blutversorgung des Gehirns verursacht wird. Man unterscheidet hauptsächlich zwischen zwei Arten: den ischämischen Schlaganfall, der durch den Verschluss eines Blutgefäßes entsteht, und den hämorrhagischen Schlaganfall, auch blutiger Schlaganfall genannt, der durch eine Blutung im Gehirn verursacht wird. Dieser Artikel konzentriert sich auf den blutigen Schlaganfall, seine Symptome, Ursachen und Therapiemöglichkeiten.
Was ist ein blutiger Schlaganfall?
Ein blutiger Schlaganfall, auch hämorrhagischer Schlaganfall oder Hirnblutung genannt, tritt auf, wenn ein Blutgefäß im Gehirn reißt und Blut in das umliegende Gewebe austritt. Dies kann entweder innerhalb des Hirngewebes (intrazerebral) oder zwischen den Hirnhäuten (subarachnoidal) geschehen. In beiden Fällen führt die Blutung zu einer Unterbrechung der Sauerstoffversorgung und zu Druck auf das Hirngewebe, was zu Schäden an den Nervenzellen führt.
Ursachen und Formen des hämorrhagischen Schlaganfalls
Ein hämorrhagischer Schlaganfall kann verschiedene Ursachen haben. Die beiden Hauptformen sind die intrazerebrale Blutung (ICB) und die subarachnoidale Blutung (SAB).
Intrazerebrale Blutung (ICB)
Die intrazerebrale Blutung ist ein medizinischer Notfall, bei dem ein Blutgefäß im Gehirn reißt und Blut in das umliegende Gewebe gelangt. Dies wird häufig durch chronischen Bluthochdruck verursacht, der die Wände der Blutgefäße schwächt und schädigt. Die Folgen einer intrazerebralen Blutung können je nach Größe und Lage der Blutung variieren. Wenn Blut in wichtige Hirnregionen gelangt, kann dies zu neurologischen Symptomen wie Lähmungen, Sprachproblemen und Bewusstseinsverlust führen.
Subarachnoidale Blutung (SAB)
Die Subarachnoidalblutung ist ebenfalls ein medizinischer Notfall, bei dem Blut in den Raum zwischen den Hirnhäuten gelangt. Eine häufige Ursache ist das Platzen eines Hirnaneurysmas, einer Ausbuchtung in der Wand eines Blutgefäßes im Gehirn. Diese Blutung kann den normalen Fluss der Hirnflüssigkeit (Liquor) beeinträchtigen und den Druck im Gehirn erhöhen.
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Symptome eines blutigen Schlaganfalls
Die Symptome eines blutigen Schlaganfalls können je nach Ort und Ausmaß der Blutung variieren. Es ist wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und sofort zu handeln. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Plötzlicher und starker Kopfschmerz: Oft als "der schlimmste Kopfschmerz meines Lebens" beschrieben.
- Übelkeit und Erbrechen: Oft begleitet von Steifheit im Nackenbereich.
- Beeinträchtigtes Bewusstsein: Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit oder Koma.
- Schwäche oder Lähmung: Betrifft oft einen Arm, ein Bein oder eine Gesichtshälfte.
- Sprach-, Sprech- und Sehstörungen: Schwierigkeiten beim Sprechen, Verstehen von Sprache oder plötzliche Sehstörungen.
- Gefühlsstörungen: Taubheitsgefühle
Diagnose eines blutigen Schlaganfalls
Bei Verdacht auf einen Schlaganfall ist eine schnelle Diagnose entscheidend. Im Krankenhaus wird zunächst eine Computertomographie (CT) durchgeführt, um festzustellen, ob eine Blutung vorliegt und wo sie sich befindet. Eine Alternative zur CT ist die Magnetresonanztomographie (MRT). Zusätzlich können Blutuntersuchungen und ein EKG durchgeführt werden, um mögliche Ursachen wie Vorhofflimmern zu identifizieren.
Therapie eines blutigen Schlaganfalls
Die Behandlung eines blutigen Schlaganfalls zielt darauf ab, die Blutung zu stoppen, den Druck im Gehirn zu reduzieren und Komplikationen zu minimieren. Die Therapieansätze variieren je nach Schweregrad der Blutung und individuellen Faktoren.
Akuttherapie
Die Akuttherapie erfolgt in spezialisierten Stroke Units oder Intensivstationen. Sie umfasst die Kontrolle des Blutdrucks und die Behandlung von Begleiterkrankungen. Bei Bedarf werden operative Maßnahmen ergriffen, um den Druck auf das Gehirn zu entlasten und die Blutung zu stoppen.
Chirurgische Eingriffe
Chirurgische Eingriffe können notwendig sein, um die Blutung zu stoppen und eine erneute Blutung zu verhindern, insbesondere bei rupturierten Aneurysmen. Zu den gängigen Techniken gehören:
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- Endovaskuläres Coiling: Ein dünner Draht wird in das Blutgefäß eingeführt und in das Aneurysma gewunden, um es zu verschließen.
- Clipping: Das Aneurysma wird von außen mit einem Clip verschlossen, um zu verhindern, dass weiteres Blut austritt.
Medikamentöse Behandlung
Medikamente werden eingesetzt, um den Blutdruck zu kontrollieren und den Hirndruck zu reduzieren. Bei Bedarf werden auch Medikamente zur Behandlung von Komplikationen wie Krampfanfällen eingesetzt.
Rehabilitation
Nach der Akutphase beginnt die Rehabilitation, um verlorene Funktionen wiederherzustellen oder zu verbessern. Die Rehabilitation kann Physiotherapie, Ergotherapie, Sprachtherapie und neuropsychologische Therapie umfassen. Ziel ist es, die Selbstständigkeit im Alltag wiederzuerlangen und die Lebensqualität zu verbessern.
Rehabilitation nach Hirnblutung
Die neurologische Rehabilitation spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung verlorener Funktionen und der Kompensation von Schäden nach einer Hirnblutung. Da das Gehirn die Fähigkeit besitzt, verlorene Funktionen zurückzugewinnen, ist eine frühzeitige und engmaschige Betreuung durch neurologisch erfahrene Spezialisten von großer Bedeutung.
Maßnahmen der Rehabilitation
Die Rehabilitation umfasst verschiedene Therapiebereiche, die individuell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten sind:
- Physiotherapie: Verbesserung der Körperbeherrschung und Mobilität.
- Ergotherapie: Wiederherstellung der Selbstständigkeit im Alltag.
- Sprachtherapie (Logopädie): Behandlung von Sprech- und Sprachstörungen.
- Neuropsychologische Therapie: Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit und des emotionalen Gleichgewichts.
Die Dauer der Rehabilitation kann je nach Ausmaß der neurologischen Einschränkungen variieren.
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Risikofaktoren und Prävention
Viele Risikofaktoren für einen blutigen Schlaganfall sind beeinflussbar. Durch einen gesunden Lebensstil und eine konsequente Behandlung von Risikofaktoren kann das Schlaganfallrisiko deutlich reduziert werden. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:
- Blutdruckkontrolle: Regelmäßige Überwachung und Behandlung von Bluthochdruck.
- Gesunde Ernährung: Ausgewogene Ernährung mit wenig gesättigten Fettsäuren und Cholesterin.
- Verzicht auf Rauchen und Alkohol: Rauchen schädigt die Blutgefäße, und übermäßiger Alkoholkonsum erhöht den Blutdruck.
- Regelmäßige Bewegung: Fördert die Durchblutung und stärkt das Herz-Kreislauf-System.
Sofortmaßnahmen im Notfall
Besteht der Verdacht auf einen Schlaganfall, ist schnelles Handeln entscheidend. Wählen Sie sofort den Notruf 112. Jede Minute zählt, um das Ausmaß der Schädigung zu begrenzen.
Als Laie können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Person in die stabile Seitenlage bringen, wenn sie bewusstlos ist.
- Regelmäßig Atmung und Puls prüfen.
- Keine Nahrung, Getränke oder Medikamente verabreichen.
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