Die Wirkung von Crystal Meth auf das Nervensystem: Eine umfassende Analyse

Crystal Meth, auch bekannt als Methamphetamin, ist eine synthetische Droge mit stark anregender Wirkung. Ursprünglich in Japan entwickelt und später in Deutschland als Medikament namens Pervitin vermarktet, hat sich Crystal Meth zu einer illegalen Substanz mit erheblichen Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem und die allgemeine Gesundheit entwickelt. Dieser Artikel beleuchtet die Wirkungsweise von Crystal Meth, seine kurz- und langfristigen Auswirkungen, Risiken und Langzeitfolgen sowie die rechtliche Lage und Verbreitung.

Was ist Crystal Meth?

Methamphetamin ist ein vollsynthetisches Stimulans, das chemisch eng mit Amphetamin verwandt ist. Es wird oft in Form von kleinen Kristallen, als helles Pulver, in Tablettenform oder als Kapseln verkauft. Die Droge wird üblicherweise gesnieft, kann aber auch geschluckt, geraucht oder intravenös gespritzt werden.

Wie wirkt Crystal Meth?

Crystal Meth wirkt ähnlich wie Amphetamin, jedoch stärker und länger. Die Wirkung einer üblichen Dosis Amphetamin hält etwa sechs bis acht Stunden an, während Methamphetamin eine Rauschdauer von bis zu 16 Stunden oder sogar bis zu 70 Stunden haben kann. Die Nebenwirkungen können sogar mehrere Wochen anhalten.

Die Droge entfaltet ihre Wirkung im zentralen Nervensystem, indem sie in den Hirnstoffwechsel der Neurotransmitter Serotonin und Dopamin eingreift. Dies führt zu einer Reihe körperlicher und psychischer Effekte.

Körperliche Effekte

  • Starke körperliche Erregung
  • Unterdrückung von Hunger und Schlafbedürfnis
  • Erhöhung von Puls, Herzfrequenz und Blutdruck
  • Beschleunigte Atmung
  • Erweiterung der Pupillen
  • Sehstörungen (Doppelbilder)
  • Kopfschmerzen
  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit

Psychische Effekte

  • Gesteigerter Sexualtrieb
  • Erhöhte Risikobereitschaft, Enthemmung
  • Gehobenes Selbstwertgefühl
  • Euphorie
  • Gesteigerter Rededrang

Allerdings können auch unangenehme psychische Effekte auftreten:

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  • Unangenehme innere und motorische Unruhe
  • Nervosität, Aggressivität und Gewaltausbrüche
  • Panikattacken
  • Konzentrationsstörungen

Die körperliche Erregung führt zu einer physischen Leistungssteigerung, insbesondere bei eintönigen Aufgaben. Eine subjektiv wahrgenommene Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit und Kreativität ist objektiv meist nicht vorhanden.

Kurzzeitige Wirkungen von Crystal Meth

Nach der Einnahme von Crystal Meth treten verschiedene kurzzeitige Wirkungen auf, die sowohl als positiv als auch negativ empfunden werden können.

Erwünschte Wirkungen

  • Erhöhtes Selbstbewusstsein und Euphorie: Konsumenten berichten von einem gesteigerten Selbstwertgefühl und einem Gefühl des Glücks.
  • Aufputschende Wirkung: Crystal Meth wirkt stimulierend und erhöht die Wachheit und Leistungsfähigkeit.
  • Unterdrückung von Hunger und Schlafbedürfnis: Die Droge unterdrückt das Hungergefühl und das Bedürfnis nach Schlaf, was zu einer erhöhten Ausdauer führt.
  • Gesteigerte Lust auf Sex: Viele Konsumenten erleben einen gesteigerten Sexualtrieb.
  • Vermindertes Schmerzempfinden: Crystal Meth kann das Schmerzempfinden reduzieren.

Unerwünschte Wirkungen

  • Herzfrequenz- und Blutdrucksteigerung: Die Droge kann zu einer gefährlichen Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdrucks führen.
  • Unruhe: Konsumenten können unter innerer Unruhe und Nervosität leiden.
  • Anstieg der Körpertemperatur: Crystal Meth kann zu einem gefährlichen Anstieg der Körpertemperatur führen, insbesondere bei körperlicher Anstrengung.
  • Aggressivität, gesteigerte Risiko- und Gewaltbereitschaft: Die Droge kann Aggressivität und ein erhöhtes Risikoverhalten fördern.

Nachwirkungen von Crystal Meth

Nach dem Rauschzustand treten oft unangenehme Nachwirkungen auf, die länger anhalten können als bei anderen Drogen wie Speed.

  • Extrem langer Nachschlaf: Konsumenten benötigen oft einen sehr langen Nachschlaf von bis zu 30 Stunden.
  • Starker Hunger: Nach dem Abklingen der Wirkung tritt oft ein starkes Hungergefühl auf.
  • Gereiztheit und depressive Verstimmung: Viele Konsumenten erleben Gereiztheit und depressive Verstimmungen.
  • Konzentrationsstörungen: Die Konzentrationsfähigkeit kann beeinträchtigt sein.

Diese Nachwirkungen können bis zu zwei Wochen andauern.

Risiken und Langzeitfolgen von Crystal Meth

Der Konsum von Crystal Meth birgt erhebliche Risiken und kann zu massiven körperlichen und psychischen Schäden führen.

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Körperliche Schäden

  • Starker Gewichtsverlust und Essstörungen: Die Unterdrückung des Hungergefühls kann zu starkem Gewichtsverlust und Essstörungen führen.
  • Hautentzündungen: Es können Hautentzündungen auftreten.
  • Starker Juckreiz: Ein starker Juckreiz mit Mikrohalluzinationen, bekannt als Dermatozoenwahn, kann auftreten.
  • Mundfäule und Zahnausfall: Mundtrockenheit und Zähneknirschen können zu Mundfäule und Zahnausfall führen.
  • Herzrhythmusstörungen und Herzrasen: Die Droge kann zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen und Herzrasen führen.
  • Zittern von Händen und Extremitäten: Es kann zu Zittern kommen.
  • Lungen- und Nierenschäden: Langfristiger Konsum kann zu Schäden an Lunge und Nieren führen.
  • Erhöhtes Risiko für Arteriosklerose und andere Gefäßerkrankungen
  • Herzinfarktrisiko
  • Nierenversagen, Hirnblutungen und Schlaganfall

Psychische Schäden

  • Gehirnschäden mit Denk- und Konzentrationsstörungen: Crystal Meth kann zu dauerhaften Gehirnschäden führen, die Denk- und Konzentrationsstörungen verursachen.
  • Depression, Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Angststörungen: Es können schwere psychische Probleme auftreten.
  • Psychotische Symptome: Unter dem Einfluss von Methamphetamin kann es zu paranoiden Halluzinationen mit Angstzuständen, aggressiven Ausbrüchen und Panikattacken kommen.
  • Erhöhtes Parkinsonrisiko

Abhängigkeit

Crystal Meth hat ein hohes Abhängigkeitspotential, insbesondere eine starke psychische Abhängigkeit kann sich entwickeln. Der Körper gewöhnt sich schnell an die Droge, wodurch die Dosis erhöht werden muss, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Nach dem körperlichen Entzug bleibt die psychische Abhängigkeit oft stark ausgeprägt, was die Rückfallgefahr erhöht.

Schädigung der Blut-Hirn-Schranke

Studien haben gezeigt, dass Methamphetamin die Blut-Hirn-Schranke schädigen kann. Diese Barriere schützt das Gehirn vor schädlichen Substanzen. Eine Schädigung kann langfristige Schäden nach sich ziehen.

Mischkonsum

Der Mischkonsum von Crystal Meth mit anderen Substanzen sollte vermieden werden. Beispielsweise wird die Wirkung von Alkohol durch Methamphetamin subjektiv abgeschwächt wahrgenommen, was zu einer Alkoholvergiftung führen kann. Zudem steigen beim Mischkonsum von Methamphetamin und Alkohol sowohl die Gewalt- und Risikobereitschaft als auch die Unfallgefahr.

Herstellung von Methamphetamin

Die Herstellung von Methamphetamin erfolgt in illegalen Laboren. Es gibt verschiedene Syntheserouten, von denen einige sehr gefährlich sind, da sie reaktive Chemikalien und giftige Gase freisetzen können. Die fehlende Kontrolle bei der illegalen Herstellung kann zu Verunreinigungen führen, die zusätzliche Risiken für die Konsumenten darstellen.

Verbreitung und rechtliche Lage

Global betrachtet konzentrieren sich Herstellung und Konsum von Methamphetamin vor allem in Nordamerika und Südostasien. In Europa sind vor allem Tschechien und Litauen betroffen. In Deutschland hat der Konsum von Crystal Meth in den deutsch-tschechischen Grenzgebieten zugenommen.

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Da Methamphetamin keine therapeutische Verwendung findet, ist es im Betäubungsmittelgesetz als nicht verschreibungsfähiges, aber verkehrsfähiges Betäubungsmittel aufgeführt.

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