Eine Brille ist ein wichtiges Hilfsmittel, um Sehschwächen zu korrigieren und die Augen vor UV-Strahlen zu schützen. Doch was tun, wenn die Brille auf der Nase drückt oder ständig rutscht? Dieses Problem ist unter Brillenträgern weit verbreitet und kann den Tragekomfort erheblich beeinträchtigen. Glücklicherweise gibt es verschiedene Ursachen und Lösungen, um den optimalen Sitz der Brille wiederherzustellen und unangenehme Druckstellen zu vermeiden.
Ursachen für Druckstellen und Rutschen der Brille
Es gibt verschiedene Gründe, warum eine Brille auf der Nase drücken oder rutschen kann. Hier sind einige der häufigsten Ursachen:
- Falsche Brillengröße: Wenn die Brille nicht optimal an die Gesichtsform und -größe angepasst ist, kann dies zu Druckstellen und mangelndem Halt führen. Insbesondere die Stegbreite und die Bügellänge spielen eine wichtige Rolle. Ein zu schmaler Steg kann unangenehme Druckstellen verursachen, während zu kurze Bügel dazu führen können, dass die Brille verrutscht und Schmerzen am Kopf verursacht.
- Schlecht sitzender Nasensteg: Ein schlecht sitzender Nasensteg ist eine weitere häufige Ursache für Druckstellen. Wenn die Nasenpads nicht richtig positioniert sind oder nicht richtig aufliegen, kann dies zu einem unangenehmen Druckgefühl führen.
- Material der Brillenfassung: Einige Brillenfassungen sind leichter als andere, und bestimmte Materialien können weniger Druck auf der Nase erzeugen. Titanbrillen oder Kunststoffrahmen sind oft leichter als Metallrahmen und können daher bequemer sein.
- Schwere Brillengläser: Auch das Gewicht der Brillengläser kann eine Rolle spielen. Insbesondere bei hohen Dioptrienwerten können schwere Gläser aus Echtglas zusätzlichen Druck auf die Nase ausüben.
- Verrutschen der Brille: Wenn die Brille ständig von der Nase rutscht, kann dies zu zusätzlichem Druck führen, da man ständig versucht, sie an Ort und Stelle zu halten.
- Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen können Hautveränderungen auf dem Nasenrücken durch allergische Reaktionen auf das Material der Brille entstehen.
Lösungen für eine besser sitzende Brille
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die man ergreifen kann, um den Tragekomfort der Brille zu verbessern und Druckstellen zu vermeiden. Hier sind einige Tipps und Tricks:
1. Richtige Brillenwahl
Achten Sie beim Kauf einer neuen Brille darauf, dass sie optimal passt. Der Nasensteg, die Bügel und die Größe der Brille sollten zu Ihrer Gesichtsform und -größe passen. Eine gute Passform ist entscheidend für einen bequemen Sitz und einen hohen Tragekomfort.
- Stegbreite: Achten Sie darauf, dass der Steg nicht zu schmal ist, um Druckstellen zu vermeiden.
- Bügellänge: Die Bügel sollten lang genug sein, um hinter den Ohren Halt zu finden, ohne zu kurz zu sein und Schmerzen am Kopf zu verursachen.
- Brillengröße: Wählen Sie eine Brille, die weder zu groß noch zu klein für Ihr Gesicht ist. Eine unpassende Größe kann dazu führen, dass die Brille nicht sicher sitzt und leicht verrutscht.
2. Anpassung beim Optiker
Manchmal ist die einfachste Lösung, die Brille vom Fachmann einstellen zu lassen. Ein Optiker kann die Brille so anpassen, dass sie optimal sitzt, ohne zu rutschen oder zu drücken.
Lesen Sie auch: Sicherheitshinweise für VR-Brillen bei Epilepsie
- Bügel anpassen: Der Optiker kann die Bügel erwärmen und so formen, dass sie anatomisch optimal an Ihren Kopf angepasst sind.
- Nasenpads anpassen oder austauschen: Bei Bedarf kann der Optiker die Nasenpads richten oder austauschen, damit die Brille nicht schief auf der Nase sitzt oder Druckstellen verursacht. Nasenpads gibt es in verschiedenen Größen und Materialien. Silikon-Nasenpads gelten als besonders weich und sind gut geeignet, um Druckstellen auf der Nase zu vermeiden. Bei empfindlicher Haut bieten sich Pads an, die mit Gel oder Luft gefüllt sind.
3. Anti-Rutsch-Pads und andere Hilfsmittel
Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die das Rutschen der Brille verhindern und den Tragekomfort erhöhen können.
- Anti-Rutsch-Pads: Spezielle Nasenpads oder Anti-Rutsch-Pads aus Gummi oder Silikon können helfen, das Rutschen der Brille zu verhindern, insbesondere beim Schwitzen oder bei sportlichen Aktivitäten.
- Brillenbänder: Gerade bei Sport- und Kinderbrillen empfiehlt sich ein Brillenband, um bei schnellen Bewegungen zu verhindern, dass die Brille rutscht. Die Bänder werden hinter dem Kopf getragen und sind in der Länge anpassbar.
- Rutschfeste Bügel: Brillengestelle mit gummierten Bügeln oder rutschfesten Silikonhüllen für die Brillenbügel können ebenfalls helfen, ein Abrutschen zu verhindern.
4. Pflege der Brille
Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Brille regelmäßig reinigen und prüfen, ob alle Schrauben festsitzen. Manchmal kann eine lockere Schraube der Grund sein, warum eine Brille nicht richtig sitzt.
- Regelmäßige Reinigung: Talg, Schweiß und Make-up können sich mit der Zeit auf dem Nasensteg, den Nasenpads und den Bügeln ablagern und dazu führen, dass die Brille rutscht. Reinigen Sie daher Ihre Brille regelmäßig.
- Schrauben überprüfen: Überprüfen Sie regelmäßig die Schrauben an Ihrer Brille und ziehen Sie sie bei Bedarf nach, um sicherzustellen, dass die Brille korrekt zusammengebaut ist.
5. Material der Brillenfassung und Brillengläser berücksichtigen
- Leichte Brillenfassung: Wählen Sie eine leichte Brillenfassung aus Titan oder Kunststoff, um den Druck auf die Nase zu reduzieren.
- Dünne und leichte Brillengläser: Bei hohen Sehwerten empfehlen sich dünnere und leichtere Gläser, da diese das Gewicht der Brille reduzieren. Kunststoffgläser sind in der Regel leichter als mineralische Brillengläser.
6. Eingewöhnungsphase berücksichtigen
Wenn Sie eine neue Brille haben, kann es auch einfach nur eine Frage der Gewöhnung sein. Besonders wenn Sie vorher noch keine Brille getragen haben oder es sich um eine neue Brillenform handelt. Geben Sie Ihrer Nase ein bisschen Zeit, um sich an die neue Brille zu gewöhnen.
7.Alternative: Kontaktlinsen oder operative Korrektur
Wenn alle anderen Maßnahmen nicht helfen, können Kontaktlinsen eine gute Alternative zur Brille sein. Eine weitere Möglichkeit ist die operative Korrektur der Sehschwäche durch Augenlasern oder Linsenimplantate. Diese Verfahren können eine dauerhafte Lösung für Sehprobleme bieten und die Notwendigkeit einer Brille oder Kontaktlinsen überflüssig machen.
- Augenlasern: Beim Augenlasern wird die Form der Hornhaut dauerhaft verändert, um die Brechkraft des Auges zu verbessern.
- Linsenimplantate: Linsenimplantate können eine breite Palette von Sehproblemen korrigieren und stellen eine dauerhafte Lösung dar.
Granuloma fissuratum
In seltenen Fällen kann dauerhafter Druck der Brille zu einem Granuloma fissuratum führen, einer schmerzhaften Entzündung des Gewebes an den Auflagestellen der Brille, insbesondere auf der Nase oder hinter den Ohrmuscheln. In diesem Fall ist es wichtig, die Brille anpassen zu lassen oder, wenn möglich, ganz zu meiden. Bei superinfizierten Läsionen kann eine Behandlung mit topischen Antiseptika und Antibiotika erforderlich sein.
Lesen Sie auch: Lösungen bei Nervenschmerzen durch Brillen
Lesen Sie auch: Brille und Nervenschmerzen: Was tun?