Michael "Bully" Herbig: Zwischen Mediensatire, Kinoerfolgen und persönlichen Einblicken

Michael "Bully" Herbig, der für seine vielseitigen Talente als Regisseur, Schauspieler und Komiker bekannt ist, hat sich in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft einen festen Platz erobert. Von seinen Anfängen in der "Bullyparade" bis zu seinen Kinoerfolgen wie "Der Schuh des Manitu" und "(T)Raumschiff Surprise" hat Herbig immer wieder bewiesen, dass er ein Gespür für Humor und Unterhaltung hat. Doch auch ernstere Themen scheut er nicht, wie sein Film "Ballon" zeigte.

"Tausend Zeilen": Ein Blick hinter die Kulissen des Journalismus

Sein neuer Film "Tausend Zeilen", der am 29. September in den Kinos startete, wirft einen satirischen Blick hinter die Kulissen eines Medienhauses. Inspiriert von den wahren Vorfällen um den Journalisten Claas Relotius, der beim Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" Manipulationen beging, erzählt der Film die Geschichte des freien Journalisten Juan Romero (gespielt von Elyas M'Barek), der Ungereimtheiten in einer Titelgeschichte des preisgekrönten Reporters Lars Bogenius (Jonas Nay) entdeckt. Romero beginnt, entgegen aller Widerstände zu recherchieren und löst einen der größten deutschen Medienskandale aus.

Herbig betont, dass der Film keine Moralkeule schwingen soll, sondern die Zuschauer dazu anregen soll, über die Verantwortung des Journalismus und die Mechanismen von Hochstapelei nachzudenken. Er hofft, dass die Leute aus dem Kino gehen und realisieren, dass auch der seriöse Journalismus an sich belogen wurde. Gleichzeitig interessiert ihn, wie ein Hochstapler so lange damit durchkommen kann und wie die erfundenen Reportagen auf fruchtbaren Boden fallen konnten.

Im Film durchbrechen Juan Romero und Lars Bogenius immer wieder die vierte Wand und erklären dem Kinopublikum ihre Sicht der Dinge, um dessen Gunst zu buhlen. Das Ende des Films ist bewusst offen gehalten, um den Zuschauer zum Grübeln anzuregen, wem er glauben soll.

Drehorte und ein "Easter Egg" für "Manitu"-Fans

Die Dreharbeiten zu "Tausend Zeilen" fanden hauptsächlich in Spanien statt, obwohl die Handlung an verschiedenen Orten wie Arizona, Mexiko und Kuba spielt. Herbig hat bereits in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit Dreharbeiten in Spanien gemacht, unter anderem bei "Der Schuh des Manitu" und "(T)Raumschiff Surprise".

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Für Fans von "Der Schuh des Manitu" gibt es in "Tausend Zeilen" ein kleines "Easter Egg" zu entdecken: Ein Baum, der aus Stahlträgern und Gips kreiert wurde und ursprünglich für die Dreharbeiten zu "Conan der Barbar" (1982) entstand, ist in einer Szene zu sehen. Dieser Baum wurde auch für die Szene mit dem Apfel in "Der Schuh des Manitu" verwendet.

Humor und Verantwortung: Herbigs Blick auf die "Lügenpresse"-Debatte

Angesprochen auf die "Lügenpresse"-Kritik, die durch den realen Vorfall um Claas Relotius noch verstärkt wurde, betont Herbig die Unverzichtbarkeit des seriösen Journalismus. Er warnt davor, dass es unübersichtlich wird, wenn jeder nur noch über seine eigene Wahrheit schreibt. Gleichzeitig räumt er ein, dass der Vorfall den falschen Leuten in die Hände spielt und dass der seriöse Journalismus inzwischen noch mehr Verantwortung hat als ohnehin schon.

Herbig betont, dass die Verantwortung des Journalismus bereits bei der Überschrift anfängt. Eine reißerische und laute Überschrift, die einen Verdacht impliziert, kann bereits eine Irreführung darstellen, auch wenn sie eigentlich nur die Leser anlocken soll.

Von der "Bullyparade" zu "Tabaluga": Herbigs vielseitige Karriere

Neben seinen Kinofilmen ist Herbig auch für seine Arbeit im Fernsehen bekannt. Mit der "Bullyparade" feierte er in den 1990er Jahren große Erfolge. Auch als Synchronsprecher ist Herbig aktiv, so lieh er beispielsweise dem Glückskäfer in "Tabaluga - Der Film" seine Stimme.

Herbig beschreibt seine Arbeit als Synchronsprecher als eine Art "Doppelleben". Er habe versucht, die Stimme dem Glückskäfer anzupassen, so wie er es früher beim Radio gemacht habe, wo er Anfang der 90er Jahre aus Versehen gelandet sei.

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Zusammenarbeit mit anderen Künstlern

Im Laufe seiner Karriere hat Herbig mit zahlreichen anderen Künstlern zusammengearbeitet, darunter Hape Kerkeling, mit dem er in "Der Boandlkramer und die ewige Liebe" erstmals gemeinsam auf der Leinwand zu sehen war. Auch mit Peter Maffay verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit. Herbig durfte ein Duett mit Maffay singen und übernahm eine Rolle in "Tabaluga - Der Film".

Herbig betont, dass er dankbar und demütig ist, dass er Künstler, die er interessant findet, einfach anrufen kann. Er schätzt es sehr, wenn er Menschen, die er bewundert, kennenlernt und sie nach dem Treffen auch noch mag.

Umgang mit Social Media

Herbig ist kein "Social-Media-Native", nutzt die Plattformen aber, um seine Fans über seine Arbeit zu informieren und um zu verhindern, dass andere in seinem Namen falsche Informationen verbreiten. Er achtet jedoch darauf, private Dinge nur zeitversetzt zu posten, um seine Privatsphäre zu schützen.

"Der Schuh des Manitu": Ein Meilenstein der deutschen Filmgeschichte

"Der Schuh des Manitu", der 2001 in die Kinos kam, zählt nach wie vor zu den erfolgreichsten Filmen Deutschlands. Herbig freut sich darüber, dass immer neue Fans dazu kommen und dass der Film im Feiertagsprogramm läuft.

Er erzählt von einem Neunjährigen, der sagte, dass "Der Schuh des Manitu" jetzt sein absoluter Lieblingsfilm sei und "Wickie und die starken Männer" überholt habe. Das sei einfach schön, da der Film in der Zeitschleife die anderen Filme überhole.

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Persönliche Einblicke und der Verlust von Mirco Nontschew

Herbig spricht offen über persönliche Themen und Herausforderungen. So erzählt er, dass ihn die Nachricht vom Tod seines Comedykollegen Mirco Nontschew sehr getroffen hat. Er habe Nontschew kurz vor dessen Tod angerufen, um ihm zu sagen, wie großartig er wieder sei.

Herbig betont, dass der Verlust von Nontschew noch nicht verarbeitet sei und dass es ein großer Fehler gewesen wäre, ihn aus dem Film zu schneiden.

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