Die Stadt Castrop-Rauxel engagiert sich aktiv für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Durch verschiedene Initiativen und Angebote wird versucht, das Leben mit Demenz zu erleichtern und ein würdevolles Miteinander zu fördern. Ein zentraler Baustein dieser Bemühungen ist die jährlich stattfindende Demenz-Woche, die vom Beratungs- und Infocenter Pflege (BIP) organisiert wird.
Die Demenz-Woche in Castrop-Rauxel
Unter dem Motto „Demenz - Mensch sein und bleiben“ veranstaltet das Beratungs- und Infocenter Pflege (BIP) der Stadt Castrop-Rauxel vom 22. bis 27. September 2025 bereits zum dritten Mal eine Demenz-Woche. Sie findet im Zeichen des Welt-Alzheimertages am 21. September statt. Ziel der Demenz-Woche ist es, die Öffentlichkeit für das Thema Demenz zu sensibilisieren, Verständnis zu fördern und Betroffenen sowie ihren Angehörigen Unterstützung anzubieten.
Angebote und Veranstaltungen während der Demenz-Woche
Die Demenz-Woche bietet ein vielfältiges Programm mit verschiedenen Veranstaltungen und Angeboten an unterschiedlichen Standorten in Castrop-Rauxel.
Ickern:
Am Montag, 22. September, stellen sich von 14:00 bis 18:00 Uhr im Gemeindehaus St. Antonius, Am Marktplatz Ickern 3, verschiedene Anbieter vor, darunter PRT Pflegeberatung, Johanniter Hausnotruf, Tagespflege Susanne Rosenberger, Caritas „Essen auf Rädern“, Lebensabend Pflegeleicht und die AWO Ickern. Um 17:30 Uhr hält Dr. med. Ralf J. Kuhlmann einen Vortrag zum Thema Demenz.
Stadtmittelpunkt:
In der Kapelle des Evangelischen Krankenhauses (EvK) Castrop-Rauxel, Grutholzallee 21, referiert ebenfalls Dr. med. Ralf J. Kuhlmann am Mittwoch, 24. September, um 13:15 Uhr. Um 14:00 Uhr geht es dort um Ernährung und Fitness. Um 15:00 Uhr ist die moderne Geriatrie Thema eines Vortrags von Dr. Lucas Hellwig. Im Anschluss stehen pflegerische Ansatzpunkte und Neuigkeiten aus Psychiatrie und Pflegeberatung im Fokus. Neben dem EVK präsentieren sich das Josefshaus, Home Instead, Protea Care sowie die Johanniter Tagespflege und der Hausnotruf. Die Veranstaltung endet um 16:00 Uhr.
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Altstadt:
Am Freitag, 26. September, sind von 16:00 bis 18:00 Uhr das Pflegenetz Martina Rosenberger, Homecare, die Alltagshelfe, und neio im Bürgerhaus, Leonhardstraße 4, zu Gast. Einen Vortrag des Beratungs- und Infocenters (BIP) zum Thema Demenz gibt es um 17:00 Uhr.
Markt der Möglichkeiten:
Schließlich vereint der Markt der Möglichkeiten am Samstag, 27. September, von 9:00 bis 13:00 Uhr, im Wichernhaus, Brückenweg 30, viele Angebote der genannten vernetzten Kooperationspartner, weiterer Pflegeanbieter, Sanitätshäuser, der Betreuungsbehörde der Stadtverwaltung, der Organisation Weißen Ring, der Volkshochschule und der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V..
Das Programm ist im Internet unter www.castrop-rauxel.de/bip einsehbar.
Beteiligung des Ev. Krankenhauses Castrop-Rauxel
Im Rahmen der Welt-Alzheimerwoche beteiligte sich das Ev. Krankenhaus Castrop-Rauxel mit einem Aktionstag unter dem Motto „Fit mit Demenz“. Im Therapiezentrum standen zahlreiche Aktionen und Ansprechpartner bereit, um interessierten Patienten und Besuchern verschiedene Trainings- und Therapiemöglichkeiten vorzustellen. Lauter fröhliche Gesichter nahmen das Angebot der therapeutischen und pflegerischen Teams im EvK Castrop-Rauxel in Anspruch und nutzten die Gelegenheit, persönlich mit Dr. Holger Gespers ins Gespräch zu kommen. Der Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie informierte beim Aktionstag „Fit mit Demenz“ in kurzen Impulsvorträgen über Therapiemöglichkeiten der modernen Geriatrie. Auch Maria Prediger, die sich als Liaisonkraft im Besonderen um die Versorgung älterer Patienten während des Krankenhausaufenthaltes kümmert, informierte über ihre Aufgaben im EvK und konnte so manches aufklärende Gespräch führen.
Im Therapiezentrum erwarteten die Besucher zudem Infostände und Aktionen, bei denen sie unter anderem verschiedene Gedächtnisspiele zur Schulung der Merkfähigkeit testeten, einen Laufparcours mit Gleichgewichtsübungen absolvierten und mit gezielten Übungen ihre Zungen- und Lippenmotorik trainierten. Für das Wohlbefinden kamen Besucher und Besucherinnen in den Genuss einer wohltuenden Handmassage.
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Beratungs- und Infocenter Pflege (BIP)
Das BIP ist eine trägerunabhängige Beratungsstelle für Senioren, Pflegebedürftige und deren Angehörige in Castrop-Rauxel. Es bietet kostenlose Beratung rund um das Thema Pflege an, ohne dass eine Anmeldung erforderlich ist. Auch außerhalb der Demenz-Woche steht das BIP für Fragen zur Verfügung.
Demenz-Wohngemeinschaften in Castrop-Rauxel: Eine Alternative zum Pflegeheim
Für viele Menschen mit Demenz und ihre Familien ist die Unterbringung in einem klassischen Alten- oder Pflegeheim keine Option. Gründe dafür sind oft die Anonymität und die hohe Anzahl an Patienten, die von den Pflegekräften versorgt werden müssen. Eine Demenz-Wohngemeinschaft (WG) in Castrop-Rauxel kann hier eine optimale Alternative darstellen.
Was ist eine Demenz-WG?
Eine Demenz-WG ist eine Wohnform, in der mehrere Menschen mit Demenz zusammenleben und von Pflegefachkräften betreut werden. In der Regel leben zehn bis zwölf Senioren in einer WG, die über eine Küche, ein geräumiges Wohnzimmer, mehrere Badezimmer und individuelle Zimmer für jeden Bewohner verfügt.
Vorteile einer Demenz-WG
- Familiäre Atmosphäre: In einer Demenz-WG herrscht eine familiäre Atmosphäre, die den Bewohnern Geborgenheit und ein Gefühl von Sicherheit vermittelt.
- Individuelle Betreuung: Die Bewohner werden rund um die Uhr von examinierten Pflegefachkräften betreut, die sich nicht nur um die Versorgung kümmern, sondern auch ein Betreuungskonzept verfolgen.
- Selbstbestimmung: Die Bewohner können ihren Tagesablauf selbst mitbestimmen und sich aktiv an der Gestaltung des Gemeinschaftslebens beteiligen.
- Einbeziehung der Angehörigen: Die Angehörigen werden in das Leben der Bewohner mit einbezogen und sind ein fester Bestandteil der Gemeinschaft.
- Vertrautes Umfeld: Jeder Bewohner kann sein eigenes Zimmer individuell mit vertrauten Möbeln und persönlichen Gegenständen einrichten.
Der Alltag in einer Demenz-WG
Der Alltag in einer Demenz-WG ist geprägt von Gemeinschaft, Aktivität und individueller Betreuung. Die Bewohner werden zu gemeinsamen Aktivitäten wie Spielen, Singen, Basteln usw. motiviert. Die Mahlzeiten werden gemeinsam zubereitet und eingenommen. Jeder Bewohner leistet seinen Beitrag zur Gemeinschaft, soweit er kann.
Fachpflegedienste für Demenz-WGs
Die Betreuung in einer Demenz-WG wird in der Regel von Fachpflegediensten übernommen, die auf die Pflege und Betreuung von Menschen mit Demenz spezialisiert sind. Diese Dienste stellen qualifizierte Pflegefachkräfte bereit, die rund um die Uhr vor Ort sind und sich um die individuellen Bedürfnisse der Bewohner kümmern.
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Finanzierung einer Demenz-WG
Die Kosten für eine Demenz-WG setzen sich aus verschiedenen Komponenten zusammen, darunter die Miete, die Kosten für die Pflege und Betreuung sowie die Kosten für die Verpflegung. Ein Teil der Kosten kann in der Regel von der Pflegeversicherung übernommen werden. Es ist ratsam, sich im Vorfeld umfassend über die Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren.
Die Bedeutung von Wissen und Unterstützung im Umgang mit Demenz
Demenz betrifft immer größere Teile der Gesellschaft. Je mehr Wissen, Verständnis, Mitgefühl und Unterstützung es im Umfeld des Menschen mit Demenz und seiner An- und Zugehörigen gibt, desto mehr kann die Erkrankung in den Hintergrund treten.
Gesprächsgruppen für Angehörige
Die Pflege eines demenzkranken Menschen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die Angehörige oft vor große Herausforderungen stellt. In dieser Situation sind Sie nicht allein! Gesprächsgruppen bieten einen sicheren Ort, um sich mit anderen Angehörigen auszutauschen, Verständnis für die persönliche Situation zu finden und gemeinsam Entlastung zu erfahren. Kommunikation und Unterstützung durch Gleichgesinnte können Ihnen helfen, mit dieser Herausforderung besser umzugehen. (Dienstag, 21., Dienstag, 18., Dienstag, 16. Bitte melden Sie sich kurz an, wenn Sie das erste Mal kommen möchten.)
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