Charité Neurologie Campus Mitte: Informationen zu Klinik, Forschung und Lehre

Das CharitéCentrum 15 für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie am Campus Mitte der Charité - Universitätsmedizin Berlin stellt einen bedeutenden Standort für die neurologische Versorgung, Forschung und Lehre dar. Durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche und die Integration von Forschungseinrichtungen bietet das Centrum eine umfassende und hochspezialisierte Patientenversorgung.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und Schwerpunkte

Am CharitéCentrum 15 ergänzen sich die Klinik für Neurologie, die Klinik für Neurochirurgie und die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in einzigartiger Weise. Diese enge Kooperation ermöglicht eine umfassende Behandlung von Patientinnen und Patienten mit komplexen neurologischen, neurochirurgischen und psychiatrischen Krankheitsbildern.

Die Klinik für Neurologie deckt ein breites Spektrum an neurologischen Erkrankungen ab. Zu den Schwerpunkten gehören:

  • Schlaganfälle
  • Entzündliche Erkrankungen wie Multiple Sklerose
  • Bewegungsstörungen, z.B. Morbus Parkinson
  • Degenerative Erkrankungen, z.B. Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und Demenzen
  • Epilepsie

In der Klinik für Neurochirurgie werden Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen der Hirngefäße und Hirntumoren, akuten Schädel-Hirn-Verletzungen und Erkrankungen der Wirbelsäule behandelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf epilepsiechirurgischen Eingriffen sowie Operationstechniken der funktionellen Neurochirurgie, wie beispielsweise der Einsatz von Hirnschrittmachern bei Bewegungsstörungen. Der Arbeitsbereich Pädiatrische Neurochirurgie ist auf neurochirurgische Eingriffe bei Kindern und Jugendlichen spezialisiert.

Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Campus Mitte und die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Campus Benjamin Franklin behandeln Patientinnen und Patienten mit Krankheitsbildern wie Schizophrenie, Depression, bipolaren Erkrankungen oder Angst- und Zwangsstörungen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die psychotherapeutische Krisenintervention.

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Das Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB)

Ein wichtiger Bestandteil des CharitéCentrums 15 ist das Centrum für Schlaganfallforschung Berlin (CSB). Das CSB wird seit 2008 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) als Integriertes Forschungs- und Behandlungszentrum gefördert. Ziel des CSB ist es, die Versorgung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten durch innovative Forschung undTranslation zu verbessern.

Diagnostik und das Institut für Neuropathologie

Für die Diagnostik neurologischer Erkrankungen ist das Institut für Neuropathologie von großer Bedeutung. Hier werden Proben des zentralen Nervensystems, Liquorproben und neuromuskuläre Biopsate untersucht. Die neuropathologische Diagnostik ist unerlässlich für die Differentialdiagnose und die Therapieplanung neurologischer Erkrankungen.

Die Klinik für Neurologie im Überblick

Die Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie ist an den drei Standorten der Charité - Campus Mitte, Campus Virchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin - vertreten. Jährlich werden hier auf insgesamt 170 Betten über 8.000 neurologische Fälle stationär behandelt. Die Klinik bietet sowohl stationäre als auch ambulante Versorgung an.

Forschungsschwerpunkte

Die Klinik für Neurologie ist sehr aktiv auf dem Gebiet der Erforschung des Nervensystems. Die Forscherinnen und Forscher untersuchen neurologische Erkrankungen auch in Verbundprojekten. Die Experimentelle Neurologie befasst sich mit den Grundlagen neurologischer Erkrankungen und entwickelt neue Therapieansätze.

Epilepsie-Ambulanzen

Patienten ab dem 16. Lebensjahr werden in den Epilepsie-Ambulanzen der Klinik für Neurologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin behandelt. Sprechstunden finden an allen drei Standorten der Charité statt.

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PJ-Tertial in der Neurologie am Campus Mitte

Das Praktische Jahr (PJ) in der Neurologie am Campus Charité Mitte bietet Medizinstudierenden eine hervorragende Möglichkeit, praktische Erfahrungen in einem anspruchsvollen und vielfältigen Umfeld zu sammeln.

Struktur und Ablauf

Das PJ-Tertial beginnt in der Regel mit einer Einführung, in der die Studierenden die Station, die Teams und die wichtigsten Ansprechpartner kennenlernen. Ein ärztlicher PJ-Beauftragter steht den Studierenden während des gesamten Tertials zur Seite und unterstützt sie bei Fragen und Problemen.

Der Tag beginnt um 8.15 Uhr mit der Röntgen-Demo, in der die Studierenden gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten die radiologischen Bilder der Patientinnen und Patienten besprechen. Anschließend werden die Neuaufnahmen verteilt, Blutentnahmen durchgeführt und die Patientinnen und Patienten visitiert.

Die Station ist in drei Teams aufgeteilt:

  1. Stroke (Schlaganfall)
  2. Bewegungsstörungen
  3. Neuroimmunologie

Die Studierenden können in alle Teams rotieren, wobei eine Rotation in zwei Teams sinnvoll ist. Die Aufgaben in den Teams sind unterschiedlich. So werden beispielsweise im Team Neuroimmunologie häufiger Lumbalpunktionen durchgeführt, während im Team Stroke mehr Blutentnahmen anfallen.

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Dienstags finden Oberarztvisiten statt, manchmal auch mit dem Chefarzt. Von den PJlern wird erwartet, dass sie eigenständig Patient:innen betreuen (zwischen 1-3 je nach Komplexität der Fälle). Hier dürft ihr unter Supervision wirklich alles übernehmen, was die Assistent:innen auch machen.

Lernmöglichkeiten und Betreuung

Das PJ-Tertial in der Neurologie am Campus Mitte bietet den Studierenden vielfältige Lernmöglichkeiten. Sie können an Visiten teilnehmen, Patientinnen und Patienten untersuchen, Befunde erheben, Behandlungspläne erstellen und Therapien durchführen. Unter Supervision können sie auch Lumbalpunktionen, EEG-Untersuchungen und andere diagnostische Maßnahmen durchführen.

Die Betreuung durch die Ärztinnen und Ärzte ist sehr gut. Sie nehmen sich Zeit für die Studierenden, erklären ihnen die Hintergründe der Erkrankungen und Behandlungen und beantworten ihre Fragen. Es wird viel Wert darauf gelegt, dass die Studierenden frühzeitig selbstständig arbeiten können.

Rotation in die Funktionsdiagnostik und Neuro-ITS

In der zweiten Woche des Tertials rotieren die Studierenden in die Funktionsdiagnostik (EEG/ENG/EMG/Doppler/NeuroRad), wo sie die verschiedenen Untersuchungsmethoden kennenlernen und anwenden können. Eine einwöchige Rotation auf die Neuro-ITS (Intensivstation) ist ebenfalls möglich und sehr empfehlenswert. Hier können die Studierenden die Behandlung von schwer kranken neurologischen Patientinnen und Patienten hautnah miterleben und von den erfahrenen Ärztinnen und Ärzten und Pflegekräften lernen.

Rettungsstelle

Es wird empfohlen, so viel Zeit wie möglich in der Rettungsstelle zu verbringen, um ein breites Spektrum an neurologischen Notfällen kennenzulernen.

Besonderheiten

  • Familiäre Atmosphäre: Die Stimmung in den Teams ist sehr freundschaftlich und kollegial. Die Studierenden fühlen sich gut aufgehoben und unterstützt.
  • Gute Lehre: Es wird viel Mühe gegeben, dass die Studierenden etwas lernen und früh selbstständig arbeiten können.
  • Viele praktische Übungsmöglichkeiten: Die Studierenden können viele Lumbalpunktionen durchführen und ihre neurologischen Untersuchungstechniken verbessern.
  • Einblick in die Forschung: Die Studierenden haben die Möglichkeit, an Forschungsprojekten teilzunehmen und Einblicke in die neurowissenschaftliche Forschung zu gewinnen.
  • Spezielle Fälle: Durch die Spezialisierung der Klinik sehen die Studierenden viele seltene und komplexe Fälle, die in anderen Kliniken seltener vorkommen.

Fazit

Das PJ-Tertial in der Neurologie am Campus Charité Mitte ist ein anspruchsvolles, aber auch sehr lohnendes Tertial. Die Studierenden haben die Möglichkeit, viel zu lernen, praktische Erfahrungen zu sammeln und sich persönlich weiterzuentwickeln. Das Tertial ist besonders geeignet für Studierende, die sich für Neurologie interessieren und eine Karriere in der Universitätsmedizin anstreben.

Adresse und Kontakt

Charité - Universitätsmedizin BerlinCampus Charité MitteCharitéplatz 110117 Berlin

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Klinik für Neurologie: https://neurologie.charite.de

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