Demenz und Unterstützung in Bad Honnef: Ein umfassender Überblick

Demenz stellt Betroffene und ihre Familien vor große Herausforderungen. Der Verlust geistiger Fähigkeiten und die damit einhergehenden Veränderungen in Persönlichkeit und Verhalten führen dazu, dass Betroffene ihren Alltag immer weniger selbstständig bewältigen können. Daher sind sie auf die Hilfe von Angehörigen und ihrem sozialen Umfeld angewiesen. In Bad Honnef und Umgebung gibt es eine Vielzahl von Angeboten und Anlaufstellen, die Unterstützung und Informationen für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen bieten. Dieser Artikel gibt einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Aspekte der Demenzversorgung in Bad Honnef, von Beratungsangeboten über Pflegeeinrichtungen bis hin zu Freizeitaktivitäten.

Beratungsangebote für Betroffene und Angehörige

Ein wichtiger erster Schritt bei der Diagnose Demenz ist die Inanspruchnahme von Beratungsangeboten. Diese bieten nicht nur Informationen zum Krankheitsbild und zum Umgang mit der Erkrankung, sondern auch Unterstützung bei der Bewältigung der emotionalen Belastung.

  • ADele: Diese Beratungsstelle des Diakonischen Werks richtet sich an ältere Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen wie Demenz oder Depressionen sowie an ihre Angehörigen. Hier erhalten Betroffene und Angehörige Rat und Hilfe zu Krankheitsbildern, dem Umgang mit der Erkrankung sowie Informationen zu Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, entlastenden Diensten, Pflege und Betreuung. Es werden auch Hilfeangebote vermittelt.
  • Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ) der AWO Eitorf/Siebengebirge: Das SPZ bietet eine regelmäßige Fachberatung zum Thema Demenz und Depressionen im Alter an. Ziel ist die Förderung der gerontopsychiatrischen Versorgung in der Region. Viele Dinge sind zu beachten, Anträge zu stellen, der Umgang mit den Erkrankten ist oft problematisch und anstrengend. In einer alternden Gesellschaft nehmen auch seelische Erkrankungen des Alters zu. Damit Sie so selbständig und so lange wie möglich in Ihrer vertrauten Umgebung bleiben können.
  • Senioren- und Pflegeberatungsstelle der Stadt Bad Honnef: Diese Stelle bietet Einzelgespräche für Senioren und ihre Angehörigen an, die sich mit der Pflege überfordert fühlen. Oberstes Anliegen ist es, Senioren ein eigenständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Die Beratung dient dazu, mehr über Hilfsangebote und finanzielle Fördermöglichkeiten, insbesondere über die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung, zu erfahren.
  • Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz NRW: Diese Büros sind ein landesweites Netzwerk zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen für Menschen mit Pflegebedarf und pflegende Angehörige. Sie bieten Information, Beratung, Begleitung, Qualifikation und Vernetzung von Haupt- und Ehrenamtlichen.
  • Pflegewegweiser NRW: Der Pflegewegweiser NRW bietet eine kostenlose Hotline (0800 4040044) und ein Internetportal mit Informationen und einem Live-Chat. Er unterstützt Pflegebedürftige und ihre Angehörigen bei der Klärung wichtiger Fragen und vermittelt Beratungs- und Unterstützungsangebote in Wohnortnähe.
  • Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.: Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft bietet Informationen und Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.

Unterstützung für Angehörige

Die Pflege von Menschen mit Demenz ist oft eine große Belastung für die Angehörigen. Daher ist es wichtig, dass sie Unterstützung und Entlastung erhalten.

  • Gesprächsgruppen für Angehörige: Diese Treffen bieten die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, sich gegenseitig zu informieren und zu unterstützen. Unter fachlicher Begleitung können Sorgen und Ängste in geschützter Atmosphäre angesprochen werden. Auch können Unterstützungs- und Hilfsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Die Treffen bieten die Möglichkeit, aus der Isolation herauszutreten, soziale Kontakte zu knüpfen und Entlastung durch Gemeinsamkeit zu erfahren.
  • Telefonischer Besuchsdienst: Geschulte Ehrenamtliche bieten einen telefonischen Besuchsdienst für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in der Region Köln und im südlichen Rheinland an.
  • Kontaktbüros Pflegeselbsthilfe: Die Kontaktbüros unterstützen die Pflegeselbsthilfe in der Region.
  • Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger: Es gibt verschiedene Angebote zur Entlastung pflegender Angehöriger, wie z.B. Tagespflege, Kurzzeitpflege oder stundenweise Betreuung zu Hause. Diese Angebote ermöglichen es den Angehörigen, eine Auszeit von der Pflege zu nehmen und neue Kraft zu schöpfen.

Pflegeeinrichtungen und Wohnformen in Bad Honnef

In Bad Honnef gibt es verschiedene Pflegeeinrichtungen und Wohnformen, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind.

  • GFO-Pflegezentrum Bad Honnef: Das GFO-Pflegezentrum arbeitet nach einem speziellen Pflege- und Betreuungskonzept für Menschen mit Demenz. Im Mittelpunkt steht der personenzentrierte Ansatz nach Tom Kitwood, der die Würde und den Wert jedes Menschen, unabhängig vom Grad der Demenz, betont. Die Beziehung zum Betreuenden wird als wichtigstes "Medikament" angesehen. Die Betreuungs- und Aktivierungsangebote orientieren sich an den vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten sowie den individuellen Bedürfnissen der Bewohner.
  • Haus am Drachenfels: Dieses Seniorenheim bietet 80 stationäre Pflegeplätze in Einzelzimmern. Es legt Wert auf eine offene, zugewandte und familiäre Atmosphäre. Es werden umfangreiche Therapie- und Serviceleistungen angeboten, um die Selbstbestimmung der Bewohner so lange wie möglich zu erhalten.
  • WohnGut Parkresidenz Bad Honnef: Die WohnGut Parkresidenz bietet Service-Wohnen in stilvollen Apartments sowie komfortable Pflege-Apartments. Sie kombiniert private Pflege-Apartments mit gemütlichen, gemeinschaftlichen Wohnräumen. Es werden umfassende Serviceleistungen angeboten, um das Leben der Bewohner leichter und abwechslungsreicher zu machen.
  • Seniorenvilla: Das Leitbild der Seniorenvilla ist die Grundlage ihrer Arbeit. Die persönliche Entwicklung des Menschen im Alter ist geprägt von der Verarbeitung aktueller und zurückliegender Erlebnisse und Lebensereignisse. Die mit diesem Prozess verbundenen Emotionen und Gedanken werden von jedem Einzelnen auf die ihm eigene Weise ausgedrückt. Es ist für sie von zentraler Bedeutung, dass durch ihr Tun eine möglichst hohe Lebensqualität für den einzelnen Bewohner entsteht.

Aktivitäten und Freizeitgestaltung

Auch Menschen mit Demenz können und sollten an Aktivitäten und Freizeitgestaltungen teilnehmen. Diese fördern das Wohlbefinden, die soziale Interaktion und die kognitiven Fähigkeiten.

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  • Soziale Betreuung in der Seniorenvilla: Im Rahmen der Sozialen Betreuung bieten die Mitarbeiter verschiedene Aktivitäten an.
  • Aktivitäten im GFO-Pflegezentrum Bad Honnef: Die Betreuungs- und Aktivierungsangebote orientieren sich an den vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten sowie den individuellen Bedürfnissen der Bewohner.
  • Angebote im Haus am Drachenfels: Es werden verschiedene Angebote zur abwechslungsreichen Tagesgestaltung angeboten, wie z.B. Gymnastik, Fitnessprogramme, Gedächtnistrainings, Koch-, Sing- und Spielrunden oder Spaziergänge.
  • Urlaubsangebote für Menschen mit Demenz: Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft sammelt Urlaubsangebote, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zugeschnitten sind.

Wichtige Aspekte im Umgang mit Menschen mit Demenz

Ein wertschätzender und respektvoller Umgang ist im Umgang mit Menschen mit Demenz besonders wichtig.

  • Personenzentrierter Ansatz: Der personenzentrierte Ansatz nach Tom Kitwood betont die Würde und den Wert jedes Menschen, unabhängig vom Grad der Demenz. Die Beziehung zum Betreuenden wird als wichtigstes "Medikament" angesehen.
  • Integrative Validation: Die Mitarbeitenden wenden als wertschätzende Kommunikation über Lebensthemen die integrative Validation nach Nicole Richards an. Das Ansprechen über die Lebensthemen unterstützt das Personsein des Bewohners.
  • Orientierung im Alltag: Der gewohnte Alltag mit seinen Anforderungen bietet die beste Orientierung für Menschen mit Demenz. Der Tagesablauf sollte sich so weit als möglich an der Lebensgeschichte, den Gewohnheiten und Vorlieben des Einzelnen orientieren.
  • Einbeziehung in Alltagsaktivitäten: Durch das aktive Einbeziehen der Bewohner in die alltäglichen Abläufe werden Erinnerungen geweckt und damit die Orientierungsfähigkeit möglichst erhalten.

Herausforderungen während der Corona-Pandemie

Die Corona-Pandemie stellt Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen vor besondere Herausforderungen.

  • Hygiene-Maßnahmen: Die besonderen Hygiene-Maßnahmen sind Betroffenen je nach Stadium nicht zu vermitteln.
  • Kontaktsperren: Die strengen Kontaktsperren können zu Isolation und Vereinsamung führen.

Es ist wichtig, dass Betroffene und Angehörige in dieser Zeit Rat bei Profis einholen, wenn sie unsicher sind, wie die Pflege ihres Angehörigen vor dem Hintergrund der Corona-Krise bewerkstelligt werden soll. Der Pflegewegweiser NRW informiert unter der kostenlosen Rufnummer 0800 4040044 auch unter den aktuellen Bedingungen rund um das Thema Pflege und über vorhandene Beratungs- und Unterstützungsangebote in Wohnortnähe.

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