Bücher über Alzheimer: Ein umfassender Überblick

Die Alzheimer-Krankheit und andere Demenzformen stellen eine wachsende Herausforderung für unsere Gesellschaft dar. Mit der steigenden Lebenserwartung nimmt auch die Zahl der Menschen zu, die von Demenz betroffen sind. Dies führt zu einer großen Nachfrage nach Informationen und Unterstützung für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Büchern, die sich mit verschiedenen Aspekten der Alzheimer-Krankheit auseinandersetzen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über relevante Literatur, von Grundlagen und Diagnose bis hin zu Therapie, Pflege und dem Leben mit Demenz.

Einführung in das Thema Alzheimer

Ist «Alzheimer» eigentlich eine Krankheit? Oder doch nur eine Alterserscheinung, von der jeder irgendwann betroffen wäre, würde er nur alt genug? Demenz, der Verlust vorher vorhandener geistiger Fähigkeiten mit der Folge, dass die Bewältigung des Alltags nicht mehr wie gewohnt gelingt, ist jedenfalls keineswegs gleichbedeutend mit einer irreversiblen Alzheimer-Erkrankung.

Grundlagen der Alzheimer-Krankheit

Um die Alzheimer-Krankheit besser zu verstehen, ist es wichtig, sich mit den medizinischen Grundlagen auseinanderzusetzen. Hans Förstl, ein Arzt und Forscher, der sich seit Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigt, stellt in seinem Buch die medizinischen Grundlagen, das diagnostische Vorgehen und die therapeutischen Möglichkeiten dar. Er geht auch auf die neuen Versuche ein, nicht allein Symptome zu kurieren, sondern die Probleme von der Wurzel her ursächlich zu behandeln.

Was ist Alzheimer?

Alzheimer ist eine neurodegenerative Erkrankung, die mit etwa 60% die häufigste Form der Demenzerkrankungen darstellt. Bei Alzheimer spricht man von einem pathologisch definierten Krankheitsbild, das auf einer Kaskade beruht. Die Erkrankung führt zum Verlust von Nervenzellen und Verbindungen im Gehirn, was sich in Gedächtnisverlust, Sprachstörungen, Orientierungsproblemen und anderen kognitiven Beeinträchtigungen äußert.

Ursachen und Risikofaktoren

Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind noch nicht vollständig geklärt. Genetische Faktoren spielen eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit und anderer Demenzen. Es gibt jedoch eine Reihe von Risikofaktoren, die das Auftreten der Krankheit begünstigen können, darunter:

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  • Alter: Das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter.
  • Genetische Veranlagung: Bei einigen Menschen liegt eine familiäre Häufung von Alzheimer vor.
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Bluthochdruck, Diabetes und hohe Cholesterinwerte können das Risiko erhöhen.
  • Ungesunde Lebensweise: Zu wenig Schlaf, zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung und fehlende menschliche Wärme können ebenfalls eine Rolle spielen.

Vorbeugung

Auch wenn die Alzheimer-Krankheit nicht vollständig verhindert werden kann, gibt es Möglichkeiten, das Risiko zu senken. Ein aktiver und gesunder Lebensstil sowie gesundheitliche Vorsorge können helfen, das Alzheimer-Risiko zu senken. Michael Nehls argumentiert, dass Alzheimer eine Mangelerkrankung ist, die durch gezielte Vorbeugung und gesunde Lebensführung vermieden werden kann.

Diagnose von Alzheimer

Um die Diagnose von Demenzerkrankungen zu stellen, muss die Ärztin oder der Arzt eine sorgfältige Untersuchung durchführen. Die psychologische Diagnostik ist neben medizinischer unverzichtbar, wenn über Therapie und rechtliche Aspekte bei Demenz entschieden wird.

Demenztests in der Praxis

"Demenztests in der Praxis" enthält alle Informationen, wann, warum und wie ein Demenztest angewendet werden soll. Es beschreibt die Auswahl und Auswertung der Tests, deren Dauer, Bezugsquelle und Preis.

Psychologische Screenings und Tests

Wie kann man zuverlässig messen, wie gut Gedächtnis, Denken, Konzentration und alltagspraktisches Handeln bei Menschen mit (Verdacht auf) Demenz funktionieren? Was ist bei der Interpretation von Testergebnissen zu beachten? Die Autorin gibt einen systematischen Überblick über die häufigsten psychologischen Screenings und Tests. Sie erklärt die Bedeutung von Kennwerten und ordnet die Aussagekraft einzelner Testergebnisse kritisch ein.

Therapie und Behandlung von Alzheimer

Trotz erheblicher Forschungsanstrengungen ist eine kausale Therapie bislang nicht in Sicht. Grund genug, der Vorbeugung, Behandlung und Versorgung einen großen Stellenwert einzuräumen. Hans Förstl geht auch auf die neuen Versuche ein, nicht allein Symptome zu kurieren, sondern die Probleme von der Wurzel her ursächlich zu behandeln.

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Pharmakotherapie

Immerhin stehen mittlerweile Medikamente zur Verfügung, die den Krankheitsverlauf wesentlich verzögern und mildern können. Neben den in dieser Indikation häufig eingesetzten Antidementiva, Antipsychotika und Antidepressiva wurden verschiedene Substanzen in klinischen Studien untersucht.

Nicht-pharmakologische Interventionen

Im Zentrum dieses Praxishandbuchs steht die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Demenz. Es gibt eine Vielzahl von nicht-medikamentösen Hilfen und Therapien, die den Alltag von Menschen mit Demenz erleichtern können. Dazu gehören:

  • Ergotherapie: Hilft, die Selbstständigkeit im Alltag zu erhalten.
  • Physiotherapie: Fördert die körperliche Beweglichkeit und Koordination.
  • Musiktherapie: Kann positive Emotionen wecken und die Kommunikation fördern. Musik gilt als "Königsweg" zu Menschen mit Demenz.
  • Validation: Eine wertschätzende Kommunikationsmethode, die auf die Gefühle und Bedürfnisse der Betroffenen eingeht.
  • Beschäftigungstherapie: BietetAnregungen zur Alttagsgestaltung für Menschen mit Demenz.

Umgang mit Verhaltensauffälligkeiten

Verhaltensbezogene und psychologische Symptome im Rahmen von Demenzerkrankungen (BPSD) und deren Management sind im gesamten Erkrankungsverlauf von großer Bedeutung und stellen häufig eine größere therapeutische Herausforderung dar als kognitive Symptome. Die diagnostische und therapeutische Annährung bedarf daher eines strukturierten Vorgehens und sollte situative und allgemeine medizinische Auslösefaktoren berücksichtigen. Die Behandlung sollte nach Möglichkeit primär kausal und nicht medikamentös erfolgen und fortlaufend reevaluiert werden. Doch die medikamentöse Therapie ist in unterschiedlichen klinischen Situationen unverzichtbar.

Leben mit Demenz

Mediale Darstellungen und öffentliche Debatten setzen Demenz meist mit Verlust der Persönlichkeit gleich. Dieser Band zeigt das Gegenteil: Menschen mit Demenz sind selbstverantwortlich handelnde Persönlichkeiten, und sie haben eine Stimme, die gehört werden sollte.

Perspektiven von Betroffenen

Richard Taylor litt an einer Demenz, vermutlich des Alzheimer-Typs, aber er konnte all seine Erfahrungen mit der Erkrankung, Gedanken und Ideen in essayistischen Innen- und Außenansichten beschreiben. In seinen brillant formulierten, humorvoll gewürzten und vehement vorgetragenen Beiträgen setzt er sich dafür ein, das Erleben der Betroffene besser zu verstehen, deren Rechte zu verteidigen und durch Schreiben ein Stück seiner selbst zu bewahren.

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Unterstützung für Angehörige

Ein Ratgeber für pflegende Angehörige. Dieser Ratgeber unterstützt pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz dabei, ihre neue Rolle zu verstehen und zu bewältigen. Er bietet praktische Tipps zur Selbstfürsorge, Orientierung im Pflegealltag sowie rechtliche und finanzielle Hilfestellungen.

Rechtliche Aspekte

Kann eine Person krankheitsbedingt die eigenen rechtlichen Angelegenheiten nicht mehr selbstständig erledigen, bestellt das Gericht eine andere Person, die stellvertretend Entscheidungen treffen kann. Für die erkrankte Person wird eine sogenannte „rechtliche Betreuung“ eingerichtet. Die fortschreitende Demenz führt zu einer Beeinträchtigung des freien Willens. Um einer Fremdbestimmung vorzubeugen, gibt es drei Wege: die Vorsorgevollmacht, die Betreuungsverfügung und die Patientenverfügung.

Spezialisierte Demenzformen

Neben der Alzheimer-Krankheit gibt es auch andere Demenzformen, die spezifische Symptome und Verläufe aufweisen.

Frontotemporale Demenz (FTD)

Die Frontotemporale Demenz (FTD) ist eine relativ seltene Form der Demenz, die oft schon vor dem 60. Lebensjahr auftritt. Die Frontotemporale Demenz (FTD) ist eine eher seltene Form der Demenz, die durch einen Nervenzelluntergang in den Stirnlappen (Frontallappen) und den Schläfenlappen (Temporallappen) des Gehirns verursacht wird.

Lewy-Körperchen-Demenz

Die Lewy-Körperchen-Demenz ist deutlich seltener als die AlzheimerDemenz. Die Lewy-Körperchen-Demenz geht mit speziellen Symptomen wie Halluzinationen, starken Schwankungen der geistigen Fähigkeiten im Tagesverlauf und Bewegungsstörungen einher.

Vaskuläre Demenz

Die Broschüre Was ist vaskuläre Demenz? erklärt verständlich die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Krankheit.

Bücher für verschiedene Zielgruppen

Es gibt eine Vielzahl von Büchern über Alzheimer, die sich an unterschiedliche Zielgruppen richten.

Bücher für Betroffene

  • Taylor, R.: Alzheimer und Ich. „Leben mit Dr. Alzheimer im Kopf“.
  • Taylor, R.: Hallo Mister Alzheimer. Wie kann man weiterleben mit Demenz? Einsichten eines Betroffenen

Bücher für Angehörige

  • Baer, Udo; Schotte-Lange, Gabi: Das Herz wird nicht dement: Rat für Pflegende und Angehörige
  • Zander-Schneider, Gabriela: Sind Sie meine Tochter? Erinnerungen an das Leben mit meiner alzheimerkranken Mutter.
  • Rosenberg, Martina: Mutter, wann stirbst du endlich? Wenn die Pflege der kranken Eltern zur Zerreißprobe wird.

Bücher für Fachkräfte

  • Förstl, Hans: Demenzen: Grundlagen, Diagnostik, Therapie
  • Adler, Georg: Nicht-medikamentöse Hilfen für Menschen mit Demenz: Leitfaden für die Unterstützung und Beratung von Patienten und ihren Angehörigen

Die Rolle der Gesellschaft

Die Demenzerkrankung der ca. 1,5 Millionen Menschen in Deutschland ist eine große Herausforderung für Politik, Gesellschaft und Wissenschaft. Klar ist: Wir brauchen Alternativen zu den eingefahrenen Umgangsweisen.Was tun wir, um Orte zu schaffen, an denen wir im Leben bleiben können - statt nur am Leben? Wie können wir das Lebensumfeld von Menschen mit und ohne Demenz zu »menschenwärmenden Orten« machen?In Deutschland sind zahlreiche Initiativen im Aufbruch: Engagierte Menschen aus Politik, Kultur und Kirche sind auf kreative Weise unterwegs zu Demenzfreundlichen Kommunen.

Ethische und soziale Fragen

Demenz stellt drei zentrale Schlüsselwerte unserer Gesellschaft radikal infrage: Produktivität, Rationalität und Autonomie. Die Vorstellung einer Demenzerkrankung löst deshalb bei vielen Menschen tiefe Ängste aus, so dass man von einer Angst vor Demenz als Hölle im Kopf sprechen kann. In diesem Buch werden in theologischen, philosophischen und ethischen Beiträgen einerseits die erwähnten Schlüsselwerte miteinander ins Verhältnis gesetzt, die Ängste aufgezeigt und die zugrundeliegenden Problemzusammenhänge erhellt. Andererseits werden aber auch Perspektiven auf das Thema eröffnet, die die Stigmatisierung der Krankheit kritisch diskutieren und die Fragestellung aufwerfen: Kann es ein gutes Leben mit Demenz geben?

Politische und wirtschaftliche Herausforderungen

Jährlich werden Milliardensummen in die Bekämpfung der Demenz gesteckt. Angesichts der Kostenexplosion im Gesundheitswesen und der zunehmenden Zahl der unter Demenz Leidenden ist eine große Debatte zu diesem Thema überfällig.

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