Christian Seifert: Neurologische Publikationen im Fokus

Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Forschungsbeiträge von Christian Seifert im Bereich der Neurologie. Anhand einer Auswahl seiner Publikationen werden unterschiedliche Schwerpunkte seiner Arbeit vorgestellt, die von Schlaganfallbehandlung über neurodegenerative Erkrankungen bis hin zu genetisch bedingten neurologischen Leiden reichen.

Endovaskuläre Thrombektomie bei großflächigen ischämischen Schlaganfällen

Eine von Seifert mitverfasste Publikation beschreibt ein landesweites, prospektives Register zur endovaskulären Thrombektomie bei Patienten mit extra-großen ischämischen Schlaganfällen und großem Gefäßverschluss (XL STROKE). Ziel dieser Studie ist es, die Effektivität und Sicherheit dieser Behandlungsmethode in einem breiten Patientenkollektiv zu untersuchen.

Eine weitere Arbeit beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Reperfusion auf die Behandlungsergebnisse nach Thrombektomie bei Patienten mit großen ischämischen Infarkten. Hierbei wird untersucht, inwieweit der Zeitpunkt und die Qualität der Wiederherstellung der Blutversorgung das neurologische Outcome beeinflussen.

Die Kostenwirksamkeit der endovaskulären Thrombektomie bei akutem ischämischem Schlaganfall mit etabliertem großem Infarkt in Deutschland wird in einer weiteren Publikation analysiert. Dabei werden Entscheidungsbaum- und Markov-Modelle verwendet, um die langfristigen Kosten und Nutzen dieser Therapie zu bewerten.

Neurodegenerative Erkrankungen: Fokus auf PSP und Alzheimer

Seifert ist auch an Studien zu neurodegenerativen Erkrankungen beteiligt. Eine seiner Publikationen befasst sich mit einer kurzen kognitiven und neuropsychiatrischen Bewertungsskala für die progressive supranukleäre Blicklähmung (PSP). Ziel ist es, ein praktikables Instrument zur Erfassung der komplexen Symptomatik dieser Erkrankung zu entwickeln.

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Eine weitere Arbeit untersucht den Mehrwert von FDG-PET zur Erkennung von PSP. Dabei wird analysiert, inwieweit diese Bildgebungstechnik zur frühzeitigen und differenzierten Diagnose der Erkrankung beitragen kann.

Eine weitere Studie untersucht Assoziationen zwischen dem neuropsychologischen Profil und der regionalen FDG-Aufnahme im Gehirn bei progressiver supranukleärer Parese.

Darüber hinaus befasst sich Seifert mit der Entwicklung von Studiendesigns zur Bewertung von Therapien bei Alzheimer-Krankheit. Hierbei werden die Herausforderungen und Fortschritte bei der Durchführung randomisierter klinischer Studien in diesem Bereich diskutiert.

Neurofibromatose: Genetik, Klinik und Therapie

Ein weiterer Schwerpunkt von Seiferts Forschung liegt auf der Neurofibromatose (NF), einer genetisch bedingten Erkrankung, die zu Tumoren entlang von Nerven führt. Er ist an mehreren Publikationen beteiligt, die sich mit verschiedenen Aspekten dieser Erkrankung befassen.

Eine Arbeit beschreibt die altersgerechte diagnostische Bewertung und Behandlung von Patienten mit Neurofibromatose Typ 1 (NF1) in Deutschland. Dabei werden spezifische Empfehlungen für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit dieser Erkrankung gegeben.

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In diesem Zusammenhang sind auch Publikationen zur Diagnose und Therapie der Neurofibromatose Typ 1 sowie der Schwannomatose-Erkrankungen hervorzuheben.

Eine Fallstudie beschreibt einen Patienten mit NF1, der sowohl NF1-bedingte als auch NF1-unabhängige Tumoren aufweist. Dies unterstreicht die Komplexität der Erkrankung und die Bedeutung einer umfassenden Diagnostik.

Weitere Arbeiten befassen sich mit der Analyse von Tumoren zur genetischen Diagnose bei Mosaik-NF1 sowie mit dem Nachweis von zwei verschiedenen pathogenen NF1-Varianten in einer Familie mit NF1.

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Selumetinib bei Erwachsenen mit NF1 und symptomatischen, inoperablen plexiformen Neurofibromen wird in einer multizentrischen, internationalen, randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudie der Phase 3 (KOMET) untersucht, an der Seifert beteiligt war.

Autoimmun-Enzephalitis: Komorbiditäten und Behandlungsergebnisse

Eine weitere Publikation, an der Seifert beteiligt ist, untersucht Komorbiditäten und deren Einfluss auf Behandlungsergebnisse und infektiöse Komplikationen bei Autoimmun-Enzephalitis. Es handelt sich um eine multizentrische Kohortenstudie, die wichtige Erkenntnisse für die klinische Versorgung dieser Patienten liefert.

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Weitere Forschungsbereiche

Neben den genannten Schwerpunkten hat sich Christian Seifert auch mit weiteren neurologischen Themen auseinandergesetzt. Dazu gehören:

  • Schlaganfall: Auswirkungen von Geschlecht auf die intravenöse Thrombolyse bei ischämischem Schlaganfall mit unbekanntem Beginn, Effekt der intravenösen Thrombolyse mit Alteplase bei Patienten mit Gefäßverschluss in der WAKE-UP-Studie, Nierenfunktion und zerebrale Small Vessel Disease.
  • Parkinson-Krankheit: Diagnose und Behandlung von autonomem Versagen, Schmerzen und Schlafstörungen bei Parkinson-Krankheit, Parkinson-Tagesklinik: Auswahl geeigneter Patienten und angebotene Leistungen für eine erfolgreiche Therapie, subkutane Foslevodopa/Foscarbidopa-Initiierung in einer Parkinson-Tagesklinik.
  • Zerebrale Vaskulitis: Biopsie-bewiesene PACNS: Ergebnisse aus der großen, multizentrischen Kohorte von zerebralen Vaskulitis-Patienten.
  • Neuroimmunologische Erkrankungen: Behandlung neuroimmunologischer Erkrankungen mit CAR-T-Zellen: Erfahrung und neue Entwicklungen, frühe Behandlung mit intravenösen Immunglobulinen und Ergebnisse von Patienten mit Anti-IgLON5-Krankheit.
  • Andere: Veränderungen in neuroimmunologischen Synapsen während zerebraler Ischämie, Internationale Praktiken und Perspektiven zur endovaskulären Therapie für die Behandlung von zerebralen Venenthrombosen, Qualität der Evidenz in den Leitlinien der Europäischen Schlaganfallorganisation und der American Heart Association, Analyse von Tumoren zur genetischen Diagnose bei Mosaik-Neurofibromatose Typ 1.

Nanotechnologie und Gehirn

Eine Publikation befasst sich mit der Frage, wie Nanotechnologie zur Schnittstelle mit dem Gehirn beitragen kann. Sie untersucht die potenziellen Anwendungen von Nanomaterialien und -technologien in der Neurologie, beispielsweise für die Diagnose und Therapie von Hirnerkrankungen.

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