Nerven- und Muskelschmerzen in den Beinen sind ein weit verbreitetes Problem, das viele verschiedene Ursachen haben kann. Die Symptome reichen von Kribbeln und Brennen bis hin zu stechenden Schmerzen und Muskelschwäche. Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die richtige Behandlung einzuleiten und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Das periphere Nervensystem und seine Bedeutung
Das periphere Nervensystem verbindet Organe und Gewebe mit dem zentralen Nervensystem und spielt eine entscheidende Rolle bei der Weiterleitung motorischer Befehle an die Muskeln und der Übertragung von Sinneseindrücken. Schädigungen dieses Systems können zu vielfältigen Beschwerden führen.
Polyneuropathie: Wenn Nervenstrukturen geschädigt sind
Ein Gefühl, als würden Ameisen über die Beine laufen, Schmerzen oder ein fehlendes Temperaturempfinden in Händen oder Füßen können Anzeichen für eine Polyneuropathie sein. Bei einer Polyneuropathie sind mehrere Nerven oder ganze Nervenstrukturen geschädigt, wodurch Reize zwischen Nerven, Rückenmark und Gehirn nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Diese Funktionsstörung löst typische Beschwerden wie Schmerzen, Missempfindungen, Gefühlsstörungen oder Muskelschwäche aus.
Symptome der Polyneuropathie
Die Symptome einer Polyneuropathie können vielfältig sein, je nachdem, welche Nerven betroffen sind. Mediziner unterscheiden sensible, motorische und vegetative Polyneuropathien. Es gibt auch Fälle, in denen Menschen von mehreren Formen gleichzeitig betroffen sind. Der Verlauf kann akut, sich schnell verschlechternd oder chronisch sein.
- Sensible Polyneuropathie: Beeinträchtigungen der sensiblen Nerven können zu Empfindungsstörungen wie Ameisenlaufen, Brennen, Jucken, Taubheitsgefühlen oder Kribbeln führen. Auch ein vermindertes Temperatur- oder Schmerzempfinden ist möglich. Betroffene bemerken diese Symptome vor allem an Füßen oder Händen.
- Motorische Polyneuropathie: Eine Schädigung der motorischen Nerven kann Muskelschwäche, Muskelschmerzen, Muskelzucken oder Muskelkrämpfe verursachen.
- Vegetative Polyneuropathie: Eine vegetative Polyneuropathie kann mit Beschwerden wie Schwindel, Blasenschwäche, Durchfall oder verstärktem Schwitzen einhergehen und betrifft die Organfunktionen.
Neben körperlichen Symptomen berichten Betroffene oft auch von Erschöpfungszuständen und brennenden, schneidenden oder stechenden Schmerzen.
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Ursachen der Polyneuropathie
Polyneuropathie kann erblich bedingt oder im Laufe des Lebens erworben sein, wobei letzteres häufiger der Fall ist. Schädigungen an den peripheren Nerven können durch Entzündungsprozesse im Körper als Folge einer Autoimmunerkrankung oder einer Infektion mit bestimmten Viren bzw. Bakterien auftreten. Bekannte Erkrankungen sind Borreliose, Diphtherie oder Gürtelrose. Auch Diabetes mellitus, Alkoholabhängigkeit, Erkrankungen der Leber, Mangelernährung, Vitaminmangel, Autoimmunerkrankungen, die Einnahme bestimmter Medikamente, Kontakt mit giftigen Substanzen, HIV-Infektionen, Krebserkrankungen, hormonelles Ungleichgewicht und erbliche Veranlagung können Polyneuropathie verursachen.
Diagnose der Polyneuropathie
Bei Verdacht auf Polyneuropathie ist eine neurologische Facharztpraxis die richtige Anlaufstelle. Nach einem Gespräch über die Krankengeschichte und die vorliegenden Beschwerden erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt oder die Ärztin prüft, ob Muskeln gelähmt oder geschwächt sind. Einschränkungen beim Reizempfinden oder eine Beeinträchtigung der Reflexe können ebenfalls auffallen.
Zur Ursachenforschung und zur Feststellung, welche Nerven wie stark geschädigt sind, gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden:
- Elektroneurographie: Misst die elektrischen Impulse der Nerven, um herauszufinden, wie die Nervensignale transportiert und im Körper verteilt werden.
- Elektromyographie: Macht deutlich, ob und wie stark die Muskeln auf die Nervensignale ansprechen.
- Untersuchungen von Urin, Gehirnwasser, Blut oder Gewebeproben sowie genetische Tests und bildgebende Verfahren: Diese Methoden sind sinnvoll, wenn andere Ursachen unwahrscheinlich sind und das Beschwerdebild weiteren Abklärungsbedarf ergibt.
Behandlung der Polyneuropathie
Bei der Behandlung einer Polyneuropathie gibt es verschiedene Ansätze:
- Auslöser vermeiden und behandeln: Um weitere Schäden zu verhindern und die Beschwerden zu lindern, wird die zugrunde liegende Ursache beseitigt oder behandelt. Bei Diabetes muss der Blutzucker richtig eingestellt werden, alkoholabhängige Menschen profitieren von einer Suchttherapie, und bei einem Vitaminmangel kann durch Ernährungsumstellungen ein Ausgleich geschaffen werden. Infektionen oder Entzündungen können mit Antibiotika oder Kortison behandelt werden.
- Schmerzen lindern: Eine begleitende Schmerztherapie kann Linderung verschaffen. Zum Einsatz kommen Antidepressiva, Antikonvulsiva und Opioide.
- Begleitende Therapien: Je nach vorliegender Nervenschädigung können Physio- oder Ergotherapie hilfreich sein, um bei ungünstigen Bewegungsabläufen oder Gleichgewichtsstörungen zu unterstützen. Spezielle Schienen können Betroffenen mit Muskellähmungen helfen, Hände und Füße beweglich zu halten.
Tipps zur Vorsorge und für mehr Lebensqualität
Eine Polyneuropathie kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Folgende Tipps können helfen, das Wohlbefinden zu steigern und Risiken zu minimieren:
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- Blutzucker kontrollieren: Menschen mit Diabetes sollten regelmäßig ihren Blutzucker kontrollieren und ärztlich verordnete Medikamente einnehmen.
- Füße kontrollieren: Eine Polyneuropathie an Beinen oder Füßen erhöht das Risiko für Fußgeschwüre. Eine regelmäßige Kontrolle auf Wunden ist wichtig.
- Bewegen: Aquagymnastik oder Gehtraining können bei Schmerzen und Missempfindungen helfen.
Weitere Ursachen für Nerven- und Muskelschmerzen in den Beinen
Neben der Polyneuropathie gibt es noch weitere Ursachen für Nerven- und Muskelschmerzen in den Beinen:
- Verletzungen: Knochenbrüche, Muskelfaserrisse oder Bänderdehnungen können Schmerzen verursachen.
- Muskelkater: Muskelkater nach dem Sport oder durch körperliche Anstrengung kann schmerzhaft sein.
- Muskelkrampf: Plötzliche, starke Schmerzen durch Muskelkrämpfe sind möglich.
- Fehlstellung: Eine Fehlstellung der Füße oder Beine kann ebenfalls Schmerzen verursachen.
- Venenschwäche: Ein Blutstau im Unterschenkel kann durch eine Venenschwäche verursacht werden.
- Arterienerkrankung: Arteriosklerose oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) können zu Durchblutungsstörungen und Schmerzen führen.
- Herz-Kreislauf-Erkrankung: Verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen können ebenfalls Schmerzen in den Beinen verursachen.
- Venenthrombose: Plötzlich auftretende Schmerzen, Schwellungen und Wärme im Bein können auf eine Venenthrombose hindeuten.
- Lipödem: Krankhafte Fetteinlagerungen im Gewebe können zu schweren, geschwollenen und schmerzenden Beinen führen.
- Rückenschmerzen: Verspannungen im Rücken oder Probleme mit der Bandscheibe können bis in die Beine ausstrahlen.
- Entzündungen: Entzündungen in den Gelenken oder im Gewebe können Beschwerden verursachen.
- Bewegungsmangel und Übergewicht: Können zu einer Überlastung der Beine führen und sich durch Schmerzen äußern.
Wann sind Beinschmerzen gefährlich?
Wenn zu den Schmerzen im Bein noch weitere Symptome wie geschwollene Beine, schwere Beine, juckende Beine, Kribbeln im Bein, Spannungsgefühl, Besenreiser oder Krampfadern hinzukommen, sollte man hellhörig werden. Häufig ist die Ursache dann eine Durchblutungsstörung, Venenschwäche oder Herz-Kreislauf-Erkrankung. Unbehandelt drohen Thrombose oder Herzinfarkt.
Was hilft gegen Schmerzen in den Beinen?
Die Behandlung von Beinschmerzen hängt von der Ursache ab. Verletzungen bedürfen einer anderen Behandlung als eine Durchblutungsstörung. Folgende Maßnahmen können akute Schmerzen lindern:
- Kühlen: Bei Verletzungen hilft das Kühlen der betroffenen Stelle. Kühlende Umschläge, Fußbäder oder Gels können auch bei Schmerzen durch mangelhafte Durchblutung helfen.
- Wärme: Bei Verspannungen lockert Wärme das Gewebe.
- Trinken: Ausreichend Flüssigkeit sorgt für eine bessere Durchblutung.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Venen aus.
- Bewegung: Moderate Bewegung kurbelt die Durchblutung der Beine an.
- Kompressionstherapie: Das Tragen von Kompressionsstrümpfen unterstützt die Venenfunktion.
Nervenschmerzen im Bein: Eine spezielle Form von Schmerz
Nervenschmerzen im Bein sind eine spezielle Art von Schmerz, die ihren Ursprung im Nervensystem hat. Im Gegensatz zu anderen Schmerzarten resultieren Nervenschmerzen aus Schädigungen oder Irritationen der Nerven selbst. Diese Schmerzen können durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden und äußern sich oft in einer Vielzahl von empfundenen Symptomen.
Typische Symptome von Nervenschmerzen im Bein
Die typischen Symptome von Nervenschmerzen im Bein sind äußerst unangenehm und können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Zu den häufigsten Beschwerden zählen:
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- Brennende Schmerzen: Viele Betroffene beschreiben den Schmerz als stechend oder brennend, der oft in episodischen Schüben auftritt und bis in die Zehen ausstrahlen kann.
- Kribbeln und Taubheitsgefühl: Ein häufiges Symptom sind auch Empfindungen wie Kribbeln oder Taubheit im Bein. Diese können sporadisch auftreten oder konstant vorhanden sein, was das Gehen und die Durchführung alltäglicher Aktivitäten erschwert.
- Muskelverspannungen: Zusätzlich können Muskelverspannungen und -krämpfe auftreten, die die Beweglichkeit einschränken und unangenehm sein können.
- Schwäche in den Beinen: Eine Schwäche in den Oberschenkeln oder Waden kann ebenfalls auftreten, was das Risiko von Stürzen oder Verletzungen erhöht.
- Schmerzempfindlichkeit: Betroffene berichten häufig von einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Berührung oder Druck im betroffenen Bereich. Ein leichtes Berühren des Beins kann extreme Schmerzen auslösen.
- Verstärkter Schmerz bei Bewegungen: Oftmals werden die Schmerzen durch Bewegung oder bestimmte Körperhaltungen verstärkt.
Viele Patienten berichten, dass die Schmerzen häufig nachts intensiver werden, was den Schlaf erheblich stören kann. Die Schmerzen treten oft plötzlich auf und werden als brennend, schneidend oder sogar bohrend beschrieben. Es ist wichtig zu beachten, dass Nervenschmerzen sowohl akut als auch chronisch auftreten können, wobei die chronischen Schmerzen oft das tägliche Leben stark einschränken und zu einer ständigen Belastung werden. Begleitend können Empfindungsstörungen wie Missempfindungen, Taubheitsgefühle oder das unangenehme Gefühl von „Ameisenlaufen“ auftreten, die sich insbesondere bei Belastung verstärken und in den betroffenen Beinen lokalisiert sind.
Ursachen von Nervenschmerzen im Bein
Nervenschmerzen im Bein sind oft auf eine Schädigung oder Beeinträchtigung der Nerven zurückzuführen. Nervenschmerzen, auch als neuropathische Schmerzen bekannt, sind ein komplexes Phänomen, das sowohl durch periphere als auch durch zentrale Ursachen ausgelöst werden kann. Sie können sich als brennendes, stechendes oder einschießendes Gefühl äußern und häufig mit einer Überempfindlichkeit auf Berührungen einhergehen.
Einige der häufigsten Ursachen für Nervenschmerzen im Bein sind:
- Diabetes mellitus: Diese Stoffwechselerkrankung kann zu diabetischer Neuropathie führen, einer Form der Nervenschädigung, die typischerweise in den Beinen auftritt und mit Schmerzen, Taubheit und Schwäche einhergeht.
- Multiple Sklerose: Eine autoimmune Erkrankung, bei der das Immunsystem das zentrale Nervensystem angreift, was zu Nervenschäden und damit verbundenen Schmerzen führen kann.
- Autoimmunerkrankungen: Erkrankungen wie Lupus oder rheumatoide Arthritis können ebenfalls die Nerven schädigen und zu Nervenschmerzen führen.
- Verletzungen: Mechanische Verletzungen wie Quetschungen oder Knochenbrüche können Nerven verletzen, was zu akuten oder chronischen Schmerzen führt.
- Mechanische Verletzungen: Die durch Unfälle, Sport oder Stürze verursacht werden, können Nerven schädigen oder komprimieren.
- Stoffwechselstörungen: Wie Diabetes können zu erheblichen Nervenschäden führen, da bei kontinuierlich hohen Blutzuckerwerten die Nervenfasern geschädigt werden, was als diabetische Neuropathie bekannt ist.
- Spinalkanalstenose der Lendenwirbelsäule (LWS): Eine Verengung des Wirbelkanals im unteren Rückenbereich, oft durch altersbedingte Veränderungen wie Bandscheibenvorfälle oder Wirbelkörperveränderungen.
- Neuroforamenstenose: Eine ähnliche Verengung, die die Nervenwurzelausgänge betrifft und ähnliche Symptome hervorruft.
- Langfristig übermäßiger Alkoholkonsum: Kann periphere Neuropathie verursachen, was zu Nervenschmerzen in den Beinen führt.
- Mangel an Vitamin B: Insbesondere B1 (Thiamin), B6 (Pyridoxin) und B12 (Cobalamin), kann periphere Neuropathie verursachen, die Nervenschäden und Schmerzen in den Beinen auslöst.
Was hilft bei Nervenschmerzen im Bein?
Wenn Sie unter Nervenschmerzen im Bein leiden, wissen Sie, wie belastend und einschränkend diese Empfindungen sein können. Nervenschmerzen treten auf, wenn Nervenfasern gereizt oder geschädigt sind, was oft zu stechenden, brennenden Schmerzen sowie Taubheitsgefühlen führen kann. Eine gezielte Behandlung ist daher unerlässlich, um die Lebensqualität wiederherzustellen und die Beschwerden zu lindern. In der Regel wird die Behandlung individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt und kann verschiedene medikamentöse Ansätze umfassen. Häufig kommen dabei Schmerzmittel, Antidepressiva oder Antiepileptika zum Einsatz, um die Schmerzintensität zu verringern. Oft werden diese Medikamente in Kombination mit weiteren Therapien eingesetzt, um eine umfassende Linderung zu erreichen.
Zusätzlich können Wärmeanwendungen, wie warme Kompressen oder heiße Bäder, eine erhebliche Erleichterung bringen, indem sie Verspannungen lösen und die Durchblutung fördern. Physikalische Therapien, insbesondere Physiotherapie, sind ebenfalls sehr effektiv, da sie dazu beitragen, die betroffenen Muskeln zu stärken und die Mobilität zu verbessern. In bestimmten Fällen können minimalinvasive Verfahren wie Nervenblockaden in Betracht gezogen werden, um gezielt Schmerzen zu lindern. Um Nervenschäden langfristig vorzubeugen, sind präventive Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung und eine gesunde Ernährung von zentraler Bedeutung. Diese fördern nicht nur Ihre allgemeine Gesundheit, sondern helfen auch, das Risiko für weitere Nervenschäden zu reduzieren.
Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten bei Nervenschmerzen im Bein
Nervenschmerzen im Bein können eine erhebliche Belastung für Ihr tägliches Leben darstellen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, eine gezielte und individuelle Behandlung zu wählen, um Ihre Symptome zu lindern und Ihre Lebensqualität zu verbessern. Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Schmerzen, und die Ursachen können vielfältig sein, sei es durch einen Bandscheibenvorfall, Nervenschädigungen oder andere Erkrankungen. Eine maßgeschneiderte Therapie, die auf Ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmt ist, ist unerlässlich, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Physiotherapie, Bewegungstherapie und Ergotherapie spielen dabei eine zentrale Rolle, da sie helfen, die Belastung der Nerven zu reduzieren, Verspannungen zu lösen und Ihre Mobilität zu verbessern. Durch gezielte Übungen können Sie nicht nur Ihre Muskeln stärken, sondern auch die Durchblutung fördern, was zu einer Linderung der Schmerzen führen kann.
Zusätzlich zu diesen therapeutischen Ansätzen gibt es alternative Methoden wie die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS), Akupunktur und Nervenblockaden, die wertvolle Unterstützung bieten können, insbesondere wenn herkömmliche Medikamente nicht ausreichen. TENS kann durch elektrische Impulse die Schmerzübertragung zum Gehirn blockieren, während Akupunktur die körpereigenen Heilungsprozesse anregen kann. Nervenblockaden hingegen zielen darauf ab, Schmerzsignale direkt an der Quelle zu unterbrechen. Diese Methoden können Ihnen helfen, Ihre Schmerzen besser zu kontrollieren und Ihre Lebensqualität erheblich zu steigern.
Medikamentöse Behandlung von Nervenschmerzen im Bein
Bei der Behandlung von Nervenschmerzen im Bein können verschiedene Medikamente eingesetzt werden, um die Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Die Wahl des Medikaments hängt von der Art der Nervenschmerzen und anderen Gesundheitsfaktoren ab.
- Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR): NSAR sind bei neuropathischen Schmerzen in der Regel weniger wirksam als bei entzündungsbedingten oder anderen Schmerzarten.
- Opioide: Opioide werden bei schweren neuropathischen Schmerzen eingesetzt, wenn andere Behandlungen nicht wirksam sind.
- Gabapentin: Gabapentin ist ein Medikament, das zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen, einschließlich Nervenschmerzen im Bein, eingesetzt wird. Es wirkt, indem es die Übererregbarkeit der Nerven verringert, was zur Schmerzlinderung beiträgt. Die Dosierung wird individuell angepasst und schrittweise erhöht, um optimale Effekte mit minimalen Nebenwirkungen zu erzielen. Neben Schmerzlinderung kann Gabapentin auch bei Schlafstörungen oder Angstzuständen, die mit Nervenschmerzen einhergehen, helfen.
- Pregabalin: Pregabalin ist ein Medikament, das zur Behandlung von Nervenschmerzen im Bein eingesetzt wird. Es gehört zur gleichen Medikamentenklasse wie Gabapentin und wirkt ähnlich, indem es die Übererregbarkeit der Nerven verringert und somit Schmerzen reduziert. Die Dosierung wird je nach individuellem Bedarf angepasst, und eine schrittweise Erhöhung erfolgt oft, um die bestmögliche Schmerzlinderung zu erreichen.
- Carbamazepin: Carbamazepin ist ein Antikonvulsivum, das auch zur Behandlung von neuropathischen Schmerzen, einschließlich Nervenschmerzen im Bein, eingesetzt werden kann. Es wirkt, indem es die Erregbarkeit der Nerven verringert, was zur Schmerzlinderung beiträgt. Die Dosierung wird individuell angepasst und schrittweise erhöht, um maximale Effekte mit minimalen Nebenwirkungen zu erzielen. Neben der Schmerztherapie wird Carbamazepin auch zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt.
Hausmittel gegen Nervenschmerzen im Bein
Einige Hausmittel können zur Linderung von Nervenschmerzen beitragen, wie z. B. Wärmeanwendungen durch warme Kompressen oder ein warmes Bad, die die Muskeln entspannen und Schmerzen reduzieren können. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können auch helfen, Stress abzubauen, der Nervenschmerzen verstärken kann. Außerdem können bestimmte Nahrungsergänzungsmittel wie Alpha-Liponsäure oder Omega-3-Fettsäuren entzündungshemmende Eigenschaften haben und bei der Linderung von Nervenschmerzen unterstützen.
- Johanniskraut Öl: Johanniskraut Öl wird manchmal als natürliche Option zur Linderung von Nervenschmerzen verwendet. Es enthält Hypericin und Hyperforin, Verbindungen, die entzündungshemmende und möglicherweise schmerzlindernde Eigenschaften haben. Durch seine Anwendung auf der Haut kann es lokale Schmerzlinderung bieten. Einige Studien deuten darauf hin, dass Johanniskrautöl bei neuropathischen Schmerzen helfen könnte, aber die Forschung ist begrenzt, und es können Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten.
- Gelsemium: Gelsemium, ein pflanzliches Mittel aus der Gelsemiumpflanze, wird manchmal bei Nervenschmerzen verwendet. Es wird angenommen, dass es beruhigende und entspannende Eigenschaften hat, die bei nervösen Spannungen und Schmerzen helfen können. In einigen traditionellen Heilsystemen wird es bei neuralgischen Schmerzen angewendet, aber die wissenschaftlichen Beweise für seine Wirksamkeit sind begrenzt.
- Aconit: Aconit, auch als Eisenhut bekannt, wird traditionell in der Naturheilkunde zur Schmerzlinderung eingesetzt, aber seine Verwendung bei Nervenschmerzen ist umstritten. Es wird angenommen, dass Aconit entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat, aber es kann toxisch sein und schwere Nebenwirkungen verursachen, wenn es nicht korrekt verwendet wird.
Bewegung bei Nervenschmerzen im Bein
Bewegung kann bei Nervenschmerzen im Bein vorteilhaft sein, da sie die Durchblutung verbessert und die Flexibilität erhöht. Angepasste Übungen können Muskelverspannungen lösen und die Schmerzen reduzieren.
Übungen zur Stärkung der Rumpfmuskulatur, wie Planks oder Bauchmuskelübungen, verbessern die Körperhaltung und verringern den Druck auf die Wirbelsäule. Yoga oder Tai Chi können Flexibilität und Entspannung fördern, was zur Schmerzlinderung beitragen kann.
Diagnose von Beinschmerzen
Schmerzen in den Beinen können viele Ursachen haben. Das sind zum einen häufig Knieschmerzen oder Hüftschmerzen, die in das Bein hinein ausstrahlen. Viele andere Ursachen im Bereich des Stoffwechsels (Diabetes) und der Nerven (Polyneuropathie) können Beinschmerzen beim Gehen oder in Ruhe verursachen. In einigen Fällen sollte man den Wirbelsäulenspezialisten befragen. Ein Bandscheibenvorfall, eine Spinalkanalstenose oder ein ISG-Syndrom können für ausstrahlende Schmerzen ins Bein verantwortlich sein.
Selten lösen Tumorerkrankungen die Beschwerden aus. Bandverletzungen (z. B. Sehnenentzündungen oder -verletzungen (z. B. Entzündungen (z. B. Die unterschiedlichsten Ursachen können Schmerzen in den Beinen zur Folge haben. Häufig gehen die Beinschmerzen auf harmlose Ursachen wie Muskelkater oder Verspannungen nach schwerer Arbeit zurück. Beinschmerzen, die sich wie Muskelkater anfühlen, sind meist überlastungsbedingt. Oftmals treten diese Beschwerden bei untrainierten Menschen z. B. nach einer langen Wanderung oder nach langem Stehen oder Gehen auf. Auch Fehlbelastungen oder falsches Schuhwerk können eine Rolle spielen. Wird ein Nerv oder eine Nervenwurzel z. B. durch einen Bandscheibenvorfall eingeklemmt, setzt sich der Schmerz bis in die Versorgungsgebiete des betroffenen Nervs fort. Das sind häufig Gesäß, Oberschenkel und Beine. In vielen Fällen von Beinschmerz ist der Ischiasnerv oder seine Nervenwurzeln in der Wirbelsäule betroffen. Auch Schmerzen im Iliosakralgelenk, also dem Gelenk, das die Wirbelsäule mit dem Becken verbindet, ziehen häufig in die Beine. Je nach Ausprägung und Art der Wirbelsäulenproblematik können beide Beine oder nur ein Bein betroffen sein, es kann sich bei den Beschwerden lediglich um ein Kribbeln aber auch um starke Schmerzen, Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen handeln. Nach dem Verlassen des Wirbelkanals zieht der Ischiasnerv über das Gesäß bis in die Beine. Reizungen des Nervs sind also häufig Auslöser für Schmerzen in den Beinen. Weitere Ursachen von Schmerzen in den Beinen gehen auf den Knochen zurück. Viele ältere Menschen leiden unter Osteoporose, die im fortgeschrittenen Stadium Knochenschmerzen verursachen kann. Aber auch Knochenbrüche (Frakturen) haben Schmerzen in den Beinen zur Folge. Neben traumatisch bedingten Frakturen gibt es sogenannte Ermüdungsbrüche, die häufig Schienbein (Tibia) oder Wadenbein (Fibula) betreffen. Weiterhin gibt es Beinschmerzen, die ihre Ursachen in den Gefäßen oder im Herzen haben. Dazu zählen beispielsweise Thrombose, Herzschwäche oder Gefäßverengungen (pAVK). Aber auch Nervenerkrankungen (Polyneuropathien z. B.
Die äußere Inspektion des Beines leitet die Untersuchung ein. Nach einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung des Patienten hat der Arzt häufig schon einen Verdacht, welche Ursache den Schmerzen in den Beinen zugrunde liegen könnte. Um die Diagnose abzusichern, wird zunächst ein Röntgenbild angefertigt. Anhand dieses Röntgenbildes erkennt der Arzt Abnutzungserscheinungen, Fehlstellungen, Entzündungen oder Tumoren bzw. kann diese ausschließen. Um Knorpel- oder Bandschäden erkennen zu können, ist möglicherweise ein MRT erforderlich.
Konservative Therapiemethoden
Von der Wirbelsäule ausgehende Schmerzen im Bein werden zunächst mit konservativen Therapiemethoden behandelt. Hierzu gehören Chirotherapie, Physiotherapie, physikalische Therapie mit Wärmetherapie, Kältebehandlungen und Stromtherapie, Entspannungstherapie und Massagen. Zusätzlich lindern entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente die Beschwerden.