Die Diagnose Demenz, insbesondere im hohen Alter, ist für Betroffene und Angehörige oft ein einschneidendes Ereignis. Sie wirft viele Fragen auf, insbesondere zur Lebenserwartung und wie mit den fortschreitenden Einschränkungen umzugehen ist. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte der Demenz im Alter von 85 Jahren, von der Lebenserwartung über den Krankheitsverlauf bis hin zu den Möglichkeiten der Therapie und Unterstützung.
Was ist Demenz?
Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern und Orientierung einhergehen. Es handelt sich nicht um eine normale Begleiterscheinung des Alterns, sondern um eine Erkrankung, bei der sich die geistigen Fähigkeiten dramatisch vermindern und letztendlich ganz abgebaut werden.
Demenz vs. Alzheimer
Alzheimer ist eine spezielle Form der Demenz und die häufigste, denn rund 60 Prozent aller Demenzerkrankungen werden durch die Alzheimer-Krankheit hervorgerufen. Die Ursache ist das Absterben von Nervenzellen und Nervenverbindungen im Gehirn. Die Krankheit ist unheilbar, verläuft in mehreren Stadien und endet mit dem Tod.
Andere Demenzformen
Neben Alzheimer gibt es verschiedene andere Formen von Demenzerkrankungen, deren Anzeichen zum Teil sehr ähnlich sind. Dazu gehören:
- Vaskuläre Demenz: Die zweithäufigste Form, verursacht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn, die zum Absterben von Hirngewebe führen.
- Lewy-Körper-Demenz: Eine Demenzform, bei der sich Eiweißreste, die sogenannten Lewy-Körperchen, in den Nervenzellen des Gehirns ablagern und die Kommunikation stören.
- Morbus Pick (frontotemporale Demenz): Eine seltenere Form, die durch Gewebeschwund im Stirn- oder Schläfenlappen des Gehirns gekennzeichnet ist.
Lebenserwartung bei Demenz im Alter von 85 Jahren
Die Prognose der Lebenserwartung bei Demenz ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu gehören das Alter bei Diagnose, die Art der Demenz, der Schweregrad der Symptome und das Vorliegen von Begleiterkrankungen.
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Eine im BMJ veröffentlichte Studie der Erasmus-Universität Rotterdam analysierte Daten von über 5,5 Millionen Patienten und kam zu dem Ergebnis, dass das Alter zum Zeitpunkt der Diagnose ein entscheidender Faktor ist. Bei einer Demenzdiagnose im Alter von 85 Jahren beträgt die mittlere Lebenserwartung bei Männern etwa 2,2 Jahre und bei Frauen etwa 4,5 Jahre.
Es ist wichtig zu beachten, dass dies Durchschnittswerte sind und die individuelle Lebenserwartung stark variieren kann. Studien haben gezeigt, dass Menschen, bei denen Anzeichen der Demenz nach dem 85. Lebensjahr auftreten, eine verringerte Lebenserwartung von weniger als drei Jahren haben.
Einflussfaktoren auf die Lebenserwartung
- Demenzform: Patienten mit Alzheimer-Demenz leben im Schnitt länger als Betroffene mit vaskulärer oder frontotemporaler Demenz.
- Geschlecht: Frauen leben tendenziell länger mit Demenz als Männer.
- Begleiterkrankungen: Das Vorliegen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionen oder anderen chronischen Erkrankungen kann die Lebenserwartung verkürzen.
- Kognitiver Status bei Diagnosestellung: Der Grad der kognitiven Beeinträchtigung zum Zeitpunkt der Diagnose kann ebenfalls eine Rolle spielen.
- Sozioökonomische Situation: Auch die sozioökonomische Situation kann die Lebenserwartung beeinflussen.
Stadien der Demenz
Der Verlauf einer Demenzerkrankung ist individuell, folgt jedoch bestimmten Mustern. Die Alzheimer-Krankheit wird oft in drei Stadien unterteilt, die fließend ineinander übergehen:
- Frühe Phase (leicht): Leichte Beeinträchtigungen des Denkens und Erinnerns treten auf, die im Alltag zunächst kaum einschränken. Menschen mit MCI nehmen Veränderungen manchmal selbst wahr, doch oft fallen sie zuerst Angehörigen auf.
- Mittlere Phase (mittelgradig): Zunehmende Vergesslichkeit im Alltag, insbesondere was das Kurzzeitgedächtnis betrifft. Es wird schwieriger, neue Informationen zu behalten. Gespräche sind anstrengender - oft fehlen Worte oder der Gedanke geht verloren. Gegenstände wie Schlüssel oder Brille werden häufiger verlegt. Hinzu kommen erste Probleme mit der Orientierung in Raum und Zeit. Viele alltägliche Aufgaben - wie einkaufen, kochen oder die Wäsche machen - gelingen noch gut. Viele Menschen mit Demenz merken nun deutlich deutlich, dass etwas nicht stimmt. Aus Scham oder Unsicherheit versuchen sie, ihre Schwierigkeiten zu verstecken. Sie ziehen sich zurück und meiden ungewohnte Situationen. Auch die Stimmung kann sich verändern: Manche Menschen sind leichter reizbar, andere traurig oder verunsichert.
- Späte Phase (schwer): Deutliche Einschränkungen in allen Bereichen. Neben dem Kurzzeitgedächtnis ist nun auch das Langzeitgedächtnis beeinträchtigt. Viele Erinnerungen an das eigene Leben treten in den Hintergrund - zum Beispiel daran, welchen Beruf man ausgeübt hat oder ob man verheiratet war. Orientierungsprobleme, auch in vertrauter Umgebung. Bekannte Gesichter werden nicht mehr erkannt. Es kommt zu tiefgreifenden Veränderungen im Verhalten und im Wesen. Viele Erkrankte spüren einen ausgeprägten Bewegungsdrang und starke Unruhe. Die Orientierungslosigkeit und Hilflosigkeit der Betroffenen schlägt oft in Misstrauen, Reizbarkeit, Nervosität und aggressive Ausbrüche um. Der Tag-Nacht-Rhythmus gerät aus dem Gleichgewicht, was zu Schlafstörungen führen kann. In diesem Stadium ist eine selbstständige Lebensführung nicht mehr möglich.
- Endstadium: Vollständige Abhängigkeit von Pflege. Verlust der Sprache, Unfähigkeit zur Kommunikation, Inkontinenz, Schluckstörungen und ein geschwächtes Immunsystem sind typische Veränderungen.
Symptome der Demenz
Bei allen Demenzformen kommt es durch Erkrankungsprozesse im Gehirn zu einem fortschreitenden Verlust von Gedächtnisfunktionen und anderen kognitiven Fähigkeiten wie Konzentrations-, Sprach-, Denk- und Urteilsfähigkeit. Außerdem lässt die Fähigkeit, im Alltag zurechtzukommen, mit der Zeit immer mehr nach. Gleichzeitig treten Störungen im Bereich der Gefühle (zum Beispiel Stimmungsschwankungen, Ruhelosigkeit, depressive Verstimmungen), des Antriebs und des Sozialverhaltens auf.
Typische Symptome je nach Stadium
- Gedächtnisverlust: Vergessen von kürzlich zurückliegenden Ereignissen, Schwierigkeiten, sich an Namen oder Verabredungen zu erinnern.
- Sprachschwierigkeiten: Wortfindungsstörungen, Verwendung einfacherer Wörter oder Sätze, Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen.
- Orientierungsprobleme: Schwierigkeiten, sich in vertrauter Umgebung zurechtzufinden, Verwirrung bezüglich Zeit und Datum.
- Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens: Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Misstrauen, Rückzug aus sozialen Aktivitäten.
- Probleme mit dem Denkvermögen: Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, Probleme mit abstrakten Konzepten.
- Verlust der Urteilsfähigkeit: Unangemessenes Verhalten in sozialen Situationen, Schwierigkeiten, Gefahren zu erkennen.
Ursachen und Risikofaktoren
Die Ursachen der Alzheimer-Demenz sind bislang noch nicht ausreichend erforscht. Bekannt ist aber eine Reihe von Veränderungen im Gehirn, die bei Menschen mit Alzheimer-Demenz auftreten. So kommt es bei der Demenz zu einem Absterben von Nervenzellen und der Zerstörung ihrer Verbindung untereinander. Darüber hinaus werden Eiweißablagerungen im Gehirn (Plaques beziehungsweise Fibrillen) sowie die Verminderung eines für das Gedächtnis wichtigen Botenstoffs (Acetylcholin) beobachtet.
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Auch wenn die Ursachen der Alzheimer-Demenz noch nicht hinreichend bekannt sind, lässt sich aus entsprechenden Studien ableiten, dass neben nicht veränderbaren Faktoren (wie Alter, Geschlecht und Genetik) und Vorerkrankungen auch Verhaltensweisen und Lebensumstände das Risiko beeinflussen, daran zu erkranken. Das Risiko sinkt beispielsweise durch körperliche Aktivität und ausgewogene Ernährung, geistige Aktivität und soziale Teilhabe. Neuere Untersuchungen weisen zudem auf ein erhöhtes Risiko durch folgende Faktoren hin: Übergewicht, Bluthochdruck, Rauchen, übermäßigen Alkoholkonsum, Diabetes, schwere Kopfverletzungen, Infektionen, Depression, chronischer Stress sowie das Vorliegen einer Hör- oder Sehminderung, erhöhte Cholesterinwerte.
Diagnose
Die Diagnose Demenz wird in der Regel von einem Facharzt gestellt, nachdem er eine neurologische und psychiatrische Diagnostik durchgeführt hat. Eine eingehende Untersuchung des körperlichen und psychischen Gesundheitszustands sowie eine neuropsychologische Untersuchung sind nötig, um die Symptome einer konkreten Demenzform genauer zuzuordnen und eine Therapie zu empfehlen.
Diagnoseverfahren
- Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte des Betroffenen und seiner Angehörigen.
- Körperliche Untersuchung: Überprüfung des allgemeinen Gesundheitszustands.
- Neuropsychologische Tests: Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache und Orientierung.
- Bildgebende Verfahren: Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) des Gehirns, um andere organische Ursachen auszuschließen.
- Blutuntersuchungen: Überprüfung von Blutbild, Blutzucker, Leberwerten, Schilddrüsenhormonen, um körperliche Erkrankungen auszuschließen.
- Liquordiagnostik: Untersuchung des Nervenwassers, um entzündliche Erkrankungen des Gehirns auszuschließen.
Therapie und Behandlung
Demenz ist in den meisten Fällen unheilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, die Lebensqualität der Patienten und ihrer Angehörigen zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Medikamentöse Therapie
- Antidementiva: Medikamente, die den Verlauf der Symptomatik verzögern und die Symptomatik etwas abschwächen können. Sie werden bei mittelschweren und schweren Demenzen eingesetzt. Man unterscheidet zwischen Cholinesterase-Hemmern und NMDA-Rezeptor-Antagonisten (Memantin).
- Medikamente gegen Begleitsymptome: Medikamente zur Linderung von Unruhe, Angst, Schlafstörungen oder Depressionen.
Nicht-medikamentöse Therapie
- Kognitives Training: Übungen zur Verbesserung von Gedächtnis, Aufmerksamkeit und Konzentration.
- Realitätsorientierungstraining (ROT): Hilfestellungen zur Verbesserung der Orientierung zu Ort, Zeit und Person.
- Wahrnehmungsübungen: Übungen zur Anregung der Sinne (Sehen, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken).
- Psychotherapie: Unterstützung bei der Krankheitsverarbeitung und Bewältigung von Ängsten und Depressionen.
- Ergotherapie und Physiotherapie: Verbesserung der motorischen Fähigkeiten und der Selbstständigkeit im Alltag.
- Musik- und Kunsttherapie: Förderung der Kreativität und des emotionalen Ausdrucks.
- Validation: Wertschätzender Umgang mit den Betroffenen, der ihre veränderte Wahrnehmung und ihr Verhalten akzeptiert.
Unterstützung und Betreuung
- Häusliche Pflege: Betreuung und Pflege durch Angehörige oder professionelle Pflegekräfte zu Hause.
- Tagespflege: Betreuung in einer Tageseinrichtung, um Angehörige zu entlasten.
- Pflegeheim: Vollstationäre Betreuung in einer Pflegeeinrichtung.
- Demenz-Wohngruppen: Spezielle Wohnformen für Menschen mit Demenz, in denen sie in einer familiären Atmosphäre leben.
- Hospiz: Begleitung und Betreuung von Menschen in der letzten Lebensphase.
- Selbsthilfegruppen: Austausch und Unterstützung für Betroffene und Angehörige.
- Pflegestützpunkte: Beratung und Unterstützung rund um das Thema Pflege.
Umgang mit belastenden Beschwerden am Lebensende
In den letzten Wochen, Tagen und Stunden können belastende Beschwerden für Menschen mit fortgeschrittener Demenz auftreten. Diese können meist gemildert oder vorbeugend verhindert werden.
Schmerzen
Schmerzen treten häufig auf und können durch Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Zahnschmerzen, Harnblasenentzündungen oder Verstopfung verursacht werden. Die Einschätzung und Behandlung von Schmerzen bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz sind schwierig. Schon kleine Veränderungen des gewohnten Verhaltens können Hinweise auf Schmerzen sein. Zur Behandlung von Schmerzen können die behandelnden Ärztinnen und Ärzte verschiedene Medikamente einsetzen. Auch nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Ergotherapie oder Physiotherapie können Schmerzen mindern.
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Infekte
Das Immunsystem der Menschen mit Demenz ist geschwächt. Insbesondere in der Phase der fortgeschrittenen Demenz erleben die Betroffenen immer wieder Infekte, die mit Fieber verbunden sein können. Häufig sind es Infekte der Lunge bis hin zu Lungenentzündungen, die mit Luftnot einhergehen können. Auch Harnwegsinfekte kommen häufig vor und können starke Schmerzen auslösen.
Luftnot
Luftnot kann sehr belastend und ängstigend sein. Sie tritt besonders häufig am Lebensende auf und wird oft nicht erkannt. Die Ursachen und damit verbundene Behandlungsoptionen sind vielfältig. Eine Infektion der Lunge, eine Blutarmut oder weitere Erkrankungen können Ursache der Luftnot sein. Die Schwere der Luftnot kann jedoch meist gemildert werden. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt wird gegebenenfalls eine Sauerstofftherapie verschreiben. Eine einfache Maßnahme zur Linderung der Luftnot ist ein kühler Luftzug im Mund-Nasen-Wagenbereich. Auch eine aufrechte Körperposition kann die Atmung erleichtern. Bei starker Luftnot und ausbleibender Wirkung anderer medikamentöser und nicht-medikamentöser Behandlungen kann Morphin niedrig dosiert angewendet werden.
Unruhe und Angst
Besonders am Lebensende kann sich eine starke Unruhe entwickeln. Diese kann sich durch starke körperliche Unruhe mit immer wiederkehrenden Bewegungen zeigen. Ein unruhiges Verhalten kann ein Zeichen für Schmerzen sein. Angst kann ebenfalls Unruhe auslösen. Die engmaschige Begleitung durch vertraute Personen, Berührungen und Massagen oder auch Musik können sehr beruhigend wirken und Medikamente verzichtbar machen.
Akute Verwirrtheit
Unter einer Demenz kann es neben den Zeichen der Erkrankung zu einer akuten Verwirrtheit kommen. Diese entsteht meist plötzlich und klingt wieder ab. Die Verwirrtheit durch die Demenz hingegen entwickelt sich langsamer und meist ist keine Besserung zu beobachten. Auch hier können Schmerzen die Ursache sein.
Sterbeort und Todesursachen
Die meisten Menschen mit Demenz werden zu Hause von den Angehörigen betreut sowie versorgt und haben den Wunsch, auch dort zu sterben. Dieser Wunsch wird fast der Hälfte der Menschen mit Demenz in Deutschland erfüllt. Mit Fortschreiten der Erkrankung wird häufiger eine Pflegeeinrichtung das neue zu Hause. Überwiegend versterben die Menschen mit fortgeschrittener Demenz jedoch an den Folgen oder Komplikationen der Demenz. Eine der häufigsten Todesursachen ist die Lungenentzündung (Pneumonie). Zum einen sind Menschen mit Demenz allgemein anfälliger für Infektionskrankheiten. Zum andern liegt bei ihnen häufig eine Schluckstörung vor, wodurch sie sich leicht Verschlucken können. Dadurch können Nahrung und Speichel in die Lunge gelangen und dort zu Entzündungen führen. Dies wird auch „Aspirationspneumonie“ genannt.
Die letzte Lebensphase und Sterbephase
In den letzten Lebensmonaten kommt es bei Menschen mit Demenz meist zu einer starken Verschlechterung des Zustandes und zunehmenden Einschränkungen. Oft haben die Betroffene häufige Infekte, die sie weiter schwächen. Sie sind zunehmend abhängig von der Unterstützung anderer. Die Schwierigkeiten beim Schlucken können zunehmen und die Betroffenen verschlucken sich eventuell häufiger als gewohnt. Das Interesse an Essen und Trinken nimmt häufig ab. Aufgrund der geringeren Nahrungsaufnahme kann es im Verlauf zu einem starken Gewichtsverlust oder einer Mangelernährung kommen. Das erhöht wiederum die Anfälligkeit für Infekte.
Steht der Tod unmittelbar in den nächsten Tagen oder Stunden bevor, können typische Anzeichen auftreten. Das Bewusstsein kann sich noch einmal verändern, die Sterbenden sind oft weniger erweckbar oder reagieren weniger auf ihr Umfeld als zuvor. Der Herzschlag kann sich erhöhen und der Blutdruck absinken. Die Betroffenen können eine blasse oder wächserne Hautfarbe entwickeln. Manchmal kann eine Art eingefallenes oder aschfahles Mund-Nase-Dreieck beobachtet werden. Es kann auch eine bläulich gemusterte Haut auftreten, meist an den Armen und Beinen. Oft fühlen sich die Beine und Arme kühl an. Besonders auffällig ist eine veränderte Atmung. Die Betroffenen atmen eventuell langsamer, flacher oder auch unregelmäßiger. Es kann zu einer Rasselatmung kommen.
Nach dem Tod und Trauerphase
Nach dem Tod muss eine Ärztin oder ein Arzt den Tod bestätigen sowie den Totenschein ausfüllen. Nach dem Tod kann die oder der Verstorbene aufgebahrt werden und die Nahestehenden haben Zeit sich zu verabschieden. Der Tod einer oder eines Nahestehenden ist mit tiefen Emotionen verbunden. Jeder Mensch trauert auf seine eigene Weise und erlebt eine unterschiedlich intensive oder lange Phase der Trauer. Hinterbliebene müssen nicht allein mit ihrer Trauer bleiben, vielen hilft es sich mit anderen darüber auszutauschen. Auch Personen außerhalb des Familien- und Freundeskreises können Unterstützung bieten. Hospizdienste bieten Unterstützung in dieser Lebensphase an. Eine Trauerbegleitung kann als Einzelangebot oder als Gruppenbegleitung stattfinden.