Crystal Meth, auch bekannt als Methamphetamin, Crystal oder Ice, ist eine hochwirksame und gefährliche Droge, die sich verheerend auf das zentrale Nervensystem und den gesamten Körper auswirkt. Ursprünglich in den 1920er Jahren synthetisiert, fand es zunächst als Medikament Verwendung, bevor seine missbräuchlichen und schädlichen Eigenschaften erkannt wurden. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Auswirkungen von Crystal Meth auf das Nervensystem, einschliesslich der Ursachen von Hautschäden, neurologischen Folgen und den Möglichkeiten zur Regeneration des Gehirns.
Die schnelle und extreme Wirkung von Crystal Meth
Crystal Meth stimuliert das zentrale Nervensystem und versetzt den Körper in einen Ausnahmezustand. Konsumenten verspüren keinen Hunger, Durst oder Müdigkeit mehr. Typisch sind auch andauernde Euphorie, ein gesteigerter Sexualtrieb, erhöhte Leistungsfähigkeit sowie ein gesteigertes Selbstbewusstsein.
Ursachen von Wunden bei Crystal Meth-Konsumenten
Der Konsum von Crystal Meth kann zu einer Reihe von Hautproblemen und Wunden führen, die auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sind:
Vermehrtes Kratzen durch Halluzinationen
Meth kann einen starken Juckreiz hervorrufen, besonders, wenn sich Konsumenten im sogenannten „Tweaking“-Zustand befinden. Der „Tweaking“-Zustand folgt auf einen Crystal Meth-Rausch bzw. in Zusammenhang mit einer Toleranzentwicklung, wenn die Konsumentinnen oder Konsumenten die gewünschte Wirkung der Droge nicht mehr spüren. Personen, die sich in der „Tweaking“-Phase befinden, sind hypernervös. Hinzu kommen Gefühle der Leere, eine starke Gier nach der Droge, Halluzinationen oder die wahnhafte Vorstellung, dass Insekten unter der Haut krabbeln (Dermatozoenwahn). Im Zustand der Halluzination kratzen oder zupfen sich Abhängige oft, ohne es zu merken, an ihrer Haut, um die eingebildeten Tiere zu entfernen. Das Risiko der Selbstverstümmelung ist hoch.
Geschwächtes Immunsystem und Infektionen
Crystal Meth-Konsumierende haben oft ein schwaches Immunsystem. Ihre Wunden brauchen möglicherweise länger, um zu heilen und Infektionen können sich schneller ausbreiten. Eine US-amerikanische Studie zeigte, dass Personen, die regelmäßig Meth konsumieren, häufiger mit Typ Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) Bakterien infiziert sind. MRSA sind gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent. Sie breiten sich gerade bei immungeschwächten Menschen schnell aus und können zu schwer heilende Wunden führen. Wenn Crystal Meth gespritzt wird, können die Keime in die Haut eindringen und eine gefährliche bakterielle Weichteilinfektion, die nekrotisierende Fasziitis, auslösen.
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Verengung der Blutgefäße
Methamphetamin ist ein Vasokonstriktor, also eine Substanz, die an den Blutgefäßen eine Gefäßverengung (Vasokonstriktion) auslöst. Der Konsum von Methamphetamin verringert die Durchblutung von Fingern, Händen und der Haut. Wenn die Haut nicht gut durchblutet wird, können die physiologischen Wundheilungsprozesse nur eingeschränkt ablaufen und die Haut wird anfälliger für Infektionen.
Mangelnde Hygiene
Menschen, die Crystal Meth konsumieren, ernähren sich oft schlecht und vernachlässigen ihre persönliche Hygiene.
Neurologische Auswirkungen von Crystal Meth
Die Einnahme von Crystal Meth hat weitreichende Folgen für das Nervensystem und kann zu schweren neurologischen Schäden führen:
Neurotoxizität und Hirnschäden
Crystal Meth wirkt extrem neurotoxisch - es zerstört Nervenzellen des Gehirns, ohne dass sie sich regenerieren können, was zu einem extrem schnellen körperlichen Verfall beiträgt. Die Droge schädigt die Blut-Hirn-Schranke, die normalerweise das Gehirn vor schädlichen Substanzen schützt. Dadurch können giftige Substanzen ins Gehirn eindringen und Infektionen verursachen.
Schlaganfallrisiko
Der regelmäßige Konsum von Methamphetamin kann das Risiko für Schlaganfälle erhöhen, insbesondere bei jungen Menschen. Eine australische Übersichtsstudie zeigte, dass Methamphetamingebrauch eine Ursache für Schlaganfälle im jungen Lebensalter ist. Die Wirkung von Amphetamin oder Methamphetamin besteht unter anderem in einer physiologischen Erregung, die mit einem plötzlichen Blutdruckanstieg und einer erhöhten Pulsfrequenz bis hin zu Herzrasen einhergeht. Chronischer Konsum kann längerfristigen Bluthochdruck mit sich bringen, der einen zentralen Risiko-Faktor für Schlaganfälle darstellt.
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Psychische Störungen
Ein beträchtlicher Anteil aller Methamphetaminnutzer ist von psychischen Störungen und Krankheiten betroffen. Besonders Psychosen treten im Zusammenhang mit Methamphetamin häufiger auf als bei anderen Drogen und zehnmal so oft wie in der Gesamtbevölkerung. Auch mit Depression und Suizidversuchen ist Methamphetamingebrauch assoziiert, je nach Untersuchung zeigt von einem Viertel bis mehr als die Hälfte der Nutzer entsprechende Symptome.
Parkinson-Risiko
Langjähriger Methamphetaminkonsum kann das Parkinsonrisiko deutlich erhöhen. Methamphetamin setzt Dopamin aus den Nervenzellen frei, so dass die Vorräte schnell erschöpft sind. In hohen Dosen dämpft die Substanz dauerhaft die für die Weiterleitung von Nervensignalen zuständigen präsynaptischen Enden der Axone im Streifenkörper, was vermutlich zur Suchtentstehung beiträgt und möglicherweise dafür sorgt, dass Entzugserscheinungen vergleichsweise lang andauern.
Regeneration des Gehirns durch Sport
Eine aktuelle Studie legt nahe, dass Sport die Regeneration des Gehirns nach einer Crystalabhängigkeit fördern kann. Die Studienteilnehmer absolvierten 12 Wochen lang täglich eine Stunde Sport, wie Joggen oder Indoor-Fahrradfahren. Die Blutanalysen lieferten den Beweis, dass moderater Sport die Regeneration des Gehirns von Crystalabhängigen fördert. Regelmäßige sportliche Betätigungen dämpfen auch Entzugssymptome, heben die Stimmung und machen ganz nebenbei noch fit.
Weitere Auswirkungen von Crystal Meth
Neben den oben genannten Auswirkungen hat Crystal Meth noch weitere negative Folgen für den Körper und die Psyche:
- Herzrhythmusstörungen, die bis zum Herzstillstand führen können
- Austrocknung des Körpers
- Kopf- und Muskelschmerzen
- Übelkeit, Schwindel, Fieber
- Schlafstörungen
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Angstzustände oder sogar Verfolgungswahn
- Extremer Gewichtsverlust
- Zahnausfall
- Hautekzeme
- Leber- und Nierenschäden
- Paranoia, Wahnvorstellungen, Schizophrenie oder Depressionen
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