Dieser Artikel beschreibt den Umbau einer Myford Drehmaschine, wobei ein besonderer Fokus auf den Austausch des Motors gelegt wird. Der Bericht schildert die Herausforderungen und Lösungen, die bei der Modernisierung einer klassischen Maschine auftreten können.
Ausgangssituation und Motivation
Die Myford Drehmaschine, obwohl grundsätzlich funktionsfähig und in gutem Zustand, wies einige Schwächen auf, die den Autor zu einer umfassenden Modernisierung motivierten. Das Bett der Maschine war leicht abgenutzt, was bei Myford-Betten üblich ist, da diese in der Regel nicht gehärtet sind. Gehärtete Betten werden erst seit den 2000er Jahren angeboten und sind entsprechend selten und teuer.
Ein weiterer Schwachpunkt war der originale Einphasen-Reihenschlussmotor englischen Fabrikats (Brook-Crompton-Parkinson) mit 0.37kW. Dieser Motor überzeugte weder durch seine Leistung noch durch sein Anlaufmoment. Getreu dem Motto "In for a penny, in for a pound" entschied sich der Autor für einen kompletten Austausch des Motors.
Die Suche nach Lösungen und unerwartete Hilfe
Die Suche nach Ersatzteilen und Lösungen gestaltete sich zunächst schwierig. Viele Händler konnten nicht weiterhelfen und verwiesen auf den Originalzustand der Maschinen. Der Autor suchte jedoch nach einer funktionalen Lösung und nicht nach der Erhaltung eines wertvollen Sammlerstücks.
Schließlich fand er einen Myford-Teilehändler in England, der ihm weiterhelfen konnte. Nach einigen Gesprächen kamen sie zu dem Schluss, dass ein Umbau theoretisch möglich sein sollte.
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Der Umbau: Schritt für Schritt
Nachdem die Ersatzteile, darunter ein frisch geschliffenes Bett einer S7, ein kompletter Bettschlitten, eine neue Leitspindel und ein Oberschlitten, eingetroffen waren, konnte der Umbau beginnen.
Vergleich der Bauteile: Zunächst wurden die einzelnen Betten, Baugruppen und Bauteile miteinander verglichen.
Anpassung des Spindelstocks: Der Spindelstock passte perfekt auf das neue Bett, alle Bohrungen, Schrauben und Pins stimmten überein.
Umzug des Schaltgetriebes: Auch das Schaltgetriebe ließ sich problemlos umbauen, da die Leitspindeln nahezu identisch sind und die Getriebe eins-zu-eins zwischen der ML7 und der S7 getauscht werden können.
Installation des Bettschlittens: Nach dem Einbau der neuen Leitspindel konnte der Bettschlitten mit Quervorschub (Power-Crossfeed, PCF) angebaut werden.
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Austausch des Motors: Parallel zum mechanischen Umbau wurde auch der Motor getauscht. Der originale Brook-Crompton-Parkinson Motor wurde durch einen neuen IEC-Motor mit Anlauf- und Betriebskondensator ersetzt. Nach einigen Messungen entschied sich der Autor für einen 1.5kW-Motor von Updrive. Obwohl er ursprünglich einen Motor von JS bevorzugte, störte ihn die blaue Farbe des Gehäuses. Der Preisunterschied war marginal, die technischen Daten nahezu identisch. Daher entschied er sich für einen China-Motor, der bisher problemlos funktioniert.
Anpassung der Motoraufnahme: Um die Aufnahmeplatte anzupassen, mussten lediglich zwei Befestigungslöcher zu Langlöchern gefräst werden. Die Riemenscheibe musste aufgedreht werden, um eine größere Welle aufnehmen zu können.
Maßstäbe: Zusätzlich wurden Maßstäbe angebaut, bei welchen keine weiteren Bohrungen an der Maschine notwendig waren.
Herausforderungen und Rückschläge
Der Umbau verlief nicht immer reibungslos. Der Autor verbrachte viele Nachmittage mit Suchen und Fluchen. Besonders ärgerlich war der Verlust einer Scheibe beim Befestigen des Spindelstocks, die sich zwischen Motoraufhängung und Bett verklemmte. Um an diese eine Unterlegscheibe zu gelangen, musste alles noch einmal abgebaut werden.
Ein weiteres Problem war der "Impetric"-Mischmasch aller Schrauben, Muttern und Verbinder. Bei nahezu jeder Schraube oder Mutter musste ausprobiert werden, ob die Ingenieure metrische oder zöllige Gewinde verwendet hatten.
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Crompton Parkinson Elektromotoren im Kontext
Der ursprüngliche Motor der Drehmaschine, ein Brook-Crompton-Parkinson, verdeutlicht die historische Bedeutung dieser Marke im Bereich der Elektromotoren. Crompton Parkinson war ein bedeutender Hersteller von Elektromotoren und anderen elektrischen Anlagen, der in vielen industriellen Anwendungen eingesetzt wurde.
Auch im Bahnbereich spielten Crompton Parkinson Elektromotoren eine Rolle. So wurden beispielsweise in den 1950er Jahren dieselelektrische Lokomotiven für die Southern Region (SR) der British Railways mit Crompton Parkinson Ausrüstung ausgestattet. Diese Lokomotiven, bekannt als BRCW Type 3, erhielten aufgrund der verbauten Crompton Parkinson Technik den Spitznamen „Cromptons“.
Fazit und Ausblick
Trotz einiger Herausforderungen und Rückschläge konnte der Umbau der Myford Drehmaschine erfolgreich abgeschlossen werden. Die Maschine ist nun mit einem leistungsstärkeren Motor und einem präziseren Bett ausgestattet.
Der Umbau zeigt, dass es möglich ist, eine klassische Maschine zu modernisieren und an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dabei ist es wichtig, sich nicht von vermeintlichen Grenzen einschränken zu lassen und auch unkonventionelle Lösungen in Betracht zu ziehen.
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